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fairaudio: Artikel Messebericht Norddeutsche HiFi-Tage / Hoertest 2008 (2)

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 fairaudio: Artikel Messebericht Norddeutsche HiFi-Tage / Hoertest 2008 (2)

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Accuphase DP-700

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Accuphase-Elektronik

Da konnte die Quelle im Raum „Seeve“ nicht ganz mithalten – auch wenn es sich um ein 16.000 Euro-Schiff namens Accuphase DP-700 handelt. Der Rest der hier präsentierten Elektronik stammte ebenfalls von diesem Hersteller: So wurde der neue Accuphase-Top-Player verstärkerseitig von der Endstufe A-30 – für den Mittel- und Hochtonbereich – und dem Vollverstärker E-450 – für die tieferen Register – begleitet. Ein Bi-Amping-Setup also, welches die Lautsprecher Cabasse Karissima auf Trab brachte.

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Accuphase A-30

Dies ist ein 4-Wege-Wandler der besonderen Art. Zunächst einmal etwas zum „Kopf“:

Kopf der Cabasse Karissima

Cabasse-Koax von vorne

In ihm stecken drei Treiber in koaxialer Anordnung. Der äußere Ring verfügt dabei über einen Durchmesser von 21 Zentimeter und dient als Bass-/Mitteltöner, der 10 Zentimeter messende zweite Ring übernimmt ab 800 Hz den Job und ganz innen steckt der Hochtöner (28mm), der – recht hoch angesetzt – ab 3.500 Hz seinen Dienst verrichtet. Bei dieser Koax-Anordnung sind die Membranen zudem „auf einer Ebene“ angeordnet, so dass Phasen- und Zeitfehler von vornherein minimiert sein sollen. Hier eine Explosionszeichnung, die den Aufwand verdeutlicht:

Explosionszeichnung Cabasse Koax-Chassis

Und das vierte Chassis? Dies ist – äußerlich nicht sichtbar – direkt unter dem Kopf verstaut – im Korpus. Eine 30 Zentimeter große Bienenwabenkonstruktion beackert (unterhalb von 100 Hz) den Frequenzkeller. Drei Bassreflexöffnungen stecken unter der vorderen Schmalseite …

Herr Cabasse hinter seiner Karissima
Madame Cabasse Karissima mit Monsieur Christophe Cabasse

… eine weitere zeigt nach unten und „feuert“ auf den Granitsockel der Karissima. Ein technisch sicherlich sehr ungewöhnlicher Lautsprecher. Ungewöhnlich aber auch die Ankündigung des Cabasse-Vertriebs: Der Preis für ein Paar der Karissima werde von 30.000 Euro auf 20.000 Euro gesenkt!

Und klanglich? Nun, da ich genau eine Minute nach Start der Vorführung eintraf, durfte ich ganz hinten sitzen, nicht gerade die optimale Position … Es fing mit Klassikgeplätscher (sorry) an und war insgesamt ganz okay – bis mich dann die Pauken mit Wucht und erhabenem Pegel aufweckten. Gar nicht übel, einen solchen Dynamiksprung hatte ich nicht auf der Rechnung, ebenso wenig wie den sehr erwachsenen Bass, der in diesem cirka 250 qm großen Raum sehr richtig proportioniert und auch räumlich präzise verortet wurde. Grobdynamisch zur Räson gebracht, achtete ich nun auch auf die feineren Nuancen: Und da gab es wenig zu beklagen, sei’s, dass das feingliedrige Glockenspiel gefiel, sei’s die präzise Abbildung einer Violine hier und eines Kontrabasses dort oder der völlig transparente Mittenbereich, der insbesondere Frauenstimmen sehr klar gestaltete. Und das alles in 15 Metern Entfernung …

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Raum von Marvel Audio (Einstein)

Kleiner, aber nicht minder fein ging es in dem Raum zu, in welchem Marvel Audio sein Produktportfolio ausstellte: Einstein Audio Components (Elektronik), Marten Design Sweden (Lautsprecher), Jorma (Kabel, auch aus Schweden) und NuForce (Class-D Verstärker). „Lecker, lecker“, wird der Gourmet sagen. Entsprechend appetitlich wirkte die Vorführanlage. Als Quelle diente der Einstein-CD-Player „The Source“ (8.200 Euro), der die Signale an den aus gleichem Hause stammenden Vorverstärker „The Tube“ (8.900 Euro) weitergab. Im Angesicht von Einstein-Komponenten wird es vielen sicherlich ähnlich gehen, wie mir – man gibt unwillkürlich kleine Seufzer von sich, sie sind einfach zu schön:

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Einstein Komponenten

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Einstein Komponenten

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Einstein CD-Player Detail

Die Endverstärkung geriet dafür – zumindest optisch – wesentlich profaner:

NuForce Reference 9 V2 SE

Die Monoblöcke NuForce Reference 9 V2 SE (5.380 Euro / Paar) zeigen sich am britischen Understatement orientiert – obwohl sie aus Kalifornien stammen. Hierzulande ist die Marke noch recht unbekannt, in der englischensprachigen Presse hingegen wird NuForce reichlich gelobt – insbesondere die Endstufen (By the way: Lobend erwähnen muss man übrigens die sich souverän über Grabenkämpfe hinwegsetzende Verbindung von Röhre hier (Einstein) und Class-D (NuForce) dort).

Norddeutsche HiFi-Tage 2008: Marvel Audio Kette

Als Lautsprecher wurden schließlich die „Miles III“ von Marten eingesetzt (10.900 Euro / Paar). Zwei 7-Zöller aus Keramik besorgen bei diesen bis 2.800 Hz die Beschallung, danach übernimmt eine Keramik-Kalotte die Arbeit. Eine schlanke und glänzende Erscheinung:

Marten Design Miles III Lautsprecher

Zunächst plätscherte mir wieder diese unsägliche Vorführmucke entgegen – ich weiß nicht genau was und will es auch nicht wissen. Vermutlich ging es dem vorführenden Herrn Merz ähnlich, jedenfalls fragte er nach den ersten Tracks, ob denn „gute deutsche Jazz-Standards oder vielleicht doch mal etwas zeitgenössischeres“ gewünscht werde. Laut und deutlich hörte ich mich „ZEITGENÖSSISCH“ sagen – was eine gute Idee war, denn Herr Merz legte Nils Petter Molvær ein. Den norwegischen Jazz-Trompeter kannte ich bis dato nicht – etwas, was ich schleunigst ändern sollte, denn die Kombination aus Jazz und Elektronik gefällt mir sehr. So nahm ich zum ersten Mal bei einer HiFi-Messe einen Plattentipp mit – Danke an Herrn Merz!

Erstaunt stellte ich fest, wie tief die „kleinen“ Chassis der Marten graben konnten, die elektronischen Bassläufe in dieser Musik brachte sie jedenfalls herrlich satt und souverän rüber. Dass das Mitten- und Hochtonband völlig klar geriet, versteht sich hierbei fast von alleine. Über die Qualitäten in Sachen Raumdarstellung kann ich hingegen nichts berichten, denn diesmal saß ich nämlich ganz vorne – im Grunde saß ich exakt vor der linken Box … Nach dem Stück von Molvær ging es auf Diana Krall über. Auch schön …

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Messebericht: Norddeutsche HiFi-Tage / Hörtest 2008

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