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Konzeptionelles & Technik: Phonar Credo Primus

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Konzeptionelles & Technik: Phonar Credo Primus

Phonar Credo Primus Furnier

Gediegen-wertige Verarbeitungsqualität ohne besondere Vorkommnisse – das könnte einem vielleicht mit als erstes in den Sinn kommen, wenn man sich die Probanden so anschaut, und wenn sie in Sachen Design auch nicht unbedingt als Ausbund an Raffinement durchgehen mögen, so strahlen die Lautsprecher nicht zuletzt aufgrund der Furnierqualität etwas Hochwertiges aus. Die Wandstärken des MDF-Gehäuses betragen – mit Ausnahme der auch optisch abgesetzten Schallwand – 22 Millimeter, Letztere kommt auf recht opulente 38 Millimeter und ist schräg geführt beziehungsweise neigt sich Richtung Kopf nach hinten. Das damit einhergehende Einrücken des Hochtöners bewirke, so Phonar, eine „mechanische Phasenkorrektur, die in die Berechnung der Frequenzweiche mit einbezogen wurde“.

Phonar Primus Konstruktion

Die Gehäusekonstruktion inklusive des optional erhältlichen Bassmoduls Optimus

Und natürlich birgt die damit automatisch einhergehende Gehäuseasymmetrie – wobei die Seitenwände und Kopf- und Fußfläche bei der Phonar Primus dann doch konventionell parallel verlaufen – im Verbund mit der inneren Matrixverstrebung (siehe oberes Bild) und der hochdämpfenden Diolenwolle weitere Vorteile im Hinblick auf die Bekämpfung von stehenden Wellen/Resonanzen.

Phonar Credo Primus
In die Röhre geschaut: Die Phonar Credo Primus Primus sind Bassreflexboxen – vorne der vom Gehäuse gelöste Bass-Mittel-Treiber

Phonar Credo Primus
Und der Blick in die andere Richtung

Nun gut, zum Zweck einer akustischen Phasentreue – Thema: Zeitrichtigkeit – geneigte Schallwände gehen ja nicht gerade als Rarität durch, mit Blick auf einen als „richtig“ empfundenen Hochton – hier dann allerdings unmittelbar auf den Pegel bezogen – ist die rückwärtige Einstellmöglichkeit mittels Steckbrücke da fast noch spezieller, und vor allen Dingen praktisch: Um ein Dezibel lassen sich die oberen Lagen, genauer: der Bereich ab 12 kHz anheben beziehungsweise absenken und an den persönlichen Gusto oder die Hörraumakustik anpassen.

Credo Primus
Das abmontierte Terminal mit der Steckbrücke zur Hochtonanpassung

Die Trennung zwischen Bass/Mittelton und dem Hochton erfolgt mit 2.500 Hz im Bereich üblicher Frequenzgefilde und mittels einer Weichenlösung 3. Ordnung (18 dB/Oktave, siehe fairaudio-Lexikon: Frequenzweiche). Für den nicht gerade rekordverdächtigen Wirkungsgrad von 85 dB (2.83 V/1m) der Primi sei aber nicht der Weichenaufbau (bei dem eng tolerierte MKP- und MKT-Kondensatoren sowie in Deutschland gefertigte Kupferspulen zur Zutatenliste zählen) verantwortlich, sondern, so die Tarper, „der innovative Aufbau des Tief-Mittelton-Chassis“:

phonar credo primus scan speak

Der 18er-Konus stammt aus der Illuminator-Serie von Scan Speak, der Top-Baureihe der dänischen Marke. Die Phonarler geben übrigens nicht vor, dass die eingesetzten Chassis in einer ganz besonderen und geheimnisvollen Weise modifiziert beziehungsweise an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, was von vielen Lautsprecherherstellern, die ihre Treiber fremdbeziehen, ja fast schon reflexartig verlautbart wird, sondern stehen zur Naturbelassenheit der Treiber – Bio mal ganz anders, könnte man da sagen:

Linearität, Dynamik, Verzerrungsfreiheit sowie Pegelfestigkeit seien bei der Konstruktion dieser Chassis „auf die Spitze getrieben“, wobei die Besonderheit des Tief-Mitteltontreibers unter anderem im hochlinearen Langhubantrieb läge, welcher als Unterhang-System konzipiert wurde: Die Schwingspule ist dabei in ihrer Länge deutlich kürzer gefasst als der sie umgebende Spalt des Neodym-Permanentmagneten. So wird erreicht, dass selbst bei hoher Belastung die Spule zu jeder Zeit vollständig und gleichmäßig im Magnetfeld schwingt, was verzerrungsminimierend wirkt. 40 Millimeter misst die Spule im Durchmesser und treibt eine Membran aus einem Compound-Papier an, im Backend des Treibers soll der offene und, so der Hersteller, strömungsgünstige Korb Reflektionen und Kompressionseffekte vermeiden.

phonar credo primus scan speak

Den Hochtonbereich der Phonar Credo Primus besorgt – ebenfalls Illuminator-Mitglied – eine 26-mm-Gewebekalotte, die unter anderem mit einem aufwendig konstruierten, konzentrischen Magnetsystem aus mehreren Neodymtabletten aufwartet und aufgrund des ventilierten Aufbaus ebenfalls eine kompressionsfreie Bewegung der Schwingeinheit sicherstellen soll. Neben der niedrigen Eigenresonanz und einer Linearität bis 30 kHz soll sich die infolge sehr breitbandig einsetzbare Kalotte genau wie der Tief-Mitteltontreiber durch hohe Pegelfestigkeit auszeichnen.

Pegelfest – das richtige Stichwort, um sich endlich in den Hörraum zu begeben. Und dass wir dort die Primi auch mal mit weit aufgerissenem Lautstärkehahn fahren werden, ist ja eh Ehrensache …

Phonar Credo Primus

Die Chassis sind lediglich mittels Spax-Schrauben montiert – in dieser Preisklasse dürfte man aber auch Maschinengewinde bzw. Gewindehülsen erwarten

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Test: Phonar Credo Primus | Kompaktlautsprecher

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