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Test: Norma HS-DA1 PRE | D/A-Wandler

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  1. 1 Test: Norma HS-DA1 PRE | D/A-Wandler

 

September 2014 / Jörg Dames

Amati, Guarneri, Stradivari. Und Claudio Monteverdi. Aber auch Gianluca Vialli. Geigenbauer, Komponisten und Fußballnationalmannschaftsspieler – nicht schlecht, was, oder besser: wen die in der Lombardei liegende Stadt Cremona so alles hervorgebracht hat. Und das war nur eine kleine Auswahl. Okay, dafür hatte man einerseits zwar auch eine Menge Zeit, wurde der Gründungsstein doch schon vor über 2.000 Jahren gelegt, andererseits gingen die Norditaliener bei der Produktion großer Namen gleichwohl sehr effizient zur Sache: So darf sich Cremona mit aktuell knapp über 70.000 Einwohnern formal nicht mal als Großstadt schimpfen.

„Klein, aber oho“ heißt also offenbar die Devise. Da wundert es nicht, dass das bereits seit Ende der 80er-Jahre aktive Norma-Audio-Team – der „harte Kern“ besteht aktuell aus fünf Leuten – bei der Eigendarstellung stolz auf seine cremonischen Wurzeln verweist. Als klein, aber oho sollte dann hoffentlich – das werden wir noch genau klären – auch unser aktueller, in seiner Breite gerade mal knapp 22 Zentimeter messender Proband durchgehen:

Der Norma HS-DA1 PRE (deutscher Vertrieb: https://www.audio-components.de/) ist als lautstärkeregelbarer DAC angetreten, der es ausgangsseitig direkt mit einer Endstufe oder Aktivboxen aufnimmt, eine externe Vorstufe mithin überflüssig macht, zumal er über zwei Cincheingänge ebenfalls analog gefüttert werden kann.

Übrigens: Wer auf analoge Eingänge (und zwei Kopfhörerausgänge) verzichten möchte, kann sich 900 Euro sparen und alternativ zum Norma HS-DA1 VAR greifen – die Wandlerfunktionen sind die gleichen. Weitere 500 Euro verbleiben im Portemonnaie, wenn einem obendrein noch sämtliche Lautstärkeregelbarkeit schnuppe ist, da man womöglich einen guten Vor-/Vollverstärker oder regelbare Aktivboxen sein Eigen nennt – Norma bietet für solche Fälle den HS-DA1 an. Wer erst einmal „klein“ anfangen will, kann step by step aufrüsten – die HS-Serie ist als Modulsystem konzipiert.

Und wenngleich mir für den Test nur der „große“ HS-DA1 PRE zur Verfügung steht, wollen wir im Hörraum dennoch versuchen, mit diesem auch die anderen Varianten durchzuspielen. Dazu aber später mehr.

Norma HS-DA1 PRE / VAR
Die obere Anschlussreihe ist dem PRE-Modul zugeordnet, bei den „kleineren“ HS-DA1 und HS-DA1 VAR fallen diese weg
. Wichtig: Die mittleren XLR- und Cinch-Ausgänge sind nur beim VAR variabel, beim großen PRE liefern diese dagegen „vollen“ Pegel (eine Softwareänderung ist in Planung)

Norma HS-DA1 PRE / VAR

Gut gewappnet – die Norma-HS-Geräte stellen alle wichtigen digitalen Anschlussarten zur Verfügung, die jeweils bis 24 Bit/192 kHz arbeiten: 1 x USB-Typ-B (asynchron), 2 x S/PDIF-Cinch, 1 x AES/EBU, 1 x Toslink

Zu den Bedienungsfeatures des HS-DA1 PRE fallen mir vor allen Dingen zwei Wörtchen ein: unüblich und umfangreich. Ersteres deshalb, weil sich das Bedienprozedere stärker als bei den meisten anderen HiFi-Geräten an „Computer-Logik“ orientiert, sogar das Wechseln von der digitalen zur anlogen Eingangssphäre (und umgekehrt) macht das zwischenzeitliche Drücken einer „Enter-Taste“ nötig. Das (dimm- und abschaltbare) nostalgische Sieben-Segment-Display wird darüber hinaus insbesondere altgediente „Techies“ unter den HiFi-Freunden erfreuen, Buchstaben in Klarschrift dazustellen ist hingegen nicht die Kernkompetenz dieser eher für die Zahlendarstellung adäquaten Technologie.

Norma HS-DA1 PRE / VAR
FdIG ist hier zu lesen – über diesen Menüpunkt gelangt man zur Digitalfiltereinstellung des Norma HS-DA1 PRE

Ja, ein bisserl schräg kommt der Italiener im ersten Moment schon rüber, nach dem Lesen des ausführlichen Manuals und einer gewissen Eingewöhnungszweit stört man sich an seinen Bedienmarotten in der täglichen Praxis dennoch eigentlich kaum noch, soweit kann ich Entwarnung geben …

Norma HS-DA1 PRE / VAR
Die Darstellung von Zahlen bereitet dem Sieben-Segment-Display dagegen naturgemäß keine Probleme

Kommen wir zum zweiten Wörtchen – umfangreich. Nun, wer will, kann im Menü des Norma HS-DA1 mit verschiedenen Upsamplingfrequenzen manuell experimentieren – oder alternativ den Autopiloten wählen. Die interne Uhr nach dem Takt einer externen Quelle zu stellen, funktioniert auf Wunsch ebenso, wie ein S/PDIF-Signal alternativ nach der internen Clock „tanzen zu lassen“, was – gerade, da S/PDIF von Haus aus nie asynchron läuft – Jitter minimieren hilft. Hört man häufiger selbstgerippte 80er-Jahre-Musik, mag darüber hinaus die Deemphasis-Funktion erfreuen. Eine Phasenumkehr stellt für die HS-DA1-Geräte ebenso wenig ein Problem dar. Last but not least soll ein integriertes Digitalfilter eine Anpassung an verschiedene Hörgeschmäcker ermöglichen – was erfreulicherweise signifikant wahrnehmbar funktioniert, wie wir im Klangteil noch sehen werden.

Norma HS-DA1 PRE / VAR
Gar nicht geizig: In Sachen „aufgefahrenes Material“ beindruckt der dreistöckige Italiener zweifelsohne

Nicht wundern und schon gar nicht sorgen muss man sich, sollte es im Norma HS-DA1 leise klicken, wenn man etwa am Computer von einem Titel zum nächsten skippt. Dies soll laut Norma zwar nicht bei allen Digital-Quellen vorkommen, bei meinem mit JRiver bewehrten Laptop aber beispielsweise schon. Der Hintergrund: Um die Verstärkung und die Lautsprecher vor Störsignalen zu schützen, schaltet der HS-DA1 automatisch kurzzeitig auf „mute“, sobald nicht interpretierbare Daten erkannt werden – und manche Quellen oder Software-Player gehen beim Skippen offenbar gerne ungefragt auf Sendung.

So, dann schicken wir endlich auch mal den schmalen Italiener auf Sendung beziehungsweise verfrachten ihn in den Hörraum …

Norma HS-DA1 PRE / VAR
Die Energieversorgung verantwortet ein 100-VA-Ringkerntrafo. Entscheidender als schiere Leistung seien aber die Maßnahmen zur Spannungsstabilisierung, so Norma, die man bei den HS-DA1-Geräten sehr aufwändig konzipiert habe

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Elac Vela

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  1. 1 Test: Norma HS-DA1 PRE | D/A-Wandler

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