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High End 2016: Marantz PM-10, Cyrus ONE, Quadral Aurum 9, MQA Messebericht

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 High End 2016: Marantz PM-10, Cyrus ONE, Quadral Aurum 9, MQA Messebericht

Rundgang über die High End 2016
mit Jörg Dames

High End 2016 in München

In der Regel sind es insbesondere die teuren, großen und nicht selten auffällig designten Geräte, die auf Messen die Blicke auf sich ziehen. Ja, deren „Entertainmentfaktor“ – ob allein optisch aufgrund der Materialschlacht oder im Idealfall auch durch die musikalische Performance – macht sicherlich einen entscheidenden Teil des Reizes einer Veranstaltung wie der High End aus, ganz unabhängig davon, ob man ernsthaft in Erwägung zieht, sich solche Preziosen tatsächlich anzuschaffen. Gleichwohl finde ich effizient konzipierte und bodenständig gepreiste Lösungen im Grunde keinesfalls weniger interessant – und dies nicht nur mit professioneller Brille zwischen den Ohren aufgrund vermeintlich größerer Marktrelevanz. Vielmehr schätze ich schlichte und smarte Lösungen, in die offenbar viel Hirnschmalz und moderne Produktionsmethodik geflossen sein müssen, um gute klangliche Performance trotz abgespecktem Mitteleinsatz hinzubekommen, generell sehr. Ja, „keep it simple“ kann (muss aber auch nicht immer) sexy sein, wie ich finde.

Und in diesem Sinne legte zum Beispiel Marantz (www.marantz.de) durchaus einen sexy Auftritt hin. Das im Juli in den Fachhandel einziehende Duo aus CD-Player CD6006 und Vollverstärker PM6006 zählt nämlich zweifelsohne zu den bodenständigen Audiolösungen: 449 Euro bzw. 549 Euro werden an den Preisschildern prangen. Nichtsdestotrotz warten Player und Amp mit den Marantz-typischen HDAM-Schaltkreisen auf, die den Entwicklern im Vergleich zu integrierten Bauteilen u. a. erweiterte Möglichkeiten zum klanglichen Feintuning bieten.

MarantzCD6006 und PM6006
Sexy Auftritt: Marantz
CD6006 und PM6006

Die Wandlung im CD6006 besorgt ein Cirrus CS4398 DAC (24 Bit/192 kHz). Ein diskret aufgebauter Kopfhörerverstärker mit Impedanzwahl, Digitalausgänge (optisch, koaxial) sowie ein USB-Input für z. B. iDevices finden sich zudem auf der Featureliste. Der auf Basis eines Ringkerntrafos 2 x 45 Watt an 8 Ohm leistende Vollverstärker PM6006 lässt sich analog wie digital befeuern: erstes unter anderem per Phono-MM, zweites sowohl optisch wie koaxial. Die Digitalsektion ist übriges vollständig geschirmt, Störeinflüsse auf die empfindlichen analogen Schaltkreise sollen so minimiert werden. An beiden Geräte wurden des Weiteren mechanische Optimierungen am Gehäuse (Füße, Bodenblech) vorgenommen.

Marantz HD-AMP1 und HD-CD1Apropos Gehäuse: Ein besonders schickes Äußeres weisen die bereits erhältlichen Marantz HD-AMP1 (Vollverstärker/DAC für 1.099 Euro) und HD-DAC1 (Kopfhörerverstärker/DAC, siehe Test) aus der „Music Link“-Reihe auf, die künftig nicht mehr mit optisch weniger attraktiven Quellgeräten musizieren müssen, sondern dafür auf den ab August erhältlichen CD-Player HD-CD1 (599 Euro) zählen dürfen: Wie beim CD6006 gehören ein Cirrus CS4398 DACs und HDAMs zu den inneren sowie einregelbarer Kopfhörerausgang mit Impedanzwahl und Digitalausgänge zu den äußeren Merkmalen, die von einem großen zweizeiligen Display abgerundet werden.

Marantz SA-10
SACD-Player Marantz SA-10

Marantz PM-10
Vollverstärker Marantz PM-10 von vorne und …

Marantz PM-10 Anschlüsse hinten
… von hinten

Weniger um „keep it simple“ als vielmehr um „die neue HiFi-Referenz“, wie Marantz verspricht, ging es schließlich bei der unter Federführung von Ken Ishiwata entwickelten neuen 10er-Premium-Serie, die sich aus dem SACD-Player SA-10 sowie dem Vollverstärker PM-10 rekrutiert. Allein optisch machten die am Messestand für hohes Besucheraufkommen sorgenden Geräte einiges her die technischen Details lesen sich aber nicht weniger attraktiv, an dieser Stelle nur ein kleiner Auszug: komplett neu entwickelter SACD/CD-Mechanismus, USB-B-Input bis 32 Bit/384 kHz bzw. DSD 11,2 MHz inklusive aufwändiger Isolationsschaltung, klangförderliches Upsampling aller eingehenden Digitalsignale auf DSD 11,2 MHz und spezielle Analogkonvertierung mittels „Marantz Musical Mastering Technologie“, vollsymmetrische Analogschaltungen, diskret konzipierter Phono-Pre (MM/MC). Und ja, der Marantz PM-10 ist ein Class-D-Verstärker: Ich schätze diese Technologie trotz mancher Unkenrufe aus konservativen HiFi-Ecken sehr schön, dass ein Traditionshaus wie Marantz sie auch seinen Topmodellen angedeihen lässt: Pro Kanal arbeiten in der Ausgangstufe zwei Schaltverstärker im Bridged-Modus, die Leistungsverstärkerabteilung wurde diskret unter Verwendung von Hypex-Modulen designt. Ab voraussichtlich Oktober können die 10er-Preziosen im ausgesuchten Fachhandel bewundert und natürlich auch gekauft werden.

FinkTeam WM-3
Die Marantz SA-10 und PM-10 spielten in der Vorführung an außergewöhnlichen Lautsprechern: Die FinkTeam WM-3 (ja, der Karl-Heinz Fink) sollen auf Anregung von Ken Ishiwata tatsächlich in Kleinserie gehen

Auf die Hochrechnung aller eingehenden digitalen Signale ins DSD-256-Format (die sich auch auf schnödes 44,1/16-PCM klangförderlich auswirken soll), setzt ebenso Lindemann audiotechnik (www.lindemann-audio.de) bei seinen neuen Musicbooks. Die Musicbook’DSD-Reihe, die wie gehabt verschiedene Kombi-Geräte aus Vorstufe, Streamer, DAC und CD-Laufwerk beinhaltet, lässt das Umschalten zwischen drei Wandlerbetriebsarten zu: native Wandlung, Wandlung aller Daten zu DXD (384 kHz) und Wandlung aller Daten zu DSD 256. Auch die analoge Hardware erfuhr eine Überarbeitung: Zum Einsatz kommt nun ein analoger Lautstärkesteller der MUSES-Baureihe sowie eine „Zero-Feedback-Ausgangsstufe“ mit Diamond Buffer. Die Preise liegen je nach Ausstattung zwischen zirka 2.900 Euro und 4.500 Euro. Für Geräte der Vorgängergeneration werden nach der Einführung der neuen Versionen (Mai/Juni 2016) Hardware-Upgrades angeboten. Da uns die bisherigen Geräte schon ausnehmend gut gefielen, sind wir auf ein neuerliches Zusammentreffen mit den Musicbooks in unseren Berliner Hörräumen natürlich umso gespannter.

Lindemann Musicbook

Lindemann Musicbook
Im rechten Licht: Lindemann Musicbook

220 x 85 x 390 mm (BxHxT) – eher schmale, dafür vermehrt in die Tiefe bauende Geräte gehören zu den Markenzeichen des im englischen Huntingdon beheimaten Herstellers Cyrus (deutscher Vertrieb: http://bellevueaudio.de), da macht die 2016er-Reinkarnation des erstmalig 1984 vorgestellten Vollverstärkerklassikers Cyrus 1 keine Ausnahme.

Cyrus ONE
Leckerli: Cyrus ONE

Der Cyrus ONE (1.000 Euro) gibt sich aller Tradition zum Trotz allerdings sehr zeitgemäß: Neben seinen vier Hochpegeleingängen und Phono-MM lässt er sich per Bluetooth aptX ansteuern. Und wenn ihm seine Entwickler auch einen dedizierten Class-A/B-Kopfhörerverstärker – keine Selbstverständlichkeit in dieser Preisklasse – mit auf den Weg gegeben haben, so schlägt sein eigentliches Herz doch mit hoher Schaltfrequenz: Bis zu 2 x 100 Watt leisten die Class-D-Verstärkerzüge, die – das Impedanzverhalten mancher Lautsprecher ist für Class-D bisweilen nicht unkritisch – zudem mit einer speziellen „Speaker Impedanz Detection“ ausgestattet sind. Ein angenehm unprätentiös, seriös wirkendes Gerät, das Lust auf einen nähergehenden Hörtest macht …

Werner Berlin vom Deutschlandvertrieb Bellevue Audio
Werner Berlin vom Deutschlandvertrieb Bellevue Audio samt seiner Nummer 1

Fast 80 Jahre ist der französische Hersteller Elipson (www.b-1.eu) nun schon in Sachen Musikreproduktion unterwegs – und hierzulande trotzdem immer noch ein bisschen leise. Was schade ist, hatten uns doch etwa die ebenso stylish designten wie audiophil abgestimmten Klangbälle Planet L im Test ausnahmslos gut gefallen. Am Preis (rund 800 Euro) hat sich seitdem nicht viel getan, auch technisch ist alles beim Alten geblieben. Neu ist die größere Auswahl an (matten) Farbvarianten.

Elipson Planet L
Wohlklingende bunte Bälle: Elipson Planet L

Spannend dürften für viele aber auch die neuen, in den Farben rot, weiß, schwarz erhältlichen Elipson-Plattenspieler sein, die gegen Herbst ausgeliefert werden und trotz ihrer moderaten Preise (zwischen 300 und 600 Euro, je nach Ausstattung) komplett in Frankreich erdacht und gefertigt werden, wie mir von Marco Bialk – in Deutschland u. a. für den Service/Verkauf verantwortlich – versicherte. Die Modelle sind mit Ortofon-OM-10-Systemen ausgestattet und kommen je nach Modell und gewünschten Zusatzoptionen mit Carbon-Tonarm, integriertem Preamp und Bluetooth-aptX-Schnittstelle sowie USB-Ausgang daher.

Elipson Omega 100
Elipson Omega 100: Acrylchassis und Carbon-Tonarm gehören u. a. zur Grundausstattung

Elipson Alpha 100
Elipson Alpha 100: Der noch etwas günstigere Dreher kommt mit PVC-Chassis und Aluminium-Tonarm daher

Schwarz, schwer, schwäbisch … Was kann das sein? Logo – der erst vor Kurzem gelaunchte „nuPower A“-Endverstärker des in Schwäbisch-Gmünd beheimateten Lautspr … äh Audiospezialisten Nubert (www.nubert.de): Pfundige 540 Watt Dauerausgangsleistung pro Kanal an 4 Ohm soll die Class-A/B-Endstufe liefern, wer’s noch härter braucht, fährt zwei Exemplare des Verstärkers im Monobetrieb – mit 1.150 Watt Sinusleistung. Die rohe Kraft wird laut Specs unter anderem von subtilen, im Grunde nicht minder beindruckenden Werten wie 117 dB Rauschabstand (1.000 Watt) flankiert. Vorstufen können per Cinch oder auch symmetrisch per XLR angeleint werden. Für 3.750 Euro darf man sich 42 Kilogramm feinste Verstärkertechnik nach Hause liefern lassen – auch bei solchen Wuchtbrummen macht Nubert von seinem Direktvertriebsservice keine Ausnahme.

Nubert nuPower A
Schwäbische Wuchtbrumme: Nubert nuPower A

„Keine Ausnahme“, lautet im Grunde auch das Credo am Stand von Quadral aus Hannover. Wurde deren Premium-Lautsprecherlinie Aurum – die Vorgängerserie Aurum VIII wurde 2009 eingeführt – doch einer Komplettüberarbeitung unterzogen, bei der, so Entwickler Sascha Reckert, „kein Stein auf dem anderen geblieben ist“.

Quadral Aurum Montan 9
Quadral Aurum Montan 9

Elf Modelle umfasst die Aurum-9-Reihe (www.r9volution.com/de), davon sechs aus dem Stereobereich, dessen Range bei der kompakten Galan 9 (2.000 Euro) beginnt und bei der schwergewichtigen Titan 9 (15.000 Euro) endet. Zentrales Element bei der Entwicklung waren laut Sascha Reckert nicht zuletzt die Hochtöner, die bei allen Aurum 9 nun „echte“ Bändchen inklusive technisch notwendigen Übertragern seien – in der VIIIer-Reihe kamen bei den kleineren Modellen ja zum Teil auch Magnetostaten zum Einsatz. Jene Bändchen sind komplette Eigenentwicklungen, mit denen man unter anderem einen sauberen Spagat aus den beiden grundsätzlich im Widerspruch stehenden Zielgrößen „hohe Dynamik“ und „minimaler Klirr“ hingelegt habe. Sämtliche anderen Treiber wurden inklusive ihrer Körbe aber ebenfalls neukonzipiert, lediglich das Mebranmaterial, ein Mix aus Aluminium, Titan und Magnesium, wurde beibehalten. Ab Juli sollen die ersten Aurum-9-Modelle den ausgesuchten Fachhandel beehren.

Sascha Reckert und Aurum Titan 9
Echte Zuneigung: Sascha Reckert und Aurum Titan 9

Begeistere mich auf der 2015er High End noch der Auralic Aries Mini auch aufgrund der Möglichkeit, per SATA-Schnittstelle eine HDD- oder SSD-Platte zu integrieren, was das Hantieren mit externen Servern/Festplatten überflüssig machen und zudem eine klangförderliche Lösung darstellen kann, hieß es diesmal Vorhang auf für die Streamer-DAC-Vorverstärker-Kombi Auralic Altair, die, so Carsten Hicking vom zuständigen deutschen Vertrieb Audionext (www.audionext.de), im Grunde als großer Mini betrachtet werden kann:

SATA-Schnittstelle und Prozessor/Wandler sind äquivalent zum Mini, allerdings kommt der Auralic Altair mit der ultrapräzisen Femto-Clock des Auralic Aries daher. So oder so besticht der Neuzugang durch seine Vielseitigkeit: Der Auralic Altair streamt per Bluetooth, LAN und WLAN, nimmt digitale Daten aber auch per USB-B-Schnittstelle, koaxialem und optischen S/PDIF-Eingang sowie AES/EBU entgegen. Unterstützt werden digitale Tonformate bis 384 kHz und bis 32 Bit sowie DSD bis zu 256fach. Qobuz und Tidal werden als Streamingdienste nativ unterstützt. Ausgangsseitig hält der Altair XLR, Cinch sowie einen 6,35-mm-Kopfhöreranschluss bereit. Nein, nach dem eingangs erwähnten „Keep it simple“ sieht das nicht aus, in Anbetracht der 2.000-Euro-UVP aber gleichwohl nach einem sehr „effizienten“ Angebot.

Auralic Altair inklusive Audeze EL8 Titanium, der an einem höhenverstellbaren Ständer von Rooms
Auralic Altair inklusive Audeze EL8 Titanium, der an einem höhenverstellbaren und damit im Zweifelsfall kabelschonenden Ständer von Rooms hängt

Und da man Carsten Hicking durchaus als eine der erfolgreichen Spürnasen oder einen Pionier in Sachen „Computeraudio“ und „Kopfhörer“ in Deutschland bezeichnen kann – einige vormals unbekannte Marken haben sich unter seiner Mitwirkung zu festen Größen am hiesigen Markt etabliert – ließ er es sich nicht nehmen, mir den Stand von ENIGMAcoustics zu zeigen. Der 2013 gegründete, nahe Los Angeles in Orange County beheimatete Hersteller hatte unter anderem einen – ohne externe Stromversorgung auskommenden – elektrostatischen Hybridkopfhörer namens Dharma D1000 (1.595 Euro) am Start, der den Tiefmitteltonbereich mit dynamischen Treibern mit Wagami-Papiermembran und den Mittelhochton eben mittels eines Elektrostaten reproduziert. Entwickelt wird unter der Sonne Kaliforniens von einem kleinen und offensichtlich jungen Team, die Fertigung erfolgt in Taiwan.

Dharma D1000 von ENIGMAcoustics
Der Dharma D1000 von ENIGMAcoustics

Und wenn wir schon bei den Themen Computeraudio sowie Kopfhörer sind: Auch hier tut sich zunehmend etwas in Sachen Klangtuning mittels hochwertiger Verkabelung. Kein geringerer als der in Massachusetts beheimatete Edelanbieter Nordost (www.connectaudio.de) hat sich der Aufgabenstellung „Netzwerkkabel“ angenommen. Sowohl das Blue Heaven (599 Euro/3 Meter) als auch das Heimdall (999 Euro/3 Meter) sind handcrafted in the USA, komplett geschirmt und weisen Isolierungen mit Polymeren hoher Dichte auf, die jeweils acht kupferne Solidcore-Leiter umschließen. Den Qualitätsanspruch unterstreicht man unter anderem damit, dass die Kabel in der Lage wären, Bandbreiten bis zu 600 MHz bzw. 1000 MHz zu verarbeiten.

Blue Heaven Netzwerkkabel von Nordost
Blue Heaven Netzwerkkabel von Nordost

Kopfhörerkabel Blue Heaven und Heimdall 2
Kopfhörerkabel Blue Heaven und Heimdall 2 (rot)

In Sachen Kopfhörerkabel wird das bereits erhältliche Heimdall 2 (750 Euro) analog zu den Netzwerkkabeln nun ebenfalls von einem Blue Heaven flankiert, das als hochflexibles Litzenkabel konzipiert ist und sowohl eine hohe mechanische Dämpfung als auch Unempfindlichkeit gegen Störung durch Reibungsaufladung aufweisen soll. Zusätzlich eingebrachte Aramidfasern sorgen zudem für verstärke mechanische Stabilität sowie verringerte Resonanzanfälligkeit, so Nordost. Anfragen hinsichtlich der Kompatibilität mit verschiedenen Kopfhörermarken/-modellen nimmt der deutsche Vertrieb Connect Audio entgegen, Telefon +49(0)6004 91 68 520, Mail: info@connectaudio.de.

Jochen Voss samt Accustic Arts MONO III
Geschäftsführer Jochen Voss samt Accustic Arts
MONO III

Zurück zu deutschen Manufakturen, genauer gesagt: zum im baden-württembergischen Lauffen am Neckar beheimateten Hersteller Accustic Arts (www.accusticarts.de). Nicht zuletzt schwergewichtige Endstufen haben dessen Ruf begründet – und passenderweise waren unter anderem die jeweils 60 Kilogramm wiegenden und 12.000 Euro kostenden MONO III am Start. Zweimal 650 Watt/8 Ohm Sinusleistung lassen sich mit den Blöcken realisieren, die ausgangsseitig von jeweils 24 selektierten Mosfet-Transistoren gewuppt werden. Für saubere Arbeitsverhältnisse sorgen 120.000 µF Siebkapazität je Mono. Technische Daten, vor denen auch Jochen Voss (Foto) in die Knie gehen musste – Voss ist seit Anfang des Jahres Teammitglied bei Accustic Arts und leitet das operative Geschäft, das vordem unter anderem von Martin und Steffen Schunk verantwortet wurde, die sich dafür nun verstärkt um die strategische Ausrichtung des Unternehmens kümmern.

Beim renommierten Hamburger Vertrieb Audio Reference (www.audio-reference.de) gab es wie gewohnt einen ganzen Strauß an Neuigkeiten – unter anderem auch von solchen High-End-Schwergewichten wie Dan D‘ Agostino, Audio Research oder Velodyne -, picken wir uns aus derlei Vielfalt einfach mal jeweils eine analoges, digitales und mechanisches Thema heraus:

Das European Audio Team, besser bekannt als EAT, stellte seinen neuen E-Glo S (2.595 Euro) vor: Einen MM/MC-tauglichen Hybrid-Phonovorverstärker im massiven Aluminium-Kleid mit ECC83-Röhren in den beiden ersten Verstärkungsstufen sowie einer flexiblen Impedanz-/Kapazitätsanpassung. Nicht zuletzt aufgrund der aufwendigen Netzteillösung werden minimale Verzerrungswerte versprochen.

Jozefina Lichtenegger von EAT mit dem neuen
Charmant: Jozefina Lichtenegger von EAT mit dem neuen
E-Glo S

Bob Stuart von Meridian/MQA stellte die erstmals 2014 präsentierte, permanent zu weitergehender Marktreife entwickelte MQA-Technologie vor (Master Quality Authenticated). MQA lässt Hi-Res-Aufnahmen ohne jegliche Datenreduktion bequem und schnell per Download- oder Streaming-Diensten verfügbar werden – der Startschuss auf Tidal ist noch für diesen Monat geplant. Und zwar ohne die üblichen Probleme, die ansonsten mit dem Streaming großer Datenmengen einhergehen: Der MQA-Ansatz beginnt beim Mastering im Studio bzw. den dortigen A/D-Wandlungsprozessen und endet zu Hause beim Hörer, wobei die Musikqualität auch bei Endgeräten ohne MQA-Decoder profitieren soll: MQA ist kein neues Format und kann vielmehr via FLAC, Apple Lossless oder WAV, die als Container für MQA fungieren, verlustfrei gestreamt werden, ermöglicht dabei aber den Transport zusätzlicher und grundsätzlich auf spezielle Weise sehr effizient „gepackter“ Informationen. Die benötigte Bannbreite der Übertragung sei nicht größer als bei Streams in herkömmlicher CD-Qualität.

Bob Stuart von Meridian/MQA
Bob Stuart (links) von Meridian/MQA, flankiert von Mansour Mamaghani von Audio Reference

Seit 2008 fertigt Bassocontinuo im italienischen Bergamo exquisite Racks und Gerätebasen. Vier Produktlinien gibt es – Classic Line, Reference Line, Revolution Line und Zen Line. Auf Wunsch werden aber auch speziell nach Kundenwunsch angefertigte Audiomöbel geliefert. Die abgebildeten Racks aus der Revolution-Reihe sind mit 6.500 Euro gepreist.

Lorenzo Belloli von Bassocontinuo
Lorenzo Belloli von Bassocontinuo

Einen alten Bekannten im neuen Gewand traf ich am Stand von Progressive Audio (www.progressiveaudio.de): Die bei uns bereits getestete Extreme 1 (die es weiterhin unverändert gibt) hat ein auf Haller-USM-Rastermaß angepasstes Gehäuse spendiert bekommen und nennt sich in dieser Ausführung Extreme 1 Edition (5.998 Euro). Das Gehäuse ist dadurch insgesamt etwas angewachsen, sprich hat in diesem Zuge eine aufwändigere Sandwichbauweise mit auf den Weg bekommen.

Progressive Audio Extreme 1 Edition
Fällt auf keinen Fall durchs Raster: Progressive Audio Extreme 1 Edition

Das Chassis sitzt auf einem speziellen Distanzring aus Acryl, ein Werkstoff, den Entwickler und Firmeninhaber Ralf Koenen generell sehr schätzt und in der Extreme-Serie eh als grundsätzliches Gehäusematerial zur Anwendung gelangt. Die Ständerrohre sind sandgefüllt – und auch hierbei ist man detailverliebt: Wichtig seien laut Ralf Koenen Sandkörner mit „eckiger“ Struktur, die so stabiler ineinandergreifen können, was zu einem akustisch ziemlich „toten“ Endergebnis führe. Alles in allem töne die Edition im Bass noch etwas „zackiger und knackiger“ als das Grundmodell, so Progressive Audio. Eine aktive Extreme 1 Edition sei für die Zukunft ebenfalls geplant.

Ralf Konen und seine Progressive Audio Extreme 1 Edition
Ralf Koenen und seine Progressive Audio Extreme 1 Edition

Besonders neugierig war ich auch auf den Stand von XTZ. Eine schwedische Kooperative aus Ingenieuren, Technikern, Chassis- und Gehäuselieferanten, die Lautsprecher sowie Zubehör und Software zur Raumanalyse herstellt. Sämtliche Produkte sind per Direktvertrieb (deutscher Vertrieb: (www.xtz-deutschland.de) erhältlich bzw. können zu Hause getestet werden.

XTZ Divine Alpha
XTZ Divine Alpha

Dies gilt auch fürs neue Flaggschiff XTZ Divine Alpha (7.500 Euro), das mit 71 Kilogramm Gewicht in den Ring steigt und mit aufwändiger Gehäusekonstruktion sowie für die Preisklasse durchaus nicht alltäglichen Zutaten aufwartet: Im Hochtonbereich der Dreiwege-Standlautsprecher kommt ein Keramik-Kalottenhochtöner von Accuton zum Einsatz, die Mitten verantwortet ebenfalls ein Accuton-Treiber mit Keramikmembran und bassseitig werkeln zwei gemeinsam mit SEAS entwickelte 25-cm-Konusse mit Membranen aus einem Magnesium-Aluminium-Verbund.

Berthold Daubner vom XTZ-Deutschlandvertrieb
Berthold Daubner vom XTZ-Deutschlandvertrieb samt seinem neuen Alpha-Tier

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Moon / Simaudio

Messebericht: High End 2016

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