Inhaltsverzeichnis
… erstens in die, die Resonanzen so gut wie keine Bedeutung zumessen und diese schlicht als Voodoo abtun. Dann die, welche von dem Problem wissen und es in vernünftigem Maße angehen – auch preislich meine ich. Und schließlich dann jene, die selbst ihre Kabel auf kleine Brücken legen, damit die nicht von der im Estrichboden wütenden Steinlaus in Schwingung versetzt werden …
Ich bin kein Freund wilder Theorien und allzu viel Voodoo, denn wissen Sie, Gehirn, Auge und Ohr sind ein verdammt raffiniertes Trio, die können einem bisweilen Sachen vorgaukeln, die einfach nicht da sind. Ein Beispiel hierfür sind die berühmten Kabelblindtests, wo die Hörer ganz klare Unterschiede zwischen den teuren und billigen Kabeln gehört haben, obwohl nichts umgesteckt wurde und nur ein Klingeldraht als Verbinder diente. Aber das nur am Rande.
Zurück zu den „bösen Schwingungen“: Unsere Versuche haben gezeigt, dass eine zu starke Bekämpfung der Resonanzen die Musik später einfach tot erscheinen lassen kann. Zumindest für meinen Geschmack. Man kann das Klangbild zwar toll analytisch und holografisch darstellen, aber ganz sicher nicht so, wie es wäre, wenn man die Musik im Konzertsaal, vor der Bühne oder im Club erleben würde. Das ist auch leider eine Entwicklung der HiFi-Szene, die den Begriff High Fidelity – hohe Genauigkeit – einfach zu genau nimmt. Da geht es um das Hören der einzelnen Gitarrenseiten, das Umblättern der Partitur oder das Räuspern in der letzten Reihe. Mal ehrlich … wenn Sie einzelne Gitarrenseiten hören wollen, knien Sie sich doch am besten vor jemandem hin der spielt oder spielen selber … alles andere ist totaler Unsinn. Zudem sind 90% aller CDs klanglich sowieso fragwürdig.
Ob das Unsinn ist oder nicht, ist vor allem Geschmackssache, würde ich da mal vorsichtig einwenden wollen. Wenn einer den Kick vom Räusperer in Reihe 7 kriegt, warum sollte er das nicht gut finden dürfen …?
Na gut … hören und hören lassen, stimmt schon … mein Geschmack ist’s jedenfalls nicht. Das Zusammenspiel von Musikern, ob zwei oder zweihundert Leuten, hat für mich immer das Ziel eines harmonischen, ganzheitlichen Gesamtbildes … da will ich nicht die 1. Violine von der 2., diese von der 3. usw. messerscharf getrennt dargestellt sehen. Oder besser gesagt hören. Mir geht es um Musik, nicht um HiFi oder audiophiles Getue. Nun gut … insgesamt würde ich mich also eher in die zweite Gruppe einordnen – ich bin kein audiophiler Extremist, aber auch nicht jemand, der alles als Voodoo ansieht … Okay, wo waren wir jetzt, ich bin leider etwas abgeschweift …?
Stichwort „ideale Aufstellung“ …
Ach ja, nun, die gibt es nicht … man sollte lieber von Minimalanforderungen sprechen, häufig hapert es ja schon dort. Aus meiner Sicht ist das ein absolut fester und stabiler Stand, der zumindest den im Gerät entstehenden Resonanzen von außen keine weiteren hinzufügt. Den Rest muss jeder selbst für sich entscheiden.
Müsste man – streng genommen – unterschiedliche Komponenten nicht auch unterschiedlich aufstellen? Sprich: Den Plattenspieler anders als den CD-Player, die Röhrenvorstufe anders als die transistorisierte Endstufe? Wie sehen Sie das?
Streng genommen? Ja, klar. Aber ich will hier nicht so tun, als könne man einheitliche Regeln aufstellen – dazu sind die Geräte innerhalb der gleichen Gattung einfach zu unterschiedlich, und natürlich hängt das Ergebnis der Aufstellung auch immer vom jeweiligen Gerät ab. Die Aufstellung von Transistor-Verstärkern ist aus meiner Sicht am unkritischsten, wobei selbstverständlich auch hier ein Einfluss hörbar ist. Und die größte Sorgfalt sollte für den Plattenspieler verwendet werden. CD-Player und Röhrengeräte – insbesondere Röhrenvorstufen – sollte man natürlich auch nicht vergessen …
Shale Audio Design: Herr Dr. Hartwig und Haushund Bo
Firmenbericht: Shale Audio Design