Demnächst im Test:

Billboard
Unison Research

Test Hifi Verstaerker Abacus Ampino Onkyo Test-Bericht Stereo-Endstufe 2

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Test Hifi Verstaerker Abacus Ampino Onkyo Test-Bericht Stereo-Endstufe 2

Rieder-Verstärker

abacus

Die Grundlage aller Abacus Produkte bildet der sogenannte Rieder-Verstärker. In den 1980er Jahren entwickelte der Freiburger Elektromechaniker Joachim Rieder eine neue Verstärkerschaltung. Dabei standen zunächst nicht einmal unbedingt Hifi-Anwendungen im Vordergrund – die Schaltung war ebenso für Verstärker in der Regeltechnik gedacht. Im Gegensatz zu den konventionellen, im Audio-Bereich eingesetzten Verstärkerschaltungen, wird beim Rieder-Verstärker das Ausgangssignal am Kollektor eines Transistors abgegriffen, nicht am Emitter. Dadurch sollen die Verstärker in der Lage sein, unabhängig von der Lautsprecherlast stets maximalen Strom liefern zu können. Rieder will sich bei der Konzeption seiner Verstärkerschaltung an der Technologie von Röhrenverstärkern orientiert haben.

Transistoren in Schaltungen, die ursprünglich aus der Röhrentechnik stammen? – Das habe ich schon mal irgendwo gehört. Etwa bei den sagenumwobenen Selbstbauprojekten des amerikanischen Verstärkergurus Nelson Pass (vgl. www.passdiy.com) oder den Transistorendstufen M 100 des englischen Röhrenpapstes Tim de Paravicini (hier dürfen Sie selber googeln). In beiden Fällen wurden mit Transistoren Single Ended Class A Schaltungen umgesetzt – die frühesten Verstärkerschaltungen, die für Elektronenröhren realisiert wurden und die sich in den letzten Jahren wieder zunehmender Beliebtheit erfreuen. Nun gut, ich will nicht abdriften – Single Ended Class A hat ja mit den Rieder Verstärkern herzlich wenig zu tun – und mich lieber wieder unserem Testprobanden zuwenden:

Äußerlichkeiten

Doch bevor ich mich den inneren und, last not least, den akustischen Qualitäten des Abacus Rieder Ampino widme, zunächst ein Blick auf die Äußerlichkeiten des Verstärkers. Der erste Eindruck, den der Ampino bei mir hinterlässt, ist zwiespältig. Der Karton, in dem der Verstärker kommt, ist verhältnismäßig klein. In diesem Karton befindet ein noch kleinerer Plastikkoffer, in abacusdem endlich der winzige Ampino nebst Netzkabel und Bedienungsanleitung steckt. Der Verstärker selbst sieht aus, als sei er einem Elektronikbaukasten entsprungen. Gehäuse, Knöpfe, der hinten am Gehäuse herausragende Kühlkörper, die einfachen Lautsprecherklemmen (darüber müssen wir noch reden) wirken so, als ob sie geradewegs dem Katalog eines Elektronikversenders entstammen. Ich bin mir nicht schlüssig, ob das Ganze eher gebastelt aussieht oder schon die Anmutung eines Messgerätes hat – wir erinnern uns: Das Produktportfolio von Abacus beinhaltet auch die Entwicklung von Mess- und Regeltechnik.

Trotzdem: Würde nicht der Abacus-Schriftzug die Frontplatte zieren – ich würde den Ampino vielleicht eher für ein DIY-Projekt halten. Auf der anderen Seite ist freilich aber auch zu konstatieren, dass es sich um reine, plastikfreie Manufakturarbeit aus Deutschland handelt und zudem Einheitsindustrie-Design in steriler Perfektion auch nicht jedermanns Sache sein mag.

Habe ich die äußere Erscheinung der ursprünglich vorgesehenen Vergleichskandidaten NAD und Onkyo unter dem Schlagwort „Understatement“ abgehandelt, fällt mir angesichts des Ampino dennoch nur „Mut“ ein. Mut, für einen so unscheinbaren Verstärker über 500 Euro auszugeben; Mut, dieses winzige, wie ein Spielzeug aussehende Gerät in eine ernsthafte Wiedergabekette zu integrieren; Mut, dicke Lautsprecherkabel irgendwie in die winzigen Lautsprecherklemmen zu pfriemeln und die Angst zu überwinden, dass die schweren Kabel den kleinen Kasten gleich aus dem Regal ziehen oder alternativ gar auf die hochgeschätzten Gartenschlauchkaliber zu verzichten und auf besseren Klingeldraht zurückzugreifen (was der Hersteller empfiehlt); Mut, einen Verstärker aufzustellen, dessen hinten am Gehäuse herausragender Kühlkörper so scharfkantig ist, dass man sich beim Kampf mit der Verkabelung schneiden kann und der bei intensivem Betrieb des Verstärkers deutlich mehr als handwarm wird …

Aber im Einzelnen: Der Ampino besteht aus einem winzigen, aus Profilen und Platten zusammengesetzten Alugehäuse mit den Abmessungen 25×5×15,5cm (B×H×T). Damit hat er etwa das Volumen des Netztransformators meines Röhrenverstärkers. Rechnet man die zwei vorne aus dem Gehäuse herausragenden Knöpfe und den hinten angebrachten Kühlkörper dazu, beträgt die Gesamttiefe 21cm. Auch das Gewicht von knapp über zwei Kilo beeindruckt wenig.

abacus

Billboard
Kimber Kable Varistrand

Test: Abacus Rieder Ampino | Endstufe, Vollverstärker

  1. 2 Test Hifi Verstaerker Abacus Ampino Onkyo Test-Bericht Stereo-Endstufe 2