Nubert nuLine 32 – Grundlegendes …

Von den Abmessungen der nuLine 32 sollte sich aber niemand täuschen lassen, die Lautsprecher sind mit knapp neun Kilo Stückgewicht alles andere als Spielzeug. Die Verarbeitung ist tadellos und das Furnier (wir hatten im Test die Kirschholzvariante) tadellos und weitaus teureren Lautsprechern ebenbürtig. Wer nicht so gerne Kirschen isst, der kann die nuLine 32 auch in Buche ordern, oder sich für eine von drei Mehrschichtlackierungen (Silber, Weiß, Schwarz) entscheiden. Dämpfungs-und Versteifungselemente im Gehäuseinneren sollen unerwünschte Eigenschwingungen und Resonanzen im Gehäuse so weit als möglich vermeiden.

Wer etwas genauer hinschaut, wird übrigens feststellen, dass die Hochtöner (25mm, ferrofluidgedämpfte Kalotte) leicht „schielen“, sie sind nicht an der horizontalen Mittelachse der Lautsprecher ausgerichtet, sondern gegenüber dem Tieftöner leicht nach innen versetzt angeordnet, sodass es einen definierten (und auch so beschrifteten) linken und rechten Lautsprecher gibt.

Schönes konstruktives Detail: Um die Produktionskosten nicht unnötig zu erhöhen und damit das Schwabenherz zu erfreuen, befindet sich das Schallwandloch fürs Chassis trotzdem exakt auf der Mittelachse, aber das Chassis selbst ist leicht asymmetrisch beziehungsweise exzentrisch gestaltet. Somit muss man werksseitig nur eine Gehäusevariante bauen und weist dieser erst durch den Einbau eines „linken“ oder „rechten“ Hochtöners die spätere Seitenbestimmung zu.

Für die mittleren und unteren Lagen kommt ein 18-cm-Langhub-Tiefmitteltöner zum Einsatz, der laut Nubert „äußerst hohe Pegel im Tiefbassbereich verarbeiten kann“. Wie bereits angedeutet und bei Nubert-Lautsprechern üblich, tummeln sich auf der Frequenzweiche eine ganze Menge Bauteile, in diesem Fall stolze zweiunddreißig Stück, die insgesamt acht Entzerrungskreise bilden und der nuLine 32 nicht nur zu einem linealglatten Frequenzgang, sondern auch einer hohen Phasentreue und Impulstreue verhelfen sollen.

Eine selbstrückstellende Schutzschaltung verhindert Schäden durch allzu hohe Eingangspegel und – ebenfalls typisch für Nubert – ein kleiner Kippschalter auf der Rückseite gestattet es, die Hochtoncharakteristik des Lautsprechers den häuslichen Gegebenheiten oder dem persönlichen Geschmack anzupassen. Drei Varianten gibt es hier: „sanft“, „linear“ und „brillant“.

Der deklarierte Wirkungsgrad ist mit 85 dB/W/m nicht der höchste, was sicherlich nicht zuletzt der Frequenzweiche zuzurechnen ist und den Einsatz nicht allzu schwachbrüstiger Verstärker sinnvoll erscheinen lässt. Die nuLine 32 kann übrigens im Bi-Wiring-Betrieb gefahren werden. Ob das in dieser Preisklasse nun wirklich Sinn macht, sprich in praxi von der Bi-Wiring-Möglichkeit auch tatsächlich regelmäßig Gebrauch gemacht wird, sei dahingestellt. Aber vielleicht möchte man auf diese Weise ja den audophilen Anspruch auf besonders dezente Weise unters Volk bringen. Sei’s drum!

Die offensichtlich fabrikneuen Exemplare wurden eine Woche lang durchgehend eingespielt – und dann endlich in der Hörraum verfrachtet: Licht aus, Spot an!