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Naim Nait XS – Technisches

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Naim Nait XS - Technisches

Ach ja, zwei Anmerkungen noch zum Lautsprecherterminal. Man kommt nur mit Bananas rein (wobei die Naim-typischen „Bananastecker im Gehäuse“ mitgeliefert werden). Damit kann man sich arrangieren, ist es doch inzwischen fast eine Konvention geworden, Kabelschuhe zu vermeiden, warum auch immer. Konvention ist es freilich auch, das Terminal für den rechten Kanal an der – von vorn gesehen – rechten Seite zu vermuten und vice versa. Und man komme mir jetzt nicht mit der Sesamstraßen-Erkenntnis, dass nach einer 180 Grad-Drehung aus links rechts und aus rechts links wird. Gähn!

Des Naim Lautsprecher-Anschlüsse
Wer sich fragt, warum das Stereobild spiegelverkehrt tönt, hat wohl „intuitiv verkabelt“ – und sollte das Kleingedruckte überm Lautsprecherterminal lesen …

So ist er, der Brite. Alle Welt fährt rechts, er hingegen links. Und macht sich dann über die Krauts lustig, die zum Zeichen, dass sie abbiegen möchten, mal wieder den falschen Heben erwischen und bei strahlendem Sonnenschein Scheiben wischen. Naja, eigentlich ist’s auch ganz lustig.

Naim Nait XS von innen

Nimmt man die Haube vom Naim Nait XS ab, so fallen zunächst zwei Dinge ins Auge: eine recht große, überwiegend SMD-bestückte Platine und ein recht großer Ringkerntrafo. 380 VA kann dieser leisten und verfügt über fünf separate Abgriffe, damit sich die unterschiedlichen Sektionen der Schaltung nicht ins Gehege kommen: je zwei für die Endstufen, eine für den Vorverstärkungsbereich, ein weiterer Abgriff für die Relaisschaltung und Nummer fünf fürs Display und die Kontrolllogik. Der weiße Strich in der Mitte des Bildes ist übrigens kein Belichtungsfehler, sondern die Wärmeleitpaste, die oben auf der Kühlrippe – naja, eher ein Kühlungsblock – aufgetragen wurde.

Naim Nait XS - Die Leistungstransistoren

Diese sorgt dafür, dass die Abwärme besser ans Alugehäuse übertragen wird, welches also auch Kühlungszwecken nachgeht. So schwer kann dieser Job allerdings nicht sein – der Amp wird bestenfalls handwarm. Das wundert auch kaum, arbeiten die Leistungstransistoren doch im Class-AB Modus mit relativ geringer Vorspannung. „Nearly Class-B“, wie die Briten sich ausdrücken, nur ohne Übergangsverzerrungen (wie sie weiter postulieren). Vier bipolare Transistoren von Sanken werkeln in der Leistungsstufe des XS, je zwei pro Kanal in Push-Pull-Konfiguration.

Unten im Bild sind die Cincheingänge zu sehen, welche parallel zu den unter ihnen befindlichen DIN-Buchsen geschaltet sind – und auf einer kleinen Extraplatine sitzen:

Naim Nait XS - Cinchbusen von innen

Kleine Irritation am Rande: „Wenn die DIN-Buchsen eines Naim-Gerätes nicht wackeln, dann stimmt was nicht“, könnte lapidar gesagt werden, schließlich legen die Briten schon lange Wert auf das Thema mechanische Entkopplung, und das gilt auch schon mal für die Anschlüsse. Dass die Cinchbuchsen des Nait XS aber nun so fest und unwackelig verbaut wurden – ist das jetzt ein Anlass zur Kritik? Schließlich könnte es ja von der heimlichen Entwickleransicht zeugen: „Pah, iss doch nur eine Cinchbuchse!“ Freut sich jetzt der harte Naim-Fan und also DIN-Freund, dass seine Buchse wackelt, der ordinäre Cinch-Mann sich aber mit unkippeligen Anschlüssen vergnügen muss? Oder ist das alles Unsinn?

Naim XS von innen

Von der neu entwickelten, entkoppelnden Platinenbefestigung, von der Naim spricht, kann ich nur soviel erkennen, als dass sich der hintere Teil der Hauptplatine (dort, wo die DIN-Buchsen sitzen) beweglicher zeigt als der vordere. Aber ehrlich gesagt ist’s mir auch egal, ich interessiere mich vornehmlich für jene Schwingungen, die mein Ohr erreichen, und für die der Platine eher sekundär.

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Test: Naim Nait XS | Vollverstärker

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