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Test: HiFi-Tuning Ultimate³ VRO | Phono-Zubehör, Phono-Zubehör

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  1. 1 Test: HiFi-Tuning Ultimate³ VRO | Phono-Zubehör, Phono-Zubehör

April 2010 / Ralph Werner

Ich gehöre zu den Leuten, die immer noch meinen, dass gewisse Begriffe nicht gesteigert werden können, und insofern frage ich mich schon, was hier eigentlich mit dem Wort „ultimativ“ versucht wird. Statt „nur“ zu quadrieren gleich hoch Drei zu nehmen, finde ich aber auch schon wieder ganz cool.

Danach befragt, was denn der zweite Namensbestandteil von „Ultimate³ VRO“ zu bedeuten habe und wieso er seinen Plattenbeschwerer denn nicht, nun ja, Plattenbeschwerer nenne, antwortet Herr Ahne, Chef des Berliner Unternehmens HiFi-Tuning: „So schwer ist der VRO nicht, es geht bei ihm nicht ums reine Gewicht. Und geklemmt wird da schon mal gar nichts. Das ist ein Vinyl Resonanz Optimierer! Plattenbeschwerer … der VRO ist nicht so ‘nen goldlackierter Türstopper aus dem Baumarkt … da steckt r-i-c-h-t-i-g Know-how drin!“

Meine Erwiderung, dass für 449 Euro fast die gesamte Obi-Frühlingskollektion an Türstoppern zu bekommen sei, entsprechend sollte seiner auch ein wenig mehr können, als 500 Gramm wiegen, lässt das Telefonat lebhaft³ werden – und zeigt den gewünschten Effekt, denn die anfängliche Geheimniskrämerei über jenes ominöse Know-how wird etwas aufgebrochen …

HiFi-Tuning VRO

Und dabei wiegt der VRO noch nicht mal ein Pfund, sondern nur so circa 380 Gramm. Mein Standard-Plattengewicht liegt da deutlich satter in der Hand, fasst sich aber – zugegeben – nicht halb so schön an wie das des Herrn Ahne: Holz hat haptisch nun mal die Nase vorn. Als Außenmaterial kommt „stabverleimtes Mischholz“ zum Einsatz, als Farbtöne stehen eine leicht rötliche Variante (wie das Testmuster), eine dunkelbraune und eine schwarzlackierte zur Auswahl. Schüttelt man den VRO, raschelt es ein wenig. Womit wir auch schon bei seiner Funktionsweise wären.

Zwei Plattenbeschwerer
Standard-Plattenbeschwerer und HiFi-Tunings VRO

Entweder besitzt ein Plattenbeschwerer ein recht hohes Gewicht oder man schraubt/klemmt ihn auf den Mitteldorn des Plattentellers. Erreicht werden soll dabei in beiden Fällen das a) die eventuell verwellte Platte nachher möglichst plan auf dem Teller liegt und b) aus diesem Grund und durch den höheren Kontaktdruck eine gute Kopplung des Vinyls an den Teller erreicht wird, auf dass dieser seiner Resonanzableitungsfunktion besser nachkommen kann. Und dann gibt’s noch Modelle, die selbst resonanzableitende oder -dämpfende Fähigkeiten besitzen – zu denen gehört HiFi-Tunings VRO. Das prinzipielle Design folgt dabei einer recht einfachen Idee:

Der Ultimate³ VRO liegt nicht vollflächig auf dem Vinyl, denn an seiner Unterseite befinden sich drei (nicht mal) stecknadelkopfgroße Pins, die den Kontakt zur Platte herstellen. Er schwebt quasi ein wenig über der Platte:

HiFi-Tuning Plattenklemme

HiFi-Tuning Plattengewicht - der VRO

Einer der Pins besteht aus Platin, die beiden anderen aus Ebenholz. Das deshalb, weil diese Holzsorte sehr hart ist und kaum verschleißt. Der Mittelteil des VRO mit der Bohrung für den Plattentellerdorn wurde ebenfalls aus diesem Material gefertigt.

Ultimate VRO Unterseite

Der Platinpin dient nun als Resonanzableiter für die Platte, er nimmt die unerwünschten Schwingungen auf und leitet sie zu einem Aluminiumgefäß im Innern des VRO, welches mit Quarzsand und anderen Dämpfungsmaterialien befüllt ist – deshalb raschelt’s also. Herr Ahne wird nicht müde zu betonen, dass das innere Gefäß keinen Kontakt zur äußeren Schale HiFi-Tuning Disc Clamp des VRO habe, dies sei ein ganz entscheidender Punkt. Und auch, dass der Abstand des Platinresonanzableiters vom äußeren Rand des VRO größer gewählt wurde als bei den Ebenholz-Pins, sei alles andere als Zufall – das sähe zwar ein bisschen komisch aus, klänge aber besser. Jesses Maria, die spinnen, die Tuner.

Die VRO-Idee ist in der Theorie ganz charmant: Wenn ein vollflächiger Kontakt mit der Platte gegeben ist, wie bei den meisten Plattenbeschwerern der Fall, und wenn der Beschwerer zudem die eintretenden Schwingungen nicht in Wärme umwandelt, wie ebenfalls meist der Fall – nun, dann nimmt das Teil zwar zunächst die Vinylresonanzen auf, aber es stellt sich die Frage: Wohin damit? Wohin soll das Gewicht in seiner Not die Schwingungen denn ableiten, außer wieder zurück ins Vinyl? Aus dieser Perspektive betrachtet, scheint mir der Resonanzen-Dämpfungs-Ansatz schon ganz richtig gedacht zu sein. Allein, alle Theorie ist grau – in praxi musste ich gegen ein leicht nervöses Lachen ankämpfen, als ich Mister Ultimate hoch Drei das erste Mal aus der Edelbox hob. Platin, Ebenholz – tztztz.

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Kimber Kable Varistrand

Test: HiFi-Tuning Ultimate³ VRO |

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