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Pumpenlos, aber dafür noch massiver fallen die Laufwerke des Rui Borges aus. Der Herr stammt aus Portugal und produziert dort seit den 1990er-Jahren Plattenspieler – seit kurzem kümmern sich die Herren Jürgen Fuchs und Uwe Traber vom HiFi-Studio Wachtberg (www.hifi-studio-wachtberg.de) um den deutschen Vertrieb der südländischen Masselaufwerke. Derer sind drei Programm: Uno, Primo und Ultimo. Auch Letztgenanntes – das Topmodell, Preis um die 10.000 Euro – war in Krefeld zu hören. Ausgestattet mit einem Kuzma-Arm und dem Denon DL-160 System, spielte der Dreher gemeinsam mit einem Italienisch-Deutschen Gespann auf:
Die Verstärkung wurde nämlich von Mastersound (www.friends-of-audio.de) übernommen – eine Vorverstärker-/300B-Monoblock-Kombination, Preis knapp 12.500 Euro -, während lautsprecherseitig auf die „Big Fun“ von Blumenhofer Acoustics (www.blumenhofer-acoustics.de) gesetzt wurde, ein Hornkonzept aus Augsburgs westlichen Wäldern (siehe Blumenhofer Firmenbericht).
Mastersounds 300B-Monos befeuerten Blumenhofers Hörner
Wie üblich auf dieser Messe, taten sich also auch hier mehrere Hersteller zusammen, teilten sich den Raum und stellten gemeinsam eine Anlage auf die Beine.
Der „kleine“ Rui Borges namens Uno war nur zum Gucken da
Um auf die portugiesischen Laufwerke zurückzukommen: Typisch für diese sei, so Herr Fuchs vom deutschen Vertrieb, die Verwendung eines zweiten Plattentellers aus Acryl, der auf dem ersten, unteren Teller aufliegt. Erreicht werde damit, dass der Plattentellerdorn keinen Kontakt zur Lagereinheit habe. Hier ein Modell des Lagers und des unteren Tellers:
Dieses Prinzip findet bei allen Borges-Modellen Verwendung und soll auch noch so minimale Lagergeräusche vom Vinyl fernhalten.
Bei Einstein Audio …
Ein Stippvisite im Raum „Begeisterung“, in dem Herr Volker Bohlmeier von Einstein Audio (www.einstein-audio.de) anzutreffen war, zeigte, dass sich Blumenhofer Acoustics in Krefeld „ganz schön breit gemacht“ hatte – denn auch hier spielte ein Modell der Bayrischen Horn- & Wirkungsgrad-Freunde.
Die „Genuin FS 3“ ist ein Zwei-Wege-Standmodell mit Hochtonhorn und Bassreflex-gekoppeltem Bass-/Mittentreiber, liegt preislich bei 8.900 Euro und gehört, so viel darf verraten werden, zu den Wandlern auf fairaudios „To-Hear-Liste“.
Herr Bohlmeier befeuerte diesen Lautsprecher mit seinem „The Absolute Tune“ genannten Vollverstärker, ein Röhren/Transistor-Hybrid-Design für circa 6.500 Euro. Quellseitig kam ein umfassend modifizierter Plattenspieler auf Basis eines Rega P2 zum Einsatz (unverkäuflich), dessen Wahl in Sachen Phonovorverstärkung – naheliegenderweise – auf Einsteins „The Turntables Choice“ (circa 3.500 Euro) fiel.
Phonovorverstärker von Einstein Audio
Klanglich gab sich diese Kette angenehm spritzig, dynamisch und transparent. Und musikalisch wurde unter anderem good-old Muddy Waters gereicht, was zumindest einen der fairaudio-Schreiber in frühpubertäre Erinnerungen zurückbeamte … Was sonst noch auffiel? Man hätte den Einstein-Raum statt „Begeisterung“ auch „Dunkelheit“ nennen können, denn in ihm herrschte eher so eine Art Notbeleuchtung. Und das aus voller Absicht: Danach befragt, merkte Herr Bohlmeier an, dass sich Besucher bei Dämmerlicht weniger von den Komponenten ablenken lassen und mehr auf die Musik hören. Sympathische Einstellung, vor allem, weil die Einstein-Elektronik ja tatsächlich ordentlich was fürs Auge abwirft, sofern man sie denn sieht …
Messebericht: Analog Forum 2010