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Februar 2008 / Ralph Werner
Am 2. und 3. Februar 2008 fand in Hamburg zum vierten Mal die Messe „Norddeutsche HiFi-Tage / Hörtest“ statt – die Messe in der Region zum Thema hochwertige Musikwiedergabe.
Ausrichter der Veranstaltung ist das Hamburger „HifiStudio Bramfeld“ – und wer nun vermutet „ach, ’ne aufgepeppte Hausmesse“, der liegt gehörig daneben. Wenn ich mich nicht ganz verzählt habe, waren über 80 Marken vertreten. Entsprechend finden die norddeutschen HiFi-Tage natürlich nicht im Ladenlokal statt (wo sollte man denn auch die Massen unterbringen?), sondern in einem Hotel: Dieses Jahr war es erstmalig das Holiday Inn – einfach aus dem Grund, dass die Präsentationsfläche vergrößert werden musste, denn der Erfolg aus den Vorjahren ließ die die alte Heimat „Novotel Schnelsen“ etwas beengt erscheinen …
Wie kommt man dazu, sich so viel Arbeit aufzuhalsen? Wolfgang Borchert, der Geschäftsführer des HiFiStudio Bramfeld, erklärte, alles habe damit angefangen, dass man vor vier Jahren das 30jährige Bestehen des Geschäftes in angemessener Weise habe feiern wollen. Eine Jubiläumsveranstaltung mit Folgen, denn angesichts des regen Interesses, auf das die Veranstaltung stieß, wurde ihm seitens der HiFi-Hersteller und -Vertriebe nahegelegt, doch bitte jedes Jahr Jubiläum zu haben …
Herr Borchert (li) und Herr Rosenberg (re) vom HifiStudio Bramfeld
Status Quo 2008: Auf zwei Etagen bzw. in über 30 Räumen wurden 80 HiFi-Marken präsentiert – und dies bei (an beiden Ausstellungstagen) insgesamt cirka 5.000 bis 6.000 Besuchern. Und da laut Hörensagen die „Nordlichter“ nicht das allerdichteste HiFi-Händler-Netz besitzen, die HighEnd zudem nun mal in München stattfindet (und damit per Tagstrip von hier aus kaum zu schaffen ist) und auch die World of HiFi nicht ausschließlich in Deichnähe tingelt, haben sich die norddeutschen HiFi-Tage eben zu der Veranstaltung in Norddeutschland gemausert. „Gut was los hier.“
Dies war die erste Feststellung, die ich machen durfte, als ich das Holiday Inn betrat. Die zweite folgte stante pede: Wieso reise ich eigentlich genau dann an, wenn alle anderen dies auch gerade tun? Na gut, bis 18 Uhr geht die Veranstaltung, bleiben also noch sechs Stunden. Auf geht’s!
Im Gegensatz zur World of HiFi, stellen bei den HiFi-Tagen die Hersteller selbst die Anlagen zusammen – und präsentieren diese auch. Die Vorführungen fanden in den Konferenzräumen des Hotels statt und nicht in „windigen Verschlägen“, wie häufiger bei den großen Messen (notgedrungen) der Fall. Die räumlichen Gegebenheiten sind also schon einmal das erste Positive. Die zeitlichen das zweite: Jeder Aussteller bekam eine halbe Stunde, seine Anlage vorzuführen – und danach musste eine halbe Stunde Ruhepause eingelegt werden, damit im jeweiligen Nachbarraum eben Ruhe herrschte. Die zeitversetzte Staffelung von Vorführungen in aneinander grenzenden Räumen ergibt sehr viel Sinn.
„Size matters“, könnte die Devise der B&W Group gewesen sein, denn die „gute alte Waschmaschine“ in Form der B&W 801 D (Paar: 16.800 Euro) – angefeuert von Classé-Monoblöcken CA-M400 (Paar: 12.500 Euro) – brachte definitiv einiges auf die Waage. Freilich musste sie sich vom Quellgerät die Show stehlen lassen – einem Steinway-Flügel und einem Saxophon:
Die beiden Musiker Christian Willisohn und Boris van der Lek spielten den Blues live – bestimmt keine schlechte Idee, dem konservengewöhntem HiFi-Publikum ein Livekonzert anzubieten und so vielleicht die Ohren gewissermaßen „einzunorden“.
Via Mikrophon, Mischpult und den oben genannten Komponenten wurde die Darbietung leicht verstärkt. Eine interessante Anlage allemal – die sich auch zum Besuchermagnet entwickelte, der Raum wurde proppevoll.
Messebericht: Norddeutsche HiFi-Tage / Hörtest 2008