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Triangle-Motto: Immer den besten Lautsprecher machen

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  1. 2 Triangle-Motto: Immer den besten Lautsprecher machen

Triangle Interview

RdV: Nun, nicht mehr ganz. Es gibt hier schon einen großen Fortschritt festzustellen. Die meisten Systeme spielen inzwischen recht lebendig, aber es gibt natürlich immer noch Tendenzen und persönliche Noten. Es ist immer noch so, das einige den Klang intellektualisieren wollen. Ich halte dies für eine Nebenwirkung der Suche nach dem Absoluten – aber dergleichen existiert natürlich gar nicht. Das Wichtigste für mich ist es daher, Konzerte zu besuchen und tatsächlich ein Klavier zu hören, eine Geige, eine Stimme … und dann eben zu versuchen, bei der Wiedergabe das Gefühl, das in der Musik steckt, wiederauferstehen zu lassen. Okay, die Menschen haben unterschiedliche emotionale Reaktionsmuster, das stimmt schon … manche wollen absolute Neutralität. Nun, das ist bei mir nicht der Fall. Meiner Meinung nach ist es viel wichtiger, die musikalische Expressivität einzufangen, auch dann, wenn dies bedingen sollte, dafür einige sehr kleine Kolorationen in Kauf zu nehmen. Das Entscheidende ist, dass die Emotion rüberkommt, der Rhythmus, dass die Musik so tönt, wie sie sollte: lebendig.

LT: Es gibt also ein paar unterschiedliche „Schulen“ …?

RdV: Natürlich! Die eine betont das Gefühl, das, was dem Musikliebhaber wichtig an der Musik ist. Und die andere Fraktion stellt eher auf das ab, was ich „intellektuellen Klang“ nannte. Für mich ist sehr wichtig, den emotionalen Aspekt zu betonen. Und ohne die Abbildung der wahren Dynamik des musikalischen Ausdrucks wird dies nicht gelingen.

LT: Also: Wenn du einen Lautsprecher neu entwirfst – was ist dabei dein wichtigstes Kriterium?

RdV: Wir wollen immer den besten Lautsprecher machen, egal wie das Preisschild letztlich aussieht. Bei unserer Arbeit herrscht gewissermaßen eine Art „absolutes Denken“. Denn man kann auch bei der Entwicklung eines billigen Produktes einen echten Winner-Typ kreieren, dann nämlich, wenn die Summe der Qualitäten sehr ausbalanciert gerät. Wenn wir das schaffen, sage ich zu meinen Mitstreitern immer, dass sie einen erstklassigen Job vollbracht haben – auch dann, wenn das neue Produkt tatsächlich besser sein sollte als ein teureres in unserer Lautsprecher-Familie. Denn was wir beim neuen Produkt gelernt haben, können wir in der Folge dann in die anderen einfließen lassen. Meine goldene Regel ist: Immer das Beste machen, unbeschadet des Preislevels. Jeden Tag, an dem wir aufwachen, sollten wir uns vor Augen führen, dass es noch eine Menge zu lernen gibt, dass noch viel versucht werden kann – das ist das Spannende!

LT: Wie wird Triangle in der Welt wahrgenommen, ich meine, außerhalb Frankreichs?

RdV: Ich bin froh feststellen zu können, dass Triangle als eine sehr ausdrucksstarke Marke angesehen wird. Dies gilt eigentlich für die gesamte Produktrange. Und genau das macht ja auch unsere Identität aus: Man kann gegenüber Triangle nicht indifferent sein – es gefällt dir entweder oder es gefällt dir nicht. Es ist eine Marke, die für eine Überzeugung steht – klare Sache.

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LT: Und das ist auch wirklich die Reaktion, die du wolltest?

RdV: Aber natürlich. Der Schöpfer eines Produktes ist glücklich, wenn er sieht, dass leidenschaftlich darüber diskutiert wird – sei’s nun gut oder schlecht. Wobei ich natürlich „gut“ vorziehe … Es ist ganz toll, wie viele Leute verstanden haben, wie wir bei Triangle über Musik denken. Das ist etwas sehr Befriedigendes fürs ganze Team. Lass mich eine kleine Geschichte erzählen: Als ich noch sehr jung war, arbeitete ich in einem großen Geschäft. Sie hatten dort gerade ein Pink Floyd-Album rein bekommen, das dauernd auf einem Leopardenfell-Teppaz abgespielt wurde (Anm. Red.: Plattenspieler in einem Koffer, dessen Deckel einen Lautsprecher aufweist, siehe Beispiel). Und dieses E-Gitarrensolo, es klang einfach großartig! Also dachte ich, ich werd‘ mir ein paar erstklassige Lautsprecher kaufen, um dieses Album dann auch zuhause hören zu können. Nun, ein paar Monate später kaufte ich dann tatsächlich ein Paar erstklassige englische Speaker – sehr berühmte Modelle damals – und legte die Platte auf: Ich konnte es nicht fassen! Das Gitarrensolo klang derartig flach darüber! Ich überlegte, ob die Anschlüsse vielleicht kaputt seien – aber das war‘s nicht. Es war einfach nur so, dass dieser Leoparden-Teppaz ein erstklassiges Mittenband besaß! Im Grunde war das der Startpunkt meiner Laufbahn … Irgendwie waren zur damaligen Zeit die Mitten verschütt‘ gegangen. Vielleicht ein bisschen so, wie heute ursprüngliches und echtes, aber einfaches Essen selten geworden ist. Man isst um zu leben, und manchmal weiß man gar nicht, was man da isst, wie es denn schmeckt oder wie es schmecken sollte. Der Geschmack ist verflogen, man isst, aber man schmeckt nichts mehr. Bei Triangle sind wir überzeugt von der Wichtigkeit des Geschmacks und der Aromen – das ist unsere Geschichte.

LT: Man braucht Elektronik, um die Lautsprecher singen zu lassen …

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