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Air Motion Transformer Test AudiaZ ETA Testbericht fairaudio

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Technisches …

Sicherlich sind es vor allem zwei Dinge, die einem spontan ins Auge fallen, wenn man sich die Audiaz Eta so anschaut: Die durchaus nicht alltäglichen (aber freilich auch in anderen hochwertigen Lautsprechern vorkommenden) Chassis und die Gehäuseform. Dazu mal kurz am Rande: In Sachen Erscheinungsbild heimste die Eta während ihres Gastaufenthaltes durchweg Komplimente ein. Zumindest von den HiFi-Enthusiasten, die in der Zeit bei mir so aufliefen … Tja, weniger HiFi-Interessierte (inklusive meiner Freundin) ließen dagegen deutlich unfreundlichere Worte fallen. Es handelt sich bei der Audiaz Eta also allein schon dem Anschein nach um einen Lautsprecher für wahre Kenner, könnte man nun wohlwollend daraus schließen …

Solchen Kennern dürfte dann der im Hochtonbereich zum Einsatz kommende Air Motion Transformer grundsätzlich ein Begriff sein, welcher für Audiaz eigens von der der Firma Blumenhofer modifiziert und – nach Angaben der Entwickler – auf noch geringere Verzerrungen sowie einen höheren Wirkungsgrad getrimmt wird.

amt audiaz eta

Zur kurzen Erklärung: Der Air Motion Transformer (ATM) stellt ein Konzept dar, das ohne Schwingspule auskommt, prinzipiell der Bändchentechnologie ähnelt, aber die Besonderheit aufweist, dass die Membran Ziehharmonika-artig in Falten gelegt ist. Dadurch, dass während des Betriebes die Ziehharmonika-Bewegung der Membran genau im rechten Winkel zur Achse „Lautsprecher-Hörer“ stattfindet, zielt die mit hoher Geschwindigkeit aus den Falten gepresste Luft direkt in Richtung Hörer.

Die Vorteile dieser Technologie: Die hauchdünne Membran aus Mylarfolie wiegt bei einer Fläche von 50 Quadratzentimetern gerade mal 0,08 Gramm – ein deutlich günstigeres Masse-Fläche-Verhältnis als bei konventionellen Kalottenhochtönern, was zu tendenziell gutem Wirkungsgrad und vorteilhaftem Impulsverhalten führt. Zudem wird bei der Eta eine recht stattliche obere Grenzfrequenz von über 40kHz angegeben.

audiaz mitteltöner

Knapp unterhalb des ATM ist der mit einer Keramik-Membran ausgerüstete Mitteltöner (Trennfrequenzen: 250Hz und 3,2kHz) auf der Schallwand angeordnet. Dieser stammt von der deutschen Firma Thiel (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen amerikanischen Firma) und zählt nach Ansicht der Audiaz-Entwickler – was immer man von solchen Superlativen auch halten mag – zu den derzeit „weltbesten Chassis für den Mitteltonbereich“. Die Keramikmembran soll in etwa die Härte von Saphir aufweisen, was grundsätzlich hilft, klangschädliche Partialschwingungen in den Griff zu bekommen. Die schwarzen Ausschnitte in der Membran links und rechts sollen in diesem Zusammenhang für eine zusätzliche Bedämpfung sorgen.

Ebenfalls von Thiel stammend und wiederum mit einer Keramikmembran ausgerüstet: Die beiden 15cm-Tieftöner, welche eine zusätzliche Besonderheit aufweisen – und zwar den Schwingspulenträger betreffend: Optimalerweise sollte dieser möglichst schlecht elektrisch leiten (sofern man denn Wirbelstromverluste minimieren möchte) und darüberhinaus eine hohe mechanische Stabilität aufweisen, um die Wiedergabepräzision beziehungsweise eine hohe Musikauflösung zu fördern. Aus diesen Gründen hat man sich im Rahmen der Entwicklung dieser Treiber dann auch nicht für Aluminium oder das vergleichsweise nachgiebige Kunststoffmaterial Kapton entschieden, sondern setzt auf eine Lösung aus Titan – für ein Metall ist dieses Material vergleichsweise schlecht leitend und gleichzeitig mechanisch stabil.

audiaz eta

Die beiden parallel geschalteten Tieftöner arbeiten auf eine mehrfach unterteilte Bassreflexkammer, deren Austrittsöffnung am Boden der Eta sitzt. Durch die Einschraubtiefe der standardmäßig mitgelieferten Antispikes soll sich so – je nach persönlichem Gusto – in leichtem Maße noch etwas in Sachen Tuningfrequenz beziehungsweise Tiefgang drehen lassen.

Gehäuse

Ich erwähnte es ja bereits – das Aussehen der Audiaz Eta polarisierte etwas während ihres Gastauftrittes bei uns. Was zu einem Teil daran lag, dass die diagonal verlaufenden Kanten der Frontwand und die vertikale Linienführung der Mittel- und Hochtonchassis für einige Geschmäcker wohl nicht die allerharmonischste Einheit bilden. Nun, wen das ebenfalls stören sollte: Es stehen auch dunklere Gehäuseausführungen zur Auswahl, die diese „Disharmonie“ deutlich kontrastärmer erscheinen lassen sollten.

audiaz

Wichtiger für mich: Die schräge Kantenführung hat einen funktionalen Hintergrund. Eigentlich sogar zwei: Erstens wirkt die sich nach unten verjüngende Form der Schallwand zusätzlich versteifend – was hilft, unerwünschte Gehäuseschwingungen zu reduzieren.

Und zweitens gibt’s so weniger Probleme mit Kantenreflektionen. Warum? Nun, es ist ja gemeinhin bekannt, dass Schall nicht gerade laserartig-geradlinig aus Lautsprecher-Treibern schießt – was im Interesse eines guten Rundstrahlverhaltens auch nicht unbedingt wünschenswert wäre. Aufgrund von Beugung kommt es vielmehr an den Rändern des Lautsprechergehäuses zu den erwähnten Reflektionen, die ihrerseits quasi wie Phantomschallquellen wirken, was zu klangverfremdenden Überlagerungen beziehungsweise Interferenzen führen kann. Der Abstand Treiber-Gehäusekante bestimmt nun, bei welcher Frequenz es zu diesen Reflektionen kommt. Durch den aufgrund der schrägen Linienführung ungleichmäßigen Verlauf dieses Abstandes werden die Kantenreflektionen über einen weiträumigeren Frequenzbereich verteilt und damit in gewisser Weise ausgedünnt.

Zudem spielte bei der Entwicklung der Eta das Thema Zeitrichtigkeit (siehe auch Sprungantwort) eine entscheidende Rolle: Der Versatz des Mittel- und Hochtöners respektive die Neigung der Schallwand nach hinten sind so gewählt, dass auch die Gehäuseform eine kohärente akustische Phasenlage begünstigt.

Ja, die Etas halten reichlich Stoff für technische Beschreibungen parat – interessant wäre es sicherlich noch, näher auf die spezielle Innenverkabelung oder die Beschaffenheit der Frequenzweiche einzugehen. Aber ich zügel mich an dieser Stelle jetzt einfach mal und leite unvermittelt zum Wesentlichen über – nämlich zum …

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Test: AudiaZ ETA | Standlautsprecher

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