Inhaltsverzeichnis
- 1 Besuch bei Soulution in der Schweiz
- 2 Soulution Verstärker: Transistoren und Trafos - Bericht - fairaudio
- 3 Soulution 700er-Serie Christoph Schürmann / Audiolabor - Bericht - fairaudio
- 4 Soulution 5er Serie Verstärker Laststabilität - Report - fairaudio
- 5 Soulution und Vovox, Magico, Eventus Audio - Bericht - fairaudio
Dieser Bericht erschien im Dezember 2009 im englischsprachigen Audio Review Magazin 6moons.com und kann dort in der Originalversion gelesen werden: A Visit to Soulution. Er ist durch uns übersetzt worden und wird hier den deutschsprachigen Lesern präsentiert. 6moons und fairaudio haben die Übereinkunft, gegenseitig ausgewählte Artikel zu übersetzen und für die englische beziehungsweise deutsche Leserschaft zu publizieren. Der Autor des Artikels ist am Anfang des Textes genannt, an seinem Ende finden Sie einen eMail-Link zu 6moons, falls Sie Fragen haben oder ein Feedback geben möchten. Der Bericht und alle Bilder unterliegen dem Copyright von 6moons.
Ihr fairaudio-team
Dezember 2009 / Srajan Ebaen
Spemot. Die Firma wurde 1956 gegründet. Mehrheitsgesellschafter Cyrill Hammer weiß auch nicht genau, was der Name bedeuten soll. Es könnte sich um eine Kontraktion des Wortes SPEzialMOToren handeln, oder vielleicht waren SPE die Initialen der drei Gründersöhne. Jedenfalls erwarb Hammer Senior die Gesellschaft von der Firmengruppe, für die er sein ganzes Leben tätig war, und übergab die Firma an seinen Sohn. Hammer Junior betreibt sie seitdem mit seinem Partner Roland Manz.
Im Empfangsbereich zeigt eine Vitrine in fünf Ebenen auf zwei Säulen, womit sich die Firma derzeit hauptsächlich beschäftigt – Elektromotoren für Abnehmer wie Volkswagen, Seat, BMW, Bosch Motorwerkzeuge, für landwirtschaftliche Maschinen und Industrieventilatoren und -klimaanlagen. Derartige Motoren für Abnehmer aus der Automobilbranche und dem Bereich Elektrogeräte machen mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes der Gesellschaft aus.
Für weitere 30% ist der Paco Jet verantwortlich, eine hochentwickelte Eismaschine für professionelle Küchen, die insbesondere in der sogenannten molekularen Küche sehr erfolgreich ist. Das Gerät ermöglicht die Herstellung sehr aufwendiger Desserts und Mousses auch aus Reis oder Brot, so dass man sich von der Zutat Sahne lösen kann. In der Vergangenheit war Spemot außerdem als Lieferant von Migros tätig, einer regionalen Kette von anspruchsvollen Supermärkten in der Schweiz. Migros vermarktete unter der Marke Mio-Star eine eigene Linie von Küchengeräten, die von Spemot hergestellt wurden.
An dieser Stelle fragen Sie sich wahrscheinlich, was das alles mit Audio zu tun hat. Sind wir etwa bei der falschen Adresse gelandet? Guckt man sich noch ein bisschen weiter in Spemots Empfangsbereich um, wird man schnell beruhigt. Unmittelbar neben der Paco Jet-Ausstellung finden sich Ausdrucke von Tests aus Zeitschriften wie Stereo und Hifi & Records, die den Komponenten des Newcomers Soulution (deutscher Vertrieb: www.wodaudio.de) Referenz- und State-of-the-Art-Niveau bescheinigen.
Etwaige Restzweifel werden jedenfalls von einem massiven schwarzen Verstärkergehäuse beseitigt, das sich gegenüber dem Hauptdisplay befindet. Die etwas industriell anmutende Kosmetik in zwei Farbtönen wich noch einem einheitlichen Silber, bevor dann im Jahre 2005 die Kosten-spielen-keine–Rolle-Transistorelektronik aus der Schweiz auf unsere kleine High End Welt losgelassen wurde. Seitdem hat Spemot jedes Jahr den Marktanteil verdoppelt oder verdreifacht. Sodass HiFi heute rund 15% des Jahresumsatzes bei Spemot ausmacht. In den Anfangsjahren verteilte sich der Verkauf zwischen Japan/Hongkong und Europa ungefähr gleich. Soulution machte seine ersten Schritte im Land der aufgehenden Sonne, dessen Ingenieure es schnell aufgaben, die schweizerische Schaltung vollständig zu durchdringen. Heute verteilt sich der Absatz zu je einem Drittel auf Europa, Asien und die USA.
Also ein Erfolg über Nacht? Der erste Test eines Soulution-Produkts galt der Stereo-Endstufe 710; der Verstärker wurde nicht nur neue Referenz der Zeitschrift Stereo, er offenbarte zudem beste technische Messwerte. Und doch geschah der Erfolg alles andere als über Nacht. Wie so oft, spielte sich auch hier die Vorgeschichte des plötzlichen Erfolges fern des Lichts der Öffentlichkeit ab. Soulutions Hausingenieur, Christoph Schürmann (links), brachte 20 Jahre Erfahrung in das Projekt ein. Er war Entwicklungschef bei der deutschen Marke audiolabor, als deren schweizerische Importeure die Musikliebhaber Cyrill und Roland aufgetreten waren, nachdem sie Spemot übernahmen. Im Rahmen ihrer Diversifikationsbestrebungen hatten sie auch Hans-Martin Strassners HMS-Kabel importiert, wollten sich aber nicht allein auf die Importeursrolle beschränken. Zwei Jahre später präsentierten sie einer Reihe von schweizerischen Händlern eine Vor-/Endstufen-Kombi, stellten aber fest, dass sie sich noch weiter verbessern mussten. Statt das Projekt zu begraben, verstrichen drei weitere Jahre Entwicklungszeit, bis Cyrill und Christoph wirklich zufrieden waren.
Soulution als Marke scheint also aus dem Nichts entstanden zu sein, aber dahinter stecken fünf Jahre Entwicklungszeit. Finanziert wird das von einem seit mehr als 50 Jahren bestehenden Unternehmen, das niemals vom HiFi-Umsatz gänzlich abhängig sein wird. Geschäftsführer Cyrill Hammer (Bild unten) war sogar bereit, die gesamte Investition in den Schornstein zu blasen, hätte das Projekt seine Erwartungen nicht erfüllt.
Firmenbericht: Besuch bei Soulution in der Schweiz
- 1 Besuch bei Soulution in der Schweiz
- 2 Soulution Verstärker: Transistoren und Trafos - Bericht - fairaudio
- 3 Soulution 700er-Serie Christoph Schürmann / Audiolabor - Bericht - fairaudio
- 4 Soulution 5er Serie Verstärker Laststabilität - Report - fairaudio
- 5 Soulution und Vovox, Magico, Eventus Audio - Bericht - fairaudio