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HiFi-Lexikon: Jitter

Jitter kommt aus dem Englischen und bedeutet „Schwankung“. In der Audio-Digitaltechnik geht es um Schwankungen der Taktfrequenz (Samplingfrequenz), die den Klang beeinflussen können. Der Datenstrom der CD gibt im Grundsatz zwei Informationen an: wie groß ist die Amplitude zu welchem Zeitpunkt? Schwankt die Taktung, entstehen Fehler, da ein „eingefrorener“ Amplitudenwert zu einem Zeitpunkt dargestellt wird, am dem er im Original nicht vorhanden war. Es ist so, als wären die einzelnen Bilder eines Films gut belichtet und scharf eingestellt, aber mal läuft die Rolle schneller, mal langsamer – die Wiedergabe wird kein Vergnügen sein. Jitter verursacht umso größere Fehler, je höher die zu übertragende Frequenz und je größer die Amplitude ist.

Man unterscheidet zwischen Interface-Jitter und Sampling-Jitter. Interface-Jitter entsteht hauptsächlich durch Kabel mit nicht korrekten Impedanzwerten, die die Flankensteilheit des digitalen Rechtecksignals abschwächen. Klanglich hat das dann einen Einfluss, wenn der Jitter so hoch ist, dass entweder die logischen Zustände (0,1) auf Empfängerseite nicht richtig interpretiert werden können oder wenn der Interface-Jitter in Sampling-Jitter umgewandelt wird. Das passiert dann, wenn die Taktung des D/A-Wandlers nicht durch eine eigene Clock geschieht, sondern an den eingehenden Datenstrom gekoppelt ist – und dieser eben schon mit Interface-Jitter eintrifft.

Aber auch so kann Sampling-Jitter in A/D- und D/A-Wandlern entstehen. Dem Nutzsignal werden hierbei Seitenbänder hinzugefügt, also zusätzliche Frequenzen, die im Eingangssignal nicht vorhanden waren und die (schlimmer noch) nicht in einem harmonischen Verhältnis zu ihm stehen. Diese Seitenbänder stehen links und rechts (im Frequenzspektrum) vom Nutzsignal, jeweils im Abstand der Frequenz des Jitters. Der Jitter kann selbst als eine Art Schwingung (um den „Norm-Takt“ herum) betrachtet werden, und die Frequenz dieser Schwingung wird dem Ursprungssignal aufmoduliert – es bilden sich Differenz- und Summentöne, ähnlich wie bei den Intermodulationsverzerrungen.

Ungenauigkeiten der Clock sind eine mögliche Ursache für Jitter, vielfach wird aber einer nicht stabilen Versorgungsspannung der größere Einfluss eingeräumt. So kann der Motor, der die CD dreht oder die Leseeinheit steuert, auf die Spannungsversorgung zurückwirken und diese dann wiederum auf die digitalen Schaltkreise. Das klangliche Ergebnis ist eine Verundeutlichung der Wiedergabe, Töne sind weniger klar, Instrumente nicht präzise ortbar.

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