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Klang Dynaudio Xeo 5 (Teil 1)

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Klang Dynaudio Xeo 5 (Teil 1)

Dynaudio Xeo 5 mit AbdeckungHat man sich dann ein paar Tage auf die zierlichen und besonders in hochglanzschwarzer Ausführung sehr elegant wirkenden Däninnen eingehört, fällt vor allem auf, dass eigentlich nichts Besonderes auffällt. Der „Höralltag“ – wenn ich den Umgang mit den zumeist einige Wochen in meinem Arbeitszimmer „wohnenden“ Testkandidaten mal so nennen darf – gestaltet sich im positiven Sinn ereignislos. Denn dass die Lautsprecher an keinem „Draht“ hängen, der sie mit der Kette verbindet, spielt überhaupt keine Rolle. In erster Linie ist die Xeo 5 eine „typische“ Dynaudio, wie ich sie bereits in der Vergangenheit mehrfach hören durfte. So erkenne ich den bereits nach vertretbarer Einspielzeit von etwa 48 Stunden – der Hochtöner kann auch gern noch etwas länger gebrauchen, bevor er jedwede Garstigkeit ablegt – einsetzenden musikalischen Fluss und die angenehme tonale Homogenität über das gesamte Frequenzband sofort wieder. Für mich ein Markenzeichen der Dänen, das ich im Hinterkopf stets mit dem Attribut „uneingeschränkt langzeittauglich“ ablege. Eine Dynaudio stresst nicht, benötigt keine vordergründig einschmeichelnden Effekte, um sich an den Hörer „heranzuschmeißen“.

Anathema/Weather Systems

Im Gegenteil: Ganz behutsam und wohlstrukturiert baut sich „Untouchable Pt. 2“ der Prog-Rocker von Anathema (Album: Weather Systems) vor dem Hörplatz auf. Der atmosphärisch-schwebende Einstieg – nur aus Synthesizer und dem Gesang des Frontmannes Danny Cavanagh bestehend – hat räumlich fassbares Profil. Die Stimme sehr präsent im Vordergrund, fast wie ein Scherenschnitt vor einer panoramagleichen Rückwand aus elektronischem Gewaber. Das hat Tiefe und Substanz, wirkt fast dreidimensional. Umso mehr ab dem Moment, in dem die zweite – weibliche – Gesangsstimme einsetzt, mit glasklarer, fast zerbrechlicher Intonation, und sich in allen Facetten weit vor den Lautsprechern ausbreitet. Im weiteren Verlauf des Stückes setzt die Band ein – eine klassische Rockbesetzung mit Schlagzeug, E-Bass, Lead- und Rhythmusgitarre, erweitert um ein Streicherorchester, was offenbar „echt“ ist, zumindest nicht elektronisch generiert klingt – und schichtet den Song zu einem düster-drohenden Klanggewitter auf, bei dem die Xeo 5 stets den Überblick behält.

In „Untouchable Pt. 2“ passiert auf der Instrumentalebene ganz schön viel gleichzeitig und es lohnt sich, auf die in Details versteckten Harmonien zu hören – die von den Lautsprechern aber auch herausgearbeitet werden müssen, damit sie nicht in der Gemengelage untergehen. Das beherrscht die Dynaudio genauso, wie ich das etwa von einer „Focus 160“ oder einer „Focus 220“ aus gleichem Hause kenne. Obwohl die natürlich preislich in einer anderen, nämlich höheren Liga spielen – die Familienzugehörigkeit ist unüberhörbar. Kein Einzelereignis geht verloren, zugleich verliert sich die Dänin aber auch nicht in diesen. Komplexe Kompositionen wie die beschriebene bringen den Vortrag der Xeo nicht aus dem Tritt. Stets bleibt die Darstellung in sich stimmig und fließend, zudem hat jeder Musiker seinen festen und gut ortbaren Platz auf der virtuellen Bühne.

Bass/Mitteltöner der Xeo 5

Vielen Aktivlautsprecherkonzepten, die ich gehört habe, ist ein druckvoller und antrittsschneller Bassbereich zu eigen. Bei manchen war es auch das berühmte Quäntchen „des Guten zu viel“, vor allem, wenn es darum ging, aus recht überschaubaren Gehäusevolumina profunden Tiefgang herauszuholen. Und auch bei der schlanken Xeo-5-Säule ist man erstaunt, wie viel da im Kellergeschoss „geht“. Das reicht zumindest so tief hinab und kommt bei der berühmten Titelmelodie des Schwarzenegger-Blockbusters „Terminator 2“ so böse grummelnd aus den Wandlern, dass ich empfehlen würde, die Dynaudio nicht unbedingt in Räumen deutlich unter 20 Quadratmetern einzusetzen. Aufgeblasen oder gar schwammig wirkt das nie. Nachdrücklich, das schon. Aber auf eine sehr definierte und trockene Art. Ich kenne Lautsprecher, die im Tiefton „schneller“ sind, Impulse wie etwa Drumkicks noch staubiger und mit mehr Attacke umsetzen, verschleppt oder zäh ist die Dynaudio „untenrum“ dennoch nicht.

Hochtonkalotte der Dynaudio Xeo

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Moon / Simaudio

Test: Dynaudio Xeo 5 | Aktivlautsprecher, Standlautsprecher

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