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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Kreativ
  2. 2 Messerundgang High End 2025 - Teil 1
  3. 3 Messerundgang High End 2025 - Teil 2

Tschüss, München. Sie wissen’s ja bereits: Die zweiundvierzigste High-End-Messe war die vorerst letzte in der bayerischen Landeshauptstadt – nachdem sich 21 Jahre lang die Pforten des MOC für Musik- und Technikbegeisterte aus aller Herren Länder öffneten und schlossen. Über die Gründe ließe sich trefflich diskutieren, Grund Trübsal zu blasen, gibt’s freilich nicht: Heißt es nun doch „Vienna Calling“. Und zwar vom 28. bis 31. Mai 2026. Die Geburtsstadt von Franz Schubert, Arnold Schönberg, Johann Strauss und vielen weiteren großen Komponisten ist sicherlich nicht die schlechteste Wahl – von Wiens vielfältiger Küche, historischer Architektur und dem besonderen Charme ganz zu schweigen.

Doch wir wollen an dieser Stelle nicht nach vorne blicken, sondern vielmehr in aller Ruhe zurück: Auf die vor knapp über einer Woche zu Ende gegangene 2025er „High End“-Messe, bei der trotz aller Unkenrufe dieser Tage (Jammern ist der Gruß des Kaufmanns …) auch ausstellerseitig gute Stimmung herrschte. Ja, die beiden reinen Business-Tage schienen uns dieses Jahr einen Tick ruhiger, atmosphärisch aber tatsächlich angenehm „gelöst“. Vor allem aber bot sich am Wochenende den privaten Experten und Enthusiasten eine ganze Menge: von Spektakulärem und Kontroversem wie der „teuersten Anlage der Welt“ (siehe unten) bis hin zur bewusst bodenständig gehaltenen „Sounds Clever“-Reihe.

Lindemann Move Mini auf der High End 2025

Die unglaublich kohärent klingenden Lindemann Move Mini (1.390 Euro) zählten in München mit zu den überzeugenden Beweisen dafür, dass anspruchsvolles High End weder eine Materialschlacht noch preislich abgehoben sein muss

Bevor wir uns mit einem vierköpfigen Team ins Messegetümmel der 2025er High End stürzen, um Ihnen – wenn auch subjektive, so doch hoffentlich ausgewogene – spannende Eindrücke zu vermitteln, noch einige offizielle Messe-Specs für die zahlenaffinen Leser unter Ihnen: Der Veranstalter, die High End Society, verzeichnete für die High End 2025 insgesamt 22.818 Besucher*innen aus 92 Ländern, die von 501 Ausstellern aus 42 Ländern samt 1.000 Marken auf insgesamt 30.000 Quadratmetern mit reichlich Informationen und Eindrücken versorgt wurden.

Doch genug der Vorrede – los geht’s! Wir wünschen Ihnen viel Lesespaß auf den folgenden drei Seiten – zwischen den vier Kapiteln bzw. Impressionen der Autoren können Sie mittels der Inhaltsverzeichnisse oben und unten auf den Seiten gezielt hin- und herspringen.

Messerundgang High End 2025 – Teil 1

mit Jörg Dames

Die freitägliche Pressekonferenz des Hamburger Highend-Vertriebs Audio Reference (https://www.audio-reference.de/) gehört wohl zu den ausgesuchten Pflicht- wie nicht minder Lustbesuchen eines jeden beflissenen HiFi-Journalisten: ein Stelldichein spannender Marken, renommierter Entwickler und außergewöhnlicher Sounds. Für ein Soundsuperlativ sollte dieses Jahr eine dreieinhalb Millionen Euro teure Anlage sorgen, für die in München eigens ein dedizierter „Konzertsaal“ etabliert wurde – mit hochwertigen Absorbern und Diffusoren des portugiesischen Spezialisten Vicoustic (siehe Test: Vicoustic Akustik-Elemente).

Die teuerste Anlage der Welt auf der High End 2025

Die exklusivste Kette der Messe: Um dreieinhalb Tonnen schwer und mit Komponenten von Dan D’Agostino, Wilson Audio, Bassocontinuo, VPI und Nordost erstklassig besetzt – wenngleich es wahrlich eine Herausforderung ist, solch ein System in kurzer Zeit unter Messebedingungen zur Höchstform auflaufen zu lassen

Das Team der Hersteller der "teuersten Anlage der Welt" auf der High End 2025

Unerlässlich für ein Megasystem: optimales Teamwork der beteiligten Hersteller

Nun, vor lauter Prominenz und Superlativen konnte man die Anwesenheit einer – zumindest in meinen Augen – ganz besonderen Perle schon mal leicht übersehen: Als extrem zufriedener Besitzer einer Wilson Audio SabrinaX löst bei mir die Anwesenheit eines frisch über den Teich gebrachten ersten Ansichtsexemplars eines Nachfolgemodells hingegen Begeisterung aus. Und eine gewisse Antizipation von Strapazen für mein Konto. Im Look leicht modernisiert, aber unverkennbar, kommt die Wilson SabrinaV technisch mit Treiber-Upgrades für den Mittel- und Hochton, avancierteren Spikes (im Wilson-Sprech: „Dioden“) sowie endlich bequem von außen erreichbaren Widerständen, die nicht nur fürs Klangtuning ausgetauscht werden können, sondern überdies als Sicherungen dienen, da sie bei zu hohen Strömen schneller in die Knie gehen als die teuren Treiber.

Lorenzo Mamaghani – Junior-Chef von Audio Reference - mit den neuen Wilson SabrinaV

Lorenzo Mamaghani – Junior-Chef von Audio Reference – samt seines Grundes zum Strahlen: Die neuen Wilson SabrinaV werden nach dem Sommer in Deutschland verfügbar sein und nehmen noch stärker Anleihen etwa von den Watt/Puppy, Sasha V oder Alexia V. Dafür sorgen u.a. der Carbon-Faser-modifizierte Hochtöner, der QuadraMag-Mitteltöner sowie der 8-Zoll-Woofer

Die Wilson SabrinaV auf der High End 2025

Dass der größere Mitteltöner der Wilson SabrinaV nun nicht mehr komplett von Filz umfasst wird, macht den Look der Lautsprecher einen Tick cleaner

Das Anschlussterminal der Wilson SabrinaV

Das Terminal der Wilson Audio SabrinaV mit leicht austauschbaren Pegel- und Sicherungswiderständen

So wie mir die Sabrina aus Utah nur allzu gut bekannt ist, so gänzlich unbekannt war mir bis zur Messe der Verstärkerspezialist Trilogy (https://www.earaudio.de/) aus England. Wissende Leser mögen ob meiner Unkenntnis mit dem Kopf schütteln – zu Recht: Trilogy gibt es bereits seit schlappen 35 Jahren und wurde noch dazu von keinem Geringeren ins Leben gerufen als Nic Poulson.

Nic Poulson neben seinem Vollverstärker Trilogy 921

Nic Poulson neben seinem Vollverstärker Trilogy 921

Ja, genau: Der (mittlerweile ausgestiegene) Gründer von Isotek und immer noch aktuelle Mastermind von ISOL-8, deren Filter ich vor Ewigkeiten mal im Test hatte – und bis heute in bester Erinnerung behalte. Komplett „Made in England“ sind etwa die eindrucksvollen Monos 995R, die sich per Schalter zwischen Class-A- und Class-AB-Betrieb und mithin zwischen 50 und 200 Watt an 8 Ohm umschalten lassen. Physisch einzeln knapp 50 Kilogramm, preislich als Paar 56.000 Euro schwer. Leichter macht es da einem der ebenfalls transistorisierte Vollverstärker Trilogy 921 mit seinen 11 Kilogramm und 8.000 Euro, der – obwohl bereits anderthalb Jahre am Markt – ebenso Deutschlandpremiere feierte.

Die Monos Trilogy 995R auf der High End 2025

Majestätisch: Die Monos Trilogy 995R – umschaltbar zwischen Class-A- und Class-AB-Betrieb

Wobei er nichtsdestotrotz mit technischen Leckerlis aufwartet: Schaltungsminimalistisch ist der 921 mit nur einer Verstärkungsstufe (keine extra Vorstufensektion) realisiert, zudem mit wenig Gegenkopplung und proprietärer Konzeption des Netzteils, auf das Nic Poulson grundsätzlich viel Wert legt. Ein organisches, seidiges, doch keinesfalls schönfärberisches Klangbild lautet das Entwicklungsziel von Poulson, der trotz seiner Vita übrigens sehr sympathisch zurückhaltend und mit seiner Begeisterung für die Sache im allerbesten Sinn „nerdy“ wirkt. Ein toller neuer Kontakt. Mein Bauch sagt mir, dass ich mit Trilogy auf eine (für mich) bis dato unbekannte Perle gestoßen sein könnte – die ich natürlich unbedingt zum Test einladen werde.

Mike Husar (links) vom deutschen Vertrieb EarAudio und Bob Surgeoner von Neat mit der neuen Neat Momentum J-6

Mike Husar (links) vom deutschen Vertrieb EarAudio und Bob Surgeoner von Neat mit der neuen Neat Momentum J-6

Seit dem Test der Petite Classic zähle ich mich durchaus auch zu den Fanboys der englischen Manufaktur Neat Acoustics (https://www.earaudio.de/): Welcher Hersteller sonst verzichtet auf interne Steckverbindungen und lötet komplett durch – jedenfalls in dieser Preisklasse? Unsichtbare, Marketing-Bling-Bling-freie Qualität, die sich akustisch gerade über die Jahre extrem bezahlt machen kann. Gründer, Entwicklerurgestein und Multiinstrumentalist Bob Surgeoner ist seit 1991 im Lautsprecherbau aktiv – und brachte dieses Jahr seine neue Neat Momentum J-6 (11.300 Euro) mit. Natürlich nur echt mit isobarischem Basssystem und AMT – neuerdings übrigens ein Elac-JET-Hochtöner statt eines Exemplars von Dayton.

Neat Momentum J-6 auf der High End 2025

Neat Momentum J-6: Zweieinhalb Wege, ein bei 80 Hertz getrenntes isobarisches Basssystem mit frei verdrahteter Weiche und komplett verlötetem Signalweg – das gibt es auch in dieser Preisklasse nicht allzu oft

Auf freie Verdrahtung statt schnöder Platinen setzt auch Cayin (https://cayin.com/). Der in Zhuhai unweit von Macau beheimatete Hersteller interpretiert mit seinen rund 140 Mitarbeitern „Made in China“ mal ganz anders: nämlich mit viel Eigenentwicklung und Handarbeit – sowie hochseriösem Service, den in Deutschland Thomas Deyerling verantwortet. Selbst die Trafos 30 Jahre alter Geräte ließen sich im Fall der Fälle noch ersetzen, zumal man diese auch für andere Hersteller wickelt. Und die freie Verdrahtung von Cayin-Komponenten ist nicht nur sounddienlich, sondern auch reparaturfreundlich. Nicht zuletzt aus diesen Gründen wundert es mich nicht, dass Cayin in Deutschland so erfolgreich ist und von Kaufzurückhaltung im HiFi-Markt offenbar nichts spürt.

Der Cayin Jazz 90 auf der High End 2025

Mit Push-Pull-Schaltung, klanglich dennoch, so der Vertrieb, auf der genießerischen Seite zuhause: der Cayin Jazz 90

Die Rückseite des Cayin Jazz 90 auf der High End 25

Die Schnittstellen des Cayin 90 umfassen unter anderem Bluetooth – und Phono

Thomas Deyerling von Cayin Audio

Beständige Größe: Thomas Deyerling ist seit den 1990er-Jahren hierzulande für Cayin verantwortlich

Ganz frisch an den Start bringen die Chinesen ihren Cayin Jazz 90 – einen Vollverstärker, der sich zwischen dem Jazz 80 und dem kürzlich vorgestellten Jazz 100 einordnen soll. In der Endstufe mit KT88 bewehrt (alternativ EL34), die für 2 × 50 Watt an 8 Ohm gut sind, kommen eingangs- und treiberseitig 12AX7/ECC83 sowie zwei 6SN7 zum Einsatz. Schnittstellenseitig legt der Jazz 90 einen Spagat zwischen Bluetooth und Phono (MM) hin. Ausgangsseitig kann der Jazz nicht nur Lautsprecher, sondern auch Sub und Kopfhörer bedienen. Mit seinen beiden Betriebsmodi (Ultralinear & Triode) soll der Röhrenamp trotz Push-Pull- und eben nicht Single-Ended-Design wie beim Jazz 100 klanglich auf der leicht genießerischen, seidigen Seite liegen, sagt Thomas Deyerling. Mit 2.998 Euro sollten sich dem genießerischen Begehr des Hörers keine allzu großen Hindernisse entgegenstellen.

Durchaus geklotzt wurde hingegen bei Canton (https://www.canton.de/) – dies aber ziemlich gekonnt. Messevorführungen sind generell eine Sache für sich – und je größer die Systeme, desto größer die Herausforderungen, so scheint’s. Die frisch erhältlichen Canton Reference Alpha 1 (60.000 Euro; die etwas kleineren, ebenfalls flammneuen Reference Alpha 2 kosten 40.000 Euro) warteten in der Pressevorführung bei entsprechenden Stücken zwar bassseitig mit nachgerade PA-Feeling auf, gefielen mir aber vor allem dadurch, dass sie mit ihren jeweils nahezu 150 Kilogramm Kampfgewicht nicht nur Keule, sondern auch Florett können: Die offene, durchsichtige Stimmwiedergabe mit reinen, wenn auch nicht romantisch eingefärbten Klangfarben versprühte schon so etwas wie einen selten gehörten Realismus (zumal unter widrigen Messebedingungen) und blieb mir extrem gut und gerne im Ohr. Klasse auch die Musikauswahl und Moderation von Dirk Halfmann, die an dieser Stelle unbedingt ein Extralob verdient.

Die Canton Reference Alpha 1 und die ebenfalls neue Canton Reference 5 in der GS Edition

Die Canton Reference Alpha 1 kommt wie die Alpha 2 mit CDF-Panel, diamantbeschichteten Hoch- und Mitteltönern sowie rückseitig manuell einstellbarer, subtiler Klangpegelung. Rechts daneben die ebenfalls neue Canton Reference 5 in der GS Edition (9.600 Euro), die gegenüber der Standardserie ebenfalls mit diamantbeschichtetem Tweeter, einem avancierteren WBT-Terminal sowie weichentechnisch mit Mundorf-Kondensatoren aufwartet

Canton-CEO Christoph Kraus und Chefentwickler Frank Göbl bei der Pressekonferenz

Canton-CEO Christoph Kraus (links) und Chefentwickler Frank Göbl bei der Pressekonferenz: Neben der Treibertechnik hatten bei der Entwicklung der Reference-Alpha-Lautsprecher vor allem die Gehäusemechanik und -form hohe Priorität. Versteifungen, Verspannungen, mithin Resonanzbedämpfung und gezielte, die Dispersion beeinflussende Rundungen lauten die entscheidenden Stichworte

Während Canton bei seinen Topmodellen auf Passivtechnologie setzt, hat sich der badische Hersteller Econik (https://econik-speakers.com/) auf Aktivlautsprecher spezialisiert – und sich fertigungstechnisch der Nachhaltigkeit verschrieben: So stammen selbst die in drei Kammern unterteilten, 19 Millimeter starken Lautsprechergehäuse der neuen Econik Speakers Eleven (und alle anderen Econiks) nicht aus Fernost oder Osteuropa, sondern von einer Schreinerei aus dem Erzgebirge. Das neue Top- und erste Standmodell von Econik wartet auf digitaler Seite wieder mit Raumeinmessung, parametrischem Equalizer und WiSA-Funktechnologie auf – und ermöglicht somit auch hochauflösende Signalübertragung (24 Bit / 96 kHz) oder die Etablierung von 7.1-Systemen. Auch die auf analoger Seite hochwertige Bestückung mit SEAS-Konussen und Mundorf-AMT kennt man von den Jungs aus Eisingen, die ansonsten ja noch als HiFiPilot durchstarten – vielen Lesern bestimmt ebenfalls ein Begriff.

Econik Speakers Eleven mit Berthold Daubner (links) und Jens Hörmann

Baby mit zwei Papas. Oder auch: Econik Speakers Eleven mit Berthold Daubner (links) und – ist der Nachname eigentlich ein Künstlername? – Jens Hörmann

Der Mundorf-AMT der Econik Speakers Eleven

Der Mundorf-AMT der Econik Speakers Eleven

Die Econik Speakers Eleven startet mit gleich zwei dedizierten Mitteltönern (jeweils 350 bis 3500 Hertz) durch – was auf eine besonders hochwertige Mitteltonwiedergabe einzahlen soll. Und raumakustisch vorteilhaft ist, denn durch die resultierende stärkere vertikale Bündelung der Mitten werden Boden- und Deckenreflexionen minimiert.

Während die Tiefmitteltöner des 3,5-Wege-Systems nach vorne abstrahlen, verstecken sich am Heck der Eleven unten noch zwei Spezies, die sich ausschließlich um den Bereich unterhalb von 100 Hertz kümmern müssen. Ein weiterer raumakustischer Kniff: Obwohl die laut Econik bis 19 Hertz spielenden Eleven offenbar tief in den Süden reichen, soll die gleichmäßige Raumanregung – erzielt dadurch, dass die Tieftöner am oberen Ende der Boxen sitzen – die „Wummerneigung“ reduzieren. Ich habe mit solchen Anordnungen übrigens tatsächlich gute Erfahrungen gemacht und erinnere mich zum Beispiel noch bestens an den ebenso mächtigen wie dröhnfreien Bass einer Nubert nuVero 170, bei der die zwei Tieftöner mit einem Abstand von bestimmt über einem Meter platziert waren.

Regal mit HiFi-Toys bei HiFiPilot auf der High End 25

HiFi-Toys are us – denken sich womöglich die HiFiPiloten

Und während Econik sicherlich schon gut den HiFi-Nerv der Zeit trifft, ist Sonoro Audio (https://sonoro.com/) laut Eigenbekunden sogar explizit lifestylig unterwegs. Allerdings sollte die Optik der Geräte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Neusser auch aus highfideler Perspektive absolut seriös arbeiten. Wer sich mit dem vergleichsweise jungen Sonoro-Team unterhält – die Firma selbst gibt es aber schon fast 20 Jahre –, merkt schnell, welch positive Einstellung und Motivation im Unternehmen vorherrscht. Mich hat das (und das schreibe ich nicht honigverschmierend einfach so vor mich hin) wirklich angenehm berührt. Ich freue mich auf die ersten Testberichte, die bald anstehen.

Die Standlautsprecher Sonoro Orchestra Shaped Signature auf der High End 2025

Die Standlautsprecher Sonoro Orchestra Shaped Signature sollen bereits Ende dieses Jahres an den Start gehen

Der Streaming-Verstärker Sonoro Maestro Quantum Signature auf der High End 25

Der Streaming-Verstärker Sonoro Maestro Quantum Signature arbeitet auf Class-D-Basis

Von der highfidelen Seriosität und dem Willen, die audiophile Qualität noch weiter auszubauen, zeugen nicht nur neue Mitarbeiter wie Roland Krüger (der zuvor bei Marantz und Denon eine absolut amtliche Know-how-Instanz war), sondern natürlich auch die frisch etablierte Zusammenarbeit mit den Entwickler-Koryphäen Rainer Finck und Karl-Heinz Fink: Hier treffen ein ausgewiesener Elektronik- und Digitalexperte (siehe etwa Test Marantz SA-10 und PM-10) und einer der Lautsprecherentwickler dieser Republik aufeinander. Beide haben sich bei und mit Sonoro bereits ans Werk gemacht: Für Q4 dieses Jahres (Lautsprecher) beziehungsweise Q1 des nächsten Jahres (Elektronik) sind die ersten Launches geplant.

Sonoro-Chef Marcell Faller auf der High End 2025

Sonoro-Chef Marcell Faller, der das Unternehmen laut Eigenaussage mit lediglich 5.000 Euro Startkapital gründete. Mittlerweile zählt das Team 60 Köpfe. Respekt!

Was genau gelauncht wird? Die neue Signature Line, die zunächst drei Familienmitglieder beinhaltet: Die Standlautsprecher Orchestra Shaped Signature sollen mit doppellagigem Gehäuse, bewusst gering gehaltener innerer Dämpfung, minimalen Verzerrungen und einem AMT „ohne Waveguide“, wie Karl-Heinz Fink betont, auskommen. Der Plattenspieler kommt als Riementriebler mit J-förmigem Tonarm, einem doppellagigen MDF-Chassis, vormontiertem MM-System – und arbeitet „vollmanuell“! Der mit Hypex-Verstärkermodulen und ESS-DACs motorisierte Streaming-Verstärker Maestro Quantum Signature wartet mit Features wie Auracast, Roon Ready, Qobuz Connect, Bluetooth und LE Audio auf. Wem aus audiophiler Sicht die Tricks zu viele werden, der drückt auf den Knopf und genießt puristisch den Bypass-Modus. Alle drei Komponenten – die natürlich auch einzeln erhältlich sein werden – sollen zusammen rund 7.000 Euro kosten.

Die neuen Standlautsprecher Concentro M807 aus Elacs Toplinie auf der High End 2025

Die neuen Standlautsprecher Concentro M807 aus Elacs Toplinie

Die "Variable Coaxial Electric"-Technologie der Elac Concentro M807 mit sechs Mitteltönern und einem zentralen AMT

Die „Variable Coaxial Electric“-Technologie der Elac Concentro M807 mit sechs Mitteltönern und einem zentralen Hochtöner, der natürlich ein Air Motion Transformer (JET) neuester Generation ist

Schnittmuster der Elac Concentro M807

Offenherzig: Den komplexen Aufbau der Elac Concentro M807 verdeutlichte auf der High End dieses Schnittmuster

Auf die nächste High End in Wien darf man schon allein deshalb gespannt sein, weil Elac (https://elac.com/de) dort seinen hundertsten (!) Geburtstag feiern wird. Wer sich für die bewegte Firmengeschichte der Kieler interessiert, dem sei übrigens der schöne Elac-Firmenbericht meines Kollegen Andreas Günther wärmstens empfohlen.

Aber auch ohne ausgelassene Geburtstagsfeierlichkeiten ist Elac stets für Highlights gut. Denn der neue Standlautsprecher Concentro M807 aus Elacs Toplinie ist eines schon mal auf keinen Fall: alltäglich. Vielmehr optisch unverkennbar designt – und technisch herrlich eigenständig. Sie sehen’s auf den Bildern: Gleich sechs Mitteltöner (VXe-Technologie: Variable Coaxial Electric) umzingeln kreisförmig den zentralen Hochtöner, der natürlich ein Air Motion Transformer neuester Generation (JET 6c) ist.

Die Entwickler der Concentro M807: links Skarff Kiebach (Akustik) und rechts Volker Neumann (Mechanik)

Die Entwickler der Concentro M807: links Skarff Kiebach (Akustik) und rechts Volker Neumann (Mechanik)

Doch warum derart knuffige Mitteltönerchen? Zum einen schwingen kleine Membranen kontrollierter (Stichwort: Partialschwingungen) und können antriebsseitig effizienter arbeiten als ein einzelner großer Konus. Sofern man die Toleranzen im Griff hat, kann das ein unschätzbarer Vorteil für die so wichtige Mittenwiedergabe sein. Zum anderen haben die Elac-Ingenieure einen Weg gefunden, die Richtcharakteristik variabel zu gestalten: Strahlen alle sechs Mitteltöner, erhält man eine klassische und vergleichsweise stark gebündelte Abstrahlung. Strahlt nur die linke oder rechte Hälfte des Sextetts, so gerät die Abstrahlung auf horizontaler Ebene diffuser. Mittels rückwärtigen Drehreglers lassen sich nicht nur die drei genannten Abstrahlmodi manuell anwählen, sondern noch 22 Zwischenwerte.

Der rückseitige Regler der Elac Concentro M807 fürs Abstrahlverhalten

Für jede Box lassen sich manuell 25 verschiedene Abstrahlcharakteristiken wählen – der Gesamtschalldruck bleibt aber stets konstant

Wichtig – und ein Clou an der Sache: Der Gesamtschalldruck bleibt jeweils konstant, es erfolgt kein unmittelbarer tonaler Eingriff. Das Ziel ist vielmehr eine Anpassung an die Raumakustik: Stehen beide oder ein Lautsprecher suboptimal wandnah? Sind die Wände eher schallhart oder nicht? Sind die Lautsprecher vom Hörplatz aus asymmetrisch positioniert? Welchen Raumeindruck schätzt man generell? Mit den Elac Concentro M807 (44.000 Euro) lassen sich passende Antworten geben. Und das eben komplett analog, ohne DSP – dessen Einsatz ich gerade in highendigen Systemen übrigens durchaus kritisch sehe.

Auch die Jungs von SPL electronics (https://spl.audio/de/) sind keine Fanboys von DSPs, wie ich weiß. Und so nimmt es nicht Wunder, dass die Niederkrüchtener nun ihre Crossover reloaden: Die SPL Crossover Mk2 (3.399 Euro) ist eine durch und durch analoge Frequenzweiche zweiter Generation: „Wer will in einer analogen High-End-Wiedergabekette nochmal ins Digitale wandeln?“, fragt SPL zu Recht. Die Zwei-Wege-Weiche mit Low-Pass-Sektion für Tieftonlautsprecher/Subwoofer (Mono oder Stereo) und High-Pass für die Hauptlautsprecher kam auf der Messe bei Manger Audio zum Feldeinsatz – und soll dort für ein hörbar weiter aufblühendes Klangbild gesorgt haben.

Die neue Phonostufe SPL Phonos Duo

Kann MC wie MM und symmetrisch wie asymmetrisch: der neue Phonovorverstärker SPL Phonos Duo

SPL-Mitgeschäftsführer und Entwickler Bastian Neu und Marketingleiter Sascha Flocken und der SPL Phonos Duo

SPL-Mitgeschäftsführer und Entwickler Bastian Neu und Marketingleiter Sascha Flocken nehmen ihren neuen Phonos Duo natürlich gerne in ihre Mitte

Analog at its best wird’s dann mit der neuen Phonostufe SPL Phonos Duo. Was an der bewährt-erfolgreichen SPL Phonos nun plötzlich „Duo“ sein soll, fragen Sie? Nun, zumindest schon mal nicht der Preis – die Amps kosten 1.999 Euro und 2.999 Euro. Und auch die Klangqualität verdoppelt sich nicht, sondern bleibt gleich, sagt Sascha Flocken – by the way übrigens einer der soundversessensten Marketingmenschen, die ich kenne, mit sehr feinem Gespür für die Klangsignaturen der eigenen Geräte. Und eigenem Studio.

Die Rückseite des Phonovorverstärkers SPL Phonos Duo

Der SPL Phonos Duo kommt mit dedizierten Ein- und Ausgängen für den symmetrischen und asymmetrischen Betrieb

Der sowohl MM- wie MC-kompatible SPL Phonos Duo weist erweiterte Kapazitäts- und Impedanzeinstellungen auf – und vor allem namensgebende symmetrische In- und Outputs: Von Haus aus symmetrisch spielende MC-Systeme (es gibt mittlerweile auch symmetrische MM-Systeme) lassen sich, sofern der Plattenspieler entsprechend ausgestattet ist, mit dem Phonos Duo nun voll ausreizen.

„Voll ausreizen“ ist auch das richtige Stichwort, wenn es um die neue Serie des vormals reinen Lautsprecherspezialisten Nubert – und seit geraumer Zeit nahezu Vollsortimentlers – geht, der sich mit der Neuauflage seiner nuVero-Linie auf seine Wurzeln besinnt: den Bau sauguter passiver Lautsprecher. Und das gleich mit sieben auf einen Streich: Drei Standlautsprecher, ein ausgewachsenes Drei-Wege-Kompaktmodell, dazu Decken-/Wandlautsprecher, Center und Sub. Die Paarpreise reichen bei den Stereolautsprechern von 2.090 bis 11.900 Euro. Die da heißen … äh, genau: Hier überlegen die Schwaben noch beziehungsweise lassen überlegen. Man sei für alle Ideen offen – und bittet um Vorschläge. Unter allen Ideengebern werden Nubert-Einkaufsgutscheine sowie ein Paar mittelgroßer Standboxen aus der neuen Serie verlost. Mehr zu dieser Aktion: https://www.nubert.de/nuvero2025.

Nubert-Chefentwickler Chefentwickler Thomas Bien

Man merkt Chefentwickler Thomas Bien an, wie sehr ihm „seine“ nuVero am Herzen liegen – hier mit der opulenten Frequenzweiche des kompakten Dreiwegesystems in der Hand

Die beiden mittleren Standlautsprecher und die große Kompakte der neuen nuVero-Serie – eingerahmt vom neuen Marketingchef Sebastian Ringer und dem CEO Daniel T. Schütze

Die beiden mittleren Standlautsprecher und die große Kompakte der neuen nuVero-Serie – gut gelaunt eingerahmt vom neuen Marketingchef Sebastian Ringer (links) und dem CEO Daniel T. Schütze

Das Flaggschiff der 2025er Nubert-nuVero-Serie

Das Flaggschiff der neuen nuVero-Serie, das das bisherige Topmodell nuVero 170 locker überragt. Man schaue bitte trotzdem auch nach unten, mithin auf die wertige Ausführung der Basis beziehungsweise Ausleger, die eine bequem durchzuführende, präzise Lautsprecherausrichtung verheißen. Das verdient ein Extralob – ein sauber ausgerichteter, kippelfreier Stand kann den Klang stärker beeinflussen, als manch einer meint …

Fest stehen hingegen die technischen Highlights der unter der Ägide von Chefentwickler Thomas Bien entstandenen Lautsprecher: Die neue eingebettete Mittel-/Hochton-Einheit („UltraDirectivity“, auf den Fotos gut zu erkennen) soll auf das Abstrahlverhalten einzahlen – und mithin auf beste Ortungsschärfe, auch außerhalb des Sweetspots. Überdies stand eine großformatige, „immersive“ Räumlichkeit („WideStage“) weit oben im Pflichtenheft. Erkenntnisse aus der Mikrofon- und Aufnahmetechnik („BalancedField“) halfen dabei, die neuen Nubert nuVero so fein abzustimmen, dass sie auch unter raumakustisch suboptimalen Bedingungen „beeindruckend gleichmäßig und natürlich“ klingen, so Nubert.

Gerry Holman, Director of European Sales bei WiiM, mit dem WiiM Amp Ultra

Eine Handvoll Flaggschiff: Gerry Holman, Director of European Sales bei WiiM, mit dem WiiM Amp Ultra

Zu den kompaktesten und preisgünstigsten Topmodellen der High End gehört zweifelsohne das neue Verstärker-Flaggschiff von WiiM (https://www.audiotra.de/): der multiroomfähige WiiM Amp Ultra. Oberhalb des kürzlich getesteten WiiM Amp Pro angesiedelt, lässt er mit 2 × 100 Watt Ausgangsleistung noch stärker die Muckis spielen – und wandelt mit seinem höherwertigen DAC (ESS ES9039Q2M SABRE) womöglich noch einen Tick feinsinniger. Mit Blick auf die UX ist der schöne 3,5-Zoll-Farb-Touchscreen zu nennen, der einem – bereits vom reinen Netzwerkplayer WiiM Ultra bekannt – sowohl Informationen bietet als auch direkten Zugriff ermöglicht. Alternativ kann man mit dem Kleinen freilich auch schnacken: Alexa und Google Assistant machen’s möglich.

Der WiiM Amp Ultra in München 2025

Der WiiM Amp Ultra lässt sich auf verschiedene Arten steuern – die beiliegende Fernbedienung ist die Old-School-Variante

Die rückseitigen Schnittstellen des WiiM Amp Ultra in München

Bei aller Drahtlosigkeit herrscht dennoch keine Ratlosigkeit, wenn man den WiiM Amp Ultra per Kabel füttern will

Das Fehlen von AirPlay sollte man verschmerzen können, dafür freut sich der künftige Besitzer des WiiM Amp Ultra unter anderem über Wi-Fi 6E/Ethernet, Bluetooth 5.3 inklusive LE Audio sowie cloudseitiges Streaming mit Spotify, Amazon Music, Tidal Connect, Qobuz, Deezer, Pandora, iHeartRadio, TuneIn – oder auch lokales via DLNA. Bis maximal 24 Bit / 192 kHz saugt der Amp die Einsen und Nullen an. Ach ja: Mit analogen Quellen lässt sich der Amp Ultra ebenfalls verbinden – und zwar per Cinch. Der genaue Preis stand in München noch nicht fest, der Stapellauf in Richtung Fachhandelhäfen ist aber für Q3 angepeilt. Ahoi.

Bereits Anfang Juni sticht der Eversolo Play (https://www.audiodomain.de/) in See. Er vereint Verstärkung, DAC und Streaming in einem schönen Aluminiumgehäuse – und schlägt damit in eine ähnliche Kerbe wie der vorgenannte WiiM Amp Ultra. Das Display ist mit 5,5 Zoll allerdings etwas größer, die Ausgangsleistung mit 60 Watt an 8 Ohm etwas kleiner, und der DAC-Chip (AK4493) ein anderer. Preislich kicken die Amps aber ungefähr in einer Liga: Optional kann der Eversolo Amp übrigens auch CD – zu 100 Euro Aufpreis. Mit dann 799 Euro ist er augenscheinlich dennoch sehr günstig.

Der neue Eversolo Play mit Phono-MC – und optional CD-Laufwerk

Der neue Eversolo Play kann sogar Phono-MC – und optional CD

By the way: Wer schimpft hier eigentlich immer noch, dass HiFi so teuer geworden ist? Zumal es obendrauf noch Multiroomfunktionalität und einen Raumkorrekturalgorithmus gibt. Und Probleme für einen HiFi-Redakteur, denn typisch für solche Geräte ist eine Featureliste, die eigentlich sämtliche Texte sprengt – für die WiiMs gilt natürlich Gleiches. Daher nur kurz zu den Schnittstellen: Neben den drahtlosen Zuspielmöglichkeiten, die man von einem solchen Gerät erwartet, lassen sich Kabel andocken per HDMI ARC, Toslink, RCA (digital + analog), Ethernet, USB (Audio und OTG), Sub Out sowie Phono-MM und holla, die Waldfee, sogar -MC (!).

Interessant: Wer einen externen DAC ins Spiel bringen will, kann diesen hoch bis zu DSD512 und 768 kHz / 32 Bit befüttern. Die S/PDIF-Eingänge nehmen hingegen „nur“ Daten bis DoP64 und 192 kHz / 24 Bit entgegen.

Carsten Hicking vom deutschen Eversolo-Vertrieb mit dem Eversolo Play

Carsten Hicking vom deutschen Eversolo-Vertrieb gilt unter Insidern als feines Trüffelnäschen für zuvor unbekannte, spannende Marken. Eversolo zählt aktuell zu seinen erfolgreichsten Schnüffelstücken …

Messerundgang High End 2025 – Teil 2

mit Ralph Werner

Meine Messe-Tour startete diesmal nicht im MOC, sondern auf der gegenüberliegenden Straßenseite, nämlich in der „Motorwelt München“, in deren Räumlichkeiten sich heuer so einige Vertriebe und Hersteller zwischen edlen Karossen platziert hatten. Der TAD Audiovertrieb (https://tad-audiovertrieb.de/) beispielsweise stellte dort Neuigkeiten aus seinem Portfolio vor – einem Portfolio mit stark italienisch-britischem Einschlag übrigens:

Paula Knorn vom TAD Audiovertrieb mit Opera-Lautsprecher Mezza v2 und Grand Mezza v2

Frau Paula Knorn vom TAD Audiovertrieb war ebenfalls nach München gereist – und präsentierte Großteile ihres Portfolios in der Motorwelt, gegenüber vom MOC. Mit im Gepäck waren die Opera-Lautsprecher Mezza v2 (die Kompakte vor ihr) und Grand Mezza v2 (das Standmodell mit den grauen Seiten)

So zeigte Paula Knorn, die Chefin des bekannten HiFi-Vertriebs, zwei neue Lautsprecher des norditalienischen Herstellers Opera (siehe Firmenbericht) – die kompakte Opera Mezza v2 mit Soft-Dome-Tweeter und 15-cm-Alu-Tiefmitteltöner für 2.300 Euro das Paar und das Standmodell Grand Mezza v2 (4.850 Euro) mit ganz ähnlicher Bestückung. Freilich hat’s bei der Grand Mezza v2 gleich zwei Woofer auf der Front, von denen sich einer ausschließlich um den Tiefton, der andere zusätzlich um die Mitten bis 2000 Hertz hinauf kümmert. Es handelt sich also um ein Zweieinhalb-Wege-Konzept. Frau Knorn freut sich über die beiden Neuzugänge, denn klanglich hätten sie noch einmal ordentlich zugelegt und spielten jetzt insbesondere an Röhren so, wie sie sich das vorstelle.

Röhrenelektronik gab’s am TAD-Stand ebenfalls zu sehen – allerdings auch große Transistor-Elektronik aus UK. Und das gleich zweimal.

Rega kommt mit einer neuen Top-Vor-End-Kombi, die sich aus dem Rega Mercury (Vorstufe, ca. 8.000 Euro) und Rega Solis (Endstufe, ebenfalls ca. 8.000 Euro) zusammensetzt. Beide besitzen ein symmetrisches Schaltungsdesign, und der Pre bietet neben analogen auch digitalen Quellen Zugang. Ende des Jahres sollen sie ihren Marktauftritt im Fachhandel haben.

Frau Knorn und Rega-Vor-End-Kombination

Freut sich auf die neuen Flaggschiffe: Frau Knorn zeigte uns schon mal, was gegen Ende des Jahres von Rega zu erwarten ist – eine neue Top-Verstärkerkombi

So ist auch der Zeitplan für die neue, große Serie von Cyrus, die drei Mitglieder haben wird: den Streaming-Vollverstärker Cyrus 80 Amp, die streamingfähige Vorstufe 80 Pre und die für 2 x 200 Watt an 8 Ohm gute Endstufe Cyrus 80 PWR. Und nein, das hier ist nicht das falsche Foto …

Cyrus neue 80er Serie - 80 Amp

Vollformat – Cyrus neue 80er-Serie wird im Standard-Rackmaß kommen. Keinesfalls Standard bei den Briten

… sondern „Vollformat-Premiere“ bei Cyrus: Erstmals in der Geschichte der Briten wird es mit der 80er-Baureihe Komponenten im Standard-HiFi-Format geben. Ungewöhnlich für den britischen Hersteller, der sonst halb so breit baut, aber ich finde, das macht was her. Und die Preise? Ebenfalls Vollformat? Vermutlich schon, aber man will sich noch nicht ganz festlegen. Deutlich über denen der 40er-Serie – deren Integrierten wir übrigens gerade im Test haben –, aber bestimmt auch nicht fünfstellig, heißt es. Lassen wir uns überraschen …

So, dann mal rüber zum Hauptveranstaltungsort, dem MOC. Kurz vorm Eingang fängt mich allerdings Norman Gerkinsmeyer von ATE (https://ateaudio.de/) ab, der hier mit einem Mercedes GLC 400 D vorgefahren ist.

Norman Gerkinsmeyer von ATE vor dem MOC zur High End 2025

Norman Gerkinsmeyer von ATE hatte seien Ring Mode Driver zur High End 2025 mitgebracht – und das gleich zweimal

Nicht, um mit PS-Zahlen zu protzen, sondern mit gutem Sound zu überzeugen. Gerkinsmeyer hat nämlich einen neuen Schallwandler erfunden – den sogenannten „Ring Mode Driver“ –, der neben zahlreichen akustischen Vorteilen auch den mit sich bringt, sehr flach zu bauen. Was ihn natürlich auch für Einsatzfelder prädestiniert, in denen nicht viel Platz zur Verfügung steht – wie eben in Automobilen. Also eingestiegen und zugehört. Und dann im Fond des Mercedes ein dummes Gesicht gemacht: Dass es laut wird, dachte ich mir schon, dass es dabei aber so sauber bleibt – nicht. Wow, wirklich nicht übel, was mit diesem neuen Schallwandler-Typ schon im Auto möglich wird.

Mercedes GLC 400 D vorm MOC in München

Amtlich: Ein Mercedes GLC 400 D, dessen Soundsystem mit ATE-Treibern ausgestattet wurde

ATE Ring Mode Driver im Mercedes GLC 400 D (Tür)

Dank der flachen Bauform lässt sich ATEs Ring Mode Driver an vielen Stellen einsetzen, hier wurde er in die Türverkleidung des Mercedes integriert

Okay, gut, fairaudio wird jetzt trotzdem kein Car-HiFi-Magazin werden, und das ist ja auch gar nicht nötig. Schließlich hat ATE eine neue Lautsprecher-Serie mit RMD-Technik an Bord lanciert (wir berichteten), und die könnten durchaus Thema eines Tests werden … Am kleinen ATE-Stand in Halle 3 zeigte Gerkinsmeyer den Aktiv-Monitor Imagine Monitor (14.900 Euro), auf dessen Front besagter Ring Mode Driver steckt und das Gros des Frequenzgangs beackert – unterstützt von einem proprietären Woofer, der den Bassbereich im Verbund mit zwei seitlich montierten Passivmembranen bestellt. Sehr interessant.

Norman Gerkinsmeyer von ATE neben dem Imagine Monitor

Norman Gerkinsmeyer denkt auch an den klassischen Audiophilen im Wohnzimmer. Seine neue Lautsprecherserie umfasst drei Modelle, hier im Bild die (ausgewachsene) Kompakte ATE Imagine Monitor

Etwas weniger kompakt ging es im Raum von Acapella Audio Arts (https://www.acapella.de/) zu – um ganz vorsichtig zu formulieren.

Richard Rudolph und das Acapella Hypersphere auf der High End 2025

Hört, hört – Richard Rudolph zeigte in München das größte Lautsprechersystem von Acapella, das Hypersphere. Normal ist das nicht …

Das Hypersphere-Lautsprechersystem sprengt jedes gängige Maß: Ungefähr eine Tonne Lebendgewicht pro Stück, Horndurchmesser 170 Zentimeter, lichte Höhe: 2,7 Meter. Putzigerweise ist es trotzdem ein Zweiwegerich geworden: Das Horn deckt sieben Oktaven ab, da braucht man nur noch etwas Support für untenrum. Sechzehn 15-Zöller reichen da schon … Mein Gott, es ist verrückt! Fragen nach dem Preis werden souverän weggelächelt, doch dass das Acapella Hypersphere auf fünf Paare limitiert ist, ließ sich erfahren. Wenn Sie sich jetzt spontan verliebt haben, sollten Sie also schnell in Duisburg vorsprechen – nachher sind die Kleinen schon weg, was ja schade wäre.

Das Acapella Hypersphere auf der High End 2025 in München

Acapella Hypersphere – viel größer werden Lautsprecher nicht mehr. Standesgemäß wurde das System von der Acapella-eigenen Verstärkerkombi Enérgeia angetrieben, die letztes Jahr auf der High End ihr Debüt gab

Die neue Magico (https://www.audio-components.de/) dürfte allerdings deutlich wohnzimmerkompatibler sein. Tatsächlich ist die S2 das kleinste Modell aus Magicos S-Serie, wiegt lediglich 60 Kilogramm und ragt nur 1,1 Meter in die Höhe – und soll, so der Designanspruch der Amerikaner, die „size-to-performance ratio“ maximieren.

Jens Müller präsentiert die Magico S2 auf der High End 2025

Hier ein ganz anderer Ansatz: Magico will mit der neuen, relativ kompakt bauenden S2 das Klang/Größen-Verhältnis eines Lautsprechers neu definieren. Jens Müller vom deutschen Vertrieb Audio Components freut sich über diesen Neuzugang in der S-Serie der Kalifornier

Hierfür wurde der geschlossene Dreiwege-Lautsprecher mit vier proprietären Treibern bestückt: Im Tiefton arbeiten zwei neu entwickelte 7-Zöller mit einer Sandwich-Membran mit Aluminium-Honigwabenkern und äußeren, graphenverstärkten Kohlefaserschichten. Den Mittelton bestellt ein 5-Zoll-Treiber mit gleicher Technik, und in den oberen Lagen spielt eine diamantbeschichtete Beryllium-Kalotte. Wie üblich „klotzen“ die Kalifornier (wir hatten zuletzt die Magico A5 getestet) auch mit aufwendiger Gehäusetechnik – das Magico-S2-Kabinett ist komplett aus Aluminium gefertigt und nicht zuletzt dank 3D-Modelling und der Vermessung mit einem Laservibrometer von Polytec auf minimalste Resonanzen gezüchtet. Zwölf Oberflächen-Finishes stehen zur Auswahl, sechs matte („Softec“), sechs hochglänzende. Preislich liegt die Magico S2 bei 49.500 Euro.

Magico S2 mit Anlage auf der High End 2025

Die Anlage im Magico-Raum war nicht gerade unterdimensioniert, allein die Pilium-Endstufe in der Mitte kostet mehr als das Doppelte der S2-Lautsprecher

Der gehobenen Preisklasse gehört auch der neueste Streich der Analog-Schmiede Transrotor (https://transrotor.de/) an. Das noch namenlose neue Laufwerk, das als modernisierte Variation des Tourbillon FMD durchgeht, wird circa 40.000 Euro kosten – ohne Tonarm und System.

Transrotors neues Laufwerk auf der High End 2025

Schick, schick – aber namenlos. Transrotors neues Laufwerk wartet noch auf die Taufe

Zu seinen technischen Highlights gehören sicherlich das Free-Magnetic-Drive-Lager, das die Antriebskraft von drei Motoren kontaktlos qua Magnetkraft an den Teller bringt, und eine supersmooth laufende VTA-Anpassung der Tonarmbasis, die es ermöglicht, sogar während des Spiels den vertikalen Eintauchwinkel anzupassen, also quasi nach Gehör. Wer möchte, kann das neue Transrotor-Laufwerk übrigens noch mit einer zweiten Armbasis ausstatten. Der die Schallplatte plan auf den Teller pressende Rotorring gehört zum Lieferumfang – und so auch Transrotors größtes Netzteil, das Konstant FMD.

Dirk Räke von Transrotor auf der High End 2025

Dirk Räke von Transrotor gibt sich optimistisch, dass der neue Plattenspieler Richtung Spätsommer seinen Marktauftritt haben wird

Nicht mit dabei ist das Rack, das Sie auf dem Foto oben sehen – wer diesen Acryltraum besitzen möchte, erhöht den Rechnungsbetrag um 10.500 Euro. Der neue Transrotor-Plattenspieler soll in circa drei Monaten gelauncht werden.

Um eine ebenfalls sehr edle Quelle, freilich ganz anderer Art, ging es bei Innuos (https://innuos.com/). Die Digitalspezialisten aus Portugal zeigten erstmals das neue Musikserver-Flaggschiff, den Innuos Nazaré. Benannt nach dem Tiefseegraben vor der Westküste Portugals, der schon zahlreiche Surfer mit Riesenwellen versorgt hat, will der neue Innuos-Topserver wohl ebenfalls für große Wellen sorgen.

Nuno Vitorino von Innuos auf der High End 2025

Nuno Vitorino hatte den neuen Top-Server von Innuos mitgebracht (mittleres Rack). Ganz links oben das alte Flaggschiff – und jetzige Nummer 2 -, der Innuos Statement

Der Innuos Nazaré auf der High End 2025

Aufwendig asymmetrisch – der Innuos Nazaré kommt in einem ungewöhnlichen Gehäusedesign

Die komplette Neuentwicklung mit resonanzoptimiertem Gehäuse, sehr aufwendigem Netzteil inklusive 752.000 µF (!) Siebkapazität, neuen PreciseUSB- und PreciseNET-Boards mit Direktkoppelung an die CPU und vielen weiteren Besonderheiten kann freilich gleichzeitig für Ebbe im Portemonnaie sorgen. Der Preis steht noch nicht endgültig fest, aber dem Vernehmen nach muss man wohl mit um die 38.000 Euro rechnen. Manchen reicht das aber noch nicht, und so lässt sich das Hauptgerät an zwei Fronten noch weiter ausbauen: Als separate Komponenten werden nämlich der Innuos Nazaré Net – ein audiophiler Netzwerkswitch der Spitzenklasse – und der Nazaré Flow angeboten. Letzterer erweitert das Angebot an digitalen Ausgängen, so unter anderem um I2S. Net und Flow liegen bei circa 16.000 Euro. Jeweils, versteht sich.

Nuno Vitorino präsentiert den Musikserver Stream3 auf der High End 2025

Hat gut lachen: Nuno Vitorino zeigte auf der High End auch die neue Server/Streamer-Einstiegsserie der Portugiesen. Hier im Bild der Innuos Stream3, der sich dank unterschiedlicher Digitalausgangs-Optionen und einem DAC-Board auf die individuelle Situation anpassen lässt

Wer jetzt schwer schlucken muss, dürfte sich darüber freuen, dass die Portugiesen nicht allein ein neues Flaggschiff, sondern auch eine neue Einstiegsserie vom Stapel laufen lassen. Ganz frisch am Start bei Innuos ist nämlich der Musikserver Stream1 für 2.250 Euro, der sich optional mit einem überarbeiteten externen Netzteil weiter upgraden lässt, sowie der Innuos Stream3 (5.800 Euro), der Nachfolger des Zenith MK3, der kürzlich noch zu Vergleichszwecken beim Test des Zen Next-Gen eine Rolle spielte. Der Stream3 ist ebenfalls ein Musikserver, der sich bei Bedarf allerdings in einen „kompletten“ Netzwerkplayer wandeln lässt: Innuos hat ein sehr hochwertiges DAC-Board entwickelt, das sich integrieren lässt. So ausgestattet, wird er wohl knapp unter der 10-kEuro-Schwelle landen.

Streamen und wandeln kann der neue Symphonia von T+A (https://www.ta-hifi.de/) ebenfalls – und noch ein bisschen mehr, nämlich verstärken. Die Herforder zeigten in München ihren jüngsten Streaming-Verstärker, der pro Kanal 125 Watt (an 8 Ohm) an die Klemmen bringt, in einem sehr reduzierten Setup, nämlich im Verbund mit den seit circa einem halben Jahr erhältlichen Standlautsprechern Talis S 330.

Streaming-Verstärker Symphonia plus den Lautsprechern Talis 330 R von T+A auf der High End 2025

Deutscher Minimalismus: In München präsentierte T+A eine Anlage bestehend aus dem Streaming-Verstärker Symphonia und den Lautsprechern Talis 330 R

Das Dreiwege-Bassreflex-Konzept kommt mit vier Treibern inklusive Doppelbassbestückung und im Aluminiumgehäuse mit sogenannter WrapAround-Schallwand, bei der keinerlei Befestigungen oder Schrauben stören – was nicht nur „sleek“ ausschaut, sondern auch klangliche Vorteile bietet. Für 12.500 Euro wechseln diese aparten Säulen den Besitzer. Wer es kompakter mag: In T+As Talis-Serie gibt es noch einen Monitor, den Talis 330 R, der für 6.900 Euro in der Liste steht. Beide Lautsprecher sind in Silber und Schwarz zu haben.

Der Streaming-Verstärker T+A Symphonia in Schwarz

Der Streaming-Verstärker T+A Symphonia ist auch in Schwarz zu haben

Länderwechsel: Von Deutschland aus gen Norden, zu einer kleinen Skandinavien-Rundtour – die Region bietet dem/der Audiophilen ja so einiges. Das sei auch kein Wunder, so Morten Nielsen, der Marketing-Chef von Raidho (https://www.raidho.dk/de), schließlich sei es ein Däne gewesen, der vor über 100 Jahren den ersten elektrodynamischen Lautsprecher erfand …

Das Anniversary-Model der Raidho X2t auf der High End 2025

Schlank & extravagant: Das Anniversary-Model der Raidho X2t lockt den Fotografen, nicht zuletzt wegen ungewöhnlicher Farb-Varianten

Ganz so alt ist die dänische Edelmarke zwar noch nicht, doch man feiert Fünfundzwanzigjähriges dieses Jahr – und passend dazu wird ein limitiertes Anniversary-Sondermodell der Raidho X2t lanciert (wir hatten mit der 2.6 zuletzt das Topmodell der „kleineren“ X-Serie im Test). Die auf 100 Paare limitierte Sonderedition kommt in drei exklusiven Oberflächen, mit Furutech-Terminal und klanglich verbesserter Frequenzweiche – und zum Preis von 21.000 Euro (Walnut) respektive 23.000 Euro für die Ausführungen Emerald Green und Midnight Blue.

Die Raidho TD3.10 auf der High End 2025

Der Luxus-Lautsprecher Raidho TD3.10 ist unter anderem mit zwei diamantbeschichteten 10-Zoll-Woofern bestückt

Ähnlich viel Geld kann man bei Raidho ab September auch in die neuen Subwoofer (!) TD8 Sub und TD10 Sub aus der „großen“ TD-Serie investieren – und gleich ein Vielfaches dessen in das – so die Dänen – „Super-High-End-Modell“ Raidho TD3.10: Dieser über 100 Kilogramm schwere Luxuslautsprecher ist eine technologische Tour de Force und wurde unter anderem mit zwei diamantbeschichteten 10-Zoll-Woofern für den Bassbereich ausgestattet. Ein solches Coating an Hochtönern ist schon selten, aber bei Tieftönern …? Sieht man nicht alle Tage. Das gilt auch fürs Preisschild: Ab 120.000 Euro fängt der Spaß an.

Wie gut ist es da, dass Dantax, das Mutterunternehmen, neben Raidho mit Scansonic (https://scansonichd.dk/de/) auch eine günstigere Schwestermarke im Programm hat, deren neue M-Modelle in München ebenfalls zu sehen waren. Wir haben uns daraus die kompakte Scansonic M15.2 für einen Test ausgeguckt, die zum Paarpreis von 1.500 Euro eine Fläche im Hochton, einen 6,5-Tiefmitteltöner sowie einen rückseitig verbauten Passivradiator zur Unterstützung der tiefen Lagen mitbringt. Das klingt doch schon bodenständiger, oder?

Morten Nielsen von Dantax auf der High End 2025

Marketing-Chef Morten Nielsen hatte in München auch Modelle der günstigeren Schwestermarke von Raidho – ScansonicHD – mit dabei. Die weiße Säule im Hintergrund ist die M30.2, das Pärchen wechselt für 3.500 Euro den Besitzer

Freilich trägt die High End nicht umsonst ihren Namen, und so kommt es, dass viele Hersteller ihre Spitzenmodelle zeigen. Also weiter auf unserer kleinen, exklusiven Tour durch den audiophilen Norden, auf nach Norwegen, zu Electrocompaniet (https://www.mrvaudio.de/). Hier gab es das neue Vorverstärker-Flaggschiff EC 5 zu sehen – und auf das warte ich, ehrlich gesagt, ja schon länger. Schließlich gehört die Top-Endstufe der Norweger AW 800M zu meinem Standard-Equipment, und auch wenn die zusammen mit der jetzt zweitgrößten Vorstufe EC 4.8 MkII hervorragend aufspielt – ich kann mir schon denken, dass da noch ein wenig geht.

Vorstufe Electrocompaniet EC 5 und Entwickler Geir Svihus auf der High End 2025

Links die neue Top-Vorstufe Electrocompaniet EC 5 – rechts ihr Schöpfer Geir Svihus. An der Lautstärkeregelung habe man zehn Jahre gearbeitet. Auf der High End 2025 war nun endlich Premiere

So sah man es wohl auch bei Electrocompaniet und präsentiert nun nach langjähriger Entwicklungszeit besagte große Hochpegel-Vorstufe EC 5. Und es scheint, die nordischen Götter haben mich erhört: Es gibt endlich wieder einen Drehregler auf der Front! Klar kann man auch mit Tasten zur Lautstärkeeinstellung auskommen, wie das sonst bei den Verstärkern der Norweger üblich ist, aber drehen ist doch eleganter …

Vorverstärker Electrocompaniet EC 5 ohne Gehäusedeckel auf der High End 2025

Endlich wieder ein Drehregler – wird wohl nicht nur der Autor dieser Zeilen angesichts Electrocompaniets Flaggschiff-Vorverstärker EC 5 ausrufen

Wie auch immer – natürlich steckt hinter dem Steller kein Poti, sondern ein Impulsgeber zur Ansteuerung der aufwendigen, vollelektronischen Lautstärkeregelung, die mit über 900 Schritten à 0,1 dB arbeitet, also wahrlich feingranular zu Werke geht. Egal, welchen Pegel man einstellt, der Signalpfad sei immer gleich lang beziehungsweise kurz, so die Norweger, und Noise oder Verzerrungen, die sich in diesem Bereich einer Vorstufe gerne einmal einschleichen würden, gehörten mit dem Electrocompaniet EC 5 der Vergangenheit an. Das vollsymmetrische, in Doppelmono gehaltene Class-A-Design sei zudem auf eine hohe „Slew Rate“ ausgelegt, wovon nicht zuletzt die Bandbreite von 0,5 Hertz bis 450 Kilohertz zeuge. Klingt gut, ich glaube, da möchte ich wirklich einmal hineinhören, wenn er verfügbar wird – was gegen Herbst des Jahres passieren könnte. Preislich will man sich, wie so oft auf dieser Messe, nicht final festlegen, aber eigentlich doch unter 20.000 Euro bleiben, wenn ich das richtig verstanden habe.

Deutlich darüber wird investieren müssen, wer sich – wir reisen nach Finnland – für den Top-Lautsprecher von Genelec (https://www.audiopro.de/), den 8381, interessiert. In München gab es dieses große System, das schon seit zwei Jahren am Markt ist, in einer schicken Piano-Black-Oberfläche zu sehen und mit herausgeputzten Verstärkern, sodass beim geneigten Genelec-Heimanwender das Auge mithören darf.

Marcel Schechter von Genelec und der Lautsprecher 8381 auf der High End 2025

Marcel Schechter hatte Genelecs Top-Lautsprecher 8381 mitgebracht – in einer Klavierlack-Version. Die vier „Knöpfe“ in den Ecken verantworten übrigens den unteren Mittelton

Warum „System“, fragen Sie? Nun, die Genelec 8381 ist ein aktives Fünfwege-Design mit neun Treibern, externen Verstärkern mit je 6000 Watt Leistung pro Kanal sowie ebenfalls externer Frequenzweiche und Vorstufe inklusive Raumeinmessungs-Tool und digitaler wie analoger Eingänge. Die Genelec 8381 ist also fast die ganze Anlage, das Einzige, was es noch braucht, um Musik zu hören, ist ein Quellgerät.

Endstufen der Genelec 8381 - High End 2025

Die Genelec 8381 bringt ihre eigenen Endstufen mit, schließlich handelt es sich um ein Aktivsystem. Hier die für den linken Kanal

Nicht nur optisch ist die große Genelec etwas Besonderes, sondern auch technisch: Zur koaxialen Mittel-Hochton-Einheit gesellen sich vier 5-Zoll-Dome-Treiber – die „Bärennasen“ in den Ecken –, die für eine gleichmäßige Wiedergabe der unteren Mitten sorgen sollen. Ein nach vorne gerichteter 15-Zoll-Tieftöner plus zwei weitere 15-Zöller an den Seiten bestellen den Tiefton. Der Frequenzgang wird mit 20 – 35.000 Hertz angegeben (bei lediglich +/- 1,5 dB), der maximal mögliche Schalldruck liegt bei 126 dB. Partyfest dürfte die große Hauptabhöre der Finnen also allemal sein. Preislich liegen wir bei 73.000 Euro für die Pro-Version (in Mattschwarz oder -weiß), die in München gezeigte glänzende Variante wird aber wohl noch einmal einiges darüber liegen. Wie viel genau, Sie ahnen es, wusste man noch nicht genau zu sagen.

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Messebericht: High End 2025

  1. 1 Kreativ
  2. 2 Messerundgang High End 2025 - Teil 1
  3. 3 Messerundgang High End 2025 - Teil 2