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Dass sich Magnat (www.magnat.de) von seiner Rotstiftpreispolitik (ich zumindest bin kein Fan von augenscheinlichen Schnäppchen à la Hamburger Fischmarkt) scheinbar verabschiedet hat, finde ich gut. Die neueste Entwicklung – in Form eines eigenen Röhrenvollverstärkers – macht mich sogar extrem neugierig. Der RV1 (1.999 EUR) bringt stattliche 20,3 kg auf die Waage und besticht, wie wir uns von Herrn Schmitthusen zeigen lassen konnten, durch eine sehr solide und massive Verarbeitung – der RV1 wird in China von Hand zusammengebaut. Die EL 34-Röhren werden dabei paarweise selektiert und 60 Stunden voreingebrannt. Als Ausgangsleistung sollen in Push-Pull-Schaltung 2 x 35 Watt erreicht werden. Ein Phonoeingang ist standardmäßig mit an Bord.
Links mit Haube, rechts offen – Magnats RV1:
Die Vorführung der Kombination aus RV1 und Thorens Plattenspieler (im Wechsel mit einem Denon CD-Player) sowie einem Paar Magnat Quantum 709 (2000 EUR) gelang übrigens sehr überzeugend: Natürlich, detailliert und stressfrei klang es – die auf Messen stets als kritisch zu bezeichnende Raumakustik schien Magnat mittels Absorber ebenfalls im Griff zu haben.
Ein vorletztes Statement wollte der sehr gut informierte Herr Schmitthusen im Anschluss an die Vorführung abgeben. Heco (www.heco-audio.de) – zum gleichen Konzern gehörend wie Magnat – zeigte sein neues Spitzenmodell. Für 4.000 EUR / Paar erhält man ausgewachsene 3-Wege-Bassreflex-Lautsprecher, die – neben sehr ordentlichem 93 dB Wirkungsgrad – u.a. Möglichkeiten zur Pegelanpassung des Mittel- bzw. des Hochtons sowie einen speziellen Mitteltöner mit AlNiCo-Magnetsystem bereithalten.
Die Statement von Heco:
Zuguterletzt ließen wir uns am selbigen Messestand noch von der Fotogenität der Bernstein-Radios (499 EUR) überzeugen. Der in der Vorstufe mit Röhren bestückte Retro-Tuner dient auch als Docking Station für einen iPod. Ein zugehöriger Subwoofer und CD-Player sollen demnächst ebenfalls erhältlich sein.
Retrolook & Röhrentechnik:
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten: Ebenfalls fotogen finden wir das unbestritten sehr eigenständige Design der Gallo Reference 3.1. (www.roundsound.com). In Deutschland recht unbekannt, hat dieser im Mittel- bzw. Hochtonbereich frequenzweichenlose Wandler gerade in den USA eine recht große Popularität erreicht – sicherlich auch aufgrund sehr positiv ausgefallener Berichte im internationalen HiFi-Blätterwald. David Baxter vom britischem Vertrieb war so nett, die Gallo Reference 3.1 für uns aus der schützenden Glasvitrine zu holen und von der standardmäßig mitgelieferten Abdeckung zu befreien. Auf Fotos macht sich dieser hüfthohe Wandler übrigens gerne größer, als er ist:
Born in the USA:
Mit immerhin 4.000 Mitarbeitern zu den „Großen“ der internationalen Bühne zählend, ist dennoch auch Microlab (www.microlab.com) hierzulande nur Wenigen ein Begriff. Der chinesische Hersteller aus der Industriestadt Shenzhen präsentierte auf der IFA u.a. seine Lautsprecher der Pure-Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem renommierten Entwickler Peter Larsen entstanden sind, und verfügt – ganz neu – nun über einen offiziellen Deutschland-Vertrieb (www.gr-kabel.de). Peter Larsens Firma Loudsoft (www.loudsoft.com) stellte am gleichen Stand noch etwas anderes zur Schau: Eine professionelle Software zur Lautsprecherentwicklung für nicht ganz unbeeidruckende 7.000 EUR. Dagegen sind die 1.000 EUR/Paar, die für die augenscheinlich gut verarbeitete Pure 1 hinzulegen sind, schon fast kleines Geld – ich hätte die nach Herstellerangaben sehr linear spielende und angeblich häufig für professionelle Zwecke eingesetzte, kleine 2-Wege-Box jedenfalls spontan ein wenig preisintensiver eingeschätzt.
Dass uns nach so viel Internationalität natürlich besonders warm ums Herz wird, wenn wir das eine oder andere Berliner Urgestein treffen, ist wohl normal. Umso mehr, wenn`s auch noch etwas Neues zu berichten gibt …
Messebericht: Internationale Funkausstellung - IFA 2007 in Berlin