Demnächst im Test:

Billboard
Lyngdorf TDAI-3400

Wer im süddeutschen Raum lebt, kann in der Regel die jährlich wiederkehrende High End in München ohne allzu weite Anreise besuchen. Allerdings ist diese Hifi-Großmesse vielen zu unübersichtlich, hektisch und mittlerweile auch zu international B2B-orientiert. Und so lassen sich immer wieder begeisterte Stimmen vernehmen, die von den Hotelmessen im Norden, Westen und Osten der Republik, genauer: in Hamburg, Bonn und Leipzig schwärmen und berichten, wie gut und ausgiebig dort ausgesuchte Hifi-Anlagen unter wohnraumähnlichen Bedingungen gehört werden können. Dass Händler, Vertriebe und Hersteller Zeit und offene Ohren für die Belange der Kunden mitbringen und sich gerne auch mal kurzen, manchmal längeren Gesprächen widmen, wird ebenfalls vernommen.

Yvonne Borchert-Lima

Hat den Hut jetzt auch im Süden auf: Messeorganisatorin Yvonne Borchert-Lima

Norden, Osten, Westen … wie steht’s denn eigentlich um den Süden? Nun, seit dem zweiten Septemberwochenende 2018 gibt’s auch hier Substanzielles zu vermelden: Im Stuttgarter Holiday Inn öffneten die ersten Süddeutschen Hifi-Tage (Web: https://süddeutsche-hifitage.de/) ihre Türen und man staunte nicht schlecht, denn gefühlt schien es, als habe diese Messe eigentlich schon immer hier stattgefunden. Von der Organisation, den Vorführungen und Workshops, bis zum Catering und den Parkmöglichkeiten auf dem nahegelegen Park&Ride-Parkplatz konnten die „Süddeutschen“, wie sie bereits jetzt genannt werden, vom Stand weg überzeugen. Was natürlich nicht von ungefähr kommt, denn Yvonne Borchert-Lima, die mit ihrem Team die von Vater Wolfgang Borchert ins Leben gerufenen, erfolgreichen Norddeutschen Hifi-Tage in Hamburg betreut, zeichnet auch für Planung und Organisation der Süddeutschen Hifi-Tage verantwortlich.

Auf vier Etagen plus Erdgeschoss, in 107 Zimmern, Sälen und Freiflächen präsentierten sich gut 350 Marken und Hersteller einem Publikum, das mit 1400 Besuchern am immerhin letzten Ferienwochenende im Ländle und trotz des traumhaft schönen Wetters dieses Angebot erstaunlich zahlreich annahm.

Transrotor

Dirk Räke, Emine Yildiz und Transrotor-Firmengründer Jochen Räke

Direkt im Erdgeschoss hatte Transrotor (www.transrotor.de) einen Teil seines umfangreichen Portfolios an High-End-Laufwerken aufgebaut. Emine Yildiz, Dirk Räke und Firmengründer Jochen Räke ließen es sich nicht nehmen, den zahlreichen Interessenten am Messestand die Analogträume aus Bergisch Gladbach zu erklären. Besondere Aufmerksamkeit zog dabei ein liebevoll aufbereiteter Oldie auf sich, der nun wieder im Neuzustand erstrahlte.

Transrotor

Museumsreif: Transrotor Classic Gold

Der bereits 1985 produzierte Transrotor Classic Gold war allerdings nicht zu kaufen, sondern machte in Stuttgart nur eine Zwischenstation auf seinem Weg ins Deutsche Phonomuseum in St. Georgen im Schwarzwald, wo er demnächst dauerhaft bewundert werden kann.

Sonus faber

Luxuriös hören: Sonus faber

Audio Reference (https://audio-reference.de) hatte die Sonus Faber Sonetto VIII im Gepäck, die einen der größeren Säle an Audio Researchs Röhrenendstufe VT 80 (10.900 Euro) absolut standesgemäß beschallen konnte. Natürlich beeindruckte der in Italien hergestellte Lautsprecher auch mit piekfeiner Verarbeitung und richtig luxuriöser Ausstrahlung. Nicht wenige meinten, sich verhört zu haben, als Audio-Reference-Chef Mansour Mamaghani den Preis nannte: 6.000 Euro für ein Paar. Die Sonetto-Serie startet übrigens ab 1.500 Euro mit einem kompakten Zwei-Wege Monitor.

Canton

Dampf in der Hütte bei Canton

Richtig Dampf in der Hütte gab es nebenan bei Canton (https://www.canton.de), wo das Lautsprecherflaggschiff Reference 2K mit bassgewaltiger Goa-Musik unter Beweis stellen konnte, in jeder Beziehung partytauglich zu sein.Was noch mehr beeindruckte als die wirklich hohen Lautstärken, war die enorme Stabilität und Präzision, mit der die 2K den Basskeller beackerte. Für 14.400 Euro pro Paar ein echtes Allroundtalent, denn die zarten, fast schon sphärischen Klänge der Berliner Sängerin Mogli gelangen der großen Canton ebenso überzeugend.

Avantgarde Acoustics

Avantgarde Acoustics Trio

Avantgarde Endstufe

Avantgarde Acoustics XA-Power-Endstufen

Auch Avantgarde Acoustics (www.avantgarde-acoustic.de) großes Hornsystem Trio (Teilaktives 3-Wege Hornsystem 41.100 Euro/Paar) war im Erdgeschoss des Holiday Inn vertreten. Im Verein mit den riesigen Basshörnern (31.000 Euro/Paar) wurde mit zwei firmeneigenen XA-Power-Endstufen (Stück 11.500 Euro) eine Lehrstunde in Sachen Dynamik abgehalten, wie es in der Regel eben nur mit Vollbereichshörnern möglich ist. Das ließ nur wenige kalt und selbst die nicht allzu räumliche, dafür aber überlebensgroße Darstellung der Akteure fiel dagegen kaum ins Gewicht …

Lansche Audio

Superfein: Lansche Audio

Wer solche Qualitäten ganz oben auf seiner Prioritätenliste führt, konnte auf den Süddeutschen Hifi-Tagen bei Lansche Audio (www.lansche-audio.com) fündig werden. Rüdiger Lansches Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher 2.1 (20.000 Euro/Paar) offerierte neben dem superfein aufgelösten und extrem klaren Hochtonbereich, den natürlich der bekannte Corona-Plasma-Hochtöner zu verantworten hatte, auch eine enorm plastische Abbildung und einen weit aufgezogenen Raum. Da geriet der Vortrag der amerikanischen Sängerin und Pianistin Chie Ayado, mit deren Aufnahmen ich selber häufig Lautsprechern auf den Zahn fühle, sehr natürlich und überzeugend. Ein wenig mag das natürlich auch an der edlen Elektronik gelegen haben. Closer Acoustics mit 300B-Trioden bestückter Vollverstärker Provocateur (7.800 Euro) und Lampizators Atlantic DAC (4.780 Euro) harmonierten mit den Lansche-Schallwandlern offensichtlich ausgezeichnet.

Thomas Kühn von Audioplan

Emotionale Ansprache: Thomas Kühn von Audioplan mit Elektronik von Jadis

Dann flugs hinüber zu Audioplan (www.audioplan.de), wo Thomas Kühn sichtlich stolz den zwanzigsten Geburtstag von Jadis Vollverstärker Orchestra mit einer von ihm maßgeblich beeinflussten Special Edition (diesmal steht Audioplan sogar mit auf dem Trafodeckel) zelebrierte. Der 5.000 Euro teure Orchestra Reference 20 ist fernbedienbar und leistet mit KT 110- Bestückung beachtliche 50 Watt. An den kompakten, gleichwohl röhrenfreundlichen Zwei-Wege-Lautsprechern Atmosphere (Paar um 5.300 Euro) von Horns, die ihren recht erwachsenen Bass unter anderem rückwärtig angebrachten Passivmembranen verdanken, fürwahr ein High-End-Gespann, welches kraftvolle Klangfarben und die emotionale Ansprache ganz besonders zu beherrschen schien.

Jadis Übertrager

Special Edition: Jadis & Audioplan

Richtig erstklassig, nämlich mit tiefen, substanzreichen, dennoch das eher kleine Hotelzimmer nicht überfordernden Bässen, sowie hochinformativen, aber vollkommen homogen eingebundenen Mitten und Höhen tönte es auch bei Accustic Arts.

Accustic Arts

Hans-Joachim Voss von Accustic Arts

Firmeninhaber Hans-Joachim Voss hatte diesmal quasi ein Heimspiel, schließlich liegt Lauffen vor den Toren Stuttgarts. Voss paarte die 18.000 Euro teuren Endstufen Mono II mit Fischer & Fischers Standlautsprechern SN 370 AMT(ab 9.450 Euro).

Plattenspieler

Mit Außenborder: Tone Tool Square

Hochinteressantes schließlich im ersten Stock des Hotels, wo Tone Tool, Airtight und Levin Design eine Anlage von ganz besonderer Güte und Qualität zusammengestellt hatten. Als Quelle fungierte Holger Willems bewährtes Masselaufwerk Tone Tool Square (ab 10.000 Euro), welchem mit der Antriebseinheit Dereneville DMS-5001 von AV-Designhaus ein besonders hochwertiger Motor zur Seite gestellt wurde. Selbstverständlich ist auch der montierte 15 Zoll- High-Tech-Tonarm von Frank Levin alles andere als gewöhnlich. Airtights feiner Röhrenelektronik, zu deren Präsentation Yutaka Miura, Sohn des legendären Firmengründers Atasushi Miura, eigens aus Tokyo angereist war, fiel die Aufgabe zu, einen neuen Lautsprecher aus dem Hause Levin Design mit edlen Watt zu versorgen. Der Schallwandler mit dem epischen Namen CA2pac besteht aus zwei Modulen, nämlich der mit einem AMT-Hochtöner (!) in Koaxialbauweise versehenen Hoch-Mittelton-Einheit CA2 und dem Bassmodul pac, dessen Gehäuse mittels sogenannten „Pressure Air Converters“, einer originären Entwicklung Frank Levins, den darin vagabundierenden, klangschädlichen Druckänderungen den Garaus machen soll, in dem diese an der Rückseite der Chassisbehausung absorbiert werden.

Levin Hifi

Brainpower von Levin Design, Airtight und Tone Tool

Das Ergebnis geriet frappierend losgelöst vom Gehäuse und ungeheuer lebensecht. Etwas Feinschliff wird sicher noch nötig sein, um das zweifellos hohe Niveau auch bei dynamisch anspruchsvollen Passagen beizubehalten. Aber die Entwicklung ist ja noch nicht abgeschlossen, wie mir Frank Levin versicherte. Ein endgültiger Verkaufspreis kann daher noch nicht mitgeteilt werden, doch um 16.000 Euro können es schon werden. Ich bin jedenfalls auf die nächste Begegnung mit dem CA2pac schon sehr gespannt.

AVM mit Audiophysics

Zum Dahinschmelzen: AVM-Elektronik samt Monoblöcken AVM MA 6.2 sowie dem neuen Plattenspieler AVM Inspiration R 2.3

Im Raum von AVM (https://avm.audio/de) lockte auf den Süddeutschen HiFi-Tagen ein Wiedersehen mit den erst kürzlich von mir besprochenen Monoblöcken MA 6.2 (14.980 Euro/Paar), die hier Audiophysics neues Lautsprechermodell Midex (ab 8.990 Euro/Paar) befeuern durften. Das taten sie denn auch in gewohnt nachdrücklicher Weise, aber eben auch mit Musikalität und der richtigen Portion Schmelz im Vortrag.

Daluso Ed Doggen

Wider den Resonanzen: Ed Doggen mit Harmonix-Zubehör

Auf dem Flur hatte Ed Doggen von Daluso seinen Stand mit Preziosen aus dem Hause Harmonix (www.daluso.de) aufgebaut. Vielen sind die schönen Spielzeuge, deren Wirkung in der Hauptsache auf der Beherrschung klangschädlicher Resonanzen beruht, nicht zuletzt wegen der oft anspruchsvollen Preisgestaltung eher etwas suspekt. Verständlich einerseits, doch sollte nicht verschwiegen werden, dass meine eigenen, leider begrenzten Erfahrungen mit diesen Produkten durchweg dem guten Klang ausgesprochen zuträglich ausgefallen sind. Da trifft es sich gut, dass die mir vom – wie immer äußerst entspannten – Harmonixaktivisten präsentierte Minibasis „The Base“ mit einem Stückpreis von 1.900 Euro dann doch etwas jenseits meiner Möglichkeiten liegt, selbst wenn ihre Wirkung, unter Lautsprechern oder Endstufen platziert, den enormen Preis rechtfertigen würde, wie mir Ed Doggen versichert. Vielleicht probiere ich demnächst doch mal wieder etwas aus der Einsteigerklasse der japanischen Klangtüftler aus …

Tatsächlich hat sich gerade im Bereich des sogenannten „bezahlbaren Hifis“ in den letzten Jahren ungemein etwas getan.

Teufel

Attacke: Der Teufel sitzt in Berlin

In Berlin etwa hat die Firma Teufel (www.teufel.de) zur Attacke gerufen und etliche, qualitativ hochwertige Entwicklungen auf den Markt gebracht, von denen fairaudio einige auch testen konnte. In Stuttgart zeigte Teufel den Streaming Standlautsprecher Stereo L, der sich durch die integrierte Raumfeld-Technologie problemlos zu einem Multiroom-System erweitert lässt. Musikdienste wie beispielsweise Spotify, Apple Music oder Deezer lassen sich auch über Bluetooth streamen. Tidal geht auch, und zwar über die Raumfeld-App. Der aktuelle Preis beträgt überschaubare 1.499 Euro inklusive achtwöchigen Rückgaberechts. Auch die rein passiven, noch mehr dem klassischen Hifi-Gedanken verpflichteten Lautsprecher Theater 500 dürfen bei einem Verkaufspreis von 800 Euro pro Stück als ganz besonders konkurrenzfähig angesehen werden.

Orbid Sound

Thomas Feil und Tanja Krestas von Orbid Sound

Fast schon Kult ist die Marke Orbid Sound (www.orbid-sound.de)  Gefühlt hat sie mich schon ein ganzes Hifi-Leben begleitet, und wahrscheinlich ist es auch so, denn gegründet wurde Orbid Sound vor nicht weniger als 50 Jahren. Dem kleinen Standlautsprecher Telesto ist es sogar gelungen, dermaßen zu überzeugen, dass ein fairaudio’s favourite Award herausgesprungen ist. Die von Thomas Feil und Tanja Krestas in Stuttgart demonstrierte Hi-Line-Kombination mit aktivem Sub (komplett 2.200 Euro) konnte hifidel hochwertig aufspielen und ist auf Wunsch sogar zu einem 5.1 Homekino-System ausbaubar. Dem Vernehmen nach soll sich das Vierwege-Modell Mini Galaxis V, welches im Nebenraum mit kerniger Rockmusik einheizte, bereits auf dem Weg in die fairaudio-Redaktion befinden.

Dynamikks Lautsprecher

Ulf Moning von Dynamikks

Dynamikks

Direkt, unverfälscht & hochdynamisch: Dynamikks

Ebenfalls Kult sind im Grunde die Lautsprecher von Dynamikks! (http://www.dynamikks.de). Ulf Monings neue Monitor 10 SL ist sowohl in teil- als auch vollaktiver Ausführung zu haben. Dabei befindet sich die Elektronik zur Abwechslung mal nicht im Gehäuse der richtig elegant designten Schallwandler, was die Flexibilität steigert und die Sorge um schädliche Vibrationen mindern dürfte. Auf jeden Fall  bekommt der Hörer hier einen waschechten Dynamikks-Lautsprecher, was mit einem direkten, unverfälschten und hochdynamischen Klangbild übersetzt werden darf. Laut Moning wurden inzwischen auch die übrigen Modelle der Monitorserie behutsam überarbeitet und dürften damit dem angestrebten Live-Erlebnis nochmals näher kommen.

Abacus electronics

Hochmodern: Abacus electronics

Kult zum Dritten: Abacus Electronics (www.abacus-electronics.de) hat sich nicht umsonst den Ruf erarbeitet, neben hervorragendem Klang stets auch hochmoderne Technik anzubieten. So bietet der kleine, aktive Kompaktlautsprecher Cortex 10 (1.500 Euro/Paar) bereits einen Air Motion Transformer für die Höhen auf und der 790 Euro teure Streaming-Vorverstärker Aroio SU kann per Logitech Media Server angesteuert werden oder als UPnpP-Renderer fungieren. Ausgangsseitig verfügt der Abacus Aroio SU über einen Line-Treiber, der lange Kabelwege ohne Verluste ermöglichen soll und, so der Hersteller, sogar Unterschiede in der Verkabelung egalisiere.

Quadral

Aktiv streamen: Quadral

Der Trend zu aktiven Streaminglautsprechern ist natürlich auch auf den Süddeutschen Hifi-Tagen nicht zu übersehen. Quadral (www.quadral.com) kommt dem mit der neuen Aurum Gamma für 12.000 Euro pro Paar nach 350 Watt Gesamtverstärkerleistung und die Integration des Einmesssystems DIRAC sind schon mal ein Wort. Neben optischen Digitaleingängen wartet die neue Quadral natürlich auch mit einer USB-Schnittstelle auf, kann auf Speichermedien zugreifen oder übers Netzwerk streamen. Tidal ist übrigens bereits integriert. Auch eine Anbindung an konventionelle, analoge Hifi-Geräte wird mit jeweils doppelt vorhandenen symmetrischen und asymmetrischen analogen Eingängen realisiert.

Lyravox

Karlos kann streamen

Zu einem ähnlichen Preis, nämlich für 11.900 Euro, bietet Lyravox (https://lyravox.com) seinen neuen streamingfähigen Aktivisten Karlos an, welcher die Produktlinie der Hamburger nach unten erweitern soll. Darüber positioniert sich das Modell Karlina für 17.800 Euro. Beide verfügen über Keramiktreiber von Accuton. Mit Hilfe einer eigenen App genießt man den Zugriff auf Tidal und Qobuz. Außerdem soll auch eine DSP-basierte Raumeinmessung integriert sein. Karlos spielte, wie von Lyravox gewohnt, sehr aufgeräumt, klar und informativ. Dabei bewahrte das Klangbild stets die Eleganz, die man sich von der gelungenen optischen Umsetzung des Konzeptes nicht zu Unrecht erhofft.

Cabasse

Cabasse: beeindruckender Raum

Bei ATR (www.audiotra.de) stellte man die aktuelle Cabasse Baltic, inzwischen in ihrer vierten Inkarnation, dem Publikum vor. Die Preise beginnen bei 8.000 Euro das Paar, während die gezeigte Standversion mit 11.000 Euro zu Buche schlägt. Da das Konzept auf eine Subwoofer-Unterstützung angewiesen ist, addieren sich noch die Kosten für einen Subwoofer, wie etwa dem Cabasse Santorin 30-500 für 3.200 Euro hinzu. Ingo Trebing von ATR nutzte zur Vorführung die Elektronik von Project. Der Clou war allerdings Roons Nucleus (1.500 Euro, als Nucleus+ mit größerer SSD und größerem internen Speicher für 2.600 Euro), ein Musikserver, der direkt aufs Roon-System zugeschnitten ist, woraus nicht zuletzt klangliche Vorteile resultieren sollen. Typisch für die Baltic 4 schien, dass sich nahezu kein Gehäuseklang auszumachen war und sich trotz eher wandnaher Aufstellung ein beeindruckender Raum auftat. Ein Konzept, das noch mehr Aufmerksamkeit verdient!

Fyne Lautsprecher

Fyne Audio: Well done, Dr. Mills!

Ein kleines Déjà-vu gab es dann bei Fyne Audio, einem Lautsprecherhersteller aus Schottland, der sich nun im Vertrieb von TAD (www.tad-audiovertrieb.de) befindet. Eine optische und dank des typischen Koaxialsystems auch technische Nähe zu Schallwandlern von Tannoy ließ sich kaum von der Hand weisen. Der Grund für die Verwandtschaft: Niemand anderes als Dr. Paul Mills, der zuvor gut 25 Jahre die Entwicklungsabteilung des schottischen Traditionsunternehmens leitete, zeichnet für die Entwicklung von Fyne-Lautsprechern verantwortlich. Klanglich ließ sich auch durchaus eine Verwandtschaft im positiven Sinne bestätigen. Eine weitere Überraschung barg die Preisgestaltung der Schotten: Die F502, immerhin ein recht erwachsener 26-kg-Standlautsprecher, soll lediglich 1.800 Euro kosten. Damit wären klassische Tannoy-Tugenden nun auch für ein deutlich geringeres Eintrittsgeld als bislang zu bekommen. Well done, Dr. Mills!

Silvercore Audio

Transparent: Röhrenmonos von Silvercore

Selten, viel zu selten kommt es vor, dass man bei Messebesuchen in ein Zimmer gelangt und dort einfach bleiben möchte. Für den Rest des Tages – oder für noch länger. In Stuttgart war es der Raum, den sich Silvercore (http://silvercore.de) und Ichos teilten. Christof Kraus von Silvercore hatte seine Top-Version der Röhrenvorstufe Wahnfried (18.600 Euro) aus Leipzig mitgebracht, dazu die Phonostage NoTubes (ohne Röhren, logisch, 4.500 Euro) und eine Cost-no-Object-Ausführung seiner mit Glaskolben bestückten Phonovorstufe, in der gut zwei Kilo an Silber stecken sollen. Die Endverstärkung oblag den vielleicht coolsten Röhrenmonos des Erdballs, den mit einer großen Senderröhre verstärkenden 833C MkII (ab 9.500 Euro). Robert Rothleitner, dessen Ichos N° Two ich vor gut drei Jahren getestet hatte, war inzwischen nicht untätig und hat weiter an der Qualität seiner Schallwandler gefeilt. Offenbar mit einigem Erfolg, denn die Kombination aus Ichos N° Four (ab 6950 Euro/Paar) und den Silvercore Amps spielte an einem Laufwerk von Dr. Feickert und dem gar nicht so elitären MC Dynavector XX-2 bereits mit der „kleinen“ Phonostufe so livehaftig, dynamisch, räumlich und was man sich noch alles wünschen kann, dass erst einmal ein halbes Dutzend der im Zimmer vorhanden LPs auf den Plattenteller wandern musste, inklusive den Weavers und ihrem „Reunion at Carnegie Hall 1963“ in der Reissue von Analog Productions. Eigentlich nicht meine absolute Lieblingsmucke, aber mit dieser Anlage, die jeder noch so kleinen dynamischen Änderung nachspürte, geriet der Vortrag der Weavers zur einer regelrechten musikalischen Tour de Force.

Silvercore

Gestatten, Wahnfried … Röhrenvorstufe von Silvercore

Als es am späten Sonntagnachmittag ans Einpacken ging, hatte man, wie eingangs bereits erwähnt, nicht unbedingt das Gefühl einer Messepremiere beigewohnt zu haben. Fraglos ist dabei die große Erfahrung der Organisatorin von Nutzen, die sie über die Jahre hinweg während vieler erfolgreicher Hifi-Tage im Hamburger Holiday Inn sammeln konnte. Und es geht weiter! Bereits jetzt steht das Datum für die Süddeutschen Hifi-Tage 2019 fest, die am 7. und 8. September wieder im Stuttgarter Holiday Inn stattfinden werden.

Hotel

Web: https://süddeutsche-hifitage.de/

Billboard
Dali Epikore 11

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: TW-Acustic Raven AC Tonarm: Graham Phantom B-44, Analog Tools, Pyon Sound Iris Tonabnehmer: Steinmusic Aventurin 6, Lyra Titan i, Clearaudio Charisma V2, modifiziertes Denon DL 103R Sonstiges: Plattenklemme Musikus von LaMusika, Plattentellermatten von LaMusika, Dereneville und Steinmusic, externer Plattenspielerantrieb Dereneville DAE-01SP

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Innuos Zenith SE Sonstiges: Electrocompaniet EMP-2

Vollverstärker: Analog Domain Isis M75D, SRA Röhrenverstärker Melissa

Vorstufen: Hochpegel: Silvercore Linestage Two Phonoverstärker: Chord Symphonic, Rike Audio Sabine III, TW-Acustic Raven Phono

Endstufen: Dartzeel NHB-108 (Stereo), Tenor Audio 75 Wi (Monos)

Lautsprecher: Acapella La Campanella, Acapella Harlekin 2

Kabel: Lautsprecherkabel: Vovox Textura Fortis, Analog Tools Reference Serie NF-Kabel: Bastanis Imperial, Analog Tools Reference Serie, Akeno Audio Ultimate, Symphonic Line Reference Netzkabel: Acoustic Revive Absolute, Steinmusic Highline Netzleiste: Eigenbau mit Furutech-FI-E30-NCF-Steckdosen Sonstiges: Analog-Tools-Phonokabel (Reference Serie)

Rack: Racks von Copulare und Audio Lignum, Basen von Symposium Acoustics und Acapella, Symposium Precision und Ultra und Super-Coupler

Zubehör: Stromfilter: Isotek EVO3 Super Titan, Trenntrafos von Steinmusic Sonstiges: Harmonix RFA-7800 Room Tuning Devices, Sicherungen: AHP-Klangmodul IV G, Steinmusic Harmonizer, AHP II Kupfer, Hifi-Tuning Supreme 3 und Audio Magic SHD Beeswax Ultimate & Premiere Ultimate

Sonstiges: Racks von Copulare und Audio Lignum, Basen von Symposium Acoustics und Acapella, Symposium Precision und Ultra-Coupler, Harmonix RFA-7800 Room Tuning Devices, Highendnovum Passiver Multivocalresonantor PMR

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 23,4 m² Höhe: 2,64 m