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Nun, die Rede ist von einem Revox-Lautsprecher (www.revox.de), dessen Gehäuse komplett mit Leder kaschiert ist. Nein, nicht nur Teile der Schallwand – komplett. Die neue Kreation wird ab November 2007 im Handel erhältlich sein und hört auf den Namen Re:sound L120. Das Stück wird 2.900 EUR kosten und ist dann in den Farben Weiß, Schwarz und Rot erhältlich. Freilich sind weitere Farbwünsche gegen Aufpreis realisierbar, die ganze Palette des Revox-Partners Team By Wellis – einem (ebenfalls Schweizer) Hersteller hochwertiger Möbel – steht zur Auswahl. Die L120 ist ein klassischer 3-Wege-Wandler, bestückt mit zwei 15er-Tieftontreibern, einem Mitteltöner der gleichen Größe und einer 25 mm Scan Speak Gewebekalotte.
Ein klassisches Stereo-Setup wurde auf der IFA leider nicht geboten, der Klang wird laut Herstellerangabe als „ausgesprochen warm und audiophil“ bezeichnet. Es wird sicherlich mehr sein, als ein Muhen, auch wenn die „Hardcore-Eidgenossen-Variante“ dieses zumindest optisch suggeriert.
Extravagantes von Revox:
Die Nachfrage, ob auch ein Kroko-Finish möglich sei, wurde vom Vertriebsleiter für die Schweiz, Herrn Michael Huber, übrigens abschlägig beantwortet …
Einen im Vergleich zu diesem Lautsprecher starken optischen Kontrast bietet eine andere Neuheit von Revox: Das Re:system M10 source management. Diese schwarze Kiste ist doch eher etwas für die Besenkammer? Und dafür wurde sie auch gemacht! Der modulare Multiroom-Controller von Revox ist bewusst für einen „Technik-Raum“ konzipiert und dies kann nicht nur bei gewerblichen Kunden Sinn ergeben: Durch kleine Controll-Elemente in den verschiedenen Räumen eines Hauses steuerbar, dient er als Schaltzentrale für die jeweiligen Anwendungen im Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, etc. Freilich sieht er nicht so gut aus, wie das M 51 aus gleichem Hause und ist zudem nicht mit einem separaten Endverstärker oder DVD-Player versehen. Dafür kostet das M10 statt 6.300 EURO aber auch nur 2.500 ¤. Dieser „günstige“ Einstieg ins Multirooming wird voraussichtlich ab Dezember 2007 erhältlich sein.
Schweizer Jungbullen, Multirooming … und ich denke bei Revox immer noch an die guten, alten Bandmaschinen. Wieder was gelernt.
Dass sich hinter manchem, was mir im ersten Moment als reine Messe-Deko erscheint, ernsthafte Hifi-Technik verbirgt, ließ den nächsten Aha-Effekt entstehen. Klipsch (www.osirisaudio.de) wartete nämlich mit Outdoor-Lautsprechern im „stone-like“-Design auf. Herr Michael Peddinghaus vom zuständigen Vertrieb erklärte uns, dass durch die besondere Form- und Farbgebung eine optimale Integration in die verschiedensten Landschaftstypen möglich sei. Wetterfest und UV-beständig sollen die Klipsch-Rocks mit der eher technisch, denn naturverbunden klingenden Namensgebung AWR-650-SM auch sein. Darüber hinaus verspricht Klipsch in seinen Prospekten eine „no-compromise audio performance“. So, so …
Keine Gartenzwerge:
Dass Klipsch aber nach wie vor sein Hauptaugenmerk auf lupenreine Indoortechnologie setzt, beweist dass neue, im Paar 16.000 EUR kostende Standlautsprecher-Spitzenmodell des amerikanischen Herstellers. Die Palladium bietet quasi echten Klipscheckhorn-Sound in wohnraumfreundlicherer Formgebung. Die drei 22cm-Basstreiber der Palladium werden von zwei Hörnern unterstützt, die ab 500 Hertz bzw. 3 kHz die Verantwortung für den Mittel- respektive den Hochtonbereich übernehmen. Das paarweise gematchte 3,5-Wege-System wurde im übrigen von Designern entworfen, die sich ansonsten eher im Automobilsektor kreativ austoben – und z.B. BMW und Rolls Royce zu ihren Kunden zählen.
Klipsch Palladium:
Zum Abschluss unseres zweitägigen Besuches sollte es ein bisschen bunter und kleiner werden – Design spielt auch bei Jamo ( www.jamo.de) eine wichtige Rolle. Denn gut ausschauen tun sie schon – die Jamo Graphics für 600 EUR Paarpreis. Lediglich 80 mm tief, kommen sie mit leicht wechselbarer und von Magneten gehaltener, bunter Frontbespannung daher – drei Farben stehen hierfür zur Auswahl. Die Grundfläche besteht dabei stets aus schwarzem Glas. Bei so viel optischem Feinschliff scheint man die Akustik aber anscheinend auch nicht ganz aus den Ohren verloren zu haben: Für eine kräftige Basswiedergabe soll ein 13cm-Treiber sorgen, der von einer nach hinten, direkt auf die Wand ausgerichteten Bassreflexöffnung unterstützt wird. Ob`s klanglich tatsächlich was taugt, konnten wir – mangels Vorführung – auf der IFA allerdings nicht feststellen.
Jamo Graphics:
Festzustellen gab es für uns am Ende der Internationalen Funkausstellung 2007 in Berlin aber einige andere, ganz entscheidende Dinge:
- einen durchgelaufenen Socken (der eh` schon älter war)
- dazugewonnenes, imposantes Fachvokabular aus der Bildtechnik (siehe Einleitung)
- und vor allen Dingen: tatsächlich(!) eine Menge Interessantes und Neues aus dem Bereich Zwei-Kanal-HiFi (gerade was Lautsprecher betrifft)
Ach ja – die Begegnung mit einigen aufgeblasenen Zeitgenossen war auch auf der IFA mal wieder nicht zu vermeiden …
Messebericht: Internationale Funkausstellung - IFA 2007 in Berlin