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Isem Elixis: Konzeptionelles

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Isem Elixis: Konzeptionelles

Auf der Rückseite des Isem geht es schon weit weniger puristisch als vorne zu – wäre ja ansonsten aber auch ein wenig ärmlich: Eingangsseitig hat’s bei unserer Testversion drei analoge RCA-Hochpegelschnittstellen. Eine vierte gibt’s für dreihundert Euro weniger dazu. Wie das? Nun, unsere Variante verfügt intern über einen optional erhältlichen, bis 24Bit/192kHz „verdauenden“ DAC von Burr Brown, der sich anschlussseitig eben auch zum Ausdruck bringen muss und dabei eine analoge Cinchbuchse verdrängt.

isem elixis anschluesse

Wobei man dafür im Gegenzug gleich 1 x RCA-S/PDIF, 1 x USB und 2 x Toslink erhält und der Isem Elixis dann beispielsweise dazu genutzt werden kann, den eigenen, möglicherweise schon in die Jahre gekommenen CD-Player aufzupimpen, einem Netzwerkplayer digitalen Anschluss zu gewähren oder direkt einen Computer/Laptop highfidel einzubinden.

isem verstärker

Letzteres ist dann zwar grundsätzlich „nur“ bis 24 Bit/96 kHz möglich – der Flaschenhals ist hierbei das USB-Format als solches – klappte aber mit meinem Laptop (Windows XP, zudem sollte es mit Windows 7, Vista, 2000, Me, 98SE sowie Apples Mac OS X – sowohl per USB USB 1.1 als auch 2.0 – funktionieren) problemlos: Mittels simplem Plug & Plays vollzog sich das Erkennen des Isem Elixis (welcher allerdings nicht in der Geräteliste erschien) – schließlich den Mediaplayer (in meinem Fall: foobar2000) gestartet und los ging’s.

Entlassen wird das Musiksignal dann digital (Toslink), via Pre Out (um gegebenenfalls einen Subwoofer oder eine Endstufe anzuschließen) oder – logisch – über die Lautsprecheranschlüsse. Als nicht gerade zwingend „logisch“ geht allerdings die Art der Boxenklemmen durch. Aus mechanischer Sicht mag das Ganze als befriedigend gelten, aber in Sachen Komfort wäre ein „ausreichend“ fast noch geschmeichelt. Nun, klar muss der „Normalhörer“ seinem Amp nicht permanent, äh, an die Buchsen gehen, aber ein etwas weniger eng gefasstes Klemmbrett würde bestimmt nicht schaden:

isem elixis
Die Lautsprecherklemmen akzeptieren Bananas oder puren Draht

Im Inneren des Elixis habe man, so Erick Isler, der Kopf des Isem-Teams, auf eine strikte Trennung zwischen Analog- und Digitalsektion geachtet, was sich neben einem entsprechenden Schaltungslayout auch in einer vom Rest der Elektronik isoliert-separat gesetzten DA-Wandler-Platine äußert.

platine dac burr brown

Die obere Platine beinhaltet die DA-Wandlersektion

Freilich, man kann sich’s denken, erleichtern die geringen Abmessungen des Elixis, sprich die beschränkten Platzverhältnisse eine saubere Trennung der Sektionen nicht gerade. Allerdings, so hält Erick Isler dagegen, lasse sich der Forderung nach kürzesten Signalwegen, welche unmittelbar mit geringerer Angriffsfläche für Störeinflüsse einhergeht, so besser entsprechen.

isem elixis

Platz findet sich bei alledem auch für einen 330 VA Ringkerntrafo, der von 4 x 10.000 µF Siebkapazität flankiert wird. Entgegen der ja nicht gerade selten propagierten „Viel-hilft-viel-Philosophie“ ist Erick Isler davon überzeugt, dass ab einem gewissen erreichten Punkt das Augenmerk eher auf das zugehörige Schaltungsdesign als auf immer weitergehendes „Überdimensionieren“ der Ingredienzien zu richten sei (eine interessante Kritik am „Siebkapazitäts-Posing“ äußerte zum Beispiel auch mal Thomas Funk).

ringkern trafo

elkos

Auch in Sachen Gegenkopplung schlägt man eher moderate Töne an: 25 dB beträgt das über drei Verstärkerstufen reichende Feedback. Das in Class-AB gehaltene Schaltungsdesign des Elixis kommt in seiner Ausgangstufe pro Kanal mit nur zwei gegensinnig (einer ist dabei für die positive, der andere für die negative Halbwelle zuständig) arbeitenden bipolaren Transistoren von Motorala aus: Dieses Minimal-Prinzip des Push-Pull-Konzepts bietet den Vorteil, dass jene Verzerrungen außen vor bleiben, die durch Toleranzabweichungen mehrerer gemeinsam in einem Halbwellenbereich arbeitender Transistoren hervorgerufen werden können. Allerdings – alles hat seine Kehrseite – geht mit dem Einsatz von weniger Transistoren logischerweise auch eine potenziell geringere Leistungsfähigkeit einher.

Passend erick islerzu solchem Für und Wider formulierte Erick Isler (im Bild) schließlich, dass es bei der Entwicklung hochwertiger Verstärker nicht zuletzt genau um die Lösung des Dilemmas gehe, „ein möglichst simples, kurze Signalwege ermöglichendes Schaltungskonzept mit hoher Leistungsfähigkeit bei geringer Gegenkopplung zu erreichen“. Um dann freilich gleich zur Werbung in eigener Sache überzugehen: „Ich glaube, dass die durchdachte Schaltungstopologie des Elixis nicht allzu weit von diesem Ziel entfernt ist.”

So, so, dann schauen wir mal …

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Test: Isem Elixis | Vollverstärker

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