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Test-Fazit: Heco Direkt

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  1. 3 Test-Fazit: Heco Direkt

Man mag die Heco Direkt – oder man mag sie nicht. Beides lässt sich argumentativ vertreten. Für mich jedoch ist dieser Lautsprecher ein persönliches Highlight der letzten Zeit. Nicht nur, weil sie anders ist als viele andere. Sondern, weil sie so anders ist, dabei aber klanglich keinerlei Kompromisse eingeht. Sie spielt, wie sie Heco Direktheißt: Direkt. Nothing else. Selbst im Frequenzkeller enorm antrittsschnell und über den gesamten Übertragungsbereich flüssig wie emotional packend, injiziert sie ihrem Publikum Musik intravenös. Effekthascherei hat sie nicht nötig.

Ganz im Gegenteil: Ihre tonale Ausgewogenheit und unbedingte Präzision vor allem in den gehörsensitiven Mitten lässt an professionelle „Abhörwerkzeuge“ denken. Dabei spielt sie schon bei recht leisen Pegeln erstaunlich vollständig und grundtonstark. Dreht man den Lautstärkeregler nach rechts, gibt es für die Heco praktisch keine Limits, ihre dynamischen Fähigkeiten können bei entsprechendem Musikgeschmack mit dem Attribut „explosiv“ treffend umschrieben werden. Aber: Sie kann es eben auch leise, fein und sehr detailliert. So, dass ein Singer/Songwriter mit seiner Gitarre im Hörraum – nicht in der Anlage – sitzt und die Wiedergabetechnik hinter der Illusion fast vollständig verschwindet. Die Heco zieht die Aufmerksamkeit auf das, was beim Musikhören wichtig ist: die Musik.

Aufstellungskritisch ist die Pulheimerin trotz ihres ungewöhnlichen Formats übrigens nicht. Aber es schadet nicht, sie auf den Hörplatz leicht einzuwinkeln.

Klar: Die Direkt ist ein optisch – sagen wir mal – „einnehmender“ Lautsprecher, unauffällig ist sie nicht. Aber: Muss sie das denn sein? Dieser Schallwandler ist ein Statement: „Mir ist Musik wichtig und ich zeige das auch!“ Das ist so unkonventionell wie selbstbewusst. Und seien wir doch ehrlich: Mainstream gibt es schon genug.

Zusammenfassung Heco Direkt:

  • Es gibt Wettbewerber, die tiefer in den Basskeller hinabklettern. Die „letzte Oktave“ nach unten nutzt die Heco nicht aus. Dafür gibt sie den Tieftonbereich mit einer Schnelligkeit, Attacke und Präzision wieder, die in dieser Klasse ihresgleichen sucht.
  • Die Abbildungspräzision in den Mitten ist nicht nur im Klassenvergleich hervorragend. Die plastische, natürliche, detailreiche und völlig verfärbungsfreie Wiedergabe von Stimmen und Naturinstrumenten lässt keine Wünsche offen.
  • Das Obertonspektrum präsentiert sich sehr fein aufgefächert und liefert alle Detail- und Rauminformationen, die es für ein realistisches Klangerlebnis braucht. Dennoch gibt es im Klassenvergleich Lautsprecher, die am oberen Frequenzende noch heller in alle „Ecken“ leuchten. Der Tweeter vermeidet jede Art von Bissigkeit oder Strenge.
  • Die Direkt bildet insgesamt eher groß ab, auch in Tiefe und Breite der virtuellen Bühne ergibt sich ein luftig-lässiger Eindruck, der dem Klangbild einen sehr entspannten und souveränen Eindruck verleiht. Die Ortbarkeit einzelner Schallereignisse ist gut, die Relationen sind sehr stimmig. Es gibt aber Wettbewerber, die mit einer kompakteren Darstellung möglicherweise näher an der Realität sind.
  • Entsprechend hochwertige Aufnahmen vorausgesetzt, lässt die Heco Direkt tiefe Einblicke in die Struktur musikalischer Arrangements zu. Dabei verliert sie aber nie ihren Sinn für die großen Zusammenhänge und einen reibungslosen Fluss.
  • Grob- wie feindynamisch kennt die Heco kaum Limits. Sie spielt bereits bei niedriger Lautstärke grundtonstark und erstaunlich vollständig, soll es „nach vorne“ gehen, gibt sie auch den brüllenden Rocker. Damit ist sie auch genreübergreifend ein Tipp: Ein schweißtreibendes Metal-Konzert stellt sie genau so „lebensecht“ in den Hörraum wie ein vielköpfiges Symphonieorchester.
  • Die Heco sollte leicht auf den Hörplatz eingewinkelt betrieben werden – ansonsten wirkt die Abbildung leicht verhangen – und funktioniert aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades bereits mit Verstärkern ab zehn Watt Leistung pro Kanal.
  • Besorgen Sie sich zur Montage der Standfüße und zur Platzierung der Lautsprecher einen Helfer – die Heco Direkt ist nicht unbedingt schwer, aber aufgrund ihres ungewöhnlichen Formats recht unhandlich.

Fakten:

  • Modell: Heco Direkt
  • Konzept: Zweiwege-Standlautsprecher (Bassreflex)
  • Preis: 3.000 Euro
  • Maße & Gewicht: 440 x 998 x 200 mm inklusive Standfüße (BxHxT), 25,8 kg/Stück
  • Wirkungsgrad: 95 dB/W/m
  • Farben (Front/Korpus): Schwarz, Weiß-Silber
  • Garantie: 2 Jahre

Hersteller & Vertrieb:

Magnat Audio Produkte GmbH
Lise-Meitner-Straße 9 | 50259 Pulheim
Telefon: 02234 – 8070
eMail: info@audiovox.de
Web: www.heco-audio.de

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Moon / Simaudio

Test: Heco Direkt | Standlautsprecher

  1. 3 Test-Fazit: Heco Direkt

Über die Autorin / den Autor

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Analoge Quellen: Laufwerk: Technics SL-1210GR Tonabnehmer: Shelter 201 (MM), Pro-Ject Concorde Pick-it S1 (MM) Sonstiges: Tuner Sansui T-80 & Kenwood KT-5500

Digitale Quellen: Streamer: Pioneer N-50, Marantz NA 8005

Vollverstärker: Magnat RV-3

Vorstufen: Phonoverstärker: Lehmann Audio Black Cube Statement

Lautsprecher: Magnat Quantum 905, Teufel Theater 500S

Kabel: Sonstiges: LS- und NF-Kabel durchgängig in-akustik, alternativ Eagle Cable, WireWorld