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Test: Einstein Audio The Little Big Phono | Phono-Pre

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  1. 1 Test: Einstein Audio The Little Big Phono | Phono-Pre

Mai 2013 / Frank Hakopians

fairaudios's favourite Award 2012Nehmen wir mal an, Sie und ich, wir beide hätten uns in den Kopf gesetzt, die Welt um einen Phonovorverstärker zu bereichern. Wie würden wir vorgehen? Nur wenig Mühe wäre vonnöten, sich einen der angesagten OP-Amps zu besorgen, davor einen simplen Eingangsverstärker zu montieren und das Ganze dann mit einem Steckernetzteil zum Laufen zu bringen. Aber: Wir wollen nicht irgendeinen Phonopre, sondern etwas ganz Besonderes. Einen Entzerrer, der sich mit den Besten des Weltmarktes messen lassen kann. Also noch einmal von vorne.

Einstein Little Big Phono

Auch wenn die OP-Amps inzwischen ziemlich gut sein sollen und durchaus in Geräten der gehobenen Preisklassen gesichtet werden, kommt für uns nur ein vollständig diskreter Aufbau infrage. Kann man das hören? Sicher, wir können das. Kanaltrennung? Ein wichtiges Thema, und deshalb bekommt jeder Kanal seine eigene Behausung, dann wird’s perfekt. Praktisch, dass der fürs Kostencontrolling zuständige Mitarbeiter gerade im Urlaub weilt.

Wie sieht es mit dem Bedienungskomfort aus? Wahlschalter, liebevoll auch Mäuseklavier genannt, sind praktisch, aber nun mal ein Flaschenhals für unsere mimosenhaften Phonosignale. Nicht neu, aber durchaus klangförderlich ist dagegen die Impedanzanpassung mit Hilfe von Widerstandssteckern, die parallel zur Eingangsbuchse geführt werden. Praktisch an dieser Lösung: Selbst im laufenden Betrieb ist nicht mal ein leises Knacken beim Ab- und Aufziehen der Stecker auszumachen. Fein! Und was ist mit der Stromversorgung? Um unsere empfindlichen Schaltungen vor Einstreuungen zu bewahren, ist die Verbannung in ein eigenes Gehäuse ein absolutes Muss. Das Kabel zur Versorgung der Verstärker möglichst lang? Logo! Ich sehe, wir verstehen uns.

Netzteil der Little Big Phono

Kommen wir zum Thema: Wenn es um Phonovorverstärkung geht, heißt die günstigste Offerte im Programm von Einstein Audio „The Little Big Phono“. Und die zugegeben etwas launige Einleitung beschreibt recht präzise, wie man sich in Bochum, wo die High-End-Manufaktur (www.einstein-audio.de) beheimatet ist, eine hochwertige, nichtsdestotrotz bezahlbare Phonovorstufe vorstellt. „Bezahlbar“ muss hier allerdings mit 2.300 Euro übersetzt werden. Gerechtfertigt wird der Preis zum einen mit dem Aufwand bei den Gehäusen und dem ausgelagerten Netzteil und zum anderen damit, dass die Verstärkerschaltung aus dem großen Modell „The Turntables Choice“ eins zu eins übernommen wurde. Lediglich der Selektionsgrad für die Bauteile sei niedriger gewählt worden und für die Spannungsversorgung bediene man sich der SMD-Technik anstelle der teureren Durchsteckmontage konventioneller Bauteile wie bei der großen Schwester.

Für Volker Bohlmeier, den Chef von Einstein Audio, führt allerdings an dem vollständig diskreten Aufbau der eigentlichen Verstärkerschaltung klanglich kein Weg vorbei. Das Gleiche gilt für die Wahl des reinen Class-A-Betriebs in der Verstärkerstufe und die völlig passive RIAA-Entzerrung nach der IEC-Norm. Extrem wichtig, so Volker Bohlmeier, sei es auch gewesen, einen möglichst hohen Störabstand zu erzielen. Der liege bei 77 dB, wohingegen der Wettbewerb es häufig bei 70-75 dB bewenden lasse.

Einstein Audio Little Big Phono

Die Impedanzanpassung wurde mit Widerstandssteckern realisiert, sie erlaubt Werte bis 500 Ohm. Hier gab ich erstaunt zu bedenken, dass mein Denon DL103 Volpe mit 1000 Ohm abzuschließen sei und das Dynavector XV-1S an meiner Naim Superline einer noch geringeren Bedämpfung bedürfe.

Der Einstein-Chef ließ sich hiervon keineswegs beunruhigen und verwies darauf, dass die Berechnung des Abschlusswiderstands unter Einbeziehung des Innenwiderstandes des jeweiligen Tonabnehmers in der Regel nicht zu Werten über 500 Ohm führe und daher durchaus eine ausreichende Flexibilität bestünde. Außerdem käme es immer auf einen Versuch an, da die Empfehlungen bezüglich der Abschlussimpedanzen auch in Interaktion mit der verwendeten Phonostufe und deren Schaltungsdesign gesehen werden müssten. Ausgeliefert wird die Einstein übrigens mit einem 150-Ohm-Widerstandstecker. Ohne Stecker betrieben, ergeben sich 470 Ohm. Auf Wunsch fertigt Einstein Audio zusätzliche Stecker mit kundenspezifischen Werten an.

Einstein Audio - Abschlussstecker

Das separate Netzteil, welches, vom gemeinsamen Netzkabel abgesehen, zwei völlig getrennte Züge inklusive Trafos enthält, fällt mit seinem schwarzen Gehäuse aus Aluprofilen zwar etwas nüchterner, dafür aber stabil und zweckmäßig aus. Die beiden zur Spannungsversorgung der Verstärkereinheiten dienenden „Nabelschnüre“ lassen einen ordentlichen Abstand zum Stromversorger zu, was sich in besserer Störgeräuscharmut niederschlagen soll.

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Test: Einstein Audio The Little Big Phono | Phono-Vorstufe

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