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In Sachen Stromversorgung / Kabel lässt sich aber schon im Vorfeld so einiges tun, was kaum finanziellen Aufwand nach sich zieht, aber in der Regel mit besserem Klang belohnt wird. Das vielleicht Einfachste: Öfter mal etwas ausschalten was die Netzspannung verschmutzen kann, z.B. Computer, Drucker, Fax-Gerät, alles was ‘nen Motor hat (Waschmaschine, Trockner, etc.) – auch Lampendimmer in der Mittelstellung veredeln den Strom nicht gerade. Die Störungen, die solche Geräte in das Stromnetz schicken, können durchaus die Performance ausbremsen. Nach meiner Erfahrung legen sich derartige Störungen als Grauschleier über die Wiedergabe – und wird dieser weggezogen, gewinnen insbesondere die Transparenz der Bühnendarstellung und die (Fein)Dynamik recht deutlich. Den Einwand: „Das ist aber unpraktisch und/oder neurotisch!“, kann ich nur zustimmen. Raten Sie mal, warum ich mir besagte Extraleitung habe legen lassen, auch wenn manche meinen, gerade das sei neurotisch …
Oehlbach Netzleiste
Auch die Kabel einfach öfter rein- und rausstöpseln kann helfen. Allein schon durch die Reibung des Cinchsteckers an der Buchse können Oxidationen / Ablagerungen entfernt und folglich Übergangswiderstände gemindert werden. Spinnerei? Na, was machen Sie denn, wenn Sie fernsehen, der nächste Werbeblock anrollt, Sie aber leider nicht wegzappen können, da die Fernbedienung streikt? Hinten das Batteriefachkläppchen auf, die Batterien ein wenig drehen – und dann nochmal versuchen? Klappt auffallend häufig, oder? Und es liegt nicht immer daran, dass die Mignonzellen jetzt wieder voll aufgeladen sind. Warum also den Audiosignalen nicht ähnlich Gutes tun? Und eigentlich ist’s auch kein so wahnsinniger Akt, sich ein Fläschchen Isopropyl-Alkohol aus der Apotheke zu besorgen und die Buchsen & Stecker zu polieren. Die Lautsprecherkabel natürlich auch nicht vergessen und die Steckdose heißt ja schon so, als würde sie gern mal entsprechend behandelt …
Da Sie nun schon hinterm Rack stehen, können Sie auch gleich nachschauen, wie die Kabelage so angeordnet ist. Alles schön sauber in einen Kabelkanal gelegt bzw. mit Kabelbindern zusammengeschnürt? Fein, die denkbar schlechteste Idee. Jedes Kabel sollte eigentlich von jedem anderen soviel Abstand wie möglich halten, insbesondere die Netzkabel vom Rest. Und wo sich zwei Kabel zwangsweise kreuzen, sollte es auch wie eine Kreuzung aussehen, idealerweise ergibt sich also ein 90 Grad Winkel zwischen den beiden Kabeln – parallel sollten sie jedenfalls nicht laufen. So können gegenseitige Einstreuungen minimiert werden.
Last but not least: Natürlich ist’s ratsam, auf den phasenkorrekten Anschluss der Komponenten zu achten. Die Potentialdifferenz zwischen Gerätemasse und Erde kann – natürlich abhängig von Komponente zu Komponente – deutlich variieren, wenn man den Netzstecker mal so und mal andersherum reinsteckt. Die „richtige Steckposition“ ist diejenige, bei der die Potentialdifferenz am niedrigsten ausfällt, da dann die zwischen den Geräten fließenden Ausgleichsströme aller Voraussicht nach geringer ausfallen. Andererseits muss man aber eigentlich alle Komponenten als System betrachten, es kann nämlich durchaus sein, das der „falsche Anschluss“ eines Gerätes in der einer bestimmten Anlagenkonstellation der klanglich richtige ist … Nun, wie auch immer. Am besten, man lässt sich die „formal“ korrekt Phase vom HiFi-Händler am Gerät markieren und probiert dann zuhause aus, ob sich dies auch klanglich bewahrheitet. Netzstecker einmal linksrum / einmal rechtsrum – gibt es einen nachvollziehbaren Unterschied? Eine bestimmte Steckerposition klingt weniger nervös, eckig, vordergründig? Das ist die richtige. Und wenn es keinen Unterschied macht ist’s eh wurscht …
Grundlagentechnik: HiFi Netzkabel & Netzleisten