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Test: Accustic Arts Power 1 MK3 | Vollverstärker

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  1. 1 Test: Accustic Arts Power 1 MK3 | Vollverstärker

Juni 2012 / Jochen Reinecke

Für fairaudio ist es keine Premiere, aber für mich: Noch nie zuvor hatte ich ein Gerät des deutschen, in Lauffen am Neckar beheimateten Unternehmens Accustic Arts im Rack. Für fairaudio hingegen ist dies der zweite beziehungsweise eigentlich dritte Accustic-Arts-Test, denn Kollege Martin Mertens hatte sich bereits im Mai 2011 eingehend mit dem Gespann aus Vollverstärker „Power ES“ und CD-Spieler „Player ES“ befasst.

Diese beiden Geräte stellen zugleich auch – in der Produkthierarchie von Accustic Arts (www.accusticarts.de), nicht als Werturteil – die „Einsteigerklasse“ dar, die bei Accustic Arts „ES-Serie“ heißt. Eine Stufe höher gibt es die „Top-Serie“, die aus dem reinen CD-Laufwerk „Drive I“, dem vollständigen CD-Spieler „CD-Player I“, dem Vorverstärker „Preamp I“, der Endstufe „Amp I“ und dem heutigen Probanden, dem „Power I“ Vollverstärker besteht. Um die Produktpalette nach oben hin abzurunden, gibt’s bei Accustic Arts noch die „Referenz-Serie“, bestehend aus einem CD-Laufwerk („Drive II“), einem Röhren-Hybrid-D/A-Wandler („Tube-Dac II“), einem Röhren-Hybrid-Vorverstärker („Tube Preamp II“) sowie zwei Endstufen („Amp II“ und „Amp III“).

Accustic Arts Power I: Außen und innen

Ein kurzer Rundgang ums Gerät: Wow, das ist wirklich ein mordssolider Trum. 22 Kilogramm bringt er auf die Waage, nachtschwarz das Vollmetallgehäuse, eine tadellose Verarbeitung – das Ding sieht aus wie für die Ewigkeit gebaut. Vom Bedienkonzept her, das wird gleich klar, ist der Accustic Arts Power I ein Vertreter alter Schule: Es gibt keine Displays, keine mehrfach belegten Funktionsschalter, keine Parametergräber – hier wird noch Hand angelegt, und zwar zur Linken an einem herrlich griffigen, satt rastenden Eingangswahlschalter und zur Rechten an einem sämig und präzise laufenden Lautstärkepotentiometer.

Die Drehknöpfe des Accustic Arts Power 1 bestehen aus massivem, verchromtem Messing und fühlen sich auch genauso angenehm solide an. Etwas ungewöhnlich, aber letztlich ein Markenzeichen des Hauses, ist das überdimensional in der Mitte der Frontblende prangende kreisrunde Unternehmens-Logo, das locker größer ist als der Eingangswahlschalter beziehungsweise der Lautstärkesteller. Das muss man mögen.

Lediglich einen weiteren Druckschalter gibt es, und zwar einen „Phones On“-Schalter, der die Lautsprecherausgänge stummschaltet und stattdessen den Kopfhörerverstärker aktiviert, welcher das Signal auf den ebenfalls an der Frontseite befindlichen Kopfhörerausgang schickt. Unterhalb des Logos gibt’s noch drei Leuchtdioden: Die erste („Remote“) begleitet den Einsatz der Fernbedienung mit einem fröhlichen „Jau, hab’s kapiert!“-Flackern. Die mittlere („On“) gibt über den Betriebszustand Auskunft und die rechte („Protect“) leuchtet, wenn sich der Verstärker quasi im „abgesicherten Modus“ befindet. Dies ist entweder während des schonenden Hochfahrens beim Einschalten der Fall, oder wenn die Schutzschaltung aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse wie Clipping, übermäßigem DC-Offset etc. eingreifen muss. Und damit wären wir für die Frontpartie durch, schauen wir auf die Rückwand!

Auch hier: Tadellos – vergoldete Cinch-Buchsen und Lautsprecherterminals bester Provenienz. Den Accustic Arts Power I gibt es in zwei Varianten. In der Basis-Version verfügt er über vier unsymmetrische Cinch-Hochpegeleingänge und einen unsymmetrischen Surround-Bypass-Eingang, der den Power I in einem Surround-Setup zur Frontkanal-Endstufe macht (daher sollte man an diesen Eingang tunlichst keine ungeregelte Hochpegelquelle anschließen, sonst föhnt es einen weg). Zusätzlich zu den Lautsprecherterminals gibt‘s noch einen unsymmetrischen Vorverstärkerausgang. Die erweiterte Variante hält zusätzlich ein MC/MM-Phonomodul bereit, verzichtet dafür jedoch auf einen weiteren Hochpegeleingang. Über zwei „Mäuseklaviere“ lassen sich MM-Systeme auf 50, 150, 270 und 370 pF anpassen. Die Eingangsimpedanzen liegen bei 47 kΩ (MM) beziehungsweise 100 Ω (MC).

Und nun noch ein Blick unter die Haube. Der Power I ist ein reinrassiger Transistorverstärker. Ja, „Power rules“, könnte man nach einem Blick auf die Eckdaten denken. Im Power I schwitzen acht selektierte MOS-FETs an einem ausgesprochen großzügig bemessenen Kühlkörper. Versorgt wird das Gerät über einen 600W-Ringkern-Trafo mit separaten Wicklungen (Vorstufe, linker und rechter Endstufenkanal), dem als Ladestation eine Kondensatorbank mit einer Gesamtkapazität von mehr als 80.000 μF zur Verfügung steht. Das alles führt zu einer angegebenen Leistung von zweimal 200 Watt Sinus an 4 Ohm.

Konzeptionell wurde beim Power I auf einen hohen Dämpfungsfaktor (>700 laut Datenblatt) gesetzt, um die Lautsprecher besser kontrollieren zu können. Erwähnt werden sollte unbedingt, dass der Power I über eine „echte“ Kopfhörerverstärkersektion verfügt – und nicht nur über ein pegelangepasstes Routing des „normalen“ Ausgangssignals auf eine Kopfhörerbuchse. Ein Materialeinsatz, der sich – wie wir später im Hörtest sehen werden – gelohnt hat. Im Lieferumfang enthalten ist eine gut in der Hand liegende Plastik-Fernbedienung, die nicht aussieht wie „von der Stange“, über die allerdings auch lediglich die Lautstärke geregelt werden kann.

Ich gebe zu, dass ich es angesichts der kraftvollen Außenwirkung und der angekündigten inneren Werte des Power I kaum abwarten konnte, die pflichtgemäße Einspielzeit hinter mich zu bringen und die Hörsessions zu beginnen. Und als es dann endlich soweit war, passierte Folgendes …

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