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Test: PSB Imagine Mini | Kompaktlautsprecher

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  1. 1 Test: PSB Imagine Mini | Kompaktlautsprecher

Juni 2012 / Jörg Dames

fairaudios's favourite Award 2012Ja, 800 Steine sind für eine solch kleine Box schon eine Menge Holz, um es mal etwas volkstümlicher auszudrücken. Wobei Holz genau das ist, was man mit den PSB Imagine Mini nun gerade nicht im Übermaß geliefert bekommt, nicht mal 0,2 Quadratmeter hat’s an den Kleinen jeweils. Aber ich selbst finde es ja stets sympathisch, wenn’s auch ohne pompöse Materialschlachten gelingt, verwöhnte Ohren zufriedenzustellen – wenngleich wir an dieser Stelle natürlich nicht vorweggreifen wollen und eh erst einmal ausbaldowern müssen, wie sich die Minis überhaupt im Hörraum machen.

Bei nicht wenigen Lesern schlagen die Sympathien übrigens in eine ähnliche Richtung, wie ich weiß, und passend dazu antwortete auch der deutsche Vertrieb (www.psb-lautsprecher.de) auf meine Frage nach dem Grund für solche Zwerge, dass der Markt schlicht und einfach kleine und dennoch hochwertige Lautsprecher verlange.

psb imagine mini

PSB Imagine Mini – klein und hochwertig?

Hochwertig geben sich die Minis durchaus schon mal in puncto Verarbeitung: Das elegant gerundete – und damit gleichzeitig stehende Wellen im Lautsprecher-Inneren minimierende – MDF-Gehäuse wird, so PSB, mit aufwändigen CNC-Fräsen in Form gebracht und ist in drei Furnierarten sowie gegen 100 Euro Aufpreis zudem in Hochglanz-Schwarz oder -Weiß erhältlich. Auch im Detail – Spaltmaße, Materialübergänge, Kantenbeschaffenheiten – geben sich die Kleinen durchweg makellos.

Etwas suboptimal finde ich dagegen, dass die Minis in erster Linie von unten bequem und kontaktsicher mit Lautsprecherkabeln an die Leine gelegt werden können – was wohl den optional erhältlichen Ständern oder Wandhalterungen geschuldet ist. Auf „normale“ Boxenständer oder Regale platziert, ist das Terminal zwar grundsätzlich ebenfalls von hinten zugänglich, allerdings ist die hierbei zu den Buchsen führende Öffnung recht eng (WBT-Zeugs und ähnliches hat da keine Chance) und etwaige sich den Weg bahnende schlanke Hohlbananas müsste man via der Rändelmuttern schon kräftiger „quetschen“, will man für sicheren Kontakt sorgen. Was zugebenermaßen aber letztlich kein unbedingtes Problem darstellen muss – selbst bin ich eh kein Freund aufwändiger Steckerlösungen -, schließlich lässt sich ja auch ganz „old school“ und pur mit blanker Litze arbeiten, sofern nicht ständig, wie eben bei einem HiFi-Tester der Fall, an- und abgekabelt werden muss.

psb imagine mini

psb imagine mini terminal hohlbananas

Die Chassis der Imagine Mini sind laut PSB Eigenentwicklungen, die man in China fertigen lasse – der 25-mm-Tweeter, eine klassische ferrofluidgekühlte Titankalotte, ist übrigens sowas wie ein alter Bekannter, wird er doch weitgehend baugleich auch im bereits getesteten PSB‘schen Topmodell, der Synchrony One, eingesetzt, und sorgt dort, so Kollege Jochen Reinecke, bei dem die Synchrony seinerzeit gastierte, für einen „sehr dauerhörfreundlichen Hochtonbereich“.

psb imagine mini
Eher lütsch denn kompakt: 143 x 234 x 212 mm (B×H×T) messen die Minis

Der Konzeption des Bassmitteltöners kommt bei einer derart kompakten Lautsprecher-Konstruktion – Membranfläche und Volumen, auf das gearbeitet werden kann, sind ja eigentlich kaum der Rede wert – natürlich eine besondere Rolle zu: Einerseits hat man dessen Antrieb einen zusätzlichen Neodymmagneten spendiert, der im Bereich des Magnetspalts um die Spule herum quasi als „Turbo“ fungiere, wie sich PSB ausdrückt, und sich klanglich insbesondere am unteren Rand des Übertagungsbereiches bemerkbar mache, andererseits habe man dem als Grundzutat für das Membranmaterial dienenden Polypropylen zur zusätzlichen Versteifung – allzu häufig findet sich sowas nicht – Keramik beigemischt.

Die Arbeitsbereiche der beiden Treiber werden – typisch für PSB – mithilfe eines Linkwitz/Riley-Filters 4. Ordnung recht steil getrennt – die 24 dB/Oktave sorgen entsprechend dafür, dass die Überlappungsbereiche der Chassis gegenüber flacheren Filtern kürzer ausfallen: Höhere Belastbarkeiten und geringere Verzerrungen sind hier als mögliche Vorteile zu nennen. Allerdings ziehen steilflankige Trennungen unter anderem meist größere Phasenverschiebungen nach sich: Die Tiefmitteltöner der PSB Imagine Mini eilen ihren Hochtonkollegen dann elektrisch auch um eine volle Periode nach, sind durch die „volle Umdrehung“ an Rückstand – und das ist ein Hintergedanke bei dieser Konzeption – aber dennoch auf zumindest „gleicher Spur“ mit den oberen Frequenzetagen.

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Test: PSB Imagine Mini | Kompaktlautsprecher

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