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Marantz SC-11S1/ SM-11S1: Konzeptionelles

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  1. 2 Marantz SC-11S1/ SM-11S1: Konzeptionelles

Ob Sie mit all den Möglichkeiten nun etwas anfangen können oder nicht – ausstattungsseitig mimt die Marantz-Kombi auf jeden Fall alles andere als einen Geizkragen: Und dies schlägt sich nicht nur in solchen Gimmicks nieder, die dem Hörer den unabdingbaren Komfort bereiten, die blaue Beleuchtung und das Display ein-/auszuschalten, die Ausgangsleistung anzuzeigen oder bei der Vorstufe den Mute-Dämpfungspegel zu justieren. Phonofreunden wird beispielsweise vielmehr der handfeste Umstand Freude bereiten, dass sowohl MM- als auch MC-Systeme mit der SC-11S1 verbandelt werden können, frontseitiger Knopfdruck genügt zum Umschalten:

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Vielfalt findet sich desweiteren bei den Hochpegeleingängen der Vorstufe: Neben zwei XLR-Schnittstellen gewähren Cinchbuchsen bis zu fünf weiteren Geräten Anschluss. Und freilich ist auch das Marantz-Gespann miteinander wahlweise symmetrisch oder asymmetrisch verknüpfbar:

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Dass die Vorstufe SC-11S1 als weiteres Ausstattungsmerkmal eine Klang- beziehungsweise Balanceregelung aufweist, lässt sich bei alledem schon fast erwarten – die Möglichkeit, bei der Endstufe den Gesamtverstärkungsfaktor zu regeln (17dB, 23dB, 29dB) dagegen weniger. Dieses Feature kann unter Umständen bei sehr wirkungsgradstarken Lautsprechern Sinn ergeben: Wenn man nämlich aufgrund zu hohen Verstärkungsfaktors die Befürchtung hegt, sich mit störendem Rauschen rumplagen zu müssen. Je nach verwendeter Quelle und Vorverstärker (es ist ja schließlich nicht Pflicht, den zugehörigen SC-11S1 zu verwenden) sind zudem Fälle denkbar, in denen es vorteilhaft sein mag, den Verstärkungsfaktor der Endstufe zu verringern, um gleichzeitig zu ermöglichen, dass das Lautstärke-Poti des angeschlossenen Pres auch bei niedrigen Pegeln etwas weiter aufgedreht werden kann beziehungsweise in gleichlaufpräziseren Regionen agiert.

Und da gerade das Stichwort „aufdrehen“ fiel: Ausreichend Saft und Kraft sollten für die meisten Fälle vorhanden sein: Marantz deklariert für die Endstufe 2×110 Watt an 8 Ohm – und dies in Verbindung mit einer vorbildlichen Laststabilität, auch wenn mir die in marantzden Datenblättern zu findende Verdoppelung der Leistung (2×220 Watt) an 4 Ohm etwas zu sehr dem theoretischen Ideal entspricht. Aber wie auch immer: Eine hohe Laststabilität stellt bei auftretenden höheren Lasten (niedrigen Ohm-Werten) beziehungsweise Lastwechseln (Lautsprecher stellen über den Frequenzverlauf betrachtet ja bekanntlich keine festen, sondern recht komplexe Lasten dar: siehe fairaudio-Lexikon unter Impedanz) sicher, dass die entsprechend benötigte Leistung auch ohne viel Aufhebens bereitgestellt werden kann, was beispielsweise hilft, Dynamikverluste, Verzerrungen etc. zu vermeiden.

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Das Innenleben des SM-11S1 Endverstärkers – Marantz setzt u.a. auf eine kaskadierte Gegentaktschaltung unter Verwendung von LAPT Leistungstransistoren von Sanken.

Ach ja, und wem das Ganze wider allen Erwartens dennoch zu schwachbrüstig erscheinen sollte oder wer meint, die Kanaltrennung auf die Spitze treiben zu müssen, der kann freilich – die Bereitschaft vorausgesetzt, Geld für einen zweiten SM-11S1 locker zu machen – den Endverstärker auch im Brückenbetrieb beziehungsweise Mono fahren.

Eine Besonderheit, welche sowohl die Vor- als auch die Endstufe aufweisen, sind die verkupferten Gehäuse. Hierdurch soll nicht nur die Einstreuung externer Störfelder im Zaum gehalten, sondern gleichzeitig erreicht werden, im kompletten Gerät ein möglichst einheitliches Massepotential walten zu lassen. Ebenfalls beide Geräte betreffend wirbt Marantz desweiteren damit, dass sogenannte Hyper Dynamic Amplifier Modules (HDAM SA2) in die Schaltungstopologie integriert wurden. Diese Verstärkermodule arbeiten grundsätzlich wie Operationsverstärker (Grundlegendes zu OPs: wikipedia.org), weisen aber eigenständige Platinen sowie eine diskrete SMD-Bauweise auf und sollen laut Marantz „herkömmliche IC-Operationsverstärker in Bezug auf die Anstiegsgeschwindigkeit und die Reduzierung des Geräuschpegels erheblich übertreffen“, woraus sich ein „dynamischerer, genauerer und detaillierterer Klang“ ergäbe.

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Die Vorstufe von innen: Zwischen den beiden „Töpfen“ befindet sich eine Platine mit Schottky-Gleichrichterdioden.

Abschließend noch ein paar Worte zum Vorverstärker SC-11S1: Wer sich nun wundert, dass ausgerechnet im Vorverstärker gleich zwei Trafos für die Energieversorgung zuständig sind, wo doch in der Endstufe – die ja leistungsmäßig eigentlich viel mehr zu stemmen haben sollte – gerade mal ein Einzelner zu finden ist, dem sei gesagt, dass der augenscheinlich zweite Trafo in Wahrheit eine gut abgeschirmte Eingangsstromdrossel ist, die – räumlich direkt neben den Schottky-Gleichrichterdioden angeordnet – mit dazu dient, eine möglichst saubere Gleichstromversorgung bereitzustellen. Erwähnenswert ist sicherlich auch die elektronische, d.h. ohne Potentiometer auskommende Wolfson-Lautstärkeregelung der Vorstufe: Klar, verschleißärmer arbeitet diese zum einen. Marantz verspricht sich hiervon aber auch ein minimiertes Übersprechen beziehungsweise eine maximierte Kanaltrennung sowie einen Regelfehler von weniger als +/- 0,5 dB.

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Test: Marantz SC-11S1/SM-11S1 | Vor-End-Kombi

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