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Das natürlich auch im Raum von Audio Note (www.audio-note-vertrieb.de) zum Einsatz kam. Die britische Marke geht zu Recht als ungewöhnlich durch, und das aus mehreren Gründen: Zum einen wird hier vom Pickup bis zum Netzkabel wirklich alles aus einer Hand gefertigt, es gibt wenige Hersteller, die den Kettengedanken derartig konsequent zu Ende gehen wie Audio Note. Zum anderen ist da diese über jeden Zeitgeist und jede Mode erhabene Einstellung, die Audio Note verströmt – durchaus auch optisch:
Am wichtigsten ist natürlich das akustische Ergebnis, und hier konnte das von Herrn Voigt vom deutschen Vertrieb zusammengestellte System sehr überzeugen. Nicht durch laute Pegel. Nein, hier wurden eher leise Töne angeschlagen – gregorianische Gesänge zunächst, dann Prokofieff. Unter Messebedingungen und bei maximal Zimmerlautstärke spielend eine derart feindynamisch nuancierte und geradezu extrem natürliche Präsentation hinzubekommen – Respekt!
Freilich ist diese AN-Kette nicht ganz umsonst zu haben – sie liegt bei 33.280 Euro ohne Kabel und Stative, um genau zu sein. Gute 4.000 Euro gehen dabei auf das Konto des Plattenspielers – übrigens eine „Deutschlandpremiere“, zumindest was das Laufwerk „TT 2 Deluxe“ und den „Arm 3 MK II“ angeht. Es handelt sich um eine Subchassis-Konstruktion mit zwei drehmomentstarken Motoren, Acrylteller und geradem 9-Zoll-Tonarm inklusive Reinsilberverkabelung. Als Abtaster kam ein Audio Note IQ 3 (MM) zum Einsatz.
Der passende Audio Note-Vollverstärker (mit MM-Eingang) hört auf den gediegenen Namen „Meishu Silver Signature“, schlägt mit stolzen 15.800 Euro zu Buche – und wer angesichts von Preisklasse und Größe des Amps nun hohe Leistungen erwartet, wird bei der Herstellerangabe von 2 x 9 Watt vielleicht etwas hüsteln müssen. Nun, aus zwei direkt geheizten 300Bs im Single-Ended Class-A Betrieb lässt sich nicht viel mehr herauskitzeln.
Wozu auch, schließlich sollte das den Lautsprechern „AN-E SPe Signature“ (13.400 Euro) allemal reichen, wird deren Wirkungsgrad doch mit famosen 98 dB angegeben. Der Speaker wartet dabei nicht nur mit Reinsilber-Verkabelung, sondern auch noch gleich mit Reinsilber-Schwingspulen auf. Und die schwarzen Kästchen vor den Boxen sind nicht etwa Monos, sondern die externen Frequenzweichen des AN-Wandlers … ja, auch in technischer Hinsicht erstaunt Audio Note durchaus.
Externe Weiche des Audio Note-Lautsprechers
VPI bewegt Eisen
Eine Kette bestehend aus VPI-Quelle, Audiomat-Verstärkung und Acapella-Lautsprechern brachte Herr Rischmüller von der Hear GmbH (www.h-e-a-r.de) an den Start.
Als Plattenspieler waren der VPI Classic (siehe Test VPI Classic) wie auch der Scout II, der sich vom „einfachen“ Scout (den wir ebenfalls schon am Wickel hatten, siehe Test VPI Scout) durch den dicken Aluminiumteller unterscheidet, im Einsatz. Und am Arm des Scout II (2.400 Euro) befand sich nun die Neuheit des amerikanischen Phonospezialisten, nämlich der Tonabnehmer „VPI Zephyr by Soundsmith“.
Das Namensanhängsel verrät schon den Kooperationspartner und der Kenner vermutet richtig: Es handelt sich um ein Moving Iron-System. Bei diesem Prinzip sind sowohl die Spulen wie die Permanentmagneten im Body des Abtasters fixiert – was vom Nadelträger bewegt wird, ist ein sehr kleines Stückchen Eisen, das durch die Bewegung das Magnetfeld beeinflusst und dergestalt eine Spannung in den Spulen induziert. Anhänger sagen dem MI-Prinzip nach, dass es die Vorteile beider Welten – MM und MC – kombiniere: Die Spulen dürfen nämlich größer ausfallen als bei MCs, da sie nicht bewegt werden müssen. Mit der Folge, dass die Ausgangsspannung meist höher liegt (hier bei 2,4 mV). Gleichzeitig ist das „bewegte Eisen“ deutlich leichter als ein bewegter Permanentmagnet eines MMs, womit die bewegte Masse (der Nadel) sinkt und ergo die dynamischen Fähigkeiten (oder allgemeiner: die Abtastfähigkeiten) steigen sollten. Hübsche Theorie … Das VPI Zephyr kommt bald in den Handel und wird preislich bei 1.100 Euro liegen.
Dynamisch klang es im Hear-Raum jedenfalls. Was freilich auch am guten Zusammenspiel des Audiomat Opera Reference-Amps (6.100 Euro / zwei im Gegentakt arbeitende EL 34 in der Ausgangsstufe leisten um die 30 Watt/Kanal) mit den Acapella Harlekins (2-Wegler, geschlossen, um 8.000 Euro) gelegen haben könnte. Oder doch an der Acapella-Basis unterm VPI Scout II, die ihn laut Herrn Rischmüller „in einer höheren Klasse“ spielen lässt? Vielleicht sogar am kreativen Creaktiv-Kampf gegen Potenzialwirbel, denn von diesem Unternehmen ließen sich nicht nur Racks, sondern auch ein paar „bunte Glastropfen“ ausmachen …
Womit wir eigentlich wieder am Anfang wären, bei der „bunten schwarzen Messe“, jetzt allerdings um eine Konnotation reicher 😉
Messebericht: Analog Forum 2010