15. April 2021 / Ronald Schickling
Zum Test der Buchardt A500: Herr Bruss, Sie beziehen sich in Ihren Aussagen zum Klang in der Regel auf die drahtlose Betriebsweise, das schicken Sie voraus. Sie konstatieren aber eine deutliche Klangverbesserung durch direkten Anschluss eines Vorverstärkers an die Boxen.
Leider wird nicht deutlich, welche Signalwege Sie da vergleichen: Wird der Direktanschluss an die Box mit dem Anschluss des Vorverstärkers an die analogen Eingänge des Hub verglichen? Oder mit der digitalen Einspeisung in den Hub? Ersteres muss zu einer Verschlechterung des Signals führen, da gegenüber dem rein digitalen Pfad zwei Wandlungsstufen dazwischengeschaltet werden: DA im Vorverstärker, AD im Hub.
Ich könnte mir vorstellen, dass die direkte digitale Einspeisung (WLAN, bzw. Toslink oder SPDIF) besser klingt. Die Erfahrung habe ich zumindest mit einigen von mir getesteten Aktivboxen gemacht. Es wäre schön, wenn Sie dazu noch ein paar Worte verlieren würden.
Ich habe gerade die kleinere Version der Nubert, die X3000, zur Ansicht hier und wenn die Buchardt den Nuberts so überlegen ist, wie Sie im Text schreiben (na ja – kein Wunder beim dreifachen Preis), dann werde ich mich evtl. umentscheiden. Ich bevorzuge aber den digitalen Signalweg und der sollte nicht schlechter sein…
Viele Grüße – Ronald Schickling
Hallo Herr Schickling,
danke für Ihre Nachricht. Der Vergleich fand statt zwischen der Funkstrecke vom Audio Hub, der “über den analogen Line In mit Signalen vom Norma Audio SC-2/DAC-Vorverstärker und dem optischen Digitaleingang vom Apple TV gefüttert wird“ und der direkten XLR-Verbindung vom Norma SC-2/DAC zu den Lautsprechern.
In zwei Fällen (Line In beim Audio Hub und XLR-Verbindung zu den A500) kommt derselbe D/A-Wandler (im Norma) zum Einsatz. Natürlich könnte hier im ersten Fall der A/D-Wandler im Audio Hub eine Rolle spielen. Allerdings findet auch bei der analogen Ansteuerung der Lautsprecher ebendort eine A/D-Wandlung (selber Chip) statt, um die Mastertunings über das DSP der A500 realisieren zu können.
Unabhängig davon brachte die digitale Toslink-Verbindung (und probeweise Bluetooth) keine Vorteile – trotz des Wegfalls der A/D-Wandlung. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der D/A-Wandler im Norma – die ganze vorgelagerte Kette – qualitativ sehr hochwertig ist und die Zuspielung via Toslink/Bluetooth auf gänzlich anderem (nicht so hochwertigem) Weg über das AppleTV/iPhone stattfand.
Sie sehen also: Am Ende sind Gedankenspiele außerhalb des konkret Getesteten nur „qualifizierte Mutmaßungen", die den komplexen individuellen Situationen und Fragestellungen nicht wirklich gerecht werden können. Alles in allem scheint der Faktor A/D-Wandler in meiner Kette keine dominante Rolle zu spielen. Hier trat der Audio Hub als Gesamtpaket als Nadelöhr auf – und zwar so gut wie egal, ob analog oder digital angesteuert.
Mein Rat: Machen Sie Gebrauch von den Angeboten der Hersteller zum Probehören – nur so werden Sie abschließende Gewissheit in jeder Hinsicht haben.
Viel Spaß dabei!
Michael Bruss