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dBpowerAMP – CD Ripping Software – Artikel fairaudio

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Ripping mit dBpowerAMP

dbpowerampdBpoweramp bietet als kommerzielle Software zum gegenwärtigen Preis von 38 US-Dollar schon bezogen auf den Bedienkomfort einiges mehr als EAC. So gibt es keine Menüleiste im Hauptprogramm, was die Übersicht über das Verhalten der Software erleichtert. Für die Voreinstellungen wird ein erfreulich simpler Dialog separat nach der Installation (und später auf Wunsch per Button) aufgerufen.

dbp-einstellungen
dBpoweramps Voreinstellungen

Verglichen mit EAC oder Foobar suggeriert die Oberfläche der Software einen professionelleren Umgang mit dem Thema Ripping. Die meisten Funktionen erschließen sich angenehm schnell. Erfreulich auch: Die Netbook-typische Bildschirmauflösung von 1024 mal 600 Pixel ist für dBpoweramp kein Problem.

Bedienoberfläche von dBpoweramp
Die Bedienoberfläche von dBpoweramp

Alle wichtigen Funktionen wie C2-Fehler-Behandlung und AccuratRip werden unterstützt, zusätzlich sogar – im Gegensatz zu EAC und Foobar – auch die korrekte Einbeziehung der C2-Pointer zur exakten Positionierung beim wiederholten Lesen von C2-Fehler-gekennzeichneten Teilen der CD. Das spart Zeit gegenüber EAC, da so nur die Bereiche der CD neu gelesen werden müssen, die tatsächlich als fehlerhaft deklariert wurden. Ohne C2-Pointer muss das Laufwerk einen „größeren“ Bereich der CD um die fehlerhafte Stelle herum neu lesen, um durch mehrfaches Neulesen der Daten Fehler auszugleichen.

dsp-effekte dbpowerampEigene DSP-Software bringt dBpoweramp bereits mit (siehe Screenshot rechts). So zum Beispiel zum Entfernen von Stille zwischen Titeln oder ReplayGain zur Angleichung der Lautstärke der Audiotracks untereinander. Ob und wie man diese Werkzeuge einsetzt, entscheidet aber besser jeder Nutzer selbst – für mich sind sie in Bezug auf das Ripping sekundär.

Die Software bietet allerdings im Preis inbegriffen auch einen Dateikonverter inklusive Batchbetrieb, also massenhafter Verarbeitung von mehreren Dateien gleichzeitig. Gegenüber Foobar2000 zeigte sich mir aber nur ein einziger Vorteil: MP3-Dateien werden mittels LAME-Codec auf Wunsch auch in das sogenannte MP3-Freeformat geschrieben, was Bitraten bis 640 kB/s ermöglicht. Der dadurch theoretisch mögliche klangliche Gewinn steht allerdings leider im Kontrast zu der dann in den allermeisten Fällen aufgegebenen Kompatibilität zu den meisten tragbaren MP3-Playern sowie Software auf dem PC oder Mac.

Hinsichtlich Tagging bietet dBpoweramp mehr Quellen im Internet inklusive Coverbildern an (optional lässt sich auch aus mehreren Cover-Vorschlägen wählen) als die meiste Konkurrenz. Abgerufen werden die Metadaten zu den Audiotracks automatisch und gleichzeitig aus allen Quellen, so auch gegebenenfalls aus den CD-Text-Infos auf der CD, um die Chance auf Treffer bei der Suche nach Metadaten zu erhöhen. Die Software speichert dabei Coverbilder nicht nur mittels einer Datei namens „folder.jpg“ im Ordner der Audiotracks, sondern auch direkt in die Audiotracks – perfekter Service.

dBpoweramps sehr umfangreiche und technisch detailliert auch Hintergründe beleuchtende (englischsprachige) Onlinehilfe hebt sich ebenfalls positiv von den erwähnten Alternativen ab. Einige sehr detaillierte, allerdings wiederum englischsprachige Hinweise zum CD-Ripping sind auf der Internetseite des Herstellers von dbPoweramp zu finden.

Welche Software man auch für das Ripping benutzen will: Klanglich besser, zumindest theoretisch, als die betriebsystemeigenen Mittel sind alle hier vorgestellten Systeme – und mehr Komfort bieten sie sowieso in jedem Fall. dBpoweramp bietet eine zeitlich begrenzte, kostenlose Testversion (21 Tage) zum Ausprobieren der Kombination Software/Laufwerk/Betriebssystem an.

Vergleich EAC/dBpoweramp

Worin unterscheiden sich die genannten Kandidaten hinsichtlich Bedienfreundlichkeit beim Ripping? Für vergleichbare Ergebnisse habe ich ein Notebook mit eingebautem DVD-Brenner der Profiklasse verwendet. Gewählt wurde FLAC als Dateiformat Raim Tree Crowmit circa 620 kBit/s (Stufe 5) und gerippt habe ich eine vor circa zehn Jahren hergestellte CD mit 46 Minuten Spielzeit, die keinerlei sichtbare Verschmutzungen oder Kratzer aufwies. Um das Tagging zu testen, wählte ich eine eher weniger bekannte Produktion der Band „Rain Tree Crow“, nämlich deren einziges Album gleichen Namens.

Die Einstellungen hinsichtlich Fehlerkorrektur optimierte ich auf maximal mögliche Korrektur (Secure Mode mit allen Fehlerkorrekturen einschließlich C2-Fehler). AccurateRip war ebenfalls aktiviert, wo möglich. Wie schlugen sich die Programme im Einzelnen?

Ripping mit EAC: Tagging nimmt EAC auf Anforderung per einmaligem Klick auf einen Button vor und nutzt dabei FreeDB – mit passenden Ergebnissen. Optional lässt sich auf Nachfrage EACs ein Cover aus verschiedenen Quellen im Internet laden, wobei man selbst wählen kann, welches der in einer Vorschau gezeigten Bilder es werden soll – es lassen sich beliebig viele Bilder zu einem Musikalbum mit individuellem Dateinamen speichern. Das erste gewählte Bild wird innerhalb der Tags als Coverbild gespeichert, sodass es auch von Playern angezeigt wird, wenn die heruntergeladene Coverdatei nicht (mehr) im Ordner vorliegt. Songtexte kann EAC ebenfalls auf Wunsch herunterladen und speichern. Einige Klicks sind insgesamt also erforderlich, dafür ist der gesamte Vorgang des Taggings sehr flexibel an die eigenen Wünsche anpassbar.

Ripping mit dBpoweramp: Das Tagging nimmt die Software automatisch nach dem Einlegen der CD ins Laufwerk vor – wie oben beschrieben gegebenenfalls von mehreren Quellen. Eine bestimmte Quelle lässt sich (optional) frei einstellen. Ein Coverbild wählt die Software automatisch (man kann aber auch optional ein anderes, zum Beispiel in einer anderen Größe wählen) und speichert sie zusätzlich wie EAC direkt in der erstellten Audiodatei. Um Songtexte kümmert sich dBpoweramp hingegen nicht. In den Optionen der Software lässt sich explizit bis in alle Details einstellen, was wie getaggt werden soll. Vorbildlich muss man das nennen.

Ein auf demselben Rechner probehalber angestoßener Rippingvorgang mit Foobar2000, welches keine ausgefeilten Fehlerkorrekturen (Ripping Security-Option auf „Standard“) oder AccurateRip anwendet, dauerte deutlich länger als mit EAC oder dBpoweramp. Dazu kommt das vergleichsweise unkomfortable Tagging mit Foobar2000, das keine Cover herunter lädt, sondern dazu Zusatzsoftware nutzt, die man manuell aufwendig einbinden oder gleich separat bedienen muss. Damit eignet sich Foobar2000 wohl nur zum Gelegenheitsripping.

CD

Beim Rippen von CDs einer größeren Sammlung werden es Nutzer zu schätzen wissen, möglichst schnell zum Ergebnis des Rippings zu kommen. Also muss die verwendete Ripping-Mimik Rechnerhardware – Betriebssystem – Rippingsoftware flott arbeiten. Es ergab sich bei meinen Tests, dass EAC und dBpoweramp eklatante (zeitliche) Unterschiede beim Tagging zeigen, allerdings abhängig von den Mauskünsten des Nutzers: EAC erfordert etliche Klicks bis zum Abschluss, dBpoweramp erledigt alles in circa fünf Sekunden.

Je nach Rechnerkonfiguration kann aber die eine Software zuweilen 30 % bis 50 % schneller rippen als die andere. Da spart schnell mal ein oder mehrere Wochenenden vor dem Rechner, je nach Umfang der CD-Sammlung, die auf die Platte soll. Welche Software schneller Ergebnisse liefert, lässt sich leider pauschal nicht sagen, zu sehr hängt dies vom „Umfeld“, also der verwendeten Rechner/Laufwerks-Kombination ab.

Es lohnt sich also, etwas mit der Software zu experimentieren und wenn man die Wahl hat, ist es einen Test wert, den Rechner zu wechseln. Denn die Variante des Betriebssystems Windows beeinflusst das Ergebnis nicht, die Rechnerhardware hinsichtlich der Geschwindigkeit und das Leselaufwerk bezüglich Qualität und Geschwindigkeit beeinflussen es aber in erheblichem Maße.

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Computer-Audio: CD-Ripping mit EAC und dBpowerAMP

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