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Nächste Frage: Wie sieht das mit der Produktion und dem Verkauf Ihrer Möbel aus? Wer macht da wann was…?
Shale Audio Design ist kein Großbetrieb, aber auch keine Keller- oder Hinterhofbastelei. Die meisten Kunden, die zu uns kommen, suchen etwas Außergewöhnliches, die können einfach mit den Standardmöbeln nichts anfangen. Sei es nun aus optischen oder größentechnischen Gründen. Die Modelle, die sie hier sehen, werden so wie sie sind eigentlich nie ausgeliefert … Klingt komisch, aber so ist’s nun mal. Es sind fast immer individuelle HiFi-Möbel, Sonderanfertigungen, nicht selten mit völlig neuen Designs und Aufbauten. Dabei bin ich Entwickler, Produktionsleiter und Vertriebschef in einem. Ich hab‘ halt auch gern alles in meinen Händen …
Ein Kunde ruft mich also an oder kommt vorbei und schildert mir seine Wünsche. Danach findet der zweite Termin statt, wenn möglich beim Kunden vorort, mit Vermessung der Räumlichkeiten und Aufnahme der Anlage – Abmessungen, Gewicht, Art der Komponenten usw. Wenn der Kunde schon konkrete Vorstellungen hat und nur eines unserer Grundmodelle modifiziert werden muss, ist es relativ einfach. Interessant sind natürlich auch die ganz individuellen Neuentwicklungen, wobei ich in der Regel erstmal zwei-drei Designvorschläge mache, zeichne und gegebenenfalls mit dem Kunden zusammen modifiziere. Steht das Design, kommt die Absprache mit unserer Tischlerei. Da habe ich Gott sei Dank einen echten Glücksgriff getan – ein Tischlermeister mit guten Ideen, der voll mitarbeitet und nicht einfach nur baut! Zudem gut ausgestattet, mit sämtlichen Maschinen inklusive CNC-Technik. Wenn der geschliffene Rohbau dann fertig ist, beginnt mein Einsatz, denn die komplette Endfertigung liegt in meinen Händen. Das bedeutet Oberflächenbearbeitung, Einarbeiten der Füllung und Einsetzen der Schieferplatten.
Gibt es auch Überlegungen, einfachere beziehungsweise günstigere Racks anzubieten?
Es bestand mal die Überlegung, aus Kostengründen die Produktion ins Ausland auszulagern. Aber mein Polnisch z.B. ist nicht so besonders gut, geschweige denn mein Chinesisch … und wenn alles in Berlin beziehungsweise im Umland liegt, kann ich schnell in den Produktionszyklus eingreifen und wenn Probleme auftreten, diese beheben. Das erlaubt zwar keine großen Stückzahlen, aber die beeinträchtigten sowieso die Exklusivität, was nicht in meinem Interesse liegt.
Unser Einsteigermodell mit drei Ebenen liegt bei knapp 1.300 Euro. Das ist nicht gerade billig, aber bei in Deutschland handgefertigten Möbeln nicht viel preiswerter möglich. Es sind noch nicht einmal die Materialien, die so teuer sind, auch wenn sich das aufsummiert – aber die Arbeitszeit hierzulande ist eben nicht billig. Insgesamt sind wir für das, was wir bieten, nicht teuer, sondern angemessen. Und es gibt viele Kunden, die dieses Handwerk aus Deutschland wertschätzen. Es gibt natürlich auch die, die 130 Euro für ein Rack eigentlich schon zu viel finden. Nun, man kann nicht alles haben …
Wie kamen Sie eigentlich darauf, HiFi-Racks beziehungsweise Audiomöbel herzustellen?
Musik ist meine Passion, ich mache selber welche, leider komme ich zum Klavierspielen viel zu selten, aber hinterm Schlagzeug sitze ich öfter … Nun, jedenfalls bin ich darüber zum Thema HiFi gekommen und konnte mich wie gesagt mit den gängigen Rack-Modellen einfach nicht anfreunden. Zunächst habe ich nur die Schieferstellflächen gehabt und dann das Design entwickelt. Dann die Umsetzung mit dem Tischler erarbeitet und mit zwei Modellen begonnen. Das war 2007. Mitte 2008 sind wir dann auf dem Markt aufgetaucht und mittlerweile sind es sechs Produkte. Wir waren dieses Jahr auf der High End in München und haben da sehr viel positives Feedback bekommen. Vor allem haben sich aber auch nette Kontakte zu anderen Herstellern wie SAC, Haigner oder Dr. Feickert Analogue ergeben. Unsere Marktetablierung braucht natürlich noch etwas Zeit. Die Leute kennen die einschlägigen Marken von ihrem Händler und es verlangt dann schon etwas Mut, mal etwas anderes zu bestellen.
Und die weiteren Pläne für die Zukunft, soweit Sie sie verraten mögen …?
Meine Pläne für die Zukunft sind vor allem eben diese Marktetabilierung – und der Ausbau meines HiFi-Studios. Natürlich nur mit ausgefallenen Marken. Das passt gut zu meinen HiFi-Möbeln …
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Ralph Werner
Kontakt:
Shale Audio Design
Brandenburgische Straße 28 | 10707 Berlin
Tel. 030 – 88 67 71 37
eMail: info@shaleaudiodesign.de
Web: www.shaleaudiodesign.de
Firmenbericht: Shale Audio Design