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Klang Focal Aria 926 (Teil 1)

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Klang Focal Aria 926 (Teil 1)

Erster Eindruck nach vielen, vielen Stunden Nebenbei-Musikhören: Leicht, schnell, luftig, geordnet, transparent, weiträumig, dennoch warm. Bass und Oberbass fühlen sich, metaphorisch gesprochen, etwas „härter“ an als etwa mit den Dynaudio Excite X38 (die preislich bei 2.990 Euro liegen), ohne aber in irgendeiner Form mager zu sein – eher im Gegenteil. Raumfüllende und physisch spürbare Ultra-Tiefbassteppiche kann die 926 zwar erwartungsgemäß nicht Filterso gut wie etwa die wesentlich mächtigere und teurere (Preis: 5.800 Euro) Revel Performa F208, doch sie fokussiert prächtig auf den angenehm voluminösen Bass und Oberbass. Sie lässt es, gefüttert mit dem richtigen Musikmaterial, dort auch nicht an physisch spürbarem Druck mangeln. So schiebt Filters „American Cliché“ vom 2002er Überalbum The Amalgamut gehörig von unten an und macht richtig Spaß. Dieser Oberbass ist zwar durchaus präsent/leicht betont, doch kann man ihn im Bedarfsfall durch Experimentieren mit der Aufstellung schnell aufs gewünschte Maß justieren – in normal großen Wohnräumen sollten die Aria 926 sicher nicht zu nahe an der Rückwand stehen.

Focal Aria 926

Der Mittelton tönt preisklassenbezogen ausgesprochen transparent, frisch, locker und gelöst. Ach, schau mal einer an, der E-Bass in „The Missing Plutonium“ von Human Don’t Be Angry ist ja angezerrt? Diese Info dürfte von vielen Lautsprechern dieser Klasse durchaus auch mal verschwiegen werden. Schallereignisse im Mitteltonbereich werden fast masse- und schwerelos reproduziert, sehr gut nachvollziehbar mit G.E.N.E.’s „Forest Love“ vom Accustic Arts All You Can Hear-Sampler. Bei diesem Stück wird auch deutlich, dass die Focal nicht der Erdenschwere von Klangereignissen im tiefsten Bassbereich frönen wollen. Die Aria 926 reproduzieren zwar auch tief(st)e Frequenzen hörbar, arbeitet hier aber eher mit dem Präzisionsmeißel statt dem Dampfhammer.

Loreena McKennitt

Ganz obenrum fühlen sich die Aria 926 im Vergleich zu den mir bekannten älteren JM Lab/Focal-Modellen etwas zurückgenommen und somit fürs Gehör langzeittauglicher an. Die Glöckchen in „Forest Love“ sowie in „The Mummer’s Dance“ von Loreena McKennitts Album The Book of Secrets differenzieren die Aria 926 für diese Preisklasse erstaunlich exakt und feindynamisch realistisch, bilden sie deutlich lokalisierbar im Raum ab – es fehlt aber das (artifizielle) „metallische Funkeln“ früherer Inkarnationen der Inverskalotte.

Spike der Focal Aria 926

Zusätzlich zum in meinem Raum leicht betonten (Ober-)Bass muss ich in Bezug auf die Neutralität des Frequenzgangs schließlich doch noch erwähnen: Im Vergleich zu meinen teureren Linn Majik 140 und den nochmals teureren Dynaudio X38 muss man eine ganz leichte Überbetonung kritisch aufgenommener S-Laute Mark Holliskonstatieren, auch wenn das wirklich nur eine Ahnung, ein Anflug ist. Und wo ich beim Jammern auf hohem Niveau bin: Kritisch aufgenommene weibliche Stimmen, Violinen, prägnante Gitarrensaitenanschläge oder auch die gleißend helle Trompete in Mark Hollis‘ „Watershed“ tendieren, gerade bei höherer Lautstärke, eher zur Präsenz als zum Understatement (jedoch unter Beibehaltung der insgesamt angenehmen Abstimmung). Das kann mit der „falschen“ Elektronik und bei hohen Abhörlautstärken für den ein oder anderen Hörer im falschen, weil schallharten Raum unter Umständen zwar auch zu viel des Guten sein – im Normal- und Idealfall aber dient diese Abstimmung eher dem Eindruck von Offenheit und Lebendigkeit.

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Test: Focal Aria 926 | Standlautsprecher

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