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Hamburger Hörparcour

Inhaltsverzeichnis

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Als erstes führte mich Ingo Hansen in seinen kleineren Vorführraum, wo ein kompaktes Aktivmonitorpärchen meines Urteils harrte, und zwar die AudioEngine 5, ergänzt um einen Bluetooth-Empfänger. Herr Hansen drückte mir sein iPhone in die Hand und ließ mich durch das WIMP-Angebot blättern. Ich war etwas konsterniert. Da möchte ich in die Walhalla des High-End vorstoßen und soll über Bluetooth Lautsprecher zum dreistelligen Paarpreis (die Phonosophie-Tuningvariente kostet 999 Euro) verkosten? Nee, ne?

Phonosophie Audio Engine 5

Aber von wegen: Was diese kleinen Böxchen an Bass raushauten, an Transparenz, an klarer, luftiger Raumabbildung, an Detailreichtum im Mittenband – das war schlicht und einfach phänomenal. All dies wohlgemerkt per Bluetooth im Redbook-Standard. Gut, ganz obenrum tönte es in extremen Lagen zuweilen ein wenig körnig, aber das wäre in dieser Preisklasse Jammern auf allerhöchstem Niveau. Inwieweit diese Lautsprecher bereits ab Werk großartig spielen, war auf diesem Weg natürlich nicht herauszufinden, trotzdem geriet diese erste Vorführung in der Tat beeindruckend.

Phonosophie Tuning

Und dann ging es doch noch in den großen Hörraum! Angeleint war die große Canton Reference 2.2, als Quelle fungierten SACD-Spieler (PD-50) und Vollverstärker (A-70) von Pioneer. Ich hörte ein paar meiner Lieblingstracks, allen voran „Untitled #1“ von der Band Spain, sagenhaft gut produziert, besetzt mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und der rauchigen Stimme von Josh Haden. Das klang schon so verdammt gut. Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Hansen stoppte mitten im Stück, nahm die CD heraus, legte sie verkehrt herum für etwa acht Sekunden auf den „Aktivator CD-Stein“ und beförderte sie dann zurück in den CD-Spieler.

Was soll ich sagen – ich hatte tatsächlich den Eindruck, der Klang sei leicht differenzierter, die Stimme ein wenig voluminöser, die Gitarre hätte mehr Korpus. Wenn Sie sich jetzt abwenden und die Augen verdrehen, kann ich es Ihnen nicht übel nehmen. Doch tatsächlich schien die gesamte Kette einen kleinen, aber spürbaren Weg nach vorne gemacht zu haben. Alles wirkte etwas natürlicher, fließender, organischer, lebendiger.

Phonosophie Hörraum

Ähnliche Versuche wurden dann auch mit Aktivator-Glaschips verschiedener Größen durchgeführt, die Hansen unter dem CD-Spieler platzierte. Mitten im Stück rief er plötzlich Satzfetzen in den Raum: Meine Aufgabe bestand darin, erstens nicht plötzlich laut loszulachen, zweitens aber auch zu entscheiden, ob Hansens Stimme „woanders“ erklinge als die Musiker – oder ob Hansen und Musiker gefühlt im gleichen Raum standen. Lustigerweise meinte ich bei einigen Chips – nicht bei allen – tatsächlich eine Verschiebung in die eine oder andere Richtung zu spüren. Okay, sind wir ehrlich: Letzteres ist nah an der Grenze zur (Auto-)Suggestion, was aber als Tatsache bleibt, ist das Gefühl, dass sich tatsächlich hier und da etwas tat. Und sei es nur eine insgesamt veränderte, fokussiertere Rezeptionshaltung. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass mir hier ein Quatsch angedreht wird, diese Hörsession war vielmehr eine spannende Lektion zum Thema Fokussierung, aktives Hören und Konzentration.

Was bleibt als Fazit? Es war ein spannender Tag, die Zeit verging wie im Flug, und was immer man nun auch über die Hansen’sche Philosophie – oder Phonosophie – denken mag: Der Mann ist mit einem unfassbaren Maß an Leidenschaft dabei und vermittelt ein gerüttelt’ Maß an Vergnügen. Mit und ohne seine Produkte.

Phonosophie Aktivator

Phonosophie-Aktivatortechnik – abermals zur Entstörung des Hörraums

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Firmenbericht: Phonosophie

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Plattenspieler: Well Tempered Versalex mit Rega Ania (MC) und Exact (MM) Tonabnehmer Tonabnehmer: Rega Exact (MM), Rega Ania (MC)

Digitale Quellen: CD-Player: Rotel CD11 Tribute, C.E.C. CD 5 Streamer: Cambridge Audio CXN (V2)

Vollverstärker: Tsakiridis Aeolos+, Marantz PM7000N

Vorstufen: Hochpegel: Tsakiridis Alexander (Röhre) Phonoverstärker: Tsakiridis Alexander (Röhre)

Endstufen: Valvet A4 MKII Monos, Abacus Electronics Ampollo Dolifet

Lautsprecher: Harbeth 30.2 XD, Audio Note UK AX TWO, Audes Maestro 116, B&W 606 S2 Anniversary Edition

Kopfhörer: Sennheiser HD 800S

Kabel: Lautsprecherkabel: StudioConnections Reference NF-Kabel: Boaacoustic Evolution Black.xlr und Black.rca2 Digitalkabel: Oehlbach XXL Series 7 MKII (Coax), Oehlbach XXL Serie 80 (Toslink)

Zubehör: Stromfilter: Adam Hall AHPCS10 Power Conditioner/Netzfilter Sonstiges: bFly Pure Absorber, bFly Talis, Auralex Subdude Gerätebasen

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 18 m² Höhe: 2,70