So weit die Füße tragen: Wer die stärksten Eindrücke von der Audio Video Show in Warschau (https://audioshow.pl/) nach Hause bringen will, braucht nicht nur gute Ohren, auch körperliche Stärke ist gefragt. Grund eins: Die Messe ist an drei Orten angesiedelt, die beiden Hotels liegen dicht beieinander. Aber das Stadion Narodowy liegt fern im Osten, auf der anderen Seite der Weichsel. Da kann man schlecht hinlaufen, aber die Uber-Taxis sind günstig und zudem schicken die Messeveranstalter einen Shuttle-Bus auf den Weg. Insgesamt warten 230 Aussteller auf Besucher – das erste All-Time-High in dieser Reportage.
Der zweite Grund, warum eine robuste körperliche Verfassung sich auszahlt: Manche Räume lassen sich nur mit Ellbogenkraft erobern. Eine Wand von Männerrücken versperrt den Weg, vor allem den in die engen Hotelzimmer. Man hört etwas, sieht aber nichts. Was das Vorhaben doppelt schwierig macht: Auf der High End in München oder der Messe in Hamburg sind die Herrenrücken älter, leichter verdrängbar. In Warschau hingegen schlendern zumeist Männer umher (natürlich!), die im Schnitt zwanzig Jahre jünger und Fitnessstudio-gestählt zu sein scheinen (nicht natürlich!).

Das Stadion Narodowy wurde für die Europameisterschaft 2012 erbaut – mit Platz für rund 60.000 Zuschauer und 69 VIP-Logen (in denen die Messe stattfand)
Unterschiede
Was das Publikum und die Kultur ebenfalls unterscheidet: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten habe ich wieder überschlanke Hostessen in hohen Stöckelschuhen gesehen, die mich in ein Hotelzimmer locken wollten – zum Hören, selbstverständlich. Das scheint (zumindest mir) irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein, aber es gibt der Warschauer Messe natürlich eine besondere Note.

Der zentrale Austragungsort mit den meisten Ausstellern. Schön im eigentlichen Sinne ist das Sobieski-Hotel nicht – aber mit guten Zimmern für eine High-End-Messe: Es scheppert wenig
Wie jeder Audio-Messeprofi setzt Adam Mokrzycki, der die Messe in Warschau verantwortet, allerdings primär auf die Attraktivität des Hörbaren. Seine „Audio Video Show“ genießt Kultstatus, auch und gerade unter deutschen Herstellern. Die kamen reichlich und prominent. Auf dem Hinflug saß der CEO von Canton, Christoph Kraus, neben mir. Im Stadion erklärte Familienunternehmer Dirk Räke von Transrotor die neuesten Vinyllaufwerke aus dem Bergischen Land. Udo Besser von AVM huschte einen Tag durch die Gänge, ebenso Mansour Mamaghani von Audio Reference (mit seiner Eigenmarke Velodyne). Beyerdynamic lockte die Kopfhörer-Fans an (Sennheiser glänzte mit Abwesenheit). Die Liste der anwesenden Made-in-Germany-Vertreter schien mir länger zu sein als die der ferngebliebenen.

Bemerkenswerte Kombi: Der polnische Vertrieb von Canton paarte die Lautsprecher mit Cyrus-Elektronik. Die Hessen setzten die mittlere GS Edition in Szene, vor der Tür gab es den Surround-Aufbau
Da schwingt eine doppelte Botschaft mit: Zum einen sehen, fühlen, riechen die deutschen Marken wohl ein Geschäft im Osten Europas. Zum anderen, auch wenn einige es nicht zugeben werden, wollen manche Firmenchefs wohl einfach eine gute Zeit haben. Und damit sind jetzt nicht abendliche Wodka-Ströme gemeint. Warschau ist eine Kulturstadt, am besten stellt man sich Frankfurt mit seinen Hochhäusern vor – nur super-sauber und maximal sicher.

Die Herren vorn kennen wir – Magico from the USA (deutscher Vertrieb: Audio Components). Im Warschauer Stadion befeuert von Pilium-Endstufen aus Griechenland. Auch Deutschland spielte mit – Acoustic Signature sandte sein Hurricane-Vinyl-Laufwerk

Wie es sich gehört: Wilson Audio (mit der Alexx V) und Dan D’Agostino sind Freunde seit Jahren – in Deutschland bei Audio Reference und auch gemeinsam beim Auftritt in Warschau
Die Energie pulsiert – nicht nur aus den Steckdosen
Jedenfalls herrscht in Warschau eine sehr positive Stimmung: Hier passiert etwas, hier bebt es, und egal wie anstrengend die Tage sein werden – die Energie fließt wieder zurück. Was man nicht von allen Messen dieser Welt sagen kann. Kommen die Besucher mit einem echten Kaufinteresse? Ich würde sagen, ja. Nicht zuletzt deshalb, weil kompakte und sinnvolle Kombinationen, die weder Geld- noch Raumfresser sein wollen, in der Mehrzahl sind. Selten so viele Zweiwegler und Monitore gesehen, dazu der Trend zum Class-D-Amp.

Kompaktes Format, primär auf Wandler und Kopfhörer-Verstärker fixiert: Die polnischen Entwickler von Ferrum Audio werden aber auch in das Geschäft mit Vollverstärkern einsteigen
Natürlich spielt auch Design eine Rolle. Ferrum Audio (https://ferrum.audio/) beispielsweise ist ein Vorzeigeunternehmen der Polen für diese Botschaft. Ferrum ist eine junge Marke im Halbformat, erkennbar an der Rostfarbe auf der Gerätefront links und dem „Fe“-Symbol aus der Elementetafel. Kerngeschäft sind Wandler und Kopfhörer-Verstärker. Aber im persönlichen Gespräch mit den Machern deutet sich an, dass bald auch Lautsprecher und Verstärker nahen – im gleichen kompakten Format.

Retro in der Einsteigerklasse? Die Komponenten der polnischen Marke Unitra sehen aktuell so aus wie hierzulande Nordmende in den 1970er Jahren, inklusive VU-Meter und großer Klack-Schalter
Auf der Gegenseite steht Unitra (https://unitra.com/de). Da muss ich glatt zweimal hinschauen – sieht aus wie Nordmende zur Hochphase Mitte der 1970er Jahre. Mit allen Klack-Schaltern und VU-Metern. Nett in der Verarbeitung, aber etwas zu hausbacken für meinen Geschmack. Doch die Chancen sind hoch, dass dies von den Polen genau so gewollt ist. Sogar die Lautsprecher wirken wie aus dem Otto-Katalog gefallen. Der Retro-Trend hat längst die Einstiegsklasse erreicht.
Retro überall
Apropos Retro. Ich habe selten so viele „Bärennasen“ auf einem Fleck gesehen. Das ist Insidersprache und steht für die großformatigen, konvexen, nach außen gewölbten Mitteltöner. Alle verpackt in kleinere Kühlschränke. Eckige Boxen, die zu groß sind für das Buchregal und zu klein, um ohne Ständer zu überleben. ATC (Vertrieb: https://www.audiotra.de/) hat damit auf der High End in München die Messlatte klanglich erstaunlich hoch gelegt – und mit der aktiven SCM150ASL den Preis auf nunmehr über 18.000 Euro pro Stück.

Auch die Franzosen zeigen ihre „Bärennase“. Revival Audio hat dazu aber die schönste Verarbeitung einer Retro-Riesen-Box. Eben mit konvexem Mitteltöner – plus Bassreflexausgang auf der Front
Die Franzosen von Revival Audio (https://revivalaudio.fr/) setzen in Warschau eine Fast-Kopie in Szene, mit mächtiger Bassreflex-Öffnung auf der Front. Irgendwie faszinierend und etwas irritierend. Zumal sich jetzt auch die polnische Lautsprecher-Firma Pylon mit einem sehr nah verwandten Modell aus dem Retro-Fenster lehnt. Eher ein Nebengeschäft im Katalog? Vermutlich, denn Pylon macht das meiste Geld mit geschwungenen Formen. Die sich zu wahren Kleinstschiffen auswachsen können, Kanus in Edelholz-Planken, sozusagen. Tomasz Lachowski gesellte seine Fezz-Verstärker hinzu. Nicht die bekannten, klein-feinen Röhrenamps, sondern einen Riesenaufbau mit Monoblöcken. Noch nicht beim deutschen Vertrieb erhältlich – Frank Urban von Audium (https://vertrieb.audium.com/) wird wohl muskulöse Lagerarbeiter einstellen müssen, um diese Großkraftwerke überhaupt bewegen zu können.

Die polnischen Vorzeigemarken können auch anders, nämlich richtig groß. Hier stellt Tomasz Lachowski von Fezz seine neuen Super-Röhren vor, das Trio besteht aus einem Vorverstärker und zwei schweren Mono-Blöcken – an den „Kanu-Schönheiten“ von Pylon (die auch doppelt so große Modelle mit fünf Chassis ausstellten)
Welcher Lautsprecher zog die meisten Besucher an? Ein Oldie, nämlich die Nautilus von Bowers & Wilkins (https://www.bowerswilkins.com/), in Knallrot. Jeder Stuhl im großen Stadion-Raum ist besetzt, auch stehend passen kaum mehr Menschen hinein. Vier Endstufen aus der Rotel-Michi-Serie sorgen für Power, dazu ein Rose-Streamer – und ein deutsches Vinyl-Laufwerk von Clearaudio. Interessante Kombi, auch klanglich.

Die Nautilus geht immer. Erst recht, wenn sie in Knallrot erscheint. Einer der meistbesuchten Räume. Mit vier großen Rotel-Michi-Endstufen und einem Clearaudio-Laufwerk als Vinyl-Bote
Ebenfalls interessant, im Sinne spannender Partnerschaften: In Polen agieren Thorens (https://www.thorens.com/), Clearaudio (https://www.clearaudio.de/) und Audio-technica (https://www.audio-technica.com/) unter einem Vertriebsdach. Sonst sind sie eher Fressfeinde im Vinylgeschäft.
Technics nutzt Warschau zur Weltpremiere
Der weitaus stärker im weltweiten Markt aufgestellte Fressfeind: Technics (https://www.technics.com/de/). Wir gehören zum kleinen Kreis der eingeladenen Journalisten bei einer Weltpremiere (auch das ein Zeichen der Bedeutung von Warschau), vorgestellt wird eine limitierte Edition des Supersellers. Die Worte von Frank Balzuweit, Senior Product Manager bei Technics Europe, sollte man nicht als PR-Poesie abtun: „Die SL-1200-Serie ist eine der ikonischsten Plattenspielerreihen der Welt.“ Wir widersprechen nicht.

Ein Deutscher präsentiert die Japaner: Frank Balzuweit enthüllte die limitierte Master Edition der neuesten 1200er-Modelle von Technics. Zum 60. Firmengeburtstag, in limitierter Auflage – mit allen Errungenschaften des Direktantriebs
Seit 60 Jahren bauen die Japaner nun HiFi – und passend zur langen Tradition werfen der Technics SL-1200GME (Silber) und SL-1210GME (Schwarz) ihre Schatten voraus. Die limitierten Modelle kombinieren die SL-1200-Plattform mit dem Delta-Sigma-Drive, einem Aluminium-Chassis und einem Magnesium-Tonarm. Die Fans sind im Thema, kennen alle Modelle der Firmengeschichte (manche sind nur in Japan erschienen). Nun die Hochzeit vieler technischer Edelstoffe – plus goldfarbene Momente am Teller und Tonarm, dazu das Signet „Master Edition“ mit Seriennummer. Beide Versionen kommen allerdings erst nach dem Tannenbaum-Fest im Januar 2026. Sie sind, wie gesagt, limitiert: 1200 mal gibt es den Technics SL-1200GME, 1210 mal den SL-1210GME. Gemein ist ihnen der Preis, anvisiert sind 5.500 Euro. Wird sich unter den Fans weltweit sicher verkaufen. Die traurige Nebennachricht: Das Technics-Modell SL-1200/1210G entschwindet zeitgleich aus dem Katalog.

Sehr mutig, modern und glücklicherweise auch in Deutschland zu haben: Muarah baut Riementriebler mit hauseigenen Tonarmen. Hierzulande bei Björn Kraayvanger von LEN Hifi. Leider nicht hörbar auf der Messe (sichtbar schon am nicht vorhandenen Abnehmer)
Wie sieht es eigentlich mit Plattenspielern „Made in Poland“ aus? Nichts wirklich Faszinierendes im unteren Preissegment, soweit ich das beurteilen kann. Aber darüber gibt es Hingucker – von Muarah beispielsweise. Das sind Schwergewichte mit Riemenantrieb, platziert auf überaus großen Spikes und überraschenderweise auch mit einer hauseigenen Tonarmkonstruktion in neun Zoll. Björn Kraayvanger von LEN Hifi (https://www.lenhifi.de/) bringt die Schmuckstücke als Vertriebspartner nach Deutschland.

Ein Hochamt für Vinyl-Freunde. J.Sikora brachte den Anniversary zum 15ten Firmenjubiläum mit. Nette 100 Kilogramm auf dem Rack, plus hauseigener KV12-Tonarm
Wie auch die wuchtigen Laufwerke von J.Sikora – der einflussreiche US-Journalist Michael Fremer konnte im vergangenen Jahr Augen und Hände nicht von dem großen Laufwerk lassen. Dieses Jahr rotiert hier der Reference Line mit fast nacktem 12-Zoll-Tonarm – ein starker Kontrast zum Gesamtgewicht von runden 100 Kilogramm. Es geht auch kleiner, aktuell hat fairaudio-Kollege Martin Mertens den Aspire getestet – und freut sich darüber, dass die Polen auch die Kompaktklasse beherrschen.

Schon wieder LEN HiFi und Björn Kraayvanger – dieses Mal mit hORNS und dem Modell Symphony 10. Davor ein ambitionierter Digital-Aufbau von Ideon Audio aus Athen, DAC, Clock, Pre – ein Klang zum Hineingreifen präsent
Ansonsten, wie schon angedeutet, dominieren im Vinylgeschäft die Platzhirsche. Die großen Ketten wurden wahlweise mit Clearaudio und Transrotor, aber auch Reed oder Dr. Feickert vorgeführt.

Das hatte fast schon die Ausmaße des Gesamtkatalogs: Pro-Ject (deutscher Vertrieb: Audio Trade) ist unangefochtener Big Player im europäischen Vinyl-Geschäft – und deshalb natürlich auch in Warschau präsent
Starkes Selbstbewusstsein
Jetzt weg von den Schwergewichten. Haben wir spannende Produkte gefunden, die in Deutschland noch (relativ) unbekannt sind? Aber holla, da könnte man viele Zeilen füllen. Es liegt daran, dass die Polen mutig und eigenwillig denken, zudem sind die Lohnkosten oft geringer als anderswo in Europa, was „Handmade in Poland“ finanziell interessant macht. Geschmacklich herrscht buntes Treiben, gerade bei den Lautsprechern.

Ein Würfel, eckig, ein Breitbänder auf der Front: Cube Audio sitzt im polnischen Poznan (Posen) und fertigt seine Membranen selbst. In Deutschland im Klangloft München zu erleben
Cube Audio (Vertrieb: https://klangloft.de/) setzt auf die volle Kante, das sind Würfel mit einem Breitbänder aus Eigenfertigung. Eigenwerbung dabei: „The most realistic sound ever“. Fram Audio (https://fram-audio.com/) aus Krakau steht auf der Gegenseite, die Lautsprecher sollen wie Scheinwerfer aus den Filmstudios der 20er Jahre wirken – klassische Membranen, keine Wundertäter, aber eine sehr edle Inszenierung auf dreibeinigen Stativen.

Etwas für die Ferienwohnung? Fram Audio aus Krakau gibt sich als Vorkämpfer des Kleinen – toll: das Modell Arte, ein Zweiwegler auf einem Dreibeinstativ, wie ein Scheinwerfer aus dem alten Hollywood
Wirklich audiophil spannend wird es bei Magnetostaten: Clarisys Audio (https://www.clarisysaudioglobal.com/) stellt sich hier erstaunlich breit auf, vom kleinen „Piccolo“ mit einem Meter in der Höhe bis zum „Atrium System“. Das ist mannshoch, vereint Bauteile aus Vietnam und der Schweiz (interessante Kombi) und sieht mit seiner Segelsilhouette aus wie das „Burj al Arab“-Hotel in Dubai, befremdlich, aber hochästhetisch. Der ungarische Hersteller Poporia Acoustics (https://poporiacoustics.com/) ist mit seinem Elektrostaten-Modell „Vitorla“ auf den gleichen Design-Zug aufgesprungen.
Auch andere Länder haben schöne Töchter: Jevgenij Belogurov aus Litauen hat sich in die Idee eines Superhochtöners auf schlicht monströsen Breitbändern verliebt. Matter Loudspeakers (https://matter-oe.com/) aus Griechenland knickt eine nach hinten offene Lautsprecherfront in der Mitte ab und trennt so zwei Großbässe von einem Bändchen und einem Mitteltöner. Sehr eigen in der Raumwirkung und mit dem schönen Namen „Anti-Matter“ noch dazu. Ein echter Raumfresser dagegen: Zikra Audio (https://zikra-audio.com/) aus Dänemark packt ein gewaltiges, eckiges Horn auf zwei Tieftöner.

Mal was ganz Eigenes: Matter Loudspeakers stammen aus Griechenland – unten zwei dicke Bässe, nach oben angewinkelt, darüber ein Bändchen und der Mitteltöner. Das Ganze als nach hinten offene Dipol-Konstruktion
Es geht auch kleiner und freundlicher für den Wohnraum. Silent Pound (Vertrieb: https://live-act-audio.de/) residiert in Kaunas, Litauen, und kam mit dem Modell „Bloom“, dem Neuling im Katalog. Das ist ein kompakter Dreiwegler, der seinen Ständer in einer gemeinsamen Form integriert. Hat etwas von einem Mix aus Braun-Design und Ikea-Lifestyle, angenehm minimalistisch, mit Terminal im Fuß.

Die Gegenwelt zu vielem: Silent-Pound-Lautsprecher wirken wie ein Mix aus Braun-Design und Ikea-Lebensgefühl. Alles in einer Form, das Terminal befindet sich im Fuß, knapp über dem Teppichboden. Daheim in Litauen, in Deutschland bei Live Act Audio zu haben
Röhren sind die heiligen Kühe
Ein Trend, den man selbst bei ausgeschaltetem Licht nicht übersehen konnte: Überall glimmen Röhren. Als wäre es eine Abkehr von allen Transistoren dieser Welt. Klar stellte Luke Manley von VTL (Vertrieb: https://www.audio-reference.de/) mal wieder seine Siegfried-Endstufen in den Strom der faszinierten Besucher. In Osteuropa scheint es unter Hörern wie Herstellern eine besondere Liebe zu dieser Verstärkerform zu geben. Das hat auch kulturelle Hintergründe. Zum einen wurden und werden hier Röhren im großen Maßstab produziert, die Lohnkosten lassen sogar erschwingliche Modelle im Wettstreit mit China zu. Und Musiker wie Profis in anderen Bereichen der Audiotechnik sind halt Röhren-Fans. Selbst die kleinen Handwerksbetriebe finden ihre Zielgruppe. Geschätzt werden wir über 30 unterschiedliche Röhren-Amp-Hersteller gesehen haben.

In Warschau gab es mehr „Glimm“-Verstärker zu sehen als bei der High End in München, hier ein Exemplar von Line Magnetic
Das Fazit? Fällt leicht.
Eine großartige Messe, sehr lebendig, ein Machtwort auch im Vergleich zu anderen Messen in Europa – die High End mit eingeschlossen. Nicht nur emotional, sondern auch in harten Zahlen. Hier galt es, 188 Räume zu besuchen. Nach eigener Einschätzung sieht sich Adam Mokrzycki als Nummer drei in der Welt – nach beziehungsweise mit München und Hongkong. Wer es erlebt hat, zweifelt nicht. Auch nicht an der offiziellen Zahl von 14.881 Besuchern, ein All-Time-High in der Geschichte der polnischen Veranstalter. Tipp: vorbeischauen. Und für alle, die dabei waren: Schon einmal Vorfreude auf das nächste Jahr aufbauen.
Audio Video Show Warschau: https://audioshow.pl/



