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Klang Jadis JP15/JA15 (Teil 1)

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  1. 2 Klang Jadis JP15/JA15 (Teil 1)

Zuerst schließe ich die Endstufen an die Vorverstärkerausgänge meines Musical Fidelity AMS35i an. Etwa zwei Stunden danach wage ich ein Stacey Kent Dreamererstes kritisches Ohr. Die „Samba Saravah“ von Stacey Kent auf dem Album Dreamer in Concert fordert sämtliche Frequenzbereiche. Und was ich höre, ist sehr erfreulich:

Was mir als erstes auffällt, ist der Bass, der über die JA15 deutlich präsenter tönt, als wenn der AMS35i die Verstärkung allein übernimmt. Beim ersten Eindruck ist mir das schon fast zu viel. Der Bass kommt auch etwas weicher daher als gewohnt. Allerdings ist das Ganze noch weit von Grummeln entfernt. Und die etwas weniger scharfen Konturen machen die Jadis durch präzise Klangfarben wieder wett. So kann man beim Kontrabass deutlich den Klang der verschiedenen Saiten und den Anteil des Resonanzkörpers unterscheiden.

Jadis JA15

Das passt ganz hervorragend zum Mittenspektrum, das die JA15 zwar keinesfalls vordergründig, aber doch deutlich, im Detail zwar nicht ganz so hoch aufgelöst, dafür aber ebenfalls mit einer Fülle an Klangfarbenden darstellen. Frau Kent bekommen die Jadis ganz hervorragend. Sie vermitteln die Stimme mit einer betörenden Intensität. Beim Singen schaut die Kent mir jetzt quasi in die Augen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Die Höhen sind durchaus angemessen vertreten, das Klangbild wirkt in keiner Weise dumpf oder unvollständig, dennoch halten sich die JA15 hier eher ein wenig zurück. Das betrifft sowohl die Tonalität als auch die Auflösung. Zumindest vermitteln die Geithains über die Jadis-Endstufen nicht so viel „Air“ wie über meinen in den oberen Lagen recht deutlich agierenden Musical Fidelity AMS 35i.

Gut gefallen mir die JA15 bei Klassik. Rimsky-Korsakovs Scheherazade, eingespielt vom Concergebouw Amsterdam unter Rimsky-Korsakov Scheherazade Kirill Kondrashin, weiß zu begeistern. Gerade bei der Wiedergabe von großem Orchester sind mir Klangfarben wichtiger als viele Einzeldetails, die mich in zu großem Maße eher irritieren. Ich habe es lieber, wenn ich die einzelnen Instrumentengruppen klar mittels ihrer Klangfarben identifizieren kann, als dass mir jeder knarrende Stuhl und jedes Rascheln vom Umblättern der Noten auf die Nerven gehen. Und in dieser Hinsicht sind die JA15 voll auf meiner Linie.

Da der AMS35i nun mal keine Vorstufe ist, wird es Zeit, dass ich mir das Ganze mit dem passenden Jadis-Vorverstärker JP15 anhöre. Auch der lässt sich beim Einschalten Zeit, wenngleich hier die Power-LED nach der Aufwärmphase alleine von Rot auf Grün springt. Tja, und was jetzt passiert, muss ich erst einmal verdauen.

Jadis JP15

Der Logitech Transporter streamt Deedee Bridgewaters Album Live at Yoshis von der Festplatte. Vor dem zweiten Track, „Slow Boat to China“, spricht sie ein wenig mit dem Publikum, fragt, wer ein Boot besitzt und macht ein bisschen Stimmung. Daran, dass ich Deedee Bridgewater Live at Yoshisdie Zurufe aus dem Publikum schon mal so klar hören konnte, kann ich mich nicht erinnern. Was hier in den mittleren Lagen geboten wird, ist schon eine Nummer. Dazu kommt eine stabile Ortbarkeit, auch bei Beiträgen aus dem Publikum. Was an Raumeindruck rübergebracht wird, ist richtig, richtig gut. Gerne treten dabei Schallereignisse auch vor die Grundlinie zwischen den Lautsprechern. Die einsetzenden Percussions zu Beginn des Liedes knallen nicht nur mit einer derartigen Unmittelbarkeit rein, dass ich erschrecke, obwohl ich das Album doch gut kenne; sie scheinen darüber hinaus auch direkt vor mir angeschlagen zu werden.

Jazzscetches Caroline Wegener Acoustic Trio Die Mitten sind der bevorzugte Frequenzbereich der Jadis-Kombination. Alles, was sich hier abspielt, wird zum Feuerwerk. Egal ob Stimmen oder Soloinstrumente – die Jadis nehmen sich der jeweils im Vordergrund stehenden Klangquelle mit besonderer Sorgfalt an. Das fällt mir auch bei Klavier auf. Selten habe ich die Anschläge bei „Berlin bei Nacht“ auf dem Album Jazzscetches des Caroline Wegener Acoustic Trio so explodieren gehört. Wer schon immer behauptet hat, dass Musik aus den Mitten heraus lebt, findet mit den Jadis volle Bestätigung.

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Kimber Kable Varistrand

Test: Jadis JP15 und Jadis JA15 | Vor-End-Kombi

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