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mit Ralph Werner
Wie das Chaos lichten? Nach etlichen Kilometern in den Beinen, einer halb vollen Speicherkarte in der Kamera und einer leergeschriebenen Mine im Kuli erscheint das Rohmaterial der Messeeindrücke im Notizbuch bei erster Sichtung doch etwas verworren. Hmm, warum nicht, statt chronologisch vorzugehen, den Stoff wie eine HiFi-Anlage strukturieren? Quellen – Verstärker – Lautsprecher. Das scheint doch legitim und logisch. Fangen wir also „vorne“ an, mit einer hochsubjektiven Auswahl an Quellgeräten, die ich ziemlich spannend finde und in München erstmals präsentiert wurden.
Und was fällt mir da als erstes ein? Ein CD-Player. Komisch, oder? Wir streamen doch jetzt alle! Nun, das schließt sich einerseits ja nicht aus, andererseits würde ich glatt vermuten, dass es mehr CD-Hörer gibt als neue, innovative CD-Player zu halbwegs bezahlbaren Kursen. Einer von diesen dürfte der frisch gelaunchte Teac VRDS-701 (https://eu.teac-audio.com/) sein.
Der kommt nämlich nicht nur mit einer vibrationsdämpfenden Subchassiskonstruktion und proprietärer, diskret aufgebauter D/A-Wandlerstufe sowie vollsymmerischer Dual-Mono-Topologie – er hat eben auch das sogenannte VRDS-Laufwerk mit an Bord. Das „Vibration-Free-Rigid-Disc-Clamping-System” war lange, lange Jahre der mit zum Konzern gehörenden Edelmarke Esoteric vorbehalten und soll jetzt im neuen Teac-Dreher die CD-Rotation optimieren – und damit letztlich die Klangausbeute.
Featureseitig wird ebenfalls nicht gegeizt: Das analoge Signal lässt sich, analog lautstärkegeregelt, via Cinch und XLR abgreifen und digitale Signale können unter anderem über USB zugespielt werden. Im Verbund mit einer Streaming Bridge oder einem Computer hat man seine Streamingstrecke dann zusammen. Interessant ist der Preispunkt: 2.500 Euro werden für den Teac VRDS-701 aufgerufen, und wer nur einen CD-Transport sucht, kann den Teac in der DAC-freien Variante erwerben und noch einmal 500 Euro sparen. Das klingt heutzutage doch fast schon bodenständig.
Eine zweite sehr spannende Digitalquelle, die mir in München aufgefallen ist: der NAD M66 (https://nad.de/). Wobei „Digitalquelle“ eigentlich zu kurz greift, aber trotzdem: In erster Linie kombiniert der neue NAD eben eine Streamingplattform auf Basis des multiroomfähigen BluOS-Systems mit einem hochwertigen DAC (ES9038PRO) sowie einer Lautstärkeregelung – die digital, und damit verlustfreier als eine konventionell analoge arbeite, behauptet jedenfalls NAD.
Für „Bedenkenträger“ gibt‘s gleichwohl einen Analog-Direkt-Modus, der die digitale Verarbeitung analoger Eingangssignale umgeht. Der NAD M66 kommt nämlich nicht nur mit Streaming- und Digitaleingängen (inklusive HDMI eARC), er bietet auch Hochpegel- und Phonosignalen Zugang. Zu seinem üppigen Feature-Set zählen zudem ein eigener Kopfhörerverstärker sowie die Möglichkeit zur Dirac-Raumkorrektur (ein kalibriertes Mikro wird mitgeliefert). Fürs neue Mitglied der Masters Serie werden 5.999 Euro aufgerufen, ab Herbst dieses Jahres soll der M66 verfügbar sein. Die zu ihm passende Endstufe NAD M23 (4.299 Euro) ist schon länger erhältlich.
Wechseln wir zu analogen Quellen: Paula Knorn, Chefin des deutschen Rega-Vertriebs TAD, freute sich, das kommende Plattenspieler-Flaggschiff der Engländer präsentieren zu können, den Rega Naia (https://www.tad-audiovertrieb.de/). Wann diese „radikale Leichtbaustudie“ erhältlich sein wird, steht noch nicht final fest, dito der exakte Preispunkt (fünfstellig wird‘s werden) – ein paar der technischen Highlights lassen sich aber schon anführen.
Dazu gehören die aufwendig produzierte Kohlenfaser-Skelett-Zarge mit dem sogenannten Tancast-8-Schaumkern, die oben und unten mit Keramikversteifungen verstärkt wird, ein Tellerlager aus zirkoniumgehärtetem Aluminiumoxid sowie der Plattenteller aus einer Spezialkeramik mit unterseitig eingefrästem, komplexem Profil zur Optimierung der Laufeigenschaften. Mit an Bord des neuen Rega Naia ist der RB-Titan-Tonarm. Ob man zur Komplettierung des Plattenspielers das MC Amphelion 2 dazubestellt, bleibt dem Kunden überlassen. Ein sehr interessanter Dreher.
Das gilt nicht minder für den konzeptionell komplett anders gelagerten neuen Transrotor Bellini (http://www.transrotor.de/). Der Bellini ist zwar nicht ganz so schwer wie der im letzten Jahr von uns getestete (und prämierte) Strato mit seinen wuchtigen 30 Kilogramm, aber von Grundsatz her handelt es sich eben doch um ein Masselaufwerk – und nicht um ein bewusst Masse vermeidendes Leichtgewicht wie Regas neuer Top-Dreher. Der massive Alu-Teller mit (schwarzer oder weißer) Acrylauflage trägt dazu sein Scherflein bei. Apropos Acryl: Das scheint designtechnisch ein Hauptthema dieses Laufwerks zu sein – und natürlich die viereckige Grundform der Zarge. Der klassische Look des Transrotor Strato sei so gut angekommen, dass man ein weiteres Modell mit Reminiszenzen an frühere Transrotor-Dreher der Achtziger/Neunziger auflegen wollte, und das zu einem günstigeren Preis.
Die viereckige, transparente Zarge des Transrotor Bellini steht wie die des Strato auf drei sehr hochwertigen, präzise justierbaren Füssen. Damit nicht genug der Ähnlichkeiten: Auch der Bellini kommt mit der TMD-Technik, sprich einem magnetgekoppelten, zweiteiligen Tellerlager zur Reduzierung von Motorvibrationen – allerdings gibt es hier nur einen Motor und nicht derer drei wie beim Strato. Fürs Transrotor-Bellini-Laufwerk ohne Haube werden 5.250 Euro aufgerufen, „mit“ sind es 6.000 Euro. Je nach Ausstattung in puncto Tonarm und System liegt der komplette Plattenspieler dann so zwischen 7.000 und 14.000 Euro, im Mittel also ungefähr bei der Hälfte dessen, was für den Strato aufgerufen wird. Der Bellini soll in circa zwei Monaten im Markt sein, für einen Test des Glanzstücks haben wir schon mal den Finger gehoben.
Bleiben wir doch noch kurz beim Thema Phono, wechseln aber ins „Verstärkerfach“. Wer sich für eine „finale Lösung“ der Entzerrung feiner Tonabnehmer-Signale interessiert, ist auf einer Messe wie der High End natürlich goldrichtig. Das Schweizer Unternehmen Soulution (https://my-sound.net/) hätte da ein Angebot für Sie, wenn Sie denn – jetzt bitte kurz festhalten oder hinsetzen – 65.000 Euro investieren können. Soviel kostet nämlich die brandneue Soulution 757 aus der Topserie der Schweizer.
Die Über-Phonovorstufe bietet drei Eingänge, zwei für klassische MM/MC-Systeme sowie einen weiteren für den optischen Abtaster von DS Audio. Dass die neue Soulution 757 mehrere optionale Entzerrkurven bereithält, scheint nicht wirklich besonders zu sein, der vollsymmetrische Aufbau auch hinter den Cincheingängen ist es schon eher, und mehr noch der Umstand, dass man den Verstärkungsfaktor des Phonovorverstärkers von 1 bis 100 dB regeln kann, was den Direktanschluss an Endstufen/Aktivlautsprecher ermöglicht. Und dann gibt‘s da noch ein ziemlich ungewöhnliches Spezialfeature: Bandmaschinenbesitzer können das Signal des Tonkopfes direkt der Soulution zuführen, die dann die entsprechende Entzerrung und Vorverstärkung übernimmt.
Es tut sich aber noch mehr in Soulutions 7er-Serie, denn mit der 727 kommt zudem eine neue Hochpegelvorstufe ins Programm – für 55.000 Euro. Wer die fünf Hochpegeleingänge (3 x XLR, 2 x Cinch) um ein Phonoboard ergänzt, muss weitere 9.500 Euro bereithalten. Zu den technischen Besonderheiten der Soulution 727 zähle nicht nur eine Bandbreite bis 20 MHz, sondern auch, dass es gelungen sei, mit einer eingangsseitig kompromisslosen Schaltung auf Basis von Instrumentation Amps (etwas mehr Background dazu in unserem Test der Soulution 5er-Kombi) das Rauschlevel um weitere 20 dB zu reduzieren, was sich klanglich deutlich bemerkbar mache, so Soulution-Chef Cyrill Hammer. Beide Vorstufen, die 757 wie die 727, sollen im letzten Quartal dieses Jahres gelauncht werden.
Nicht nur Soulution kommt mit einem neuen Flaggschiff-Vorverstärker, auch Luxman (https://www.luxman-deutschland.de/) hat einen am Start. Die neue, große Vorstufe der Japaner soll gegen Ende des Jahres verfügbar werden und hört auf den Namen Luxman C-10X; sie wiegt knapp 20 Kilogramm und wird auch circa 20 „Kilo“ kosten. Die neue, vollsymmetrische Top-Vorstufe der Japaner kommt natürlich mit typischen Luxman-Technologien wie LIFES (Luxman Integrated Feedback Engine System) und LECUA (Luxman Electronically Controlled Attenuator) – letzterer in einer Ausführung mit 192 feinen 0,5-dB-Pegelschritten. Die Luxman C-10X ist die Nachfolgerin der vor zehn Jahren herausgebrachten C-900u, sei aber keineswegs eine einfache Weiterentwicklung, sondern ein komplett neues Design, so die Japaner.
Jüngst hatten wir den Vollverstärker Luxman L-507Z im Test und dort bereits angekündigt, dass in diesem Jahr ein noch größeres Modell die Z-Serie ergänzen wird. In München konnte man ihn jetzt sehen, den Luxman L-509Z. Die Front dieses Integrierten – Luxmans kreative Marketingabteilung nennt ihn „one-body separate“ – sieht ganz ähnlich aus wie die unseres Testkandidaten, allerdings lässt sich ein weiterer Tone-Control-Regler, nämlich einer fürs Mittenband, entdecken. Seiten- und Topplatte ähneln hingegen eher dem Erscheinungsbild der großen Luxman-Endstufe M-10X als denen des 507er. Luxmans neues Vollverstärker-Flaggschiff leistet 2 x 240 Watt an 4 Ohm und soll gegen Spätsommer in den Handel kommt – zu einem Preis von 12.990 Euro.
Ihnen ist Single-Ended-Class-A mit Röhren lieber als Push/Pull-Class-AB mit Transistoren? Nun, dann könnte der neue Unison Research Simply 845 (https://www.tad-audiovertrieb.de/) etwas für Sie sein. Im Grunde ist der neue Top-Vollverstärker der Italiener eine etwas zahmere Version des doch reichlich verrückten Absolute 845, und er wiegt auch „nur“ ein Drittel des Stammvaters. Das sind freilich immer noch gut 30 Kilogramm … Logisch, schließlich braucht‘s nicht nur einen Netztrafo, sondern noch zwei Übertrager, und da kommt schon ein bisschen Eisen zusammen.
Apropos: Bei Unison ist man stolz darauf, diese Ausgangsübertrager nicht nur selbst zu konstruieren, sondern darüber hinaus einzeln in Handarbeit herzustellen. Klangentscheidend sei dabei auch die Wahl der richtigen Materialien: Für die Übertrager des Simply 845 werden sehr dünne Isolatoren aus Mylar und Polypropylen verwendet und als Kernmaterial dünne, voneinander isolierte Bleche aus Siliziumeisen mit günstigen ferromagnetischen Eigenschaften. Vier ECC82-Doppeltrioden im Eingangs- und Treiberbereich und zwei der legendären 845er, die hier je 23 Watt leisten, geben sich ein Stelldichein. Vier Hochpegeleingänge stellt der Unison Simply 845 bereit, was man wohl nicht als „überausgestattet“ bezeichnen kann – aber hey, wir reden hier von einer Single-Ended-Röhre, da darf‘s ja wohl klassisch zugehen. Der Preis des Schönlings liegt bei 8.899 Euro.
Etwas gänzlich anderes – optisch wie technisch – stellt der neue Axxess Forté (https://audiogroupdenmark.com/) dar. „Axxess“ – das ist die neue, inzwischen vierte Marke der ziemlich umtriebigen Audio Group Denmark. Sie soll die Entwicklungs-Essentials von Børresen (Lautsprecher), Aavik (Elektronik) und Ansuz (Kabel & Zubehör) unter einem Dach vereinen und dabei preislich auf ein breiteres HiFi-Publikum zielen als die doch recht kostenintensiven drei anderen Marken. Das Erstlingswerk Axxess Forté kombiniert nun eine Streaming- und DAC-Einheit mit einem innovativen Schaltverstärker und dedizierten Class-A-Kopfhörerverstärker.
Die sogenannte UMAC-Verstärkertechnologie des Axxess-Erstlings entstammt den Aavik-Produkten und zeichne sich unter anderem dadurch aus, dass bei der Pulsweitenmodulation statt der gängigen Dreieckswelle eine Sinusschwingung genommen werde, was a) das hochfrequente Rauschen reduziere und damit b) kleiner dimensionierte Ausgangsfilter mit geringeren Induktivitäten ermögliche, wodurch c) der Dämpfungsfaktor steige und schlussendlich d) eine bessere Kontrolle des Lautsprechers resultiere. Klingt eigentlich recht smart.
Der Axxess Forté kommt mit drei Digitaleingängen, einer RJ45-Buchse sowie einem Line-level-Input, an den der geneigte Besitzer bei Bedarf beispielsweise eine externe Phonovorstufe hängen kann. Ungewöhnlich: Es gibt den neuen Streamingverstärker in drei Ausführungen – Forté 1, Forté 2, Forté 3 –, doch hier ändert sich weder die Verstärkerleistung noch die Digitalschaltung oder das Featureset, wie man vermuten könnte. Nein, der Unterschied zwischen den Modellen liegt vornehmlich im höheren Aufwand zur Rauschunterdrückung. So kommen bei den „größeren“ Modellen gleich doppelt respektive dreimal so viele der sogenannten Tesla-Spulen zum Einsatz – ein weiteres Technik-Trademark der AGD. Preislich staffelt sich das dann wie folgt: Axxess Forté 1: 5.000 Euro, Forté 2: 7.500 Euro und Forté 3: 10.000 Euro.
Bleiben wir in Dänemark, wechseln aber zu Lautsprechern, und zwar zu denen des Ex-Arbeitgebers von AGD-Mitgründer Michael Børresen (die HiFi-Welt ist ein Dorf …), seinerzeit Chefentwickler von Raidho – einer Marke der Dantax-Gruppe, die auch die günstigeren Lautsprecher-Modelle von Scansonic HD (https://scansonichd.dk/de/) verantwortet.
Und bei Scansonic soll nun ab kommenden September mit den Q-Lautsprechern eine neue Top-Serie an den Start gehen, die sich oberhalb der bestehenden MB-Baureihe positioniert. Von dieser hat sie das ein oder andere geerbt – etwa die Chassisbestückung für den Mittelton- und Bassbereich –, gleichzeitig stecke viel Raidho-DNA in den drei neuen Q-Standlautsprechern, was sich insbesondere bei den aufwendigen Gehäusen zeige, optisch wie akustisch. Zudem wurde der Hochton-Magnetostat für den Einsatz in der Q-Serie überarbeitet.
Scansonics neue Toplinie besteht aus den Modellen Q3, einem kompakten Zweiwegestandmodell für 6.000 Euro das Paar, sowie den beiden größerer Dreiweglern Q8 (10.000 Euro) und Q10 (14.000 Euro). Der Sound im Scansonic-Raum – gespielt wurde die Q10 an Elektronik von Moon – wirkte zugleich saftig und gut aufgelöst. Kann gut sein, dass wir uns in Kürze mal ein Testmuster kommen lassen werden.
Dänemark, zum Dritten: Dali (https://www.dali-speakers.com/de/) präsentierte in München ebenfalls einen sehr interessanten Lautsprecher. Der bekannte Hersteller enthüllte auf der High End nämlich den „Missing Link“ zwischen dem letztjährig vorgestellten Flaggschiff Dali Kore und der Epicon-Serie. Dali Epikore 11 nennt sich der neue, fast mannshohe Lautsprecher, der mit vier Achtzöllern im Bass – je zwei oben und unten –, einem neu entwickelten 6,5-Zoll-Mitteltöner und Dalis Hybrid-Hochtönertechnik ausgestattet wurde. Letztere kombiniert einen Flächenstrahler mit einer Kalotte. Natürlich sind hier ebenfalls Treiber-Technologien wie das Soft Magnetic Compound, kurz SMC, mit von der Partie; das aus einem Pulver gepresste Spezialmaterial soll für einen noch verzerrungsfreien Antrieb der Schwingspule sorgen. Preislich sortiert sich die Dali Epikore 11 mit 40.000 Euro/Paar klar in die Gattung audiophiler Luxus-Lautsprecher ein, ist damit trotzdem noch um einiges von der Dali Kore entfernt, für die 90.000 Euro aufgerufen wird.
Natürlich bekommt man auch für deutlich weniger Geld schon richtig ausgewachsene Lautsprecher – und sogar echte Flaggschiffe. Bei Magnats (https://www.magnat.de/) neuem Signature 999, das zum 50-jährigen Jubiläum der Marke im Herbst lanciert wird, ist man beispielsweise mit 4.998 Euro dabei. Dafür gibt’s einen pfundige 40 Kilogramm schweren Vierwegler mit Doppelbassbestückung, 17-cm-Mitteltöner sowie einem Hochtöner-Trippel: Das neu entwickelte, Hi-Res-zertifizierte Hochtöner-Array kommt mit zwei 30-mm-Kalotten und einem 20-mm-Superhochtöner. Eine Amplituden- wie Phasen-optimierte Frequenzweiche sorge fürs harmonische Zusammenspiel der insgesamt sechs Treiber und das große Bi-Wiring-Terminal sei auch für „Schwerlastkabel“ geeignet, erfahre ich von Isabel Schlemermeyer, die bei der Premium Audio Company, zu der Magnat gehört, das Marketing verantwortet.
Zu besagter Company gehören freilich noch andere Audio-Marken, so etwa Klipsch (https://de.klipsch.com/), und was jetzt kommt, ist ein würdiger Schlusspunkt für meine Messeimpressionen. Wer je eine Party feierte, auf der ein Klipschorn aufspielte, und sich danach dachte, eigentlich hätte es doch noch lauter und dynamischer sein dürfen … nun, dem kann jetzt geholfen werden, hier entlang:
In München feierte die Klipsch Jubilee ihren Einstand, der größte Lautsprecher, den die Amerikaner je gebaut haben. Und „slim-line“ ist wahrlich der falsche Begriff bei einer Schallwandbreite von 126 Zentimetern. Das messen andere Lautsprecher nicht mal in der Höhe, die hier dann 1,75 Meter beträgt. 200 Kilogramm bringt eine Jubilee auf die Waage – doch trotz der wirklich wuchtigen Erscheinung handelt es sich bei der Jubilee doch „nur“ um ein Zweiwege-Horn.
Bis hoch zu 300 Hertz spielen zwei 12-Zoll-Treiber auf ein vierfach gefaltetes Basshorn, das zusammen mit internen Bassreflexkanälen maximalen Tiefgang mit sehr gutem Timing garantieren soll. Mittel- und Hochton bespielt dagegen ein 7-Zoll-Kompressionstreiber in einem reichlich groß geratenen Horn – diese üppige Dimensionierung sei gewählt worden, um einen breitbandigen Punktstrahler zu konstruieren, der weder einen Superhochtöner noch Grundtonunterstützung vom Bassteil benötige. Übrigens: Die Klipsch Jubilee ist ein Aktivlautsprecher ohne Endstufen, heißt: Zum Lieferumfang gehört eine aktive Frequenzweiche, die für ein Stereopaar nötigen vier Endstufenkanäle müssen aber noch separat besorgt werden. Zu den 50.000 Euro für die Lautsprecher kommt also noch die eine oder andere Ausgabe hinzu. Dafür finden dann wirklich ungebremste Live-Dynamik und Pegelfeste statt. Die Schlagzeugsoli, die hier für Vorführzwecke zum Besten gegeben wurden, gerieten jedenfalls ehrfurchtsgebietend. Meine Herren, was für eine Show!
Messebericht: High End 2023 in München