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Test: Quad Artera Play und Stereo | CD-Player, Endstufe

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Quad Artera Play und Stereo | CD-Player, Endstufe

Februar 2016 / Martin Mertens

Nein, ich tu’s nicht. Zur ruhmreichen Firmengeschichte von Quad (Vertrieb: www.iad-audio.de) ist schon so viel geschrieben worden, dass ich Ihnen das jetzt nicht zum x-ten Mal vorbete. Wenn Sie’s wirklich noch einmal genießen wollen, hier ein paar Keywords zum Googeln: „Peter Walker“, „QUAD II“, „QUAD 33“, „ESL-63“. Das sollte als Einstieg für einen informativen und unterhaltsamen Abend vor dem Computer reichen.

Vielleicht, weil’s immer nur im Kleingedruckten steht, an dieser Stelle lieber ein paar Worte zur aktuellen Situation. Die Marke Quad gehört seit 1997 der chinesischen International Audio Group (IAG), die die Markenrechte verschiedener traditioneller HiFi-Hersteller erworben hat. Zu nennen sind hier neben Quad Wharfedale, Mission, Audiolab, Luxman, Castle oder EKCO. Die IAG hat diese Marken wiederbelebt und pflegt auf eine charmante Weise Traditionen und Erbe. Charmant ist etwa, dass man den Marken so viel Eigenständigkeit und Charakter wie möglich lässt. Es gibt einen Firmensitz im jeweiligen Ursprungsland, und das Design und die eingesetzten Technologien orientieren sich an den Traditionen der jeweiligen Marken. Finde ich gut, denn damit stemmt sich das Unternehmen gegen den technischen und optischen Einheitsbrei, zu dem das Fusionieren von Firmen in der Unterhaltungselektronik andernorts leider häufig führt.

Quad Artera Play & Stereo

Die hier vorgestellten Komponenten zitieren auf moderne Weise gekonnt Designelemente von Quad-Klassikern, ohne einfach nur auf Retro-Optik zu machen. Der Artera Play (eine Kombination aus CD-Player, DAC und Vorstufe) und der Artera Stereo (Endverstärker) lassen ganz klar die Designsprache von Quad-Komponenten der 1950er bis 1990er Jahre erkennen. Doch ist das runde Gestaltungselement auf der Front des Quad Artera Play nicht der Lautstärkeregler wie bei den Quad-Vorverstärkern aus dem letzten Jahrhundert, sondern das Display, und die markante horizontale Linie auf der Front besteht nicht aus den Eingangswahltasten, sondern ist der CD-Schlitz. Das ist die traditionelle Formensprache von Quad, modern interpretiert. Mir gefällt’s.

Apropos modern – technisch sind die Geräte der Artera-Serie natürlich auf dem neuesten Stand. Was insbesondere für den Quad Artera Play gilt. Fangen wir mit der Digital-Sektion an. Als Wandler kommt ein ESS 9018 32 Bit-Chip zum Einsatz, der Musikdaten fast aller zurzeit möglichen Auflösungen verarbeitet: Per USB nimmt er PCM-Daten bis 32 Bit/384 kHz entgegen, im DSD-Format sogar bis 11,2 MHz (DSD 256). Treiber für Windows-Rechner liegen auf einer Mini-CD-ROM bei. Die weiteren digitalen Eingänge – zwei mal Cinch und zwei Mal TOSLINK – unterliegen den Beschränkungen der jeweiligen Protokolle: S/PDIF elektrisch bis 192 kHz, optisch bis 96 kHz. Das Digitalfilter bietet vier verschiedene Einstellungen, die mithilfe der Fernbedienung gewählt werden können.

Der quad Artera Play besitzt ein Slot-in-CD-Laufwerk
Der Quad Artera Play besitzt ein Slot-in-Laufwerk

CDs nimmt der Artera Play über einen „Slot-in“-Mechanismus entgegen. Ich mag diese Art von Laufwerk – da einfacher in der Handhabung und einem der Ärger über klapprige CD-Schubladen erspart bleibt. Natürlich kommt hier die gleiche Wandler-Sektion zum Einsatz wie beim Abspielen extern zugespielter Daten. Die von der CD gelesenen Daten schreibt der Quad Artera Play erst einmal in einen Zwischenspeicher, um sie dann im für den Wandler-Chip idealen asynchronen Modus weiter zu reichen. Das soll die Einflüsse von Jitter verringern, heißt aber, dass es beim Abspielen einer CD immer erst einmal eine kurze Verzögerung gibt, bis der Zwischenspeicher gefüllt ist. Digitale Daten rückt der Artera Play übrigens bei Bedarf auch via Cinch- oder TOSLINK-Buchse heraus.

Das Anschlussfeld des Quad Artera Play
Das Anschlussfeld des Quad Artera Play

Auch analog ist der Artera Play gut ausgerüstet, neben den digitalen Eingängen gibt es nämlich noch zwei Hochpegel-Eingänge. Zudem bietet der Play asymmetrische wie symmetrische Ausgänge.

Da sich die Bedienelemente auf der Front des Artera Play auf ein Minimum beschränken, obliegt der beiliegenden Fernbedienung ein Großteil der Steuerung und Einstellung des Gerätes. Das Bedienkonzept ist erfreulich klar und bietet einen guten Kompromiss zwischen Funktionsvielfalt, Übersichtlichkeit und Anzahl der Tasten auf dem schlanken Geber.

Quad-Artera-Fernbedienung

So viel es über den Artera Play zu berichten gibt, so wenig über den Endverstärker Artera Stereo: Stereoendstufe, Current-Dumping-Schaltung, 2 x 140 Watt an 8 Ohm, symmetrische und asymmetrische Eingänge, Lautsprecheranschlüsse solide, aber nicht überdimensioniert, harter Netzschalter auf der Rückseite, Stand-by-Schalter auf der Front, lässt sich per Trigger-Kabel auch gemeinsam mit dem Artera Play einschalten, gibt beim Erwecken aus dem Stand-by einen seltsamen Plopp von sich. That’s it.

Blick ins Innere der Quad Artera Stereo-Endstufe
Blick ins Innere der Quad Artera Stereo-Endstufe

Eine Besonderheit weisen beide aktuelle Komponenten der Artera-Serie auf: Die metallenen Deckel der Geräte sind gegenüber den Seitenwänden und der Front ein Stück nach unten versetzt. Jedem Gerät liegt eine Glasplatte mit kurzen Füßchen und QUAD-Schriftzug bei, die man auf die Oberseite der Geräte legen kann und die dann einen eleganten, bündigen oberen Abschluss des Gehäuses bildet. Stellt man die Geräte aufeinander, lässt man beim unteren Gerät die Glasplatte weg. Die Gerätefüße und die Bodenplatte sind jeweils so ausgelegt, dass die aufeinander stehenden Geräte eine Quad-eigene Interpretation des Wortes „gapless“ darstellen. Sieht schick aus.

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