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mit Frank Hakopians
Einmal mehr hat sich München als weltläufige Heimstatt der wichtigsten Messe der HiFi- und Highend-Branche erwiesen – vier spannende und interessante Tage liegen hinter uns. Die High End 2024 präsentierte sich in bester Verfassung. Die eindrucksvollen Besucher- und Ausstellerzahlen können dies belegen, allerdings schienen, zumindest subjektiv, die Neuerungen und Weltpremieren im Bereich Analoges und Artverwandtes nicht ganz so üppig gesät wie im Vorjahr. Gleichwohl, wenn man genau hinsah, ließ sich schon das eine oder andere Schmankerl entdecken.
Und dass diese nicht unbedingt im Hochpreis-Segment angesiedelt sein müssen, gehört zu den erfreulichen Erkenntnissen der vergangenen Messetage. Heinz Lichtenegger, Gründer und Eigentümer von Pro-Ject (https://www.audiotra.de/) und inzwischen auch Eigner von Musical Fidelity, führte persönlich über seinen Messestand, wobei ihm vor allem die Präsentation des kleinen Brettspielers Debut Evo2 sichtliches Vergnügen bereitete.
Der dem Einstiegssegment angehörende Plattenspieler wird inklusive Tonarm und Pro-Ject-eigenem MM-System angeboten. Dass der Dreher auch ein wenig highendiges Flair verströmt, liegt vor allem am neuen Plattenteller, der wird nämlich aus Aluminium gefertigt, ist recht gewichtig und zusätzlich bedämpft. Das mag Besitzer eines Mega-Laufwerks kaum kratzen, doch in der Einstiegsklasse ist so ein Plattenteller schon eine Ansage. Ein stabilerer Gleichlauf und eine profundere Basswiedergabe sollten die positive Folgen sein.
Auch der Tonarm sei optimiert worden, wodurch die Fähigkeit, hochwertigere Tonabnehmer zu führen, gesteigert worden sei. Die zur Dämpfung dienenden Gerätefüße gab es allerdings schon beim ursprünglichen Evo. Der Debut Evo2 ist ein kundenfreundliches Paket, das die gute Laune des Pro-Ject-Chefs verständlich machte – vor allem deshalb, weil bei einem angestrebten Preis um 700 Euro der (Wieder-)Einstieg ins analoge Hörvergnügen nicht schwerfallen sollte.
Ohne Nachschub an hochwertiger Software wäre das Vergnügen freilich nur ein halbes. Dass dieser nicht versiegt, dafür sorgt unter anderem Dirk Sommer, ehemaliger Chefredakteur von Image HiFi und aktuell beim Online-Magazin HiFi-Statement im Bereich Top-Highend aktiv. Seine Passion für rein analoge Aufnahmetechnik hat er als Sommelier du Son (https://www.sds-rpm.com/) gemeinsam mit Ehefrau Brigitte Hammer auf eine professionelle Basis gestellt und ist als solcher auch für die gelungene Liveaufnahme von DePhazz in ATRs Villa in Eltville verantwortlich.
Jetzt hat er sich eines echten Klassikers angenommen, nämlich Esther Ofarims Debütalbum Esther. Die 1979 als ATR Mastercut Recording erschiene Scheibe wurde aufgrund der auf ihr verewigten Dynamik gerne zum Testen von Tonabnehmern, Plattenspielern und ganzer Anlagen herangezogen. Da die ursprünglichen Pressstempel inzwischen entsorgt wurden, waren Nachpressungen nicht mehr möglich. Auch die Originalbänder haben im Laufe der Zeit gelitten, doch dank sorgfältiger Restaurierung der Tapes durch Christoph Stickel, dem Remastering von Thorsten Scheffner und der Pressung in 180-Gramm-Vinyl bei Optimal Media konnte jetzt nicht nur wertvolles Kulturgut vor dem Verfall gerettet werden, sondern auch eine der bestklingenden Versionen von Esther entstehen. Veröffentlicht wurde die aktuelle Esther kurz vor der High End und, rein zufällig, hat Sommer ein Exemplar zur Hand, als ich ihn vor den Hallen im M.O.C. treffe.
Sollte diese legendäre Platte tatsächlich noch nicht in Ihrem Schrank stehen, besteht nun die Gelegenheit, das zu ändern. Wer bereits eine besitzt, dem empfehle ich gleichfalls nicht zu zögern, denn die Unterschiede zu bisherigen Umschnitten scheinen, so mein erster Eindruck, mehr als marginal zu sein.
Natürlich wurden 2024 im M.O.C. auch jene bedient, die es nach Schwergewichtigem dürstete. Gryphon Audio (https://gryphon-audio.de/) etwa wartete mit dem brandneuen Apollo-Laufwerk auf, das das typische Design der dänischen Verstärker optisch aufzunehmen versuchte. Wer genau hinschaute, erkannte, dass Gryphons Mannen dafür Unterstützung aus Deutschland erhalten haben. Teller, Motor und Tonarme ließen sich unschwer dem in Achberg im Allgäu beheimateten Laufwerksspezialisten Brinkmann zuordnen. Gryphons Global Sales Director und CEO Rune Skov verriet, dass man Helmut Brinkmann nicht lange habe bitten müssen, bei diesem reizvollen Projekt mitzuwirken.
Zusammen mit Gryphons Produktentwickler Søren Slebo schuf Brinkmann ein analoges Monument, das Laufwerkstechnik der obersten Kategorie wie heizbare Tellerlager und eine an der Grenze des Machbaren liegende Überwachung der Drehzahlgeschwindigkeit mit modernsten Erkenntnissen der Resonanzkontrolle vereint. Dazu gehören neben dem Sandwichaufbau des Chassis aus Aluminium, Kerrock, ein mineralischer Verbundwerkstoff, und dem Dämpfungsmittel „Smart Stack“ auch diamantbeschichtete (DLC-coated) Tonarmrohre, welche die Ableitung schädlicher Resonanzen mit maximaler Geschwindigkeit garantieren sollen. Selbst das von Ortofon beigesteuerte und speziell für das Apollo-Projekt modifizierte MC-System MC Diamond verfügt über ein DLC-beschichtetes SLM-Titangehäuse. So viel Aufwand kostet: Gryphon berechnet für den Apollo mit einem Tonarm und dem noblen MC-System 128.000 Euro. Ein weiterer Tonarm schlägt mit etwa 20.000 Euro zu Buche.
Standesgemäße Entzerrung bietet Gryphons Phonovorstufe Siren für knapp unter 70.000 Euro. Eckpunkte der mit vier getrennten Eingängen (3 x XLR und 1 x Cinch) ausgestatteten Phonostufe sind neben echter Dual-Mono-Konzeption eine vollständig symmetrische Schaltungstopologie und der Verzicht auf eine globale Gegenkopplung. Die Eingänge und Impedanzen sind über die Fernbedienung einstellbar.
Vor kurzem hatten wir den Sikora Initial Max mit dem Tonarm KV 9 Max im Test. Wie gut die Kombination mit dem Aidas-MC Gold American Buffalo SE gespielt hat, fiel vor allem auf, nachdem sie vom Vertrieb LEN-HiFi (https://www.lenhifi.de/) wieder abgeholt worden war. In München spielte der neue KV-9-Tonarm, um 3.900 Euro, mit einem Aidas Mammoth LE, um 10.000 Euro. Dank des organischen und besonders fein auflösenden Klangbilds gelang ihr, was gerade im fokussierten Testbetrieb bisweilen selten vorkommt: unangestrengte Freude beim Hören zu bereiten. Hier in München begegnete sie mir wieder. Vom Juniorchef Robert Sikora persönlich bedient, spielte die Testkombi an hochwertiger Linnenberg-Elektronik und den inzwischen auch im Vertrieb von LEN-HiFi befindlichen Lautsprechern Ø Audio Icon (ab 14.900 Euro/Paar), einem wirkungsgradstarken Zweiwege-Konzept mit Zwölfzoll-Chassis im Tiefmitteltonbereich und einem Drei-Zoll-Hornkammertreiber.
Unsere Testgeräte kosteten um die 27.000 Euro und empfahlen sich für den engagierten Highender, doch wenn es um das berühmte „Ankommen“ geht, wird häufig noch deutlich mehr investiert. Vielleicht wäre dann ein größerer Standard Max Supreme 15th Anniversary Edition eine willkommene Alternative, der in einem Raum zusammen mit Schallwandlern von Eggleston Works an Elektronik des mir bislang unbekannten Herstellers Doshi Audio spielte. Nein, dies ist kein japanischer Hersteller, wie ich zunächst vermutete, er stammt aus den USA. Schwer zu sagen, ob es an der Elektronik, den Lautsprechern oder doch zuvörderst am Standard Max Supreme lag, den Firmenpatriarch Janusz Sikora zum 15. Firmenjubiläum aufgelegt hat, doch wieder war diese unspektakuläre Leichtigkeit in der Musik zu vernehmen, die sicherlich auch manch anderer Vorführung gutgetan hätte.
Sie lieben „German Engineering“? Wir auch. Bei der Analog Manufaktur Germany (https://analog-manufaktur-germany.de/), kurz AMG, aus Deining in der Oberpfalz liegt man da sicherlich nicht falsch. Top-Verarbeitung, durchdachte technische Lösungen, ein klar definierter, gut aufgelöster und dynamischer Klang gehören seit jeher zur DNA des von Julian Lorenzi und seiner Frau Carola geführten Herstellers.
Der AMG Giro MkII für 6.750 Euro ist das günstigste Modell im Portfolio von AMG. Optisch wirkte er, trotz des raffinierten Scheibendesigns, nie so harmonisch wie etwa das größere Laufwerk Viella. Dank einer optional erhältlichen Basis aus massivem Kirschholz hat sich das nun geändert. Für die aus regionalem Holz gefertigte Basis berechnet AMG 1.750 Euro.
Richtig erwachsen sieht der AMG Giro MkII nun aus und natürlich lassen sich auch ältere Giro nachrüsten. Laut den Lorenzis gewinnt aber nicht nur der optische Auftritt, auch akustisch soll aufgrund der höheren Masse und verbesserter Resonanzeigenschaften eine Steigerung zu verzeichnen sein.
Seit jeher gilt Japan als Hochburg analoger Wiedergabe. Die Vielzahl an Plattenspielern, Tonarmen und Systemen, die den Weg von dort zu uns finden, ist nur schwer zu überschauen. Wenn allerdings ein highendiges Schwergewicht wie Esoteric (https://www.aqipa.com/) ein eigenes Laufwerk auf die Beine stellt, kann dies nicht unbemerkt geschehen.
Bereits seit einigen Jahren geistert Esoterics Grandioso T1 durch die Pressemitteilungen und war auf diversen Ausstellungen zumindest statisch gesichtet worden. Nun also ein Grandioso T1 in voller Aktion. Man sieht es Esoterics Laufwerk äußerlich nicht unbedingt an, aber es ist wirklich etwas ganz Besonderes. Der T1 verfügt mit seinem patentierten Esoteric MagneDrive System (Japan Patent No. 6501130) über einen kontaktlos arbeitenden, magnetischen Antrieb. Einem Reibrad ähnlich, rotiert seitlich (nicht sichtbar) neben dem Plattenteller eine Rolle, die so magnetisiert ist, dass die Süd- und Nordpole abwechselnd ausgerichtet sind und bei Drehung den Plattenteller induktiv in Bewegung setzen. Einen Riemen, ein Reibrad oder etwa Polruckeln wie bei Direktantrieben gibt es dabei nicht. Dank des MagneDrive-Systems würden, so Esoteric, sämtliche Vibrationen und Unregelmäßigkeiten in der Geschwindigkeit eliminiert. Zusammen mit dem Tonarm TA 9D, der auf dem bekannten IT-345 von Ikeda basiert, ist der Esoteric Grandioso T1 für 85.000 Euro erhältlich. Ohne Tonarm wird es um die 10.000 Euro günstiger.
Zwei Phonovorstufen sollen an dieser Stelle Erwähnung zu finden, weil sie, trotz hohen klanglichen Anspruchs, den auf der Münchener Messe häufiger anzutreffenden pekuniären Overkill nicht mitgehen.
Da ist zum einen Manley Labs Oasis (https://www.inputaudio.de/), benannt nach den Oasis-Tonstudios, bei dem es sich, wie beim Vorgänger Chinook, den er ersetzt, um ein MM/MC-fähiges Röhrendesign mit je zwei 6922-Röhren in der Eingangs- und Ausgangsstufe handelt. Wesentliche Neuerung, neben Verkürzungen der Signalwege und eines wertigeren, sehr ansehnlichen Gehäuses, das in unterschiedlichen Farbvarianten angeboten wird, ist die Implementierung eines Schaltnetzteils!
Wir gehen davon aus, dass Manleys Präsidentin EveAnna Manley genau weiß, was sie tut, und freuen uns auf einen hoffentlich baldigen Test, den sein Vorgänger Chinook ja bei uns schon absolvieren konnte. Preislich liegt der Manley Oasis mit 5.150 Euro erwartungsgemäß ein wenig oberhalb des Chinook.
Als Kollege Ralph Werner erwähnte, dass Grimm Audio (https://www.hoerzone.de/) aus den Niederlanden einen Phonovorverstärker zeigen würde, dachte ich zunächst, es müsse sich um irgendeine Form eines digitalen Entzerrers handeln, denn bislang waren digitale Quellen und DSP-gesteuerte Aktivlautsprecher die Domäne der Holländer. Doch weit gefehlt.
Der handliche Grimm PW-1 ist ein MC/MM-tauglicher, transistorbasierter Phonoentzerrer, der nach Grimms Vorstellungen aber das klangliche Erlebnis bester Röhrenphonostufen ermöglichen soll. Seine Entwicklung wurde von Peter van Willenswaard vorangetrieben, einem der Gründer von Grimm Audio und auf dem Gebiet analoger Verstärkung bewandert. Um die Fähigkeiten des um 5.000 Euro teuren Entzerrers zu demonstrieren, hatte man extra eine nicht digitale Kette mit Crystals Minissimo-Monitoren nebst Grimm-Subwoofern, Halcros Eclipse-Verstärker und einem Wilking-Delta-Laufwerk zusammengestellt.
Der hierzulande kaum bekannte niederländische Hersteller Wilking hat eine immerhin 45-jährige Historie und nicht weniger als sechs Laufwerke im Programm. Die Kette spielte schön luftig und detailliert auf und es ergab sich eine klar strukturierte und dynamisch packende Vorführung, die emotional ansprach. Man darf gespannt sein, ob es von Grimm Audio weitere analoge „Ausflüge“ geben wird.
Neben Phonoentzerrern waren in München viele Tools zu sehen, die das analoge Hören verbessern oder vereinfachen sollen. Eines davon ist so speziell, dass es unbedingt in diesen Bericht gehört: Der Flat.Duo von AFI.
Hinter AFI (Audio Fidelity Improvement) stecken Dr. Ullrich Kathe und Oliver Wittmann, Inhaber des HiFi-Studios Wittmann in Stuttgart (https://www.wittmann-hifi.de/), die 2016 den AFI Flat, Deutschlands ersten kommerziell erfolgreichen „Plattenbügler“ ersannen.
Neben der gewünschten Begradigung verwellter Schallplatten war nach der Behandlung erstaunlicherweise auch eine Klangverbesserung zu verzeichnen. Diese beruht darauf, dass die Prozedur des kontrollierten Erwärmens und wieder Abkühlens ein sogenanntes „Tempern“ der Schallplatte bewirkt. Ein Vorgang, der Verspannungen des Materials, die beim Produktionsvorgang entstehen, beseitigt und gleichzeitig eine Härtung bewirkt. Dies soll, so jedenfalls AFI, die Präzision des Abtastvorgangs optimieren und in einem hörbar besseren Klang resultieren. Allerdings war der AFI Flat aus teurem und ziemlich gewichtigem Hartglas gefertigt.
Der AFI Flat.Duo ist nun die budgetfreundliche Ausgabe des Flat. Aus expandiertem Polypropylen (EPP) bestehend, ist er leicht, kostengünstiger zu fertigen und bietet sehr gute Isoliereigenschaften. Mit ihm ist es möglich, bis zu zwei Schallplatten in kürzerer Zeit zu „bügeln“. Gleichzeitig gelingt dem AFI Flat.Duo und seinem speziellen Ablaufprogramm eine noch effektivere Temperung des Vinyls. Kostet der aktuelle AFI Flat2 immerhin 3.850 Euro, ist der Flat.Duo für 1.999 Euro zu bekommen, was ihn quasi zum „Vinyl-Volksbügler“ prädestiniert. Wir sind sehr gespannt und geloben, den AFI Flat.Duo baldmöglichst genauer unter die Lupe zu nehmen.
Bei den photooptischen Abtastsysteme von DS Audio erfasst ein Lichtstrahl die Auslenkungen des Nadelträgers und optische Sensoren übermitteln das Signal an eine EQ-Unit. Diese generiert sodann nicht nur ein adäquates elektrisches Signal zur Weiterverarbeitung, sondern stellt auch die für den Betrieb des Tonabnehmers nötige Spannungsversorgung bereit. Ein klassischer Phonoentzerrer ist nicht mehr erforderlich. Zwar kann man über die klangliche Leistung dieser Tonabnehmer geteilter Meinung sein, am Erfolg der Abtasttechnik, die sich in relativ kurzer Zeit eine gar nicht so kleine Fanbase erspielt hat, kommt man indes nicht vorbei.
Frank Schick vom High-Fidelity Studio (https://www.high-fidelity-studio.de/), welches den deutschen Vertrieb von DS Audio besorgt, demonstrierte mir das brandneue DS E3, das das bisherige Einstiegsmodell DS E1 der Japaner ablösen wird. Das E3 soll mit EQ-Unit 2.750 Euro kosten. Wer eine andere EQ-Unit betreiben möchte, kann auch nur das E3-System bestellen und zahlt lediglich 1.450 Euro. Klingt wie ein faires Angebot, oder?
Beim Gang durch die Hallen im Erdgeschoss fielen mir die MC-Tonabnehmer von Vinyl Audio Laboratory auf, die einen interessanten Weg zur Spannungserzeugung gehen. Die von Herrn Masashi Miyake in Tokio hergestellten Tonabnehmer basieren auf den historischen und inzwischen sehr teuren Neumann DST-Tondosen, welche für ihre grandiose Musikalität sehr gelobt wurden.
Wie bei diesen befinden sich die spannungserzeugenden Spulen sehr nah an der Tonabnehmernadel, die Herr Miyake gerne konisch ausführt. Die Magnete, welche die Spulen und den Aluminiumnadelträger wie ein Sandwich einfassen, bestehen aus Neodym. Vinyl Audio Laboratory nennt den Antrieb „Magne Focus“ und schreibt seinen Tonabnehmern eine besonders hohe Abbildungspräzision und außergewöhnliche Dynamik zu. Sie werden in zwei Varianten – „Contemporary“ und „Vintage“ – angeboten, die sich durch unterschiedliche Nadelträger auszeichnen. Erstere sind, glaubt man der Website von VAL, für den aufrechten Highender, letztere für Musikliebhaber gedacht … ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Es gibt sie in einer Stereoausführung und für Mono-Schallplatten. Auf Wunsch werden auch Tonabnehmer für Schellackplatten bereitgestellt. Der standardmäßig aus Corian bestehende Korpus ist auf Wunsch mit traditioneller Urushi-Lackierung erhältlich, was nicht nur besonders hübsch aussieht, sondern vermutlich auch die Resonanzeigenschaften des Tonabnehmers beeinflusst. Den Vertrieb hierzulande hat Danyel Rondthaler von SoReal Audio (https://www.soreal-audio.de/) übernommen, der die VAL-Tonabnehmer in seinem Showroom in Aresing zur Vorführung bereithält.
Den Schlussakkord verantwortete in diesem Jahr der Hersteller Thorens (https://www.thorens.com/), bei dem sich inzwischen einiges getan hat. So hat man vor kurzem den Vertrieb der bekannten EMT-Tonabnehmer übernommen. Eine Liaison mit historischen Wurzeln, schließlich hatten beide Unternehmen fast dreißig Jahre ihre Produktion gemeinsam im Gerätewerk im badischen Lahr. Man darf auf die Früchte der neuen Partnerschaft mehr als gespannt sein.
Der vom renommierten Designer Helmut Thiele für Thorens entwickelte Tonarm TP-160 wird nun auch solo, also ohne den Thorens-Plattenspieler TD 1601 im Schlepptau, erhältlich sein. Das Design des J-förmigen 9“-Tonarms mit SME-Headshell-Anschluss erinnert an klassische Studiotonarme der Sechziger- und Siebziger-Jahre und führt geschickt Tradition und Innovation zusammen. Der TP-160 verfügt als erster Tonarm von Thorens über ein hochpräzises Schneidlager, deren Klinge für das Horizontallager zusätzlich über Magnete stabilisiert wird. Der Thorens TP-160 soll 1.899 Euro kosten. Das echte Fans nun auch nach einer 12-Zoll-Version des Arms gieren, dürfte natürlich auch Thorens klar sein.
Das Flaggschiff-Laufwerk Thorens New Reference, im letzten Jahr an dieser Stelle vorgestellt, erhielt ein bemerkenswertes Update.
Thorens Eigentümer und CEO Gunter Kürten demonstrierte den eingebauten Oszillographen des Laufwerks, mit dem auch kleinste Restvibrationen ausfindig und folglich eliminiert werden können. Schon irgendwie sehr cool, genau wie der schicke orangene Farbton des ausgestellten New Reference. Und der Preis blieb trotz des zusätzlichen Features konstant – bei freilich nicht ganz so kühlen 220.000 Euro.
Und damit alles Gute bis 2025!
Messebericht: High End 2024