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Technik Wharfedale Jade 5

Inhaltsverzeichnis

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Geboten wird nämlich einiges: Auf das Gehäuse bin ich, was die Optik anbetrifft, bereits eingegangen. Als technische Besonderheit nennt der Hersteller die Verwendung des selbst Wharfedale Jade 5entwickelten Verbundwerkstoffes „Crystalam“, dessen Dämpfungsfaktor wesentlich höher liegen soll als bei herkömmlichem Mehrschichtmaterial. Der Fingerknöchelklopftest fällt denn auch entsprechend aus: Es ertönt ein sattes und trockenes „Pock“. Ob das „Pock“ aber nun wirklich satter und trockener ausfällt als bei einer MDF-Konstruktion, vermag ich beim besten Willen nicht zu sagen …

Insgesamt vier Treiber beherbergt die circa einen Meter hohe Box, die – sehr löblich – auf vier robusten und einstellbaren Teppichspikes ruht. Zwei 15 Zentimeter durchmessende Chassis beackern ausschließlich den Bassbereich. Auch bei diesen Wandlern vermeldet Wharfedale eine eigene Entwicklung: Ein aus Glas- und Kohlefasern gewebter Verbundwerkstoff namens „Acufiber“ soll sich durch besondere Resonanz– und Verzerrungsarmut sowie ein schnelles Ansprechverhalten hervortun. Ob das so ist, hören wir ja später noch. Zumal es im Frequenzkeller noch eine weitere – und wie ich finde, wirklich pfiffige – Lösung darzustellen gilt.

Zeichnung des Basstreibers der Wharfedale Jade 5
Zeichnung des Basstreibers der Wharfedale Jade 5

Wenn Sie mich nämlich fragen, ob die Jade 5 eine Bassreflex-Box ist, würde ich sagen: „Nicht direkt, aber …“, würden Sie mich dann fragen, ob es sich denn dann um eine geschlossene Konstruktion handelt, müsste ich wiederum antworten: „Nicht direkt, aber …“

Wharfedale Jade 5 - Sockel
Die wichtige Bass-Lücke zwischen Gehäuse und Sockel

Um die Verwirrung aufzulösen: Sie besitzt an ihrer Gehäuseunterseite zwei runde Ausfräsungen, die ähnlich einer Bassreflexöffnung das Tieftonspektrum nach unten erweitern. Diese führen die „Abluft“ der Basschassis jedoch nicht direkt nach außen, sondern atmen gewissermaßen in eine Lage aus porösem Schaum, der die Lücke zwischen Unterseite des Holzgehäuses und dem eigentlichen Sockel ausfüllt. Diese Lösung soll die positiven Effekte sowohl einer Bassreflex- als auch einer geschlossenen Lösung zusammen führen. Einerseits wird ordentlicher Tiefgang erzielt, auf der anderen Seite soll der Bass nicht aufschwimmen oder zu dröhnen beginnen. Die Jade 5 soll nicht zuletzt deshalb ein sehr aufstellungsunabhängiger Lautsprecher sein, behaupten die Briten. Ich will nicht zu viel vom folgenden Hörbericht vorwegnehmen, aber dieses Ziel wurde in der Tat erreicht.

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass für die Mitten ein Aluminium-Zellstoff- und für die Höhen ein reiner Aluminium-Treiber zuständig ist. Das Mittenchassis sitzt in einer eigenen Kammer und ist mit 7,5 Zentimeter erstaunlich klein geraten, deckt dabei aber einen von 540 Hertz bis 2,5 Kilohertz reichenden Frequenzumfang ab. Erst darüber übernimmt der eigentliche Hochtöner, eine 25-Millimeter-Kalotte.

Hoch- und Mitteltöner der Wharfedale

Angesteuert werden die Chassis von zwei Frequenzweichen. Eine davon ist unmittelbar hinter den Tieftönern montiert und kümmert sich mit entsprechend kurzem Signalweg ausschließlich um die Kellerkinder. Eine weitere Weiche – die für den Mittel- und Hochtonbereich – hängt direkt an der Rückseite des Bi-Wiring-Terminals. Letzteres wurde in diesem Test allerdings im Single-Wire-Betrieb (an den „Low“-Terminals plus Kabelbrücke zu den „High“-Pendants) verwendet.

Bi-Wire-Terminal der Wharfedale

Wenn Ihnen, was ich hoffen möchte, aufgefallen ist, dass ich im Hinblick auf die Gedanken, die sich die Wharfedale-Entwickler offenbar bei der Abstimmung des Bassbereiches gemacht haben, bereits viel Text investiert habe – das ist nicht ohne Grund geschehen.

Basstreiber der Wharfedale

So möchte ich mich auch im Hörtest von unten nach oben vorarbeiten. Und Sie können mir glauben: Das hat zum einen Spaß gemacht, zum anderen für eine Überraschung und eine – ja, so theatralisch kann man es ausdrücken – angeknackste Liebe gesorgt.

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Test: Wharfedale Jade 5 | Standlautsprecher

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