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HiFi Netzkabel & Netzleisten

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 HiFi Netzkabel & Netzleisten

Dezember 2008 / Ralph Werner

Um das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen zu verstehen, bedarf es keines Wirtschaftsstudiums – ein Zug durch die Gemeinde reicht, um festzustellen, dass das siebzehnte Bierchen nicht mehr so lecker schmeckt wie das erste. Spätestens am Tage drauf stellt sich dieser Verdacht ein … Aber gilt das Gesetz auch für das Hobby Highend-HiFi?

Einerseits ganz klar: ja. Ich bin schon der Meinung, dass ab einer gewissen Summe 90% des Machbaren erreicht ist und das der Kampf um die restliche Prozentpunkte unproportional zu Buche schlägt – um nicht zu sagen sauteuer werden kann. Nur müsste sich das mal bei den „Betroffenen“ rumsprechen. Beispielsweise bei mir, denn paradoxerweise tendiere ich andererseits zu der Ansicht, dass die Klang-Kleinigkeiten, die sich oben auf der Leiter dann doch noch tun, auch unproportionalen „Nutzen“ stiften: So durfte ich kürzlich durchs Einschleifen eines neuen Gerätes in die bekannte Kette feststellen, dass bei einer bestimmten Aufnahme einer Frauenstimme ja gar nicht ein klein wenig Hall beigemischt wurde, wie ich jahrelang vermutete, sondern dass hinter der Sängerin (und zwar links hinter ihr!) ein Mann sitzt (und nicht steht!), der leise mitsingt. Schau an! Zwei Stimmen! Unglaublich! Die Begeisterung darüber sollte man freilich nicht mit sogenannten Vernunftmenschen teilen wollen, die können einen echt wieder runterziehen mit ihrer ewigen Fragerei nach dem Preis …

Netzkabel von HiFi-Tuning
Netzkabel von HiFi-Tuning

Mindestens genauso entscheidend, ob ein bestimmter Klanggewinn die Mehrausgabe für eine Komponente rechtfertigt, ist allerdings die Frage nach dem Gesamtgefüge. Sprich, ob die Komponenten überhaupt zusammenpassen – und das auch (zumindest grob) vom Preis her betrachtet. Und da – um langsam aufs Thema des Berichts zu kommen – weiß ich manchmal nicht genau, ob ich lachen oder weinen soll, wenn mir Netzkabel für 2.000 Euro oder so ähnlich unterkommen. Nehmen wir einmal an, 15% des Gesamtbudgets einer Anlage dürfen in Kabel investiert werden (was ich für halbwegs gesund halte), und ferner, dass man dieses Kabelbudget einfach durch drei teilen sollte – Lautsprecher-, NF- und Stromversorgungskabel (würde ich persönlich nicht machen, aber ich bin mal so nett, anzunehmen). So, vier Netzstrippen benötigen wir in der Liga doch schon mal locker (Quelle, Pre, Monos), macht im Beispiel also 8.000, was wir lässig auf 10.000 Euro aufrunden, denn die passende Netzleiste fehlt ja noch. Damit läge das Kabelbudget rechnerisch bei 30.000 Euro und die passende Anlage bei 200.000 Euro. Viel Spaß in diesem Marktsegment.

Ich sage nicht, dass die Stromversorgung einer HiFi-Anlage unwichtig wäre – keinesfalls, ich habe mir sogar eine extra Leitung für meine Anlage legen lassen und musste zähneknirschend zugeben, das auch eine (Schmelz-)Netzsicherung durchaus ihre Berechtigung hat. Im ersten Fall schreibe ich den Haupteffekteffekt dem Umstand zu, dass mit der Extraleitung auch eine extra saubere (Strom-)Phase verbunden ist – Waschmaschine, Durchlauferhitzer, Backofen und der ganze andere Mist befinden sich so auf Distanz zu meiner Kette. Im zweiten Fall kann ich es mir immer noch nicht ganz erklären, aber es kostet auch nicht viel …

Ja, vernünftige Netzleisten plus entsprechende Kabel machen einen Unterschied, aber lasst doch bitte Vernunft walten. Bei einer Anlage weit unter sagen wir einmal: 4.000 Euro sind die einschlägigen Angebote aus dem Baumarkt in Sachen Preis/Leistung durchaus harte Konkurrenz – so sieht‘s meiner Meinung nach aus, auch wenn ich ständig das Gegenteil höre.

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Grundlagentechnik: HiFi Netzkabel & Netzleisten

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