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HiFi-Lexikon: Gruppenlaufzeit

Die Gruppenlaufzeit (engl. group delay, gemessen in Millisekunden) gibt an, wie schnell eine bestimmte Frequenz wiedergegeben werden kann, wenn das Signal am Eingang angelegt wird. Ein für einen Lautsprecher typisches Diagramm besitzt einen „Berg“ im Bassbereich, der in Richtung höhere Frequenzen wieder abfällt.

Schematische Darstellung:

group-delay-1
Das liegt daran, dass eine Bassmembran träger ist, als die eines Mittel- oder gar Hochtöners und die größere Masse auch eben eine längere Zeit braucht, um aus dem Ruhezustand bewegt zu werden – also ein Signal wiederzugeben.

Um einen „zeitrichtigen“ Lautsprecher zu bekommen, gibt es verschiedene Strategien. So wird bei Aktiv-Lautsprechern teilweise der Mittel- und Hochtonbereich bewusst „gebremst“, damit alle Chassis das gleiche zeitliche Ansprechverhalten haben. Eine andere bekannte Maßnahme ist die nach hinten abgeschrägte Schallwand – der Schall aus dem Hochtöner muss eine „längere Strecke laufen“ als der des langsameren Basstreibers, da der Hochtöner aber auch früher startet, sollten die Schallanteile gleichzeitig ins Ziel kommen.

Schematische Darstellung:

group-delay-2
Dass Laufzeitfehler hörbar sind, kann nicht die Frage sein, man nehme gedanklich einfach einen Extremwert an: Der Bassbereich hätte in Relation zu den Mitten eine Laufzeitdifferenz von 10 Sekunden. Die Frage ist also vielmehr, ab wann eine Differenz hörbar ist. Hierzu gibt es wenig valides Material, des Öfteren wird aber eine Tabelle von Blauert/Laws angegeben:

Frequenz (in kHz)                 Hörbarkeitsschwelle (in mS)

          0,5                                             3,2

          1,0                                             2,0   

          2,0                                             1,0

          4,0                                             1,5

          8,0                                             2,0

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