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Audiodata Interview – Lautsprecher – Elance, Sculpture, Avance – Report fairaudio

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Audiodata Interview - Lautsprecher - Elance, Sculpture, Avance - Report fairaudio

Aktuell hat Audiodata, wenn ich das recht sehe, neun Lautsprechermodelle im Angebot. Auch wenn es Ihnen schwer fallen wird: Können Sie den Weg dorthin knapp skizzieren? Was waren aus Ihrer Sicht die Produkt-Highlights der letzen drei Jahrzehnte?

Audiodata-Mannschaft
Stehend v.l.n.r.: Gregor Skubella (Werkstattleiter), Peter Schippers (Geschäftsführer), Tolga Canbay (Auszubildender), sitzend: Ulrich Bohm (Betriebsleiter)

Oh, das ist wirklich nicht ganz leicht … Sagen wir es einmal so: Letztlich haben wir in dreißig Jahren Audiodata insgesamt nur drei Modellgenerationen herausgebracht. Einzelne Lautsprecher hatten und haben eine Produktlaufzeit von über zehn Jahren. Ein so langes „Produktleben“ ist recht selten geworden und insofern ist eigentlich jedes einzelne Modell etwas Besonderes.

Tja, auf alle Modell können wir kaum eingehen, das sprengt den Rahmen. Vielleicht können wir es nach Jahrzehnten sortieren?

Audiodata ElanceAlso mal schauen … Neben der bereits erwähnten Initialzündung mit der „Bijou“ in den Achtzigern war die „Elance“ sicherlich ein ganz entscheidender Schritt in der Unternehmensgeschichte. Das war Mitte der 1990er-Jahre. Mit neu auf den Markt gekommener Simulationssoftware konnten wir erstmalig „Was wäre wenn?“-Voraussagen vor dem Prototypenbau machen. Über die aufwändige Entwicklung der Elance ist damals auch eine Diplomarbeit in unserem Haus geschrieben worden. Mit Messtechnik, die auch im Zeitbereich Vorgänge sichtbar machte, konnte ich mein Lieblingsthema „Zeitrichtigkeit“ weiterentwickeln. Das hat dann unter anderem zu dem charakteristisch schräg nach hinten geneigten Gehäuse der Elance geführt, was gleichzeitig auch wieder ein formales Alleinstellungsmerkmal war. „Filou“ und „Echelle“ zählen ebenfalls zu dieser Lautsprechergeneration.

Schallwand Carré-On-Wall-Lautsprecher
Rückseite der Schallwand des On-Wall-Lautsprechers Carré. Das CNC-gefräste Werkteil besitzt einen Kranz blattförmiger Aussparungen, damit der Treiber rückwärtig „freier atmen“ kann

Parallel dazu haben wir in dieser Zeit unsere „Soutien“-Tieftonmodule entwickelt und sicherlich entscheidend mitgeholfen, den highendigen Subwoofer im HiFi-Markt sozusagen „gesellschaftfähig“ zu machen. Unsere aktiven, sensorgeregelten „Soutien“-Module sind jetzt seit über fünfzehn Jahren auf dem Markt und gehören noch heute zu den besten Vertretern ihrer Gattung.

Front Schallwand Carré
Die Chassis-Abdeckungen – hier in Hellgrau – gibt es natürlich in unterschiedlichen Farbtönen

Wie ging es im neuen Jahrtausend weiter?

Audiodata SculptureIm Jahr 2000 boomte der Markt. Mit dem DAX wuchsen auch die Lautsprecher in den Himmel. Mit unserer über zwei Meter hohen, teilaktiven Superbox „Sculpture“ waren wir seinerzeit sehr erfolgreich. Zwölf Händler hatten unseren Lautsprecher in Deutschland vorführbereit in ihren Studios stehen. Diese Präsenz hatte meines Wissens kein anderer Superlautsprecher zu dieser Zeit.

Die nächste Modellgeneration – so um 2003/04 herum – hatte dann schon das heute für Audiodata-Lautsprecher charakteristische koaxiale Chassis mit an Bord. Mit dieser Technik, die wir zusammen mit dem Chassishersteller Seas entwickeln konnten, sind wir nochmal in allen Belangen ein Stück nach vorne gekommen. Das aktuelle Spitzenmodell, die teilaktive „Avancé“, verbindet die Technik der Sculpture mit den Vorteilen eines Koax-Chassis und ist sicherlich ebenfalls ein „State-of-the-Art“-Lautsprecher.

Inwiefern spielt der Standort Aachen und insbesondere die hier angesiedelte Technische Universität für Audiodata eine Rolle?

Audiodata PetiteAls wir Mitte der 80iger Jahre überregional bekannt wurden, tummelten sich viele, viele kleinere Lautsprecherhersteller auf dem Markt. Man sieht deren Modelle auf Messen und lernt die Protagonisten dahinter kennen. Und man sieht – und hört (lacht) die unterschiedlichen Herangehensweisen an das Objekt „Lautsprecher“. Damals gab es nicht wenige Wettbewerber, die vollkommen ohne Forschung und Messtechnik – sozusagen als Autodidakten – sich dem Thema näherten und sehr „eigenständige“ Lösungen präsentierten.

Mein Ingenieurstudium in Aachen veränderte natürlich die eine oder andere Herangehensweise an das Thema. Auch wir haben nächtelang „grüne“ gegen „gelbe“ Kondensatoren probegehört und uns dann für die „roten“ entschieden. Aber dem ging immer eine wissenschaftliche Basis und solide Messtechnik voraus. Ein Lautsprecher mit einem Frequenzgang wie ein Querschnitt durchs Mittelgebirge brauche ich mir nicht anzuhören, er erfüllt die Basics nicht.

Audiodata CadeauWir haben über die Jahre dann auch mehrere Diplomarbeiten rund um das Thema Lautsprecher initiiert und begleitet. Unsere bekannten „Stahlkugel-gefüllten Innenkammern“ zur Gehäusedämpfung zum Beispiel konnten nur dank einer hochkarätigen Messtechnik des Fraunhofer Institutes für Lasertechnik an der Uni Aachen entstehen. Hier in unserem Eingangsbereich hängen noch heute die Originalmessungen. Das alles wäre auf dem „platten Land“ sicherlich ganz anders gelaufen.

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