Demnächst im Test:

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Es gehört zum guten journalistischen Ton, dann und wann auch mal über den Tellerrand zu blicken. Sollten Ihnen einige Bilder dieses Berichts ein wenig befremdlich erscheinen, so ist dies dem Umstand geschuldet, dass von einem bekannten Player unseres hifidelen Metiers eine recht ungewohnte Location zur Präsentation seiner neuen, erstaunlich leistungsfähigen, wenn auch physisch eher dezent ausfallenden Komponenten auserkoren wurde.

Als Veranstaltungsort diente nämlich Essens Motor Show, welche 2019 bereits zum 51. Mal in der Ruhrgebietsmetropole stattfand. Vom 30. November bis 8. Dezember drehte sich in den weitläufigen Messehallen alles rund um die Themen Auto, Tuning und Rennsport. Über 500 Aussteller zogen dabei mit ihren Exponaten gut 360.000 Besucher in ihren Bann.

Essen Auto Show 2019, Mercedes-Stand

Wie sich das mit HiFi verträgt? Bestens, würde ich sagen. Nicht selten ist die Anlage im ersten eigenen Auto um einiges aufwendiger als der Brüllwürfel, den es zur Konfirmation gegeben hat. Seit Hersteller wie Burmester, B&W oder Dynaudio im Auftrag der Autofirmen Highendiges für den rollenden Untersatz beisteuern, stellt mobiler Musikgenuss ab Werk keineswegs mehr nur eine Ausnahme dar.

Essen Auto Show 2019, Car-HiFi

Hier schließt sich der Kreis, denn Canton (Web: www.canton.de), der im hessischen Weilrod beheimatete HiFi- und Lautsprecher-Spezialist und zugleich Ausstatter hochwertiger Automobile von Skoda, nutzte die VIP-Lounge am großzügigen Skoda-Messestand, um Händlern und Pressevertretern die zentralen Geräte des Multiroom- und Heimkino-Setups ihrer sinnigerweise „Smart“ benannten Serie aus bislang vornehmlich aktiven Lautsprechern, Subwoofern und Soundbars vorzustellen.

Cantons VIP-Lounge auf der Motor Show 2019

Cantons VIP-Lounge auf der Motor Show 2019

Cantons CEO Christoph Kraus und Marketing Director Moritz Jung, die Gastgeber des vorweihnachtlichen Treffens, begrüßten die Geladenen und sorgten mit Fingerfood und passenden Getränken auch für deren leibliches Wohl. Rasch stellte sich eine entspannte und nicht zuletzt wegen des wirklich geschmackvoll dekorierten Weihnachtsbaumes ein klein wenig festliche Atmosphäre ein.

Cantons Marketing Director Moritz Jung

Cantons Marketing Director Moritz Jung

Höhepunkt des Abends war nach den einleitenden Worten des Marketing Directors die Präsentation des Canton Smart Connect 5.1 und des Smart Amp 5.1 durch Canton-Chefentwickler Frank Göbel persönlich, einem ausgewiesenen Spezialisten für Multiroom- und Heimkino-Anwendungen. Unter Göbels Führung entstehen bei Canton Geräte mit einem klar auf Bedienbarkeit, Flexibilität und Stabilität liegenden Fokus, deren Setup dank intuitiver Benutzerführung mittels On-Screen-Display über den TV-Bildschirm auch Anwendern mit weniger technischem Wissen problemlos gelingen dürfte.

Dabei beinhalten beide Geräte alles andere als „downgesizte Simpeltechnik“, sondern fahren technologisch so einiges auf, was Home Cinema heutzutage attraktiv und spannend macht.

Canton Smart Connect 5.1 (links) und Smart Amp 5.1

Schöne Bescherung: Canton Smart Connect 5.1 (links) und Smart Amp 5.1

Cantons Connect 5.1 kommt dabei die Rolle eines 6-Kanal-Vorverstärkers zu, der etwa die aktiven Lautsprecher Smart Vento 9 und Smart Vento 3 in ein Multiroom-Netzwerk integrieren kann. Mit Dolby Atmos und DTS HD sowie Virtual-Surround-Sound via Dolby Technology ist er für Heimkinoanwendungen bestens gerüstet und routet Signale – die ihm beispielsweise über einen von vier HDMI-Anschlüssen, dem optischen oder koaxialen Digitaleingang oder dem analogen Hochpegel-Input zugeführt werden – zu bis zu acht kabellosen Smart-Speakern und sechs kabelgebundenen Ausgängen. Außerdem verfügt er über Google Chromecast built-in und kann Spotify streamen. Eine ziemlich geballte Ladung Technik, die nicht einmal ein schwindelerregendes Preisschild trägt, denn Canton bietet den Smart Connect 5.1 für fair erscheinende 499 Euro an.

Anschlussfeld des Canton Smart Amp 5.1

Anschlussfeld des Canton Smart Amp 5.1

Der Smart Amp 5.1 benötigt zwar ein etwas höheres Gehäuse, kommt aber mit demselben schlanken „Footprint“ wie der Connect aus. Grundsätzlich handelt es sich bei ihm um eine AV-Verstärkerlösung mit der Funktionalität des Smart Connect 5.1, allerdings ergänzt um eine Class-D-Endstufensektion mit insgesamt 600 Watt Musikleistung. Diese können auf bis zu sechs Lautsprecherterminals verteilt werden. In einem Stereo-Setup leistet Cantons Smart Amp daher nicht weniger als 2 x 300 Watt und sei, so Entwickler Frank Göbel, durchaus in der Lage, auch anspruchsvolle HiFi-Lautsprecher adäquat anzutreiben. Da zusätzlich noch Wireless-Ausgänge zur Verfügung stehen, kann der kompakte AV-Verstärker neben einem kabelbasierten 5.1-Heimkino auch noch weitere Räume mit Musik versorgen. Andere denkbare Kombinationen lassen sich natürlich auch realisieren. Im Handel wird der smarte AV-Verstärker 699 Euro kosten.

Cantons Entwickler Frank Göbel

Cantons Technical Director Frank Göbel

Die anwesenden Canton-Händler witterten natürlich ein entsprechendes Weihnachtsgeschäft und dürften beruhigt zur Kenntnis genommen haben, dass CEO Christoph Kraus die Auslieferung von Canton Smart Connect 5.1 und Smart Amp 5.1 noch pünktlich vor Weihnachten zugesagt hat.

Vorführungen beider Verstärker gab es natürlich auch und selbst dem bislang nicht so Heimkino-affinen Autor hat es ziemlich gut gefallen: Ein klarer, druckvoller Ton mit erstaunlich kraftvollen Klangfarben und, trotz der relativ großzügigen Räumlichkeit, ein beachtenswertes Bassfundament waren die Pfunde, mit denen Cantons Smart-Installation wuchern konnte. Zudem ließen sich mit Dolby-Atmos-Klangobjekte verblüffend weit oberhalb der verwendeten Lautsprecher verorten. Einzig das Bild blieb wegen eines relativ kleinen Bildschirms hinter den vom guten Sound genährten Erwartungen etwas zurück, doch das lässt sich in den eigenen vier Wänden ja rasch und problemlos ändern.

Bei den anschließenden, vom perfekt temperierten Riesling aus dem Rheingau bestens in Fluss gehaltenen Gesprächen erfuhr ich von CEO Christoph Kraus, dass Canton, entgegen marktüblicher Gepflogenheiten, nicht nur in Deutschland entwickelt, sondern die komplette Fertigung, wie eh und je, waschechtes „Made in Germany“ darstellt.

Cantons Smart Sound Box 3

Cantons Smart Sound Box 3

Leider, so monierte der Geschäftsführer, sei der sich hierdurch ergebende Vorteil, im unwahrscheinlichen Fall eines Defektes selbst ältere Geräte der Marke Canton einer sachgerechten Reparatur zuführen zu können, viel zu wenig bekannt. Tatsächlich eine durchaus beachtenswerte Form von Nachhaltigkeit – und zumindest Leser dieser Zeilen werden sich nicht mehr damit herausreden können, von nichts gewusst zu haben.

Und ein fast perfektes Argument, meiner Frau plausibel zu erklären, warum dieses Jahr eine Heimkino-Installation unter unserem Weihnachtsbaum liegen wird und nicht diese – angesichts des lächerlich geringen Materialeinsatzes – fürchterlich teuren Schuhe eines Luxuslabels, dessen Kataloge seit Wochen auffallend häufig unseren Esstisch heimsuchen …

Hersteller:

Canton Elektronik GmbH
Neugasse 21 – 23 | 61276 Weilrod
Telefon: +49(0)6083-287-0
E-Mail: info@canton.de
Web: www.canton.de

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Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: TW-Acustic Raven AC Tonarm: Graham Phantom B-44, Analog Tools, Pyon Sound Iris Tonabnehmer: Steinmusic Aventurin 6, Lyra Titan i, Clearaudio Charisma V2, modifiziertes Denon DL 103R Sonstiges: Plattenklemme Musikus von LaMusika, Plattentellermatten von LaMusika, Dereneville und Steinmusic, externer Plattenspielerantrieb Dereneville DAE-01SP

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Innuos Zenith SE Sonstiges: Electrocompaniet EMP-2

Vollverstärker: Analog Domain Isis M75D, SRA Röhrenverstärker Melissa

Vorstufen: Hochpegel: Silvercore Linestage Two Phonoverstärker: Chord Symphonic, Rike Audio Sabine III, TW-Acustic Raven Phono

Endstufen: Dartzeel NHB-108 (Stereo), Tenor Audio 75 Wi (Monos)

Lautsprecher: Acapella La Campanella, Acapella Harlekin 2

Kabel: Lautsprecherkabel: Vovox Textura Fortis, Analog Tools Reference Serie NF-Kabel: Bastanis Imperial, Analog Tools Reference Serie, Akeno Audio Ultimate, Symphonic Line Reference Netzkabel: Acoustic Revive Absolute, Steinmusic Highline Netzleiste: Eigenbau mit Furutech-FI-E30-NCF-Steckdosen Sonstiges: Analog-Tools-Phonokabel (Reference Serie)

Rack: Racks von Copulare und Audio Lignum, Basen von Symposium Acoustics und Acapella, Symposium Precision und Ultra und Super-Coupler

Zubehör: Stromfilter: Isotek EVO3 Super Titan, Trenntrafos von Steinmusic Sonstiges: Harmonix RFA-7800 Room Tuning Devices, Sicherungen: AHP-Klangmodul IV G, Steinmusic Harmonizer, AHP II Kupfer, Hifi-Tuning Supreme 3 und Audio Magic SHD Beeswax Ultimate & Premiere Ultimate

Sonstiges: Racks von Copulare und Audio Lignum, Basen von Symposium Acoustics und Acapella, Symposium Precision und Ultra-Coupler, Harmonix RFA-7800 Room Tuning Devices, Highendnovum Passiver Multivocalresonantor PMR

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 23,4 m² Höhe: 2,64 m