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Über den Logitech Transporter …

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Über den Logitech Transporter ...

Der Logitech Transporter, um den es hier geht, folgt einem etwas anderen Bedienkonzept. Auch er stellt im Wesentlichen einen Empfänger dar. Man kann mit dem Transporter aber zudem den Sender steuern, d.h. man muss nicht den Laptop oder einen PDA neben seiner HiFi Anlage liegen haben, um die gewünschte Musik zu hören. Es reicht, wenn der Transporter über ein Netzwerk mit dem Speicherort bzw. Sender der Musikdateien (sei’s ein reiner Server oder Computer) verbunden ist. Das funktioniert über ein angeschlossenes Ethernet-Kabel genauso gut wie über WLAN.

logitech transporter

Der Logitech Transporter seinerseits kann den Sender dabei quasi fernbedienen. Der Clou ist, dass die mitgelieferte Sendersoftware nicht sehr anspruchsvoll ist und auch auf den recht einfachen Prozessoren von sogenannten NAS-Servern läuft. NAS steht dabei für „network access server“. Im Prinzip handelt es sich dabei um externe Festplatten, die gerade genug „Intelligenz“ haben, um über ein Netzwerk von verschiedenen Computern angesprochen zu werden. Das heißt letztendlich, dass Sie zum Betrieb des Transporters lediglich eine intelligente Festplatte benötigen, auf der die Musikdaten liegen und auf der die Sendersoftware läuft. Wenn Sie einen sehr leisen NAS-Server nehmen, können Sie Transporter und NAS-Server nebeneinander ins HiFi Regal stellen und haben eine komplett spielfertige Einheit.

logitech transporter

Wenn man Musik in einem verlustfreien Datenformat speichert, was aus klanglicher Sicht zu empfehlen ist, kommt bei einer umfangreichen CD-Sammlung schnell mal 1 TB an Musikdaten zusammen. So große Platten werden im Betrieb warm und benötigen häufig einen Lüfter. Und wenn man Wert auf Datensicherheit legt und sich gleich einen NAS-Server mit einem RAID-System gönnt, laufen im Server mindestens zwei große Festplatten und (gegebenenfalls) der Lüfter. Manch einer mag das Ganze dann vielleicht nicht mehr im Hörraum stehen haben. Bei der Einrichtung des geeigneten LAN oder WLAN Netzes kann es sich empfehlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zumindest dann, wenn einem die Zeit für irgendwelche EDV-Frickeleien fehlt und man in solchen Angelegenheiten selbst nicht der Versierteste ist. Ich selber möchte mich an dieser Stelle bei Herrn Martin Kämper von der Firma Data Components bedanken. Berufsmäßig eigentlich ein Computer-Spezi, ist er selber doch ein HiFi-begeisterter Mensch und zeigte größtes Verständnis für meine audiophilen Sorgen aller Art.

Sind die hardwaretechnischen Hürden, sprich die Installation, genommen, geht es an die Software. Ich meine jetzt die musikalische Software. Um in den Genuss ihrer CD-Sammlung via streaming media zu kommen, müssen Sie Ihre CDs ja noch von der Audio-CD auslesen und in einem geeigneten Datenformat auf den Server (oder einen anderen Speicherort) bannen. Ich möchte an dieser Stelle weder auf die Diskussion um geeignete Datenformate eingehen noch ausgiebige Vergleichstests zwischen unterschiedlichen Formaten anstellen – das heben wir uns für einen späteren Artikel auf.

Um zunächst auf Nummer sicher zu gehen, habe ich meine CDs mithilfe des Freeware-Programms Exact Audio Copy gerippt – alle Optionen auf maximale Qualität eingestellt – und im unkomprimierten WAV-Formateac abgelegt. Hierzu musste ich allerdings einige Abende DJ vor meinem Computer spielen … Der reine Auslesevorgang dauert mit einem schnellen CD/DVD-ROM Laufwerk drei bis fünf Minuten. Aber wehe, die CD ist stark verkratzt oder hat andere Fehler. Dann dauert das Ganze bis zu zehnmal länger. (Interessant wäre es festzustellen, was hier die zahlreichen Zaubermittelchen, mit denen man seine CDs behandeln kann, nutzen.)

Dazu kommt noch die Zeit, die’s braucht, die CDs aus der Hülle zu nehmen, ins Laufwerk einzulegen und mit einigen Mausklicks die Titel der auf der CD befindlichen Stücke bei einer Internet-Titeldatenbank abzufragen etc. Das ist ein wenig aufwändig, aber zum einen werden Sie CDs in die Hand nehmen, die an sich schon längst vergessen waren und ihre CD-Sammlung so neu entdecken; zum anderen ist es vielleicht das letzte Mal, dass Sie Ihre CDs aus den lästigen Plastikhüllen pfriemeln müssen. Jetzt sagen Sie bitte nicht „schade“. Mal ehrlich, konnten Sie sich jemals mit diesen Plastikhüllen anfreunden? Denken Sie nur an den ständigen Ärger mit den abgebrochenen Zähnchen, die die CDs in der Mitte fixieren sollen und das erst zu gut, und dann gar nicht mehr machen …

Wem das Prozedere via Computer zu aufwändig ist, kann mittlerweile auf für diesen Zweck hin optimierte (RIP-)NAS-Server zurückgreifen. Diese sind recht leise und verfügen über ein eigebautes CD-Laufwerk. Legt man eine CD ein, fragen diese Geräte via Internet automatisch entsprechende Titeldatenbanken ab und legen gleichzeitig die Musikdaten in einer geeigneten Struktur auf die Festplatte.

logitech transporter

Nach so viel EDV und Netzwerktechnik jetzt endlich zum eigentlichen Gerät. Das erste, was auffällt, wenn man den Logitech Transporter aus dem Karton hebt, ist, dass er sehr leicht ist. Allerdings wirkt er keineswegs billig oder unsolide – im Gegenteil. Das schwarze (wahlweise auch silberne) Gehäuse besteht aus eloxiertem Flugzeugaluminium, die abgerundeten Kanten schmeicheln der Hand, die „Griffe“ rechts und links sollen wohl ein wenig Studio-Look suggerieren … Das Ganze wirkt auf mich recht edel. Optische Highlights sind die beiden großen Displays und der zentrale Drehknopf zwischen den beiden Displays. Das linke Display und der Drehknopf sind die beiden Schlüsselelemente zur Bedienung des Transporters.

Das Spannende bei der Bedienung des zentralen Drehknopfes ist sein „dynamic tactile feedback“. Will sagen: Eigentlich handelt es sich bei dem Drehknopf lediglich um einen Impulsgeber, der dank Digitalelektronik wahlweise die Lautstärke regelt oder das Durchblättern der verschiedenen Menüs erlaubt. Das Taktile daran ist, dass er sich jeweils unterschiedlich anfühlt. Ist der Transporter ausgeschaltet bzw. im Standby, lässt sich der Drehknopf ohne nennenswerten Widerstand drehen. Ist der Transporter eingeschaltet, kann man ihn beispielsweise zur Lautstärkeregelung benutzen. Dann bietet er auf einmal den satten Drehwiderstand eines „edlen“ Potentiometers. Zappt man dagegen mit Hilfe des Drehknopfes durch unterschiedliche Menüpunkte, rastet er bei jedem Menüpunkt ein. Synchron dazu purzelt der Menüpunkt von oben oder unten ins Display.

logitech transporter

Ja, es ist eine Spielerei. Und ja, die macht so viel Spaß, dass ich die beiden Fernbedienungen erst einmal links liegen lasse. Ach ja: Ein Druck auf den Drehknopf bestätigt die jeweils aktuelle Auswahl in einem Menü. Die Bedienung des Transporters empfinde ich als ausgesprochen gelungen. Ist das Netzwerk einmal eingerichtet, benötigt man zur eigentlichen Bedienung des Transporters keine weitere Anleitung – das sollte in der Regel wohl intuitiv zu schaffen sein.

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Test: Logitech Transporter | Netzwerk-Player

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