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Test: Naim DAC | D/A-Wandler

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Juni 2011 / Markus Sauer

fairaudios's favourite Award 2012Gnothi seauton, erkenne dich selbst. Ein griechischer Leitspruch, der – verschiedenen Quellen nach – an einer der Säulen des Orakels von Delphi eingemeißelt stand und über die Jahrhunderte Gegenstand zahlreicher philosophischer Betrachtungen und Deutungen war. Eine der Deutungen, die der Spruch erfahren hat, ist, dass ohne Erkenntnis des eigenen Selbst auch vom Spruch eines Orakels keine Weisheit erwartet werden kann. Was das mit der Besprechung eines Musikwiedergabegerätes zu tun hat? Mehr als man meint.

Wenn ich nämlich Diskussionen mit anderen HiFi-Begeisterten, im realen wie im virtuellen (Forums-)Leben, und ja, auch mein eigenes Verhalten so betrachte, dann läuft die Diskussion im Allgemeinen auf Einordnungen im Sinne einer Hierarchie hinaus. Gerät A ist besser als Gerät B, Gerät B besser als Gerät C, also muss Gerät A auch besser sein als Gerät C. Nicht selten findet man dann jedoch Äußerungen, die Gerät C besser als Gerät A bewerten.

Naim DAC

Das ist dann Wasser auf die Mühlen derjenigen, die der Ansicht sind, Geräte oberhalb eines Standards, den seit Jahrzehnten jede einigermaßen kompetent konstruierte Billigkomponente erfüllt, klängen sowieso alle gleich. Unterschiede bei Hörtests seien entweder auf unsaubere Vergleichsbedingungen (insbesondere fehlende Pegelgleichheit) oder auf diverse psychologische Effekte, insbesondere die unbewusste Erwartungshaltung des Hörers (teuer muss besser klingen als billig, die berühmte Marke besser als die unbekannte, das Gerät mit der champagnerfarbenen Front klingt wärmer als das mit der verchromten, das Gerät mit der silberfarbenen Front heller als das mit der schwarzen) zurückzuführen.

Natürlich ist da was dran. Andererseits spricht in Sachen Audio auch viel für die Weisheit der Vielen. Wenn eine ganze Menge Leute weltweit, über einen Zeitraum von Jahrzehnten, zu dem Schluss kommen, dass es klangliche Unterschiede zwischen Audio-Komponenten gibt, und wenn zudem über die halbe Welt verteilte Hörer ohne Kenntnis von den Ergebnissen anderer Hörer klangliche Beschreibungen von Geräten liefern, die im Kern oft erstaunlich gut übereinstimmen, dann neige ich dazu, den eigenen Erfahrungen, wonach Audio-Komponenten unterschiedlich klingen, zu folgen (sonst müsste dieser Bericht sich ja auch auf die Aufzählung der Features beschränken).

Was ich aber auch gelernt habe – Hörgeschmack und auch die Hörwahrnehmung selber können sehr unterschiedlich sein. Auch wenn wir uns über die klangliche Beschreibung eines Gerätes und die Unterschiede zu einem anderen Gerät einig wären, könnten Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, und ich immer noch zu unterschiedlichen Bewertungen kommen. Sie können das eine bevorzugen, ich das andere. Das dürfte einer der Schlüssel dazu sein, warum High End ein so schwierig an eine breite Öffentlichkeit zu vermittelndes Thema ist.

Bevor ich Ihnen verrate, was mich zu dieser Betrachtung verleitete, sei der eigentliche Gegenstand dieses Berichts vorgestellt. Naim Audio (Vertrieb: www.music-line.biz) gehörte in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mal zu den jungen Wilden, die das damalige Audio-Establishment gehörig aufmischten. Heute handelt es sich um eine große, etablierte Firma mit einer beeindruckenden, an manchen Stellen schon verwirrenden Produktvielfalt. Natürlich hat auch Naim längst bemerkt, dass der audiophile Mainstream sich von den klassischen CD-Playern ab- und computerbasierten Lösungen zuwendet.

Naim DAC

Der erste Schritt in dieses Gebiet war 2008 der Naim HDX, ein heroischer Versuch, Computer-Audio in der Bedienung so weit wie möglich an einen CD-Player anzunähern und dadurch der tendenziell konservativen Kundschaft schmackhaft zu machen. Der zweite Schritt war 2009 der Gegenstand dieses Berichts, der Naim DAC, in diesem Jahr ist ein Streaming-Player namens NDX dazugekommen. Daneben gibt es auch ein komplettes, NaimNet genanntes Programm für die Heimvernetzung, das sogar eine Synchronisierung über verschiedene Standorte erlaubt (damit Sie auch in Ihrem Urlaubsdomizil auf die heimische Software-Bibliothek zurückgreifen können).

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