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Audia Flight Three und CD Three: Äußerliches & Bedientechnisches

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Audia Flight Three und CD Three: Äußerliches & Bedientechnisches

audia flight

Das erste, was mir beim Auspacken der Geräte auffällt, ist die sehr solide Verarbeitung. Die ist optisch wie haptisch zu bemerken, auch das Gewicht der Komponenten ist ordentlich. Beide Geräte haben eine 15 Millimeter dicke Alu-Frontplatte, die es auch in Schwarz gibt. Meine Testgeräte sind zu meinem Leidwesen silbern. Den Trend zu Silber habe ich nie mitgemacht und ich mag es nun mal nicht. Trotzdem sehen die Geräte edel aus. Die Displays erfreuen sich einer klaren Anzeige und eines besonders schönen, tiefblauen Farbtons. Die Fase an den Gehäusekanten lässt die Fronten der 42 Zentimter breiten Gräte schmaler aussehen. Die in kleinen Mulden versenkten Mikroschalter lassen sich prima bedienen.

audia flight

audia flight fernbedienungDie Fernbedienungen für die Geräte haben die gleichen winzigen Knöpfe und sind echte Handschmeichler. Komplett aus Aluminium, sind sie dennoch sehr leicht und liegen gut in der Hand. Die Audia-Flight-Komponenten lassen sich über ein spezielles Kabel (Communication Link) verbinden. So können etwa alle verbundenen Geräte über ein zum „Master“ erklärtes Gerät zentral in Standby versetzt oder auch wieder zum Leben erweckt werden: Ist beispielsweise der CD-Player zum Master erklärt worden, lassen sich mittels dessen Fernbedienung auch die Grundfunktionen (Lautstärke und Eingangswahl) des Amps steuern. Ansonsten sorgt das Verbindungskabel dafür, dass die Audia-Flight-Logos im Standby-Zustand synchron blinken.

audia flight rhree verstärker

Das Bedienkonzept des Verstärkers gefällt mir nicht so richtig. Der schöne runde Knopf zur Lautstärkeregelung ist völlig in Ordnung. Das Umschalten zwischen den fünf Eingängen – vier Cinch-Eingänge sowie ein symmetrischer – erfolgt am Verstärker selbst über „-“ und „+“-Tasten, die Direkt-Anwahl eines Eingangs ist nicht möglich. Will man per Fernbedienung zwischen den Eingängen umschalten, muss man zuerst die „INPUT“-Taste drücken. Dann hat man etwa fünf Sekunden Zeit, mittels „-“ und „+“ zwischen den Eingängen umzuschalten. Ist die gewählte Quelle zu laut, muss man die restliche Zeit warten, bis die Tasten wieder für die Lautstärkeregelung zuständig sind (schnell wieder auf die vorherige Quelle zurückschalten geht aber).

Auch zum Einstellen der Displayhelligkeit muss immer erst die Funktion gewählt werden, die dann mit Hilfe der „-“- und „+“-Tasten geregelt wird. Das geht hin bis zu weiteren Einstellungen, etwa dem Vergeben eigener Namen für die Eingänge. Hier überzeugt mich die Eingabe mit Hilfe der Tasten „SET“, „-“ und „+“ überhaupt nicht. Ohne Bedienungsanleitung weiß ich nie, wann ich welche Taste drücken oder einfach nur warten muss, um die gewünschte Einstellung zu treffen. Die Einstellung der Balance funktioniert nicht, weil die Funktion gar nicht vorhanden ist.

audia flight amp
Genug gemeckert. Denn ansonsten gibt es über den Audia Flight Three Gutes zu berichten. Besonders hervorheben möchte ich, dass der Verstärker über einen Kopfhöreranschluss verfügt, was leider mittlerweise ja eher eine Seltenheit ist. Auf der Rückseite erfreuen solide, mit dem Gehäuse verschraubte Cinchbuchen, die genügend Abstand für fette Stecker und Kabel halten, das audiophile Herz.

audia flight

Analogfans können den Eingang „1“ mittels einer Einsteckkarte für 350 Euro zum Phonoeingang für MM- und MC-Systeme aufrüsten. Wer will, kann den Eingang 4 als Bypass an der Lautstärkeregelung vorbeiführen – etwa, wenn ein AV-Prozessor die Lautstärkeregelung übernehmen soll. Daneben nehmen zwei XLR-Buchsen symmetrische Signale entgegen (Eingang 5). Wer Musik aufnimmt, freut sich über REC-Ausgänge und Monitor-Eingänge zur „Hinterbandkontrolle“ (kann noch irgendwer was mit dem Begriff anfangen?). Auch ein Vorverstärker-Ausgang ist da. Daneben befinden sich auf der Rückseite solide Klemmen für ein Paar Lautsprecher, der Anschluss für das Netzkabel sowie ein „harter“ Netzschalter und die bereits erwähnte „Communication Link“-Buchse.

audia flight terminal

Über die Technik des Verstärkers erfährt man unter anderem, dass die Schaltung – bis auf den nur einfach vorhandenen Trafo – in Doppelmono aufgebaut ist, ebenso, dass eine Strom-Gegenkopplung verwendet wird und Trafo und Kapazitäten ordentlich dimensioniert sind (400 VA/ 72.000 µF für die Ausgangs- bzw. 13.200 µF für die Eingangsstufe). Ansonsten ist er mit 2 x 75/125 Watt an 8/4 Ohm spezifiziert und die Steuerlogik verfügt über einen eigenen kleinen Netztrafo. Im Inneren macht das Gerät einen sehr ordentlichen Eindruck – Platinenlayout und Verarbeitung wirken sauber.

audia flight

Der CD-Player Audia Flight CD Three kommt in einem Gehäuse daher, das genauso solide ist, wie das des Verstärkers. Zusammen ergeben Verstärker und CD-Player ein harmonisches Bild.

audia flight cd three

Da der CD-Player ein für mich gewohntes Bedienkonzept besitzt, habe ich nichts zu nörgeln. Die CD-Schublade ist aus Plastik – aber das kommt ja in den besten Familien vor. Mutig finde ich, dass Audia Flight einen CD-Player auf den Markt bringt, der keinen digitalen Eingang besitzt. Die Möglichkeit, die Wandler und Ausgangsstufen eines guten CD-Players auch für externe S/PDIF Signale zu verwenden, ist im Zeitalter von Streaming-Media nicht zu verachten. Besonders, so viel sei vorweggenommen, wenn es sich um eine so exzellente Elektronik handelt wie beim CD-Three. Dafür kann der CD Three auch CDs abspielen, die mit MP3-Dateien beschrieben sind. Ansonsten bietet der Player einen digitalen Ausgang. Und da er komplett symmetrisch aufgebaut ist, verfügt er neben den üblichen Cinch- auch XLR-Buchsen für das Ausgangssignal.

audia flight

Im Gegensatz zum Verstärker herrscht im Inneren des CD Three recht viel Platz. Auch hier wirkt alles mustergültig aufgeräumt. Von einer mechanischen Bedämpfung von Gehäuse oder Bauteilen scheint man bei Audia Flight nicht viel zu halten. Aber jeder Hersteller setzt ja eigene Prioritäten. Bei mir manifestiert sich der Eindruck, dass bei Audia Flight ganz klar Pragmatiker am Werk sind.

audia flight

Bevor der Audia Flight CD Three Player aber symmetrisch Kontakt zum Three Vollverstärker aufnehmen darf, muss er sich erst einmal asymmetrisch mit meinem Jadis Orchestra begnügen …

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Test: Audia Flight Three und CD Three | CD-Player

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