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Netzwerkspieler, Streamer, Server, NAS – Hilfe und Erklärung

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Netzwerkspieler, Streamer, Server, NAS - Hilfe und Erklärung
RipNAS Solid

Expressis verbis solide

Netzwerkspieler und Streamer

Zur Wiedergabe von per Netzwerk verfügbaren Audiodaten wird entweder ein Netzwerkspieler oder Streamer benötigt.

Das kann einerseits ein Computer sein, auf dem ein Mediaplayer wie foobar2000 oder JRiver läuft und der die abzuspielenden Daten von einer Datenablage wie einem NAS wiedergibt. Per Dateifreigabe greift der Player direkt auf die Audiodateien des NAS zu, als ob sie lokal auf dem Rechner gespeichert wären und spielt sie ab. Oder andererseits ein Streamer wie der SOtM sMS-100 als eigenständige HiFi-Komponente, der ebenso per Netzwerk auf die Audiodaten zugreift und sie direkt wiedergibt, also ähnlich einem CD-Player, nur dass die Daten auf Festplatten und nicht auf einer Plastikscheibe liegen. Im Streamer kann ein DAC eingebaut sein, aber externe DACs lassen sich meistens ebenfalls anschließen. Beide Geräteklassen sind natürlich zwingend in Netzwerke eingebunden.

Network Attached Storages

Die Hardware zur Datenbereitstellung wird oft mit einem sogenannten Network Attached Storages (NAS) statt eines teuren und stromhungrigen Servers realisiert. NAS sind Computer inklusive Betriebssystem, großem Datenspeicher und meistens (aber nicht zwingend) Anwendungssoftware. Eine mögliche Anwendungssoftware wäre eben ein UPnP-Server. Bestimmte NAS-Hersteller bieten für ihre Betriebssysteme eigene Apps an, also Anwendungsprogramme, die auf dem NAS inklusive des UPnP-Servers laufen, so z.B. QNAP. Weitere Apps – neben der QNAP-UPnP-App – gibt es z.B. für Spotify. Die QNAP-App stellt den Netzteilnehmern Mediendateien per UPnP von den Festplatten des NAS bereit. UPnP ist also nur eine mögliche, nicht zwingende Anwendung eines NAS und wird bei nicht-audiobezogenen NAS als App bereitgestellt.

Wir sehen an unserem Beispielgerät RipNAS eine ähnliche Ausstattung, nur in diesem Fall mit Windows als Betriebssystem. Als NAS kann im Prinzip aber jeder Rechner dienen, er sollte folgende Kriterien erfüllen: 24-Stunden-Betrieb möglich (Kühlung und Festplatten-Haltbarkeit), hohe Energieeffizienz, Emissionsarmut (elektrisch und akustisch) sowie hard- und softwareseitige Erweiterbarkeit bezüglich des Speicherplatzes. Mit einer geeigneten Festplatte kann das also theoretisch fast jeder herkömmliche Computer oder Laptop sein.

Kompakte NAS mit mehreren Festplattenschächten gibt es im Computerfachhandel in großer Vielfalt, die sich primär in maximaler Festplattenkapazität und -nutzbarkeit sowie Software-Erweiterbarkeit unterscheiden. Beratung bewahrt hier vor Fehlkäufen.

HFX RipNAS

NAS-Datenablage

Es stellt sich die Frage nach dem Zugriff auf die Daten eines NAS. Zum einen gelingt der Zugriff per sogenannter Datei- bzw. Ordnerfreigabe, die in jedem NAS voreingestellt ist. In der Netzwerkumgebung z.B. des Windows Explorers erscheint hierbei ein neues Laufwerk, auf das man per Benutzernamen und Passwort, welche über die Steueroberfläche des NAS vergeben werden (siehe dessen Bedienungsanleitung), zugreift. Mausklicken im Explorer bei den Laufwerken genügt also. Die Daten auf dem so eingebundenen NAS verhalten sich so, als lägen sie auf dem lokalen Rechner: Kopieren, schreiben, löschen usw. geht dort auch. Das funktioniert auch vom Smartphone oder Tablet aus. Benutzername und Passwort sollte man übrigens abhängig von der einzusetzenden Umgebung wählen: Greift man per Internet auf seine Daten zu, sind starke Passwörter nützlich.

Das Befüllen des NAS-Speichers mit Audiomaterial via Datei-/Ordnerfreigabe gelingt durch einfaches Kopieren per Dateimanager (Windows Explorer, MacOS Finder) auf das NAS. Eine Ordnerstruktur im Sinne einer Bibliothek kann man sich dabei selbst ausdenken und sich völlig frei austoben. UPnP-Server schlucken alles Mediale, was ihnen unterkommt und analysieren die Daten sowieso für eine eigene Datenbank und abhängig von deren Ablagestruktur. Dabei laufen in der UPnP-Serversoftware Analyseautomatismen, die neue oder geänderte Daten in diese interne Datenbank schreiben, deren Inhalt den Netzwerkspielern/Streamern nach Albumtitel, Künstler, Genre etc. präsentiert wird. Wer aber Playlisten manuell auf Dateiebene primär z.B. nach Genres zusammenstellt, ist gut beraten, die Musik auch nach Genre strukturiert auf dem NAS abzulegen und sich entsprechende Ordner anzulegen. Als Vorlage könnte man dabei sehr gut Spotifys Genre-Liste nutzen. Wer nach Künstlern auswählt, strukturiert eben alphabetisch usw.

Musikwiedergabe vom NAS

UPnP stellt nun die (Audio-)Daten in standardisierter Form ohne explizite Dateifreigabe beliebigen UPnP-kompatiblen Netzwerkspielern oder Streamern bereit. Passwörter o.ä. benötigt man nicht (mehr). Man steuert die Musikwiedergabe direkt am Netzwerkspieler/Streamer oder per Smartphone-App, erstellt Playlisten und gibt diese wieder, ohne dass man direkt auf die Audiodateien zugreifen muss oder sich mit deren Ablagestruktur auskennt. Wie das am Beispiel Tablet-Computer funktioniert, zeigt dieser fairaudio-Artikel. Weiter unten gehen wir auf diese Lösung mittels des RipNAS-Fertiggeräts noch einmal ein, indem wir per UPnP-fähiger iOS-App „PlugPlayer“ Daten eines UPnP-Servers, der auf dem RipNAS läuft, auf einem Tablet und anschließend auf dem Streamer SOtM sMS-100 abspielen. iOS ist das Betriebssystem aller Apple-Geräte vom iPod bis zum iPad, nicht zu verwechseln mit MacOS für die größeren Apple-Computer. Unter Android-Geräten funktioniert das ganz ähnlich.

Der direkte Zugriff auf Audiodateien auf dem NAS gelingt sehr einfach mittels Dateifreigaben, die ich ebenfalls im noch folgenden RipNAS-Teil ausführlicher vorstelle.

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Computer-Audio: Musikhören mit Streamer und NAS

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