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SAC Gamma Symmetrisch – Klangliches …

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Im Vergleich zur „normalen“, unsymmetrischen Version der Gamma sind für die symmetrische Ausführung der Phono-Vorstufe noch mal 200 Euro mehr zu berappen. Dafür sollte es nicht nur schaltungstheoretische, sondern auch klangliche Gründe geben.

SAC Gamma Sym - Anschlussfeld
MCs werden via XLR mit der SAC Gamma Sym verbunden – MMs über Cinch. Die beiden oberen Cinchbuchsen sowie je eine der mit „MM“ beschrifteten dienen der optionalen Impedanz- respektive Kapazitätsanpassung mittels gesondert bestellbarer Stecker

Als ich die SAC Gamma „Sym“ das erste Mal anschloss, kam mir vieles recht bekannt, anderes aber doch ziemlich neu und überraschend vor. Dass diese kleine, unscheinbare Black-Box rhythmisch und dynamisch zu Werke geht, war nichts Neues für mich. Und an diesen knurrigen, federnden Bass kann ich mich auch noch erinnern. Aber seit wann zieht der Essener Phonopre ein derart breites Klangpanorama auf und leuchtet die „Bühnenecken“ fein säuberlich aus? Mal ganz abgesehen von dieser genauen Detaillierung, dieser Informationsfülle über Ton. Heimlich hatte ich die Gamma eher als der „Spaßfraktion“ zugehörig als für den „audiophilen Ernst“ zuständig abgespeichert – und dieses Bild erfährt gerade eine Korrektur.

SAC Gamma Sym - Platine

Wobei diese Zweiteilung streng genommen sowieso etwas klischeehaft-vereinfachend ist, aber egal, bisweilen braucht’s Schubladen. Es macht Laune, festzustellen, mit welch Macht, Druck und Plastizität der Bass hier ausgeliefert wird. Zu Quervergleichen habe ich überwiegend den Aqvox‘schen Phonopre und das MC-Phonoboard beim Octave 300er Vorverstärker zu Rate gezogen – beide Verstärkungsvarianten besitzen übrigens eine recht ähnliche preisliche Kragenweite wie die Gamma.

SAC Gamma Sym - Anschlüsse

Immer wenn Drums und Bassläufe richtig zulangen müssen (zum Bespiel bei Laurie Andersons Song Babydoll, Album: Stange Laurie AndersonAngles oder bei Vamos von den Pixies, Album: Come On Pilgrim), vermisse ich schiere Masse und Punch beim Aqvox – etwas, was der SAC drauf hat. Der Vergleich zum Octave muss dagegen differenzierter ausfallen – letztlich läuft es auf „Geschmackssache“ hinaus: Der röhrenbewehrte Phonoeingang des 300ers weiß noch mehr Schub in den unteren Oktaven zu entwickeln, langt einen Tick weiter runter und präsentiert auch den saftigeren Oberbass. Allerdings greift die Gamma in Sachen Konturiertheit / Trockenheit nochmal einiges strenger zu, man meint fast, die Pixiesexakten Umrisse einer Bassdrum hören zu können, während der Octave doch etwas „vollflächiger“, breiter zu Werke geht – nicht sooo punktgenau. Ob das eine „zu trocken“ tönt oder das andere „leicht aufgeweicht“ liegt im Ohr des Hörers. Ich halte die Gangart in den unteren Gefilden bei beiden Phonoverstärkungen für ein echtes Plus. Exakt gleich klingt‘s aber nicht. Auch in Sachen Rhythmik / (Makro-)Dynamik dürfen SAC wie Octave als sehr lebendige Vertreter ihres Faches gelten – doch will ich mich damit nicht weiter aufhalten, sind dies doch die Pluspunkte, die ich schon bei der unsymmetrischen Gamma vor zwei Jahren hören durfte.

Anlass zu leichter Mäkelei bot seinerzeit die etwas kompakte Raumdarstellung. Man kann zwar wahrlich nicht sagen, dass die Musik „nur in der Mitte“ spielte, aber dort herrschte eben doch mehr Transparenz als an den Rändern der virtuellen Bühne, also auch eine bessere Durchhörbarkeit nach hinten. In den Ecken wurde es etwas flacher und grauer und ungenauer. Kein Beinbruch das Ganze, aber auch nicht gerade ‘ne dezidierte Stärke.

SAC Gamma Sym - Platinendetail
„Volpe“? – Italienisch für „Fuchs“ …

Zu einer solchen wird die Raumdarstellung aber mit der symmetrischen Ausführung des SAC-Phonopres – dies dürfte wohl der klangliche (Haupt-)Grund sein, sich für diese Variante zu entscheiden. Breit wird die Bühne ins Zimmer projiziert und vor allem ist sie mit einer enormen Tiefenschärfe ausgestattet – da kann keine Rede mehr von leicht „abgedunkelten Ecken“ sein. Sortiervermögen und Lokalisationsschärfe sind auf einem Niveau, bei dem ich mich bei einigen Aufnahmen glatt frage, ob ich es nicht doch lieber etwas weicher gezeichnet und diffuser mag. Dies geht hier schon ins Holografische.

John AbercrombieWas natürlich ungemein faszinierend sein kann. Die Beckenarbeit bei John Abercrombies Dream Stalker (Album: Works), die kommt nicht irgendwo aus dem Off, die hat genauen Sitz und Adresse, der Klang entwickelt sich aus einem definierten, völlig frei schwebenden Punkt im Raum. Coco Rosie, Album: The Adventures Of Ghosthorse And Stillborn: Das Schwesternpaar Sierra und Bianca Casady musiziert mit allerhand elektronischem Gefrickel und komischen Instrumenten. Mal dürfen es ein paar Spielsachen aus dem Kinderzimmer sein oder der Fön im Bad – und im Keller steht das Fahrrad, das hat so eine schöne Klingel! Coco RosieMan darf das getrost als eigenwillig bezeichnen. Aber diese Klingel, die ist nun mal verdammt echt, geht das Signal über die Gamma: Echt im Sinne von räumlich klar umrissen, plastisch und unmittelbar in der Darstellung. Grauschleier ade. Es stellt sich ein „Nah-dran-Gefühl“ ein, es wirkt eben nicht wie „klanglich nachgezeichnet“, sondern … nun ja, echt eben.

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Lindemann Move

Test: SAC Gamma Sym | Phono-Vorstufe

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