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Nur wenige hundert Meter vom stilwerk Berlin ist ein weiteres Urgestein der Berliner HiFi-Szene zu finden: King Music (www.king-music.de).
Oder doch besser „Queen Music“? Inhaber Gerd Lehmann zeigte sich jedenfalls wenig schüchtern und überzeugte spontan eine charmante HiFi-Reisende, dem kleinen Fototermin doch zwecks Blickfangsteigerung beizuwohnen.
Charmant lächeln kann auch Jens Wölfert – vielleicht hatte er aber auch einfach nur gut Lachen, leitete der Esoteric-Produktmanager doch in einem der beiden King Music-Vorführräume eine Show, die man mit „Digital-Extrem“ hätte überschreiben dürfen. Denn mit im Gepäck war das neue SACD/CD-Player-Dickschiff namens K-01. Ausgestattet mit aufwändigster VRDS-Laufwerkstechnik und insgesamt sechzehn AKM 4399-Wandlerchips, bringt der Trumm ziemlich happige 31 Kilo auf die Waage. Preislich auch kein Leichtgewicht – 19.999 Euro werden fällig -, wird dem K-01 unseres Wissens nach zwar keine große Jitteranfälligkeit nachgesagt, gleichwohl lässt sich da natürlich noch ein bisschen was tun, nämlich in Form eines externen Master-Clock-Generators wie dem Esoteric G-03RB mit einer „Ungenauigkeit“ von 0,05 Parts per Billion (und nicht Million). Stimmt schon, die Clock pumpt einem weitere 15.999 Euro vom Konto ab, aber dafür ist man dann auch endlich im Besitz seiner eigenen, privaten Atomuhr – und eines Zentners digitalem Frontend. Masseloofwerk, dit jeht och dijital, wa!
Auch verstärkungsseitig blieb man dem Hause Esoteric treu, die Kombination aus Vorverstärker C-03 (9.499 Euro) und zweier monogebrückter A-03-Endstufen (10.999 Euro/Stück) befeuerte eine B&W 802 Diamond (14.000 Euro/Paar).
Im zweiten Vorführraum bei King Music stießen wir auf Herrn Jörg Henning-Reinelt von Expolinear Elektroakustik.
Quellseitig setzte er mit der Small Machine von Acoustic Solid aufs analoge Pferd, hatte gleich drei Tonarme ans Laufwerk montiert, und das MC-System Dynavector 17 d3 Karat tastete gerade das Vinyl ab als wir den Raum betraten.
Für die Verstärkung wurde die Vor-/Endkombi M8/SA103 (Preis: 10.900 Euro) von Plinius in Stellung gebracht – der neuseeländische Hersteller ist seit einiger Zeit wieder im Vertrieb des Berliners Henning-Reinelt – und lautsprecherseitig gab es eine Expolinear-Neuheit zu hören: Das Studiohorn 2-60 wechselt für 5.000 Euro den Besitzer, der dafür ein 2-Wege-System mit Magnetostaten-System inklusive Hornvorsatz für den Hochton bekommt sowie ein 8-Zoll-Basschassis, das – nomen est omen – rückseitig in ein Exponential-Basshorn bläst.
Unweit des Charlottenburger Savignyplatzes liegt im Umfeld einer Vielzahl offensichtlich sehr gemütlicher Bars und Kneipen …
… das Hifistudio 10 (www.hifistudio10.de).
Aufgefahren hatte man unter anderem eine hochfeine, aus Devialet Vollverstärker (inkl. DA-Wandler, 12.500 Euro), Wadia S7i Laufwerk 8 (16.000 Euro) und Martin Logan Summit X Hybrid-Elektrostaten (16.500 Euro/Paar) bestehende Kette, da empfanden wir’s fast ein bisschen schade, dass während unserer Stippvisite „Gastmoderator“ Arno Selker von Creaktiv (kleines Bild) nun ausgerechnet über ein von ihm vertriebenes CD-Wässerchen referieren musste 😉
In Sachen HiFi ein angenehm detailversessener Feingeist: Mitinhaber Sebastian Tabor
Früher dachte man beim Namen „Creaktiv“ an HiFi-Möbel – die gibt es übrigens immer noch -, heutzutage sorgen Potenzialwirbel für viel Wirbel, allerdings wirken die Twister Stop-Linsen nicht gegen einfältige Wortspielereien der fairaudio-Redaktion, wie Sie unschwer merken. Das ist aber auch nicht ihr Einsatzfeld, vielmehr ist dies der Kampf gegen den Elektrosmog und dessen negative Auswirkung auf die menschliche Sinneswahrnehmung – also auch auf das Hören. Derlei Thesen polarisieren – das steht in jedem Fall schon mal fest.
Umso mehr freut sich Herr Thomas Terrail seit Mai dieses Jahres ein TÜV-zertifiziertes Messverfahren zum Elektrosmog-Nachweis an der Hand zu haben, um den Voodoo-Verdacht abzuschütteln.
Interessierten Kunden kann so für 250 Euro ein „Home Measurement Service“ angeboten werden, um Störfeldern im Hörraum auf die Schliche zu kommen.
Gegen Strahlungen ganz anderer Art mussten wir uns bei der nächsten Station wappnen …
Messebericht: Die lange Nacht der Ohren in Berlin