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Plattenspieler von AMG, Elac, Cantano – Messebericht Analogforum 2016 – fairaudio

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Plattenspieler von AMG, Elac, Cantano - Messebericht Analogforum 2016 - fairaudio

Messerundgang: 30. Analogforum in Krefeld, Teil 2

Dass großartiger Klang auch in kleinen Räumen möglich ist, konnte man 2016 auf dem Analogforum erfreulicherweise in der Mehrzahl der Hotelzimmer erleben.

Frank Schick vom Hifi-Studio Augsburg präsentierte das AMG-Laufwerk ViellaFrank Schick vom Hifi-Studio Augsburg präsentierte das AMG-Laufwerk Viella

Was Frank Schick vom Hifi-Studio Augsburg in Krefeld auf die Beine stellte, war ohne Frage ganz vorne mit dabei und sorgte bei den Hörern völlig zu Recht für weit hochgezogene Augenbrauen. Als Quelle dienten AMGs Laufwerk Viella und Tonarm 12J2 (siehe Test), im Verein sicherlich eine musikalische Präzisionsmaschine der Extraklasse. Den Tonabnehmer DS Audio DS-W1, der von der Nadel ausgelesene Signale via Leuchtdiodentechnik überträgt und auf einen herkömmlichen Generator verzichten kann, war schon öfter Gast diverser HiFi-Shows, doch so souverän druckvoll und dynamisch, dabei klangfarblich nahezu perfekt hatte zumindest der Autor dieser Zeilen den 8.800 Euro teuren Tonabnehmer mit der revolutionären Technik nicht in Erinnerung.


Der DS-Audio-Tonabnehmer arbeitet mit Licht- und Sensortechnik

Aber hier schien das Ergebnis tatsächlich weitaus mehr als die Summe seiner Teile zu sein. Die weiteren Mitspieler? Eher unscheinbare Zweiwege-Schallwandler von Lautsprung. Der Newcomer aus Thüringen setzt auf hochwertige Chassis und Gehäuse aus massivem Multiplex. Auch die Monoendstufen steuerte Lautsprung bei. Den Vorverstärker hatte Frank Schick speziell für diese Kette ausgewählt und sich dabei für den Exposure 3010 S2 entschieden. Kostenpunkt: überraschend günstige 1.299 Euro. Ach ja, die Lautsprecher stehen für 3.500 Euro in der Preisliste. Ich wette, das könnte sich bald ändern.

Lautsprung-Zweiwegemonitor
Lautsprung-Zweiwegemonitor

Gehören Sie auch zu den Zeitgenossen, die bei einer guten Schallplatte im wahrsten Sinne des Wortes stundenlang ins Träumen geraten können? Allerdings dient ausdauerndes Durchpflügen der Auslaufrille weder dem Erhalt des Diamanten noch dem der Schallplatte. Doch die bei alten Dual und Thorens-Plattenspielern noch häufiger anzutreffende Tonarm-Endabhebung ist schon lange kein übliches Ausstattungsdetail moderner Laufwerke mehr. Abhilfe schafft BFly Audio.

BFly Audios Little Fwend
BFly Audios Little Fwend

Ab 199 Euro bieten die Augsburger eine Little Fwend genannte, einfach zu platzierende Nachrüsteinheit für fast jedes Laufwerk an. BFly legt Wert auf die Tatsache, dass der fertigungstechnisch hochwertige Little Fwend nicht aus einem Billiglohnland bezogen wird, sondern dass die Montage in Norwegen erfolgt. Ein heißer Tipp!

Wolf von Langas ungewöhnlicher Lautsprecher Son
Wolf von Langas ungewöhnlicher Lautsprecher Son

Wolf von Langas Son hatte bereits 2015 in Krefeld reichlich Beachtung erfahren und auch jetzt glänzte die Vorführung mit Esprit, Homogenität und kraftvollen, aber nicht zu opulenten Klangfarben. Dem Wohlklang zu Diensten standen drei von Thomas Fast (www.fastaudio.com) installierte Feickert-Laufwerke des Typs Firebird, auf denen je ein Kuzma-4-Point-Tonarm montiert war.

Thomas Fast gab den DJ an drei Decks von Feickert ...
Thomas Fast gab den DJ an drei Decks von Feickert …

Hier war es also möglich, drei Tonabnehmer von Lyra – aus dem Mittelfeld das Kleos (2.940 Euro), ein hochpreisiges Etna (6.300 Euro) und das vollmundig aufspielende Top-of-the-Range-MC Atlas (9.250 Euro) – im Direktvergleich zu hören. Während das Kleos den durchaus ehrenwerten dritten Platz belegte, mochte sich manch einer nicht so recht zwischen der tendenziell nüchterneren, abgeklärten Spielweise des neueren Etnas und dem vollmundigeren Charakter des noch teureren Atlas entscheiden. Dass keines der drei Lyras dynamisch etwas anbrennen ließ, sollte dank der entsprechend geeigneten Musikauswahl des wie gewohnt souverän moderierenden Thomas Fast keinem Besucher entgangen sein.

Bei Acapella Audio Arts war es fast immer voll – und mittendrin war auch Richard Rudolph zu finden, Sohn von Entwicklerurgestein Alfred Rudolph und seit einiger Zeit maßgeblich in die Konstruktion aktueller Generationen der Lautsprecher aus Duisburg involviert. Der richtige Mann, um die vielen Fragen zur manchmal ungewöhnlichen Technik von Acapella zu beantworten.

Die La-Musika-Version des Pro-Ject Laufwerks RPM 9
Die La-Musika-Version des Pro-Ject Laufwerks RPM 9

Das bereits auf den Westdeutschen HiFi-Tagen gezeigte Set-up mit den Schallwandlern La Campanella II und der La-Musika-Version des Pro-Ject Laufwerks RPM 9 wurde in Krefeld anstelle der hauseigenen Verbinder mit den feinen Kabeln von Analog-Tools vorgeführt. Zahlreiche Besucher goutierten die hochklassige Performance dann auch mit überdurchschnittlicher Verweildauer.

Cantano-Plattenspieler
Cantano-Plattenspieler

Wie Leidenschaft zu ganz außergewöhnlichen Produkten führen kann, wird am Laufwerk Cantano W deutlich. Verantwortlich ist der Berliner Oliver von Zedlitz (www.cantano.berlin), im Hauptberuf Inhaber einer Firma für CNC-Fertigung auf höchstem Niveau. Die Anforderungen, die er an die Qualität seines Laufwerkes sowie den passenden Tonarm Cantano T stellt, sind daher auch extrem. Kernpunkte des doch eher elegant als massig wirkenden Masselaufwerks sind zum einen das mit geringsten Toleranzen gefertigte Stahllager und seine auf einer Rubinkugel laufende Achse, die auf Wunsch auch durch eine Magnetunterstützung entlastet werden kann, zum anderen der Plattenteller, eine Sandwichkonstruktion aus High-Grade-Aluminium und Graphit. Der präzisionsgedrehte Graphitteller wird, auch das ist ungewöhnlich, mit einer speziellen Beschichtung versehen und dadurch absolut abriebsicher.

Die Lautsprecher stellte Stereokonzept
Die Lautsprecher stellte Stereokonzept

Die Vorführung an den unbestechlichen Monitorlautsprechern von Stereokonzept aus Lübeck überzeugte dann auch mit enormer Detailfülle und präziser Räumlichkeit. Das Masselaufwerken gerne zugeschriebene mangelnde Gefühl für Timing oder den Vorwurf einer gewissen Trägheit widerlegte der Cantano W schon nach den ersten Takten. Speed und dynamische Attacke liegen, wenn mich nicht alles trügt, auf dem Niveau einer AMG Viella, und die residiert diesbezüglich sehr weit oben. Der Preis von 9.990 Euro für das Laufwerk inklusive Tonarm ist angesichts dessen sicher fair kalkuliert.

Holger Wilhelm und sein neues Laufwerk Tone Tool Trapezium
Holger Wilhelm und sein neues Laufwerk Tone Tool Trapezium

Bereits auf der High End hatte Holger Wilhelm von Tone Tools sein neues Laufwerk Trapezium vorgestellt. In Krefeld konnte man es nun endlich ausgiebig hören. Ob Zufall oder Ergebnis perfekt geplanter Synergien, an Live Acts „kleinsten“ Speakern, den 9.990 Euro teuren, natürlich dem Koaxialprinzip folgenden LAS 108, stellte sich jedenfalls ein dynamisch nach vorne spielendes Klangbild ein, dessen akzentuiertes Farbspiel nicht übertrieben, sondern einfach sehr natürlich erschien. Mit dieser Kette ließ sich auch handfestere Musik problemlos genießen, denn selbst bei heftigen Impulsen war ein Einknicken der kraftvoll aufspielenden Komponenten nicht zu befürchten.

Studo-Tonarm
Studo-Tonarm

Die Kombination des Trapezium mit dem Studo-Tonarm, den man interessanterweise auch an anderen Stationen des Analogforums bewundern konnte, war wahrlich keine schlechte. Auflösung, Tiefenstaffelung und Feindynamik bewegten sich fraglos auf dem für diese Preisklasse zu erwartenden hohen Niveau. Das ab 11.900 Euro erhältliche Laufwerk mit der charakteristischen Massivholzzarge nimmt auch einen zweiten Tonarm auf. Als Option und für höchste Ansprüche kann das Laufwerk sogar mit dem Top-Motor DAE-01 von Dereneville versehen werden.

Elac hatte den Plattenspieler Miracord 90 im Gepäck
Elac hatte den Plattenspieler Miracord 90 im Gepäck

Nebenan hatte Elac seinen zum 90. Firmenjubiläum aufgelegten Plattenspieler Miracord 90 aus Kiel mitgebracht. Zusammen mit den Aktivlautsprechern RX 400 zu 2.900 Euro das Paar und der Wandlervorstufe von ADL für 1.399 Euro bewies der vorrausichtlich in vielen Farben erhältliche Miracord, dass er mehr als nur ein keckes Designstück sein will. Für 1.999 Euro inklusive Tonarm und speziell modifiziertes MM-System von Audio Technica ließen sich die schwarze Scheiben sehr gut genießen.

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Messebericht: Analogforum 2016

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